14. Kapitel- Nacht
Meine Schwangerschaft habe ich ihm extra verschwiegen, damit ich schlussendlich nicht nachgab, denn meine innere Wölfin hatte lautstark protestiert. Auch jetzt, als ich den Krieg zwischen den Rudeln erklärt hatte, konnte ich die Verbindung zu meiner Wölfin nur gerade so verdrängen.
>>Dann lass uns sie umbringen<<, höhnte Ella in meinen Gedanken und ein teuflisches Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
"Aber ich liebe dich doch", zerschnitt Erics verzweifelte Stimme meinen Gedankenaustausch mit Ella.
Ich blickte ihn schelmisch grinsend an. Das war doch nicht sein ernst. Dachte er wirklich, dass er mich mit diesen Geständnis anders umstimmte? Das ich nicht lache!
"Ich dich aber nicht" warf ich ihm an den Kopf. Blitzschnell verwandelte ich mich und eine Sekunde später, tat es mir Ella gleich.
Eric und Felix wichen erschrocken zur Tür zurück und der Braunhaarige verschwand durch diese nach draußen, doch der Anführer blieb.
>>Was soll denn das? Eric hat einen ziemlich feigen Beta, wenn dieser abhaut<<, lachte Ella in meinem Kopf.
>>Felix weiß, dass er sterben wird<<, antwortete ich ihr und versuchte zu Eric eine Gedankenverbindung aufzunehmen.
>>So, so, lässt Felix dich also im Stich<<, höhnte ich und Eric verkrampfte sich augenblicklich.
>>Er sagte zu mir, dass er Verstärkung holt. Ihr greift doch ohne mehr Leute auch nicht an, sonst wäre ich schon tot<<, sagte Eric zu mir.
>>Und du glaubst ihm?<<, fragte ich ungläubig nach. Wäre ich noch ein Mensch gewesen, hätte ich schon lange eine Augenbraue hoch gezogen.
>>Ja, er ist mein Beta.<< Eric schien sehr viel Vertrauen zu haben, doch hätte ich ihrem Gespräch lauschen können, hätte ich gewusst, dass er eiskalt log. Doch ich nahm seine Lüge hin, da ich es nicht besser wusste.
>>Ella<<, richtete ich mich an sie.
>>Ja, meine Königin?<<
>>Bitte geh und lass mich ihn alleine umbringen, sonst wäre der Spaß ja gar nicht da. Bring du einige um. Ich bin mir sicher, dass das Blutbad dir gefallen wird.<<
>>Jawohl, Coleen, ich meine, meine Königin.<< Dadurch das Ella so aufgeregt war, hatte sie aus versehen meinen Namen, statt meinen Titel benutzt. Früher wäre ich deswegen ausgerastet, doch dieses Mal verzieh ich ihr.
Freudig lief Ella durch die Geheimgänge davon. Erst gestern Abend hatten sie und einige andere meiner Leute noch weitere Gängen entdeckt und einer dieser führte direkt auf den Marktplatz. So konnte mein Rudel heimlich hierher kommen.
Sobald Ella weg war, kümmerte ich mich wieder um Eric. >>Nun zu uns.<<
"Dann soll es so sein", sagte Eric, dieses mal aber nicht in Gedanken. Er verwandelte sich und machte sich bereit. Bereit, um dennoch zu kämpfen.
Seine Kampfhaltung wies viele, leichte Angriffsstellen auf. Er wirkte entschlossen. Er wollte sterben.
Als mich diese Erkenntnis traf, wollte ich ihn nicht einfach nur sterben lassen. Ich wollte mit ihm spielen.
Also rannte ich auf ihn los und wich ihm kurz vorher aus, damit sein Biss ins Leere ging. Ich rannte um ihn herum und zwickte ihm dabei leicht in die Seite. Er knurrte und sprang herum, doch ich war bereits aus seiner Angriffsfläche und biss ihm in die andere Seite.
Er wirbelte so schnell herum, dass ich seine Pfote gegen den Kopf bekam und Richtung Sessel geschleudert wurde. Ich hatte damit nicht gerechnet gehabt und ich versteckte mich hinter einen der roten Sesseln.
Ich schüttelte meinen Kopf, damit es aufhörte, dass sich alles drehte. Eric schien mich doch ziemlich stark getroffen zu haben.
>>Coleen, alles gut?<< Das fragte er auch noch? Wollte er wirklich so leicht sterben?
Ich sprang hinter dem umgestürzten Sessel hervor, genau auf ihn zu. Meine Krallen schossen heraus und ich landete geschickt auf seinen Rücken. Ich krallte mich in ihm fest und er winselte schmerzerfüllt auf. Diese Szene kam mir nur mehr als bekannt vor, als ich damals den weißen Wolf an den Bach tötete.
Auch jetzt nutzte ich den Schwung aus und rollte mit Eric gegen eines der Regale. Bücher fielen auf uns hinab und eines landete direkt auf meinem Kopf. Ich taumelte erschrocken zurück, noch ehe Eric aufstehen konnte.
Dieser schnaufte unter Schmerzen, doch er richtete sich tapfer auf. Er hinkte hinten rechts und als er versuchte aufzutreten, knickte er weg. Eric hatte sich wohl den Knochen gebrochen, als er ungünstig gegen das Regal prallte.
Ich konnte mich nicht wirklich freuen, da ich plötzlich schreckliche Kopfschmerzen hatte. Sobald Erics Blick auf mich fiel, wusste ich, ich hatte langsam genug mit ihm gespielt.
Also schoss ich erneut auf ihn zu, doch dieses mal nutzte Eric meine Technik von vorhin aus. Er wich mir aus und biss mir in die Rippen. Weitere Schmerzen durchfluteten mein Körper und ich heulte kurz auf.
Ich wirbelte herum und biss kräftig nach ihm. Erst, als sein Körper erschlaffte, merkte ich, wohin ich gebissen hatte. Blut lief mir ins Maul und erschrocken lies ich seinen Hals los. Ich hatte ihm direkt die Kehle durchgebissen.
Eigentlich hatte ich mir seinen Tod anders vorgestellt, aber so war er auch hinausgezögert wurden. Erics Blut lief aus seinen Hals auf den Boden. Eine Blutlache bildete sich direkt neben der Blutlache von dem ersten König. Im Tode wieder vereint.
>>Coleen, hast du es geschafft?<<, fragte Ella.
>>Ja und wie ist es bei euch?<< Ich starrte Erics Leiche an und musste schlucken.
>>Alle sind tot<<, teilte Ella mir mit und ich schmunzelte. Ich, die Königin der Finsternis, hatte es also geschafft das Ziel meiner Vorfahrin umzusetzen.
Mit einem letzten Blick auf Erics Leiche ging ich auf den Marktplatz. Dort lagen überall Leichen der weißen Wölfe und einige meiner Werwölfe räumten diese gerade weg. Ella kam auf mich zu und musterte mich prüfend.
>>Wie viele sind gestorben?<< Ich meinte somit, dass ich wissen wollte, wie viele von uns starben.
>>Ich weiß es noch nicht genau, aber es sind einige.<< Ich konnte ihr keine Antwort mehr geben, denn plötzlich waren die Kopfschmerzen wieder da und stärker als zuvor.
>>Coleen?<<, hörte ich Ellas geschockte Stimme zuletzt, ehe ich ohnmächtig wurde.
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Nur noch der Epilog...
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