Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

V

"Vater?"

Ihr Vater Delur sah auf, überrascht, als er in das ängstliche Gesicht seiner Tochter im Türrahmen blickte. Sofort ließ er seinen Lappen fallen, den er bisher gedankenverloren gefaltet hatte. Er kam auf Kayla zu.

"Stimmt etwas nicht?", wollte er besorgt wissen, dabei war Kayla es, die sich Sorgen um ihn machte.

Sie biss sich auf die Lippe. "Was tust du?", fragte sie.

Ihr Vater seufzte. "Ich denke nach."

"Denkst du dir eine Geschichte aus?"

Stille.

Dann … "Ja", begann er. "Batholomäus wollte einen Teil zwei seiner Geschichte haben … und um ehrlich zu sein, bin ich mir noch unschlüssig, wie das funktionieren soll - ob das überhaupt funktionieren wird."

Auch die besten Geschichtenerzähler stehen manchmal an einem Punkt, an denen ihnen nichts mehr einfällt.

Kayla stieß Luft aus, von der sie nicht einmal gewusst hatte, dass sie sie angehalten hatte. 

"Das ist das Problem?", flüsterte sie. "Eine Fortsetzung?"

Irgendwie war es skurril. Auf dem langen Rückflug hatte sie sich alles ausgemalt, angefangen davon, dass ihr Vater seine Inspiration für immer verloren hatte, bis hin dazu, dass er das Leben als Schmied insgeheim aufgeben wollte.

Aber es ging nur um einen Teil zwei?

Ihr Vater rieb sich die Schläfen. "Warum guckst du so?"

Kayla konnte nicht anders, als plötzlich zu lachen. "Das kriegen wir hin", versprach sie und beschloss, ihm nicht zu sagen, dass er eine Schreibblockade hatte. Auch wenn diese zwischen ihm und der Quelle der Inspiration stand und den Fluss blockierte, würden sie das hinbekommen - er brauchte einfach vorübergehend eine andere Quelle, die näher war. "Lass mich dir helfen."

Sie sah ihn aufmunternd an und ihr Vater lächelte. "Okay."

Kayla begann zu reden. Sie erschuf wahllose Szenen, machte Vorschläge und Scherze. Anfangs war ihr Vater noch still und schmunzelte oder nickte gelegentlich. Dann nahm er sich einen Stift zur Hand und notierte die ersten Konzeptideen. Schließlich brachte er die ersten Vorschläge ein, die Kayla sofort begeistert aufgriff und die Fäden der Geschichte zu einem Netz verflocht. Sowie sich beide für die neue Geschichte erwärmten, zündeten sie das Feuer in der Schmiede wieder an und genossen den warmen Schein und das kreative Beisammensein.

Irgendwann verstummte ihr Vater wieder und sah Kayla nur noch von der Seite an.

"Was ist?", fragte sie lächelnd.

"Nun, ich frage mich gerade, warum ich mir immer alle Geschichtendrachen selbst ausdenke, wenn ich doch so eine großartige Geschichtenerzählerin neben mir haben könnte."

Kayla hatte immer ihren Spaß am Buchstabenschmieden gehabt. Doch das hier jetzt war anders. Stärker. Glücklicher.

"Willst du mir öfter helfen?", fragte er.

Kayla brauchte nicht lange nachdenken. "Ja."

Und dann planten sie die Geschichte zu Ende, um ihrer Idee - zumindest schon auf dem Papier - Flügel wachsen zu lassen.

Kayla hob die Skizze des fertigen Geschichtendrachens an und drehte sich zum Fenster, wo Bartholomäus es sich in der Abendsonne bequem gemacht hatte und sie beobachtete. "Wie findest du es?", fragte sie mit einem breiten Grinsen.

"Besser, als ich es mir je hätte vorstellen können", antwortete der Drache. 

"Dann müssen wir deinen Nachfolger nur noch schmieden", beschloss ihr Vater und summte fröhlich vor sich hin, während er ihren Buchstabenbestand durchsah. Er runzelte die Stirn. "Kayla, warst du vorhin nicht am Ideenfluss?"

Ihr Herz wurde schwer. "Oh."

Doch Bartholomäus erhob sich am Fenster. "Das waren wir, aber ich habe Kayla abgelenkt. Keine Sorgen, dafür helfe ich ihr gleich zu tragen. Der Fluss sprudelt so laut voller Ideen, dass ich es bis hier höre. Falls ihr also noch Lust auf einen Teil drei habt …"

"Ehrlich?", fragte Kayla und verstummte. Tatsächlich hörte sie das leise Rauschen von Wasser, das ihr Herz schneller schlagen ließ.

Sie hatten es geschafft. Sie hatten die Schreibblockade überwunden.

Und nun strömten alle Ideen mit verstärkter Kraft zu ihnen, die sich vorher aufgestaut hatten. Sie ließen schon jetzt ihre Fingerspitzen vorfreudig kribbeln.

Ihr Vater dachte anscheinend, dass ehrlich? sei auf einen Teil drei bezogen. Er hob die Hände. "Auf keinen Fall!", widersprach er, doch seine hochgezogenen Mundwinkel zeugten vom Gegenteil.

Kayla stemmte belustigt die Hände in die Seite. "Dann werde ich die Aufgabe wohl übernehmen."

"Das kannst du gerne machen." Ihr Vater hob eine Hand und wirkte plötzlich ernster als vorher. Der Ideenzauber erwachte über seiner Handfläche. Er trat zu Kayla und legte vorsichtig ihre Hände in seine, damit die Magie auf sie übergehen konnte. Der Zauber schimmerte und spiegelte sich in ihren großen, erstaunten Augen wider. Sie spürte ihn, wohlig warm und wohltuend stark. "Jede gute Geschichte braucht einen Funken Leben", sagte er leise und feierlich. "Und du bist mehr als bereit, die Welt mit deinen Geschichten zu verzaubern."

Einen Moment rührte Kayla sich nicht, nur der Ideenzauber kribbelte unter ihrer Haut. Dann schlang sie die Arme um ihren Vater. "Danke", hauchte sie. "Ich werde die beste Geschichtenerzählerin, die es in der Familie Wunderschmiede jemals gegeben hat."

Ihr Vater lachte - eine Mischung aus Stolz, Belustigung und Empörung. "Ich bin und bleibe auch noch da!"

"Darüber bin ich unendlich froh."

Als sie durch die Tür nach draußen zu Bartholomäus rannte, lachten beide. Die Sonne stand tief über dem Land und ließ den blubbernden Ideenfluss ein Stück von der Schmiede entfernt leuchten. Bartholomäus Buchstaben-Schuppen leuchteten genauso.

Das war ein Leuchten, welches eine strahlende Zukunft versprach.

Kayla lächelte. Voller Freude lief sie los, bereit für das nächste Abenteuer.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro