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Kapitel 3 《It's a sin》Nero

Ich saß am großen Fenster und blickte auf die zerstörte Stadt runter. Mein Halstuch hatte ich fest in meiner Hand.
Ich fasste mit meiner freien Hand die Scheibe an und sah in mein Gesicht, was sich im Glas widerspiegelte.

Meine schwarzen Haare waren wie sonst auch ein ziemliches Chaos, ähnlich wie diese Stadt und meine Haut war dreckig vom Staub. Genauso verstaubt wie die einst so cremefarbenen Wände dieses Hauses.
Nur meine eisblauen Augen strahlten Reinheit und Ruhe aus. Aber Ruhe besaß ich keineswegs. Obwohl ich immer daran arbeite und versuche mich zu beruhigen.

Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich nur auf das einst so schöne Stadtbild und dem Stück Stoff in meiner rechten Hand.

Ein Mann steht mit zwei Jungs auf einer weiten Wiese mit vielen Hügeln und einigen Seen. Der ältere Junge betrachtet jeden Golfschläger aus seiner Golftasche, hingegen der kleinere einen seiner kleinen Schläger rausholt und mit diesem herumfuchtelt. „Schau Mal, Vik! Ein Lichtschwert!", ruft er glucksend. Der Ältere der zwei dreht sich um und lacht. Auch er nimmt sich einen Schläger. Er stellt sich vor den Kleinen hin und fordert ihn mit einer einfachen Handbewegung auf, dass er sich ihm nähern soll. „Aussehen du magst noch recht unbeholfen, junger Padawan. In der Kunst des Umgangs mit der Waffe der Jedi, du noch viel zu lernen hast."

Der Große mit dunkelbraunen Haaren grinst den kleinen an und erntet ein begeistertes Lachen.
Doch ehe beide mit ihrem Quatsch weitermachen können, kommt ihnen der Mann in die Quere. Anders als die beiden Jungs ist er nicht begeistert von der Idee des Jüngsten. „So könnt ihr doch nicht mit euren Schlägern umgehen!", weist er sie grimmig zurecht, „Ihr sollt zuhören und keinen Unsinn machen! Was sollen sonst die Leute von uns halten..." Er schüttelt den Kopf und erklärt dem Älteren, wie er beim Abschlag zu stehen hat. Der Jüngere wartete noch viele Minuten.

Mit gemischten Gefühlen drückte den Stoff in meiner Hand kurz. Ein zaghaftes Lächeln kam auf meinem Gesicht, trotz des aufkommenden Schmerzes. ‚Ich werde nicht ausrasten. Nicht dieses Mal. Nicht heute.'

„Er ist ein Taugenichts! Dieser Junge lässt sich nichts sagen und lernen will er auch nicht! Noch nie hat ein Kind sich in meinem Unterricht dermaßen benommen! Es tut mir aufrichtig leid, Frau Wagner, aber ich werde Ihren Sohn nicht weiter unterrichten können!" Ein Mann, Mitte 30, geht eingeschnappt an einer Frau vorbei. Sie trägt teure Ohrringe und eine ebenso teure Kette an sich und sieht dem Mann verständnislos nach, wendet sich dann aber an den kleinen Jungen von dem Golfspiel.
„Was hast du nur angestellt!? Wenn das dein Vater erfährt...", meckert sie den Blauäugigen bissig an. „Geh auf dein Zimmer! Los!" Dem Jungen kommen Tränen in die Augen, doch er tut was ihm die Frau befohlen hat.

Viktor macht nicht solchen Unfug!", sagt die Frau zu sich selber, als der Junge den Raum verlässt, aber er hat es noch gehört. Schuld und Wut überkommen ihn. Er rennt in sein Zimmer und versteckt sich in seinem Wandschrank, wo er Schokolade in einer Kiste versteckt hat.

Ein Zucken durchfuhr mein Gesicht und ich spannte die Hand am Glas etwas an.
Es fiel mir immer schwerer meine Ruhe zu bewahren. ‚Vergangenes ist vergangen', sagte ich mir in meinen Gedanken immer wieder, ‚Es ist vorbei. Eine Erinnerung, nichts weiter.'

„Wie siehst du denn nur aus, Nevio!? Was hast du bloß gemacht? Ist dir eigentlich bewusst, wie viel Geld die Hose und das Hemd gekostet haben?! Und wo ist dein Pullover nur hin?!", schimpft die Frau mit dem teuren Schmuck an sich.

Die eine Hand ballte ich zur Faust, mit der anderen verstärkte sich der Griff um das Halstuch. Meine Waden zuckten, sowie mein Gesicht. Mein Blick verfinsterte sich. Ich legte meinen Kopf schief, wollte die Gedanken loswerden.
Zurücklassen.
Die Vergangenheit ist vorbei.
„Vergangenes ist vergangen...", murmelte ich konzentriert.

Es kann mir nicht mehr wehtun. Es ist vorbei und es wird nie wieder passieren.

„Ich habe doch bloß mit ein paar Jungs aus meiner Klasse gespielt, Mama... Und den Pulli habe ich Xenio gegeben; ihm war kalt und da der auch dreckig geworden ist, wollte er ihn mitnehmen um ihn waschen zu lassen."
„NEVIO MAXIMILIAN WAGNER! Wie kannst du es nur wagen, diesem Jungen deinen Pullover zu geben!? Mach, dass du dich wäschst und dir was ordentliches anziehst!"
„Aber Mama... Es war doch so frisch und der Arme hatte nur ein Shirt an. Außerdem ist er mein bester Freund..."
„Du hast dich nicht mit solchen Menschen zu beschäftigen! Verschwende doch nicht deine kostbare Zeit mit diesen Leuten! So etwas hast du nicht nötig!"

Ich war doch noch nicht bereit.

Mein Herz zerbrach zum tausendsten Mal in unzählige Scherben.
Wutentbrannt sprang ich auf, schrie mit Tränen in den Augen und schlug gegen die Scheibe. Ich trat noch ein paar Mal gegen das Glas, bis sich einzelne Risse bildeten und klopfte dann wieder dagegen. Einzelne wenige Scherben bröckelten herunter auf das Parkett.

Ich stand schweigend da und sah auf mein Werk. Nur meine schwere Atmung war deutlich hörbar. Eine ganze Weile stand ich dort herum und sah mir nur dieses eine Fenster an. Ich betrachtete jeden Riss, jeden Sprung - Ich analysierte einfach jedes einzelne Detail.

Mein Herz müsste so ähnlich aussehen - Zumindest fühlte es sich genauso an.

Später, als zumindest meine Atmung wieder ruhiger war, band ich mir mein Tuch wieder um den Hals, ging zum Rucksack, schulterte ihn und ging durch einen langen Flur. Dabei zerstörte ich noch alle Vasen, die ganz waren. Es waren nicht mehr viele; höchstens drei oder vier. Doch ich warf sie mit einer simplen Handbewegung auf den Boden, trat sie und schlug die unnützen Dinger gegen die Wände links und rechts. Es befanden sich keinerlei Blumen in ihnen. Es waren Staubfänger aus Gold.

Mehr wert, als der Junge, der jedes Jahr welche zerbrach.
Schon damals waren sie mehr wert, als er auf den Kommoden, die die Vasen stemmten, mit Match box Autos gespielt hat.

Die Gemälde schlitzte ich mithilfe meines Dolches auf und zerriss sie.
Bedeutender als die ersten Zeichnungen eines kleinen Kindes. Teurer. Wertvoller.

Ich liebte den Luxus, genoss ihn und war dankbar, dass ich ihn genießen durfte, aber Reichtum kommt leider meistens auch mit Belanglosigkeit kleiner, unterschätzter Dinge. Das hab ich noch nie geliebt, noch nie genossen und noch nie geschätzt.

Ob es daran lag, dass ich selber darunter litt?
Weil ich selber keine Besonderheit besaß?
Ich war in nichts wirklich außergewöhnlich gut oder talentiert. Ich konnte vielleicht das ein oder andere ganz gut, aber bewundernswert war es in den Augen meiner Eltern nie.

Die Rahmen der Gemälde brach ich kaputt und die Nägel steckte ich ein. Für das Holz konnte ich momentan keinen Zweck finden.
Wenn es kälter werden wird würde ich es gebrauchen können, also versteckte ich es an einen sicheren Ort, wo es nicht nass werden konnte.

Ab und zu ging ich durch eine der Türen des Ganges und verwüstete auch dort alles, was ich für belanglos und unwichtig empfand. Viel war nicht mehr da. Ich hatte die Jahre zuvor schon viel erreicht.
Meistens schlitzte ich die gepolsterten und selten verwendeten Möbel auf und warf die ach so kostbaren Sammel-Porzellanscheiben auf den Boden.
Scherben können Glück bringen.
Scherben können verletzen.

Doch dann kam ich in ein Zimmer rein, in welchem ich lange nicht mehr war.

Die Möbel im Raum waren schon ziemlich mitgenommen und es herrschte hier zwar fast dieselbe Unordnung wie in den Räumen davor, doch es lag überall eine dicke Staubschicht. Das Bett war nicht gemacht, überall lagen irgendwelche Spielsachen und auf dem Schreibtisch türmten sich die Klamotten.
Viele Kleider lagen aber auch kreuz und quer verteilt. Auf dem Boden lagen noch Zettel, Kritzeleien und Notizen.

Erst blieb ich eine Weile in dem Raum stehen, ehe ich mich wieder fing, das Licht anknipste und ein zwei Schritte nach vorne ging. Ich erkannte nun, dass es sich bei den vermeintlichen Kritzeleien um richtige Skizzen handelte und die Wände in Indigo gestrichen waren. Meine Lieblingsfarbe.

Ich hatte total vergessen, dass das Zimmer damit gestrichen war.

Ein Foto stand auf eines der Regalen an einer Wand. Langsam ging ich darauf zu und nahm es mit zitternden Händen. War ich zumindest dafür bereit?

Mithilfe meines Ärmels wischte ich den Staub weg, damit ich das Bild betrachten konnte.
Sobald ich die Aufnahme ansehen konnte, glitt es mir aus der Hand und es fiel zu Boden. Schweiß bildete sich auf meiner Stirn und rannte mein Gesicht runter. Mein Herzschlag verdoppelte sich und meine Atmung wurde wieder schneller.

Das Glas, welches vor dem Bild war, ist zwar bei dem Fall zerbrochen, doch dem Foto im Rahmen ging es nach wie vor gut.
Als ich mich bückte, um es aufzuheben, befreite ich das leicht vergilbte Foto aus dem silbernen Rahmen und fuhr mit meinem Daumen über das glatte Papier.
Ein unangenehmes und doch wohlwollendes Kribbeln tanzte in meinem Bauch herum und lösten eine Gefühlswelle der reinsten Verwirrung in mir aus. Einerseits schmerzte das Foto meinem Herz, andererseits ließ es mein Herz aber auch wärme spüren.

Ich setzte mich auf das verwüstete Bett hin, legte darauf meine Umhängetasche ab und holte ein Portemonnaie heraus. In dem Leder befand sich kein Geld, sondern Fotos. Ich sammelte sie, um Erinnerungen zu haben.
Das Foto, welches ich in meiner Hand hielt, war eine der Besonderen und Schönsten.

Es zeigte meine Freunde Xenio, Olliver, Anton, mich und Viktor.

Viktor lächelte auf dem Bild.
Er hatte mich (Ich war vielleicht fünf Jahre alt auf dem Foto) auf seinem Schoß sitzen lassen und saß mit meinen Freunden auf einer Wiese.
Xenio trug, wie immer, ziemlich abgetragene Anziehsachen, aber dennoch lächelte er breit und trug einen Ball in seinen Händen. Anton und Olliver hatten sich zwei Stöcke genommen und stellten einen Schwertkampf nach.
Auch ich lächelte glücklich und zufrieden.

Und nun, 13 Jahre später, liefen mir Tränen über das Gesicht. „Ich vermisse dich, Vik...", schluchzte ich ganz leise. Ich ließ zutiefst traurig meinen Kopf hängen und schloss meine Augen.

Viktor ruft zu seinen kleinen Bruder: „Pass auf, Neo!"
„Vik, was machst du da?", fragt Xenio.
„Ich bringe Nevio ein Kunststück mit eurem Ball bei."

Der Zwölfjährige kickt den Ball in die Luft. Der Ball fliegt erst hoch und begibt sich danach wieder nach unten. Dann lässt er ihn mit dem linken Knie wieder hochschießen. Erneut fliegt er etwas, worauf er mit dem rechten Knie hochfliegt. Links. Rechts. Links. Rechts.
Es ist nichts erstaunliches, aber die kleinen Jungs faszinierte der Trick dennoch.

Xenio und die anderen drei Jungs schauen ihm dabei begeistert zu. Alle rufen wie wild durcheinander, dass auch sie den Trick können wollten.

Viktor lacht und bringt den kleinen Trick seinem Bruder und dessen Freunden bei.
„Ganz einfach! Aber Neo und ich sollten jetzt besser wieder zurück. Wir sollten bald von unserem ‚Spaziergang' zurückkommen."
Die zwei Brüder verabschieden sich von den Jungs und geben ihnen den Ball zurück. Hand in Hand gehen sie los.

Ich steckte das Foto in das Portemonnaie ein und stopfte dieses dann wieder in meine Tasche.
Die Tränen wischte ich mit meinen Händen weg und so stapfte ich weiter durch das Zimmer. Ein Flügel stand im Raum, so wie eine Gitarre.

Ich entschied mich zuerst für den Flügel, also schritt ich darauf zu und klappte den Deckel für die Saiten auf, so wie den Deckel für die Tasten. Es klang einfach schöner so.
Dann setzte ich mich auf den Hocker, den ich etwas runterschraubte. Ein verschmitztes Lächeln erschien auf meinem Gesicht. Ich bin echt groß geworden.
Ein kurzer Blick auf die Tasten, eine Note gedrückt und bedauernd musste ich feststellen, dass es total verstimmt war.

Ich seufzte erstmal und überlegte, ob ich dennoch spielen sollte. Immerhin klingt mein Spiel bei weitem nicht so schön, wenn die Tasten nicht so klingen wie sie sollten.
Aber ich tat es. Ich spielte und obwohl ich das Lied beim Namen nicht mehr kannte, war mein Spiel ganz gut.

Doch beim ersten Fehler hörte ich auf. Das war schon immer mein größtes Problem gewesen. Ich habe nicht unbedingt oft Klavier geübt, da mir bei jeder falschen Taste die Motivation verloren ging und ich mich in meinem Stolz verletzt fühlte.

Ich griff nach der Gitarre, zupfte die Saiten und ohne mich zu wundern, stellte ich fest, dass auch dieses Instrument verstimmt war. Eine Gitarre zu stimmen ist noch immer leichter als einen Flügel zu stimmen. Also nahm ich mir die zwanzig Minuten, in denen ich mit meinem Gehör die Stärken der Saiten versuchte zu stimmen. Ohne Messgerät ist es echt schwer, aber eine verstimmte Gitarre klingt in meinen Ohren noch schlimmer als ein verstimmter Flügel.

Endlich war ich fertig und konnte auch auf der Gitarre spielen. Es war nicht das gleiche Lied wie auf dem Klavier, doch auch hier fiel mir der Name des Liedes nicht ein.

Ich schloss beim Spielen die Augen und konzentrierte mich nur auf das Zupfen der Saiten. Es war beruhigend und brachte meine Erinnerungen fast schmerzlos zurück.

Plötzlich hörte ich ein lautes Poltern vom Flur! Schnell stoppte ich mit meinem scheinbar nicht ganz so privaten Konzert und zückte meinen Dolch.
Mein Puls verdoppelte sich, ich bekam Angst, doch zugegeben hätte ich es niemals. Vorsichtig legte ich die Gitarre auf den Ständer zurück und näherte mich langsam und leise der Tür.

‚Wieso hier, wieso jetzt... Wieso? Wieso, verdammt!', dachte ich gereizt. Schweiß perlte meine Stirn hinunter. ,Wie lange werde ich schon belauscht?' Ich öffnete zitternd die Tür etwas und sah mich auf dem Gang um. Nichts. Alles war ruhig.

Ich wartete einige Sekunden auf ein Geräusch oder eine Stimme. Ich würde das ganze Haus absuchen. Ich würde die Person schon finden, die mich gestört hat! Niemand kommt einfach so hierher und das würde die Person schon noch lernen! Sonst lernte sie mich kennen!

Meine Verunsicherung wandelte sich zunehmend in Wut um. Niemand hatte ein Recht hier her zu kommen! Niemand außer mir! Es ging niemanden irgendetwas an, was hier war!

Das Warten lohnte sich.
Der Einbrecher hatte wohl eine übersehene Vase oder Porzellanteller umgestoßen - ein klirrendes Geräusch ließ zumindest darauf schließen.
Das Geräusch kam von links. Blitzschnell griff ich nach meiner Tasche und warf sie mir während meines Spurtes über die Schulter.

Ich näherte mich immer weiter den Schritten, bis ich auch einen Schatten um die Ecke flitzen sehen konnte. Angestrengt verdoppelte ich meine Schritte, lief um die Ecke und schon konnte ich den Rücken der Person sehen. Kurze braune Haare und eine eher männliche Statue.
Als er sich umdrehte und mich sah, wurde er etwas langsamer. „Fuck...", hörte ich ihn murmeln. Sobald ich bei ihm war, drückte ich den Jungen mit seinem Gesicht gegen die Wand.

„Was willst du hier?", fragte ich ihn bissig, während ich etwas Druck auf seinen Rücken mit seinen Armen ausübte. „Hey, alles gut! Komm runter", sagte er hastig. Weil er nicht antwortete drückte ich seinen Kopf etwas fester gegen die Wand.

„Ich will wissen was du hier willst. Nicht was ich machen soll!", schnauzte ich ihn an. Ob er wusste, mit wem er sich anlegte? Und ob er was von eben mitbekommen hatte? Angst kam wieder in mir hoch. Angst, jemand könnte wissen, dass auch ich verletzlich war.

„I-Ich wollte doch nur ein wenig looten!", gestand der Brünette stotternd und erneut versuchte er sich von der Wand zu drücken. Diesmal allerdings eher zaghaft. Er schien erkannt zu haben, dass ich ihn schneller gehen lasse, wenn er sich nicht wehrt.

„Was hast du mitgehen lassen und wie lang bist du schon hier?", zischte ich mit Nachdruck. Der Junge griff hastig in seine Hosentasche und holte dort einen silbernen Schlüssel mit zwei verschnörkelten Buchstaben hervor.
„Ich hab nur den gefunden und wollte das passende Schlüsselloch finden...", erzählte er dabei und hielt den Schlüssel mit zitternder Hand fest. Ich nahm diesen und ließ ihn in meiner Jackentasche verschwinden. Wenn ich mich richtig erinnerte, dann war das der Schlüssel für den Hintereingang der Garage. Ob die Autos noch dort standen oder ob sie damit abgehauen waren als alles zusammenbrach?

Es wunderte mich, dass er nur das silberne Ding mitgenommen hatte. Ich fragte ihn also, ob das alles gewesen wäre. Daraufhin schüttelte er den Kopf. „In meinem Rucksack hab ich noch einen Kofferplattenspieler."
Die Auswahl seiner Beute verwunderte mich sehr. Hier gab es so viel Nützliches zu stehlen und er suchte sich einen mysteriösen Schlüssel und einen Plattenspieler aus?

„Komische Auswahl die du da getroffen hast, Junge...", murmelte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich senkte den Druck auf seinen Arm und musterte ihn dabei, wie er sich leicht von der Wand entfernte.
Er grinste verlegen mit seinen grün-braunen Augen und zuckte mit den Schultern. „Ich konnte nicht mehr finden, bevor ich ein Gitarrenspiel, welches ganz offensichtlich von dir stammt, gehört habe und schnell die Fliege machen wollte. Außerdem hab' ich einige Platten aber keinen Plattenspieler..." Langsam nickte ich. Er hatte also keine Ahnung von meinem Geheimnis. Das war die Hauptsache.

Erleichtert ließ ich ihn los und tritt einen kleinen Schritt zurück. Er drehte sich um, lächelte dankbar und rieb sich seinen Arm. Ich bedachte ihn mit einen kühlen und warnenden Gesichtsausdruck. „Sorg dafür, dass du nie wieder hierher kommst! Das nächste Mal kommst du nicht unbeschadet davon, kapische?" Der Junge nickte. „Ja. Verstanden. Ich, äh..." Er gab ein Räuspern von sich, kratzte sich am Kopf und meinte dann: „Du kannst gut Gitarre spielen."

Dafür, dass ich seit Jahren nicht mehr gespielt habe war mein Spiel wirklich nicht schlecht. Aber ich wollte keinen Smalltalk. Er sollte verschwinden. „Danke. Und jetzt geh!", antwortete ich und verwies auf die Richtung zum Ausgang. Der Braunhaarige nickte erneut und ging los.

Ermüdet ging ich in den nächsten Raum. Dort ließ ich mich auf ein Sofa gegenüber eines Kamins stehend fallen und starrte das Familienbild an, welches über den Kamin hing. Ich fühlte mich schlecht, allein und verletzt.

Weshalb hatte ich diesen Jungen nur so direkt abgewiesen? Er hatte doch ganz offensichtlich keinen und mit seinem Grips könnte jeder Schritt der Letzte für ihn sein. Weshalb war ich so kalt und abweisend?

Niedergeschlagen senkte ich meinen Kopf und versank wieder in meine Gedanken.
„Was mach ich nur..."


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Und, was haltet ihr von ihm?

Ich bin ganz ehrlich und erzähle euch, dass er mein Lieblingscharakter bisher ist. :)

Feedback gerne in die Kommentare! :D

LG LMS

Aktuelle Version vom: 13. Juli 2021
Erstveröffentlichung: 2. Juni 2020

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