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Kapitel 21 《Oh my god》Nero

Ich saß noch eine ganze Weile in meinem Zimmer herum und tat nichts. Ich saß nur und dachte über das „Was wäre, wenn" nach.

Hauptsächlich dachte ich darüber nach, was wäre, wenn nicht Anarchie ausgebrochen wäre. Es wäre so vieles anders gewesen.
Ich hätte, bis ich 18 bin, hier gewohnt oder bis ich mein Abitur gehabt hätte. Je nachdem. Wahrscheinlich wäre ich eher nach meinem Abitur ausgezogen, um an einer Uni in einer anderen Stadt zu studieren. Was ich aber studiert hätte, wusste ich nicht. Irgendwas mit Kunst? Und dann?
Dann wäre ich nur einer dieser Kunststudenten, die es nur studiert haben, weil sie nichts gefunden haben. Super. Ein rich kid bin ich auch noch, sodass mich Leute dann gar nicht mehr ernstnehmen können und dann sitz ich da, mit nichts, außer Geld, aber ohne Plan, wie ich welches verdienen soll.

Ich glaube, ich wollte früher mal Lehrer werden. Aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob es wirklich mein Traumjob war oder ob es nicht der Wunsch einer meiner Freunde gewesen ist.
Es hätte definitiv zu Oliver gepasst; er hatte das Wissen, die Geduld und das Verantwortungsbewusstsein.
Ich hingegen hab nur die Hälfte von seinem Wissen, ein Bruchteil seiner Geduld und noch weniger Verantwortungsbewusstsein als Peter Pan. Kinder würden mich eher erziehen und unterrichten können, und das wahrscheinlich auch noch tausendmal besser, als ich jemals dazu in der Lage wäre.

Ich kann nichts besonders gut. Ich bin zwar nicht schlecht im Zeichnen oder Malen, aber außerordentlich gut bin ich dann auch nicht.
Ich bin scheinbar nur gut darin, Misstrauen in anderen gegenüber mir auszulösen. Muss ich mich wirklich anderen öffnen, um ihnen zu zeigen, dass ich vertrauenswürdig bin?
Ich will anderen nicht meine Schwachpunkte zeigen. Wie soll ich sichergehen können, dass sie mir danach auch wirklich vertrauen? Dann habe ich mich geöffnet und mir vertrauen tun sie immer noch nicht.

Meine Gedanken ähnelten immer mehr und mehr Vertrauensängsten. Um ehrlich zu sein hätte ich nicht gedacht, dass ich jemals welche entwickle, denn mein Leben lang, bis ich 14 war, hatte ich Menschen, denen ich mich anvertrauen konnte und die auch mir vertraut haben. Es war also nicht so, als hätte ich nie gelernt, Leuten zu vertrauen oder als hätte ich schlechte Erfahrungen gemacht.
Sogar auf die kalte Art meiner Eltern konnte ich mich verlassen. Falsche Hoffnungen haben sie eigentlich nie in mir ausgelöst, folglich konnte ich auch nicht diesbezüglich enttäuscht werden.

Andererseits habe ich Vi bereits in gewisser Weise Vertrauen geschenkt, indem ich sie den Brief habe mitlesen lassen. Aber auch da musste ich zugeben, dass es definitiv so besser gewesen ist, als wenn ich ihn alleine gelesen hätte. Außerdem wollte sie mir mit dem Brief nur etwas Gutes tun.
Dann war wohl doch ich dran, ihr zu zeigen, dass es möglich ist, mir zu vertrauen.

Ich könnte ihr beim Kochen helfen, immerhin meinte sie gestern noch, dass ich ihr und Tristan ruhig dabei helfen könnte. Vielleicht kommen er und ich dann auch ins Gespräch?

Überzeugt von meinem Plan verließ ich mein Zimmer und ging zur Tür rechts von mir. Sie meinte zwar vorhin noch, dass sie im Garten sei, aber es wird schon langsam dunkel.
Ich klopfte an, doch als ich die Tür öffnete war sie nicht da. Unten in der Küche war sie auch nicht. Dann war sie noch immer im Garten, trotz Dämmerung.

„Hey", rief ich zu ihr, als ich sie in dem alten Gewächshäuschen fand. „Hey!" Sie kam heraus und ging auf mich zu. Ihre Hände waren nur leicht dreckig, also hat sie nicht viel mit der Erde gemacht.
„Ich dachte, dass ich dir vielleicht beim Kochen helfen könnte"
Langsam, aber unmittelbar danach, zogen sich ihre Mundwinkel nach oben. Sie klopfte sich den Dreck an der Hose ab und forderte mich danach mit einer Hand dazu auf, ihr zu folgen. „Das ist nett von dir", meinte sie auf dem Weg in die Küche. „Tristan ist immer noch nicht wieder da."
„Wollte er denn lange spazieren gehen oder glaubst du, ihm ist irgendwas passiert?", fragte ich sie, während ich mir meine Hände wusch. Vi schüttelte den Kopf. „Zu beidem: Nein. Er meinte nur, dass er spazieren geht, was er halt schon mal macht. Ihm wird schon nichts passiert sein, er ist clever. Ich glaube, er weiß schon, wie er sich verteidigen kann und was dumm und was weniger dumm ist." Ich zuckte mit den Schultern. Ganz sicher war ich mir da nicht. Mir fiel sofort der Fakt ein, dass er die Musik so laut eingestellt hatte, dass ich sie im Hausflur bereits hören konnte. Eher undurchdacht als clever.
„Er wird schon zurückfinden", meinte ich nur. Vi stimmte mir zu.

„Also", machte sie, nachdem auch sie sich die Hände gewaschen hatte, „du hast noch nie gekocht?"
„Nicht ganz", entgegnete ich. „Ich hab mir ein bisschen Gemüse aus dem Gewächshaus genommen und gebraten. Ich bin wirklich kein Fan von gebratenen Karotten, aber man muss nehmen, was man kriegen kann." Sie nickte und schlug vor, Ofengemüse zu machen.

Während sie in das Gewächshaus ging, um das Gemüse in die Küche zu bringen, holte ich ein Schneidebrett und ein Messer. Als sie dann wieder da war, sagte sie mir, wie ich das Gemüse schneiden solle. Wir schnitten still vor uns hin und sagten nichts. Es fühlte sich ein wenig wie eine Strafarbeit an, nur dass es keine wirklich bedrückte Atmosphäre war.

Ich sollte ihr vielleicht einfach sagen, dass ich Tristan vertrauen will.

Wir hatten gerade das Gemüse in den Backofen geschoben, da hörten wir, wie die Haustür aufging. „Das muss Tristan sein", meinte ich. „Ich gehe gucken, warte du hier."

Ich öffnete die Tür der Küche und sah zum Eingangsbereich. Tristan stand dort, schnell atmend und sobald er mich wahrnahm, fragte er mich, wo Vi sei. „Sie ist hier, in der Küche", antwortete ich ihm. Er kam angelaufen und fragte Vi, ob er mit ihr reden könne.
„Wir kochen gerade", sagte ich, ehe sie antworten konnte. Sogar in meinen Ohren klang ich wie ein Kleinkind.
„Ich muss aber mit ihr reden", bestand er drauf.
„Du musst?", schnaubte ich. „Warum musst du mit ihr reden?"
Tristan sah mich von der Seite an. „Ich möchte halt mit ihr reden", gab er mir nur als Erklärung. Ich verschränkte meine Arme und nickte mit dem Kopf. Gute Begründung. „Okay. Möchtest du irgendwann auch mal mit mir reden?"
Jetzt drehte sich der Junge zu mir, sah mich direkt an, seine Stirn in Falten gelegt, als würde er versuchen, mich verstehen zu wollen. „Was ist eigentlich dein Problem?"

Mein Problem?! Was ist dein Problem? Was muss ich machen, damit du mir vertraust? Gibt es überhaupt etwas oder kann ich dein Vertrauen niemals erreichen?"
„Wieso kannst du nicht einfach akzeptieren, dass ich nicht mit dir darüber reden will? Es ist ja auch nicht so, als würdest du mit mir über alles, was dich beschäftigt, reden, oder? Ich bin dir nichts schuldig, wir sind keine Freunde – ich kenne ja nicht einmal deinen richtigen Namen!"
„Jetzt mal ganz langsam, ja? Ich kann verstehen, dass du nicht allen blindlings vertraust, aber du gibst mir ja nicht einmal eine Chance, dir zu zeigen, dass ich kein Arsch bin. Wieso, also, sollte ich dir dann alle meine Ängste, Sorgen, Probleme und alles andere, offen darlegen? Ergibt keinen Sinn, was? Ich gebe dir hier die Möglichkeit, zu schlafen, zu essen, zu trinken und zu leben, und falls du es dir gemerkt haben solltest, dann erinnerst du dich auch daran, dass das mein Zuhause war, also folglich hättest du meinen Namen auch ganz alleine herausfinden können. Du hast recht, du bist mir nichts schuldig und ich dir auch nicht, aber wenn wir hier zusammen leben sollen oder wollen oder was auch immer, dann muss hier was passieren. Du kannst dich mir nicht gegenüber ständig so verhalten und erwarten, dass ich es immer einfach hinnehmen werde."

Wir sahen uns mit starrem Blick an. Er zuckte keinen Gesichtsmuskel. Es war derselbe finstere Blick, den er mir schon gegeben hatte, seit ich meinte, dass wir gerade kochten.

Mir wurde das zu doof, weshalb ich aufgab.
„Vergiss es", murmelte ich, als ich die Tür der Küche aufstieß und verschwand. Die Tür ging direkt wieder auf und Vi ging hinter mir her. „Wohin gehst du?", fragte sie mich. Ich drehte mich um, sah, wie Tristan auch aus der Küche herauskam und gab dann „Möcht ein bisschen spazierengehen" als Antwort.

Ich stapfte zur Haustür, schlug diese mit voller Wucht ins Schloss und ging los. Ich wusste nicht, wohin, aber meine Beine bewegten sich von selbst.

Diesmal war definitiv nicht ich das Arschloch, oder? Er hat mich zuerst angeschnauzt. Er ist mir bisher immer ausgewichen, wenn es auch nur annähernd um ihn und seine Probleme ging und hat nie eindeutig gesagt, dass er nicht mit mir darüber reden will oder dass er Zeit braucht. Er könnte das ruhig sagen, statt mich ständig so anzugehen. „Sag mir doch einfach, was das Problem ist und ich versuche etwas daran zu ändern", dachte ich mir.

Mein Bauch grummelte nach wenigen Minuten schon und ich fing an zu bereuen, weggegangen zu sein. Ich hätte mir zumindest etwas zu Essen mitnehmen sollen. Vielleicht könnte ich probieren, etwas zu stehlen? Immerhin habe ich das schon einmal geschafft und da war ich weitaus jünger als jetzt.
Ich wog ab, ob es sich lohnte und beschloss noch ein bisschen zu gehen. Ich kann nicht so schnell wieder umkehren; das wäre doch erbärmlich, wenn sie mich dann finden.

Statt wieder zu meinem geteilten Zuhause zurück zu gehen, ging ich weiter davon weg. Die Häuser wurden kleiner. Ich bin einfach nur die Hauptstraße runtergelaufen und hatte die teuren Häuser und Villen hinter mir gelassen. Links und rechts von mir standen normale Einfamilienhäuser und gleich würde auch meine Grundschule kommen und wenn ich dann nochmal mindestens dieselbe Länge der Strecke zurücklegte, käme ich beim Friedhof an.

Sofort blieb ich stehen und musste seufzen. Ich wollte weder zum Friedhof, noch zu meiner Grundschule. Ich drehte also um und bog in eine der Seitenstraßen ab, kam an einen alten Spielplatz vorbei und kurz darauf folgte die große Wiese, wo ich mit meinem Bruder und meinen Freunden oft gespielt habe. Ich ließ meinen Blick über die weite Fläche schweifen. In der Ferne machte ich ein Licht aus und beschloss, mir das genauer anzusehen.

Es handelte sich um eines der Häuser, die sich direkt am Park befanden. Ich hörte laute Musik und dachte zuerst, dass es nur eine Party oder so sein müsse. Als ich aber auf die Straße zurückging, um mich dann doch wieder auf den Weg zu meinem „Zuhause" zu begeben, sah ich an einer der Wände einen grünen Adler und grüne Flammen.

Diese Wichser leben so nah bei mir?

Im Inneren grölten sie nun und ich hörte etwas zerbrechen, etwas aus Glas wurde wohl zerstört.

Ich mochte die „Doomed Eagles" noch nie. Sie sind nichts weiter als Kleinkinder, die denken, die Welt wäre ihr persönlicher Spielplatz. Sie nehmen nicht nur, sie ergreifen regelrecht und zerstören. Niemanden, der zu ihnen gehört, kann man als vernünftig bezeichnen. Keinem von ihnen sollte man vertrauen. Hoffnungslos, wer ihre Werte vertritt, ihre Moral – insofern man es als solche bezeichnen kann – begrüßt und ihre Handlungen unterstützt.

Dasselbe gilt meiner Meinung nach auch für die selbsternannten Rebellen. Moralisch handeln sie vielleicht besser, aber ich habe diese glorreichen Retter noch nie gesehen.
Hilfe, die man nicht sieht. Woher soll ich wissen, wo sie ist, wenn sie nichts von sich gibt? Eine nette Idee, aber was nützt sie mir, wenn sie sich nicht zeigt? Soll man jedem einfach trauen?

Das sollte man ja schon vor dem Ausbruch der Anarchie nicht einfach so und jetzt noch weniger.

Ein weiteres Glas zerschellte und weiteres Gegröle ertönte.
Ich sollte irgendwann den Adlern mal die Flügel stutzen.

Ich kann den Spaß am Zerstören von Glas, Vasen und alles, was schön klirrt, verstehen, aber etwas sagt mir, dass es bei ihnen anders zugeht als bei meinen Wutausbrüchen.

Wäre es dumm, einen Schritt ins Haus hinein zu wagen?
Ja, äußerst.
Alleine wäre es das zumindest definitiv, aber wenn ich nicht alleine wäre, wäre es weniger dumm. Aber ich kenne keinen, der genauso lebensmüde wäre wie ich. Tristan macht sich vermutlich alleine schon beim Gedanken in die Hose und Vi würde wahrscheinlich stundenlang Gründe auflisten, warum das eine idiotische Idee ist.

Ich seufzte und ging wieder zurück. Irgendwann werde ich schon einen von ihnen in die Finger bekommen.

Als ich ankam ging ich sofort in die Küche. Mein Hunger hatte sich während des Weges einige Male hörbar gemacht und alles, woran ich denken konnte, war das Gemüse im Ofen. Netterweise hatten mir die beiden etwas übriggelassen. Ich machte den Ofen an, damit das Essen wieder warm wird und setzte mich auf einen der Stühle am Tisch hin. Meine Jacke zog ich aus, ließ sie über die Rückenlehne fallen und stütze meinen Kopf mit den Händen, während ich auf das Gemüse starrte.

Meine Gedanken kreisten noch immer um das von vorhin mit Tristan herum. Was soll ich bitte noch machen? Warum habe ich überhaupt angeboten, dass sie hier leben können? Wie lange werden sie bleiben? Soll ich einfach abhauen?

Nach kurzer Zeit piepste der Ofen. Er hatte die eingestellte Temperatur erreicht, also müsste das Gemüse eigentlich warm genug sein.
Es war nicht wirklich warm, aber es war auch nicht mehr kalt. Schmecken tat es trotzdem und das reichte mir.

Sobald ich fertig gegessen hatte, trottete ich nach oben.
„Hey", kam es aus der Nische, gegenüber meinem Zimmer. Tristan saß auf dem Sofa. Er schaute mich ausnahmsweise mal richtig an und diesmal nicht so wie vorhin bei unserem Starrwettbewerb. Er wollte reden.
„Hey", erwiderte ich, schwacher als ich wollte. Obwohl auch ich definitiv nochmal darüber reden wollte, wandte mich wieder von ihm ab, um in mein Zimmer zu gehen. Ich war müde und um ehrlich zu sein war ich auch ziemlich eingeschnappt.

„Könntest du dich bitte setzen?", fragte mich dann. Erneut drehte ich mich zu ihm.

Ich hasste die Ecke. Ich habe sie schon immer gehasst. Sie ist unnötig. Da steht nur ein langes Sofa mit dem passenden Kaffeetisch, einem Kamin und natürlich ein Familienporträt. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals diesen Kamin an hatten oder dass wir jemals dort saßen. Das Porträt ist hässlich.

Erst wollte ich sagen, dass ich fertig sei, fand mich dann aber doch auf dem Sofa sitzend. Ganz nach dem Motto „Dann hab ich es hinter mir".

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Der Cut ist sehr fies, aber ihr müsst verstehen, dass es sonst viel zu lang geworden wäre und ihr das Kapitel auch nicht mehr diesen Monat bekommen hättet... ':)

Kapitel 22 ist dafür schon so gut wie fertig. ;]

Bis spätestens Mai! :D

- LMS

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