56. Kapitel
„Adriana", schreit mir plötzlich jemand ins Ohr und langsam versuche ich, die Augen zu öffnen. Doch werde direkt von dem Licht geblendet.
„Was ist los?", frage ich verschlafen. „Du hast schlecht geschlafen", erklärt Lenya mir und nach ein paar Sekunden fügt sie noch hinzu, „Und wir haben heute sehr viel vor."
„Was haben wir denn alles vor?", erkundige ich mich, wobei ich mein Hirn anstrenge und genau nachdenke, was heute so besonders ist. „Ach, du meinst die Schule", fällt es mir schließlich ein, wobei ich mich mittlerweile an die Helligkeit gewöhnt habe.
Wild schüttelt Lenya den Kopf und kann sich ein Lächeln nicht mehr verkneifen: „Nein, die Schule fällt aus." Erstaunt sehe ich sie an. „Die Schule fällt aus? Wieso haben wir dann vor?", hake ich nun völlig verwirrt nach.
„Na ja, da Christopher in ein paar Tagen kommt, muss alles vorbereitet und es wird ein großes Fest veranstaltet. Und das muss alles vorbereitet werden, deswegen fällt die Schule heute aus", erklärt sie mir mit einem Lächeln.
„Aber er kommt doch erst in ein paar Tagen. Was muss man denn alles gemacht werden?", frage ich sie verwirrt. „Ist doch egal. Du musst jetzt vor allem erstmal aufstehen" zwingt sie mich, während sie mir die Decke wegzieht.
„Du bist idiotisch", schnauze ich sie an und zwinge mich dazu, langsam aufzustehen. „Ich bereite schon mal das Frühstück vor", meint sie fröhlich und verlässt das Zimmer. Schnell mache ich mich fertig und schon nach wenigen Minuten sitze ich mit Lenya unten am Frühstückstisch.
„Also, was ist jetzt genau los?", erkundige ich mich. „Aufgrund des Besuches von Christopher wird ein großes Fest veranstaltet und deswegen muss alles vorbereitet werden. Und genau aus diesem Grund fällt die Schule aus. Wir treffen uns mit den anderen am Rudelhaus und dort werden die Aufgaben verteilt", erklärt sie mir, „Deswegen müssen wir uns beeilen, damit wir rechtzeitig dorthin kommen."
Ich nicke einfach nur und nach mehreren Minuten erreichen wir das Rudelhaus. „Da seid ihr ja endlich", begrüßt der Alpha uns genervt, wobei er nicht gerade fröhlich klingt. „Tschuldigung, aber wir haben verschlafen", entschuldigt Lenya sich.
„Na gut. Du hilfst Isabella und den anderen beim Schmücken des Marktplatzes", trägt er Lenya auf. Diese nickt ihm zu und nachdem sie sich kurz verabschiedet hat, ist sie auch schon verschwunden.
„Was soll ich machen?", erkundige ich mich bei ihm, wobei sich seine Lippen zu einem Lächeln verziehen, dass eigentlich nichts Gutes bedeuten kann. „Ich hatte wirklich geglaubt, dass du schlau wärst", beginnt er,
„Na ja, da du dich nicht mehr bei mir gemeldet hast, nehme ich mal an, dass du mein Angebot nicht annimmst. Aber ich bin ja kein böser Mensch. Aus diesem Grund darfst du noch ein paar Tage bleiben. Bis Christopher wieder verschwindet."
Ich nicke einfach nur, wobei es mir ein bisschen seltsam erscheint, dass er mir noch erlaubt, ein bisschen hierzubleiben. Aber wirklich beschweren werde ich mich auch nicht.
„Also, du solltest Kilian mal im Wald suchen. Wenn du willst, kann einer meiner Iota dich zu dem Ort bringen", gibt er mir eine Aufgabe, wobei ich sein Angebot mit einem Lächeln annehme.
Sofort winkt er einen Mann herbei, der mir mit einer Handbewegung deutet, ihm zu folgen. Ich zögere einen Moment, ehe ich ihm folge. Doch noch bevor wir um die Ecke biegen, sehe ich nochmal über die Schulter zu Samuel, wobei ich ein hinterhältiges Lächeln auf seinen Lippen erkennen kann.
Schweigend folge ich dem Mann zum Wald. „Ab hier sollten sie aufpassen. In diesem Wald kann man sich sehr leicht verirren", weist mich der Mann an, wobei irgendwas an seinem Blick mich verunsichert.
Ich nicke einfach nur, wobei ich mich an mein erstes Treffen mit Phileas erinnere. Da habe ich am eigenen Leib gespürt, wie leicht man sich hier verirren kann. Aus diesem Grund passe ich genau auf, dass ich ihn nicht aus den Augen verliere, während wie schweigend durch den Wald gehen.
Nach einer halben Unendlichkeit erkundige ich mich schließlich mal doch bei ihm: „Wie lange müssen wir denn noch gehen?" „Keine Sorge. Bald sind wir da", antwortet der Mann mir, während ich meinen Blick wieder über die Umgebung schweifen lasse.
Da ich eh keine andere Wahl habe, folge ich ihm einfach schweigend weiter, bis wir schließlich eine kleine Lichtung erreichen. „Wo sind wir?", frage ich völlig verwirrt, da mir dieser Ort auf seltsame Weise bekannt vorkommt.
Plötzlich höre ich einen Schrei und schrecke auf. „Was war das?", frage ich erstaunt, während ich mich umsehe. „Was meinen Sie?", fragt der Mann mich. Ich sehe mich nochmal unsicher an, wobei ich allerdings nicht entdecken kann und nun auch nichts mehr hören kann.
„Nein, anscheinend haben meine Ohren mir einen Streich gespielt. Hier ist wirklich nichts", meine ich schließlich, wobei ich mir selber nicht wirklich glaube. „Das stimmt so nicht ganz. Es tut mir wirklich leid, aber unser Alpha hat uns befohlen, dass wir Sie umbringen müssen. Sie scheinen ihm ein Dorn im Auge zu sein", meint der Mann auf einmal und während er spricht, treten mehrere Männer hervor, die mich grimmig mustern.
Doch als wären die Waffen, die sie dabeihaben nicht schon angsteinflößend genug, kann ich an jedem Handgelenk auch das Zeichen eines Iotas, eines Kriegers entdecken.
Leider reichen meine Menschenkenntnisse aus, um zu erkennen, dass sie keine dieser schlechten Iotas sind, die heute überall auf der Welt existieren. Während ich mich im Kreis drehe, merke ich, dass ich umzingelt bin.
Mit einem Schlucken muss ich feststellen, dass es nicht reichen wird, wenn ich mich jetzt einfach verwandel.
Ich werde den Zauber brechen müssen oder ich bin tot.
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