52. Kapitel
Augenblicklich drehen wir beide uns um und ein Mann kommt auf uns zugelaufen. „Anthony", begrüßt Lenya den Mann. „Adriana, das ist Anthony, der Gamma des Rudels", stellt sie ihn mir vor.
„Hallo", begrüße ich ihn schüchtern, wobei er dies nur mit einem Nicken quittiert. „Lenya, wir müssen miteinander sprechen. Die anderen warten schon beim Rudelhaus", erklärt er.
„Worum geht es?", fragt sie verwirrt. „Es geht um das Treffen mit Christopher", antwortet er ihr kurz, wobei ich ihn nur verwirrt anstarre. Christopher? Irgendwas sagt mir dieser Name.
„Na gut. Ich komme mit. Adriana, du kannst bestimmt auch mitkommen", gibt sie ihm endlich eine Antwort. Er wirft mir einen kurzen misstrauischen Blick zu, wobei ich diesen mit einem Lächeln erwidere.
„Okay, kommt mit", gibt er nach. Schweigend folgen wir ihm. Während wir gehen, denke ich weiter über Christopher nach. „Wer ist Christopher?", frage ich Lenya flüsternd, da mir immer noch kein Licht aufgegangen ist.
„Christopher ist der Alpha eines großen Rudels hier in der Nähe", antwortet sie mir so leise, dass Anthony uns nicht verstehen kann. Jetzt weiß ich auch wieder, vorher ich den Namen kenne.
Christophers Rudel ist eins der größten in Deutschland und auch generell in Europa nimmt er eine eher wichtigere Rolle ein. Gleichzeitig hatte er auch guten Kontakt zu meinem Vater und hat uns ab und zu im Jahr besucht.
Schließlich erreichen wir das Rudelhaus und betreten dieses. „Was macht sie hier?", begrüßt Isabella uns, wobei klar ist, dass sie mich meint, als Anthony die Tür schließt.
„Wieso sollte sie denn nicht hier sein? Schließlich ist sie meine Freundin", verteidigt Lenya mich. „Ich finde, sie kann bleiben", spricht auch Kilian seine Meinung aus. Isabella öffnet den Mund, schließt ihn aber direkt wieder. Anscheinend ist das Thema damit beendet.
„Also, es geht um das Treffen mit Christopher", sagt der Alpha zum ersten Mal etwas, wobei es mich doch ziemlich wundert, dass er noch nicht dagegen protestiert hat, dass ich hier bin.
„Was ist damit?", hakt Kilian interessiert nach, während ich mich an eine Wand lehne und das Gespräch still verfolge. „Es gibt eine kleine Planänderung. Ihr werdet doch nicht zu dem Treffen gehen", erläutert Anthony ihnen.
Empört sieht Isabella ihn an: „Was? Wieso nicht? Sind wir auch jetzt doch nicht gut genug, oder was?" Ich höre sofort heraus, dass sie damit ganz und gar nicht einverstanden ist.
Ich hingegen würde viel lieber erfahren, worum es genau geht. Anscheinend hat Christopher ein Treffen veranlasst und bisher war es geplant, dass sie drei hingehen. „Es geht einfach darum, dass Christopher sich nochmal gemeldet hat, um Bescheid zu sagen, dass er zu uns kommen wird", erklärt der Alpha ihnen, wobei Isabella, Kilian, Lenya und ich ihn erstaunt ansehen.
Die drei wahrscheinlich, weil es für sie dann doch ein bisschen besonderer ist, wenn ein großer Alpha sie persönlich besucht. Ich hingegen vielmehr, weil ein Besuch von Christopher nur bedeuten kann, dass meine Tarnung auf jeden Fall aufliegen kann.
„Stimmt das?", fragt Lenya überrascht, wobei ich ein Funkeln in ihren Augen erkennen kann. „Natürlich. Mit so etwas würde ich nie Witze machen", meint der Alpha streng.
„Nein, tschuldigung", entschuldigt Lenya sich und senkt beschämt den Kopf. Selbst, wenn ich sie noch nicht so lange kenne, so hat sie auf mich noch nie gewirkt.
„Gibt es dafür irgendeinen besonderen Anlass?", erkundigt Kilian sich interessiert, wobei er um einiges gefasster klingt, als Lenya. „Ja, er hat von irgendjemanden erfahren, dass Terence hier ist", antwortet der Alpha ihm, wobei ich heraushören kann, dass er es garantiert nicht leiden kann.
„Wann wird er den kommen? Und mit wie vielen Leuten?", erkundigt Isabella sich neugierig. „Ich weiß nicht genau. Er wollte in ein paar Tagen kommen", antwortet diesmal Anthony ihr.
„Gut. Adriana und ich werden Terence und den anderen Bescheid sagen, dass sie noch ein paar Tage hierbleiben sollen", schlägt Lenya vor. Ich merke, wie der Blick von Kilians Vater sich verdüstert und gerade, als er antworten will, kommt Anthony ihm zuvor, wobei er wahrscheinlich auch den Blick des Alphas bemerkt hat: „Ja, vielen Dank. Das wäre super."
Lenya nickt und erkundigt sich dann: „War es das? Können wir gehen?" „Ja, das wäre alles gewesen", antwortet Anthony wieder ihr. Sie nickt ihm lächelnd zu, ehe sie mich mit ihr mitzieht und wir das Rudelhaus verlassen.
„Oh, ich freue mich jetzt schon so darauf", erzählt sie mir freudig. Doch ich gehe gar nicht erst darauf ein, sondern frage sie: „Was machen wir jetzt?" „Jetzt gehen wir erstmal Terence und Scott suchen, um ihnen von allem zu erzählen", erklärt sie mir und wir machen uns auf den Weg, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, wo sie hin möchte.
Schließlich erreichen wir das Heilerhaus. Wahrscheinlich wollte sie hierhinkommen, weil Kate eben hier war. Im Haus treffen wir im Flur auch schon direkt Scott.
Während Lenya ihn freudig begrüßt, zeigt er mir mit einer leichten Kopfbewegung, dass ich in das Wohnzimmer gehen soll. Ich nicke ihm zu und meine an Lenya gerichtet: „Ich bin schon mal ins Wohnzimmer."
Sie nickt einfach nur, wobei sie anscheinend schon wieder nur auf Scott fixiert zu sein scheint. Im Wohnzimmer schließe ich die Tür, wo ich auch schon von Ter erwartet werde. Er sieht mich sorgenvoll an und ich frage ihn überrascht: „Was ist los?"
„Wir haben ein Problem. Mit Christopher", erklärt er mir einfach nur. „Ja, ich weiß schon, dass er hierher kommt", meine ich einfach nur, „Aber das wird man bestimmt irgendwie lösen können."
„Nein, ich meine ich das. Es gibt noch etwas", erwidert er einfach nur, „Was dich verraten könnte." Jetzt hat er meine Interesse geweckt.
„Was ist los?", frage ich ihn eindringlich.
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