49. Kapitel
Sofort drehen sich alle um und mein Blick trifft auf den von Newt, der dort steht. Als ich meinen Blick weiterschweifen lasse, fällt er auf Phileas, der neben seinen Bruder steht und stützt, während er selber immer noch mehr als nur verwirrt nach vorne sieht.
„Kate? Bist du das wirklich?", fragt er nach einigen Sekunden. Mein Blick schnellt Kate, die immer noch dort vorne steht, während sie den Tränen nahe scheint.
Es dauert ein paar Sekunden, ehe sie sich gefasst hat, bis sie laut losschreit: „Phileas!" Ohne zu Zögern rennt sie auf ihn zu und umarmt ihn direkt. Er hingegen ist einfach nur wie angewurzelt stehen geblieben und sieht auch jetzt noch ziemlich überrumpelt aus.
„Newt! Du weißt, dass du im Bett bleiben musst, oder?", erklingt auf einmal die Stimme von Lenya, die aus der Menschenmenge tritt und ihn streng mustert.
„Tschuldigung, aber ich dachte, frische Luft könnte nicht schaden", meint er entschuldigend, wobei selbst ich erkennen kann, dass es ihm keineswegs leid tut und genauso wenig wollte er einfach an die frische Luft.
Er wusste also, dass Kate, Ter und Scott erwischt worden sind. Woher, ist mir allerdings ein Rätsel. „Das sind also ihre zwei Brüder?", fragt Samuel an Kate gerichtet, während er gefühlt jeden mehr oder weniger wütend ansieht.
„Ja", sagt Kate einfach nur, wobei sie überglücklich klingt. „Na, dann haben sie die beiden ja gefunden. Herzlichen Glückwunsch. Genau aus diesem Grund bitte ich sie, das Gebiet meines Rudels innerhalb der nächsten drei Tage zu verlassen", erklärt ihnen Kilians Alpha und nachdem Ter nochmal dankbar den Kopf leicht geneigt hat, dreht er sich um und geht weg.
Nach mehreren Minuten hat sich der Hauptteil der Menschenmenge auch schon wieder aufgelöst. Ich stehe noch ein bisschen verloren herum, bis Lenya auf ich zukommt: „Ich meinte doch eben, dass du zuhause bleiben sollst", meint sie, wobei sie nicht wirklich ernst klingt.
Ich achte aber nicht wirklich auf sie. Stattdessen fixiere ich mit meinem Blick Kate und Phileas zu denen sich mittlerweile auch Newt, Scott und Ter gesellt haben. Plötzlich bemerkt Scott meinen Blick und deutet leicht auf das Handy in seiner Hand und ich verstehe sofort, was er meint und nicke ihm lächle zu.
„Hey, alles in Ordnung?", Lenya mustert mich verwirrt. „Ja, natürlich. Was soll den los sein?", erwidere ich einfach nur, wobei ich hoffe, dass sie meinen kurzen Blickkontakt mit Scott nicht bemerkt hat.
Doch während ich meine Aufmerksamkeit wieder auf sie richte, merke ich, wie sie penibel darauf achtet, nicht in die Richtung von Scott und den anderen zu sehen.
„Ich sollte eher dich fragen, ob alles in Ordnung ist", bemerke ich, während ich sie misstrauisch ansehe. Sie streicht sich zögernd eine Haarsträhne zurück und zögert kurz, bis sie schließlich mit der Wahrheit kommt: „Der Junge dort ist mein Mate."
Erstaunt sehe ich sie an. Es war mir zwar schon die ganze Zeit klar, aber es jetzt nochmal so direkt von ihr zuhören ist trotzdem noch mal etwas anderes. „Ja, na und?", fragend sehe ich sie an, „Wo ist jetzt das Problem?"
Als ich diese Frage stelle, verdreht sie automatisch die Augen und meint einfach nur: „Erinnerst du dich noch? Ich habe Angst, dass er mich nicht akzeptiert."
„Und wenn er dich akzeptiert? Er sieht doch wirklich nett aus", widerspreche ich ihr, während ich Scott anstarre. Scott wird zwar eine Menge Zureden brauchen, ehe er handelt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er sie verstoßen würde.
So ein Mensch ist er nicht. „Und wenn doch?", erwidert Lenya einfach nur, während sie nervös immer mal wieder in Scotts Richtung sieht.
„Das weißt du nicht. Und du kannst es erst wissen, wenn du mit ihm geredet hast", mache ich ihr klar. Sofort verziehen meine Lippen sich zu einem Lächeln und bestimme: „Und genau aus diesem Grund gehen wir jetzt dorthin."
„Was ...?", schreit Lenya auf und braucht einige Sekunden, bis sie registriert, was ich genau gesagt habe. Doch leider zu spät, denn ich habe sie schon am Handgelenk gepackt und ziehe sie mit mir.
„Nein", protestiert Lenya, wobei sie sich ein kleines bisschen versucht zu wehren. Doch ich spüre genau, dass sie keineswegs ihre ganze Kraft einsetzt, was zweifelslos bedeutet, dass sie selber mit ihm reden möchte.
Schließlich ist er ihr Mate. Als wir noch einige Meter von ihnen entfernt sind, bringt sie mich zum Stehen und sieht mich nervös an: „Und was sage ich dann zu ihm?"
Ich tue so, als ob ich einen Moment überlegen müsste, ehe ich ihr antworte: „Was hälst du davon „Hallo, mein Name ist Lenya. Wie heißt du?""
Als ich ende, sieht sie mich fassungslos an und genau diesen Moment nutze ich, um sie weiter hinter mir her zu schleifen.
Doch kurz bevor wir Scott erreichen, bleibt sie nochmal stehen. „Ich kann das einfach nicht", sie wirft Scott einen nervösen Blick zu, „Jedenfalls nicht, wenn du mich dazu zwingst."
„Okay, dann entscheide du. Und ich werde deine Entscheidung akzeptieren", gebe ich nach, wobei ich ihr ein Lächeln schenke, „Aber denk daran, in drei Tagen ist er wieder weg."
Zögernd sieht sie in die Richtung von Scott.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro