Kapitel 3 - Meine kleine Cousine
Sam's PoV:
Die Tage und Wochen in Hogwarts vergingen. Umbridge stellte sich als eine gemeine, hasserfüllte Lehrerin heraus. Sie ist der Meinung, wir sollten nur mit unseren Büchern lernen und die Theorie nicht in Praxis umwandeln. Vollkommener Schwachsinn, wenn ihr mich fragt. Und das sehe zum Glück nicht nur ich so.
An einem warmen Oktobertag bekam ich Post von Remus.
Sam,
in diesem Jahr bitte ich dich, mehr auf dich aufzupassen, denn je. Umbridge meint es keinesfalls gut mit euch. Bitte überdenke jeden Schritt zwei mal und gib auf dich acht. Ich kenne ihre Spiele. Sie foltert jeden, der ihr nicht sagt was Sache ist. Sam, es tut mir Leid. Es tut mir Leid das ich dich damals verraten habe. Doch du warst in Gefahr. Mehr denn je und das bist du immer noch! Dein Vater, ich und auch so viele andere Menschen würden es nicht ertragen, wenn dir etwas zustoßen würde. Ich hab dich lieb,
Moony
Nach dem ich diesen Brief noch ein zweites Mal gelesen hatte schrieb ich meinem Pate zurück.
Ich hatte schon lange nicht mehr mit Chace gesprochen, oder mit Cedric. Im Unterricht sah ich sie kaum. Und beim Essen sah ich auch immer nur Jo, Amira und Diana an ihrem Stammplatz sitzen.
Mittlerweile hatte ich einen recht stabilen Draht zu Diana aufgebaut. Wir sprachen viel über Chace oder halfen uns bei den Hausaufgaben, oder saßen einfach nur da und dachten über alles nach, oder wir redeten über Regulus. Wir werden dank unseres schlechten Starts wahrscheinlich nie beste Freunde werden, aber immerhin war es ein Anfang. Vielleicht sogar der Anfang einer Freundschaft. Sie erzählte mir, dass Chace sie nicht mehr ansah, dass er ihr aus dem Weg ging. Und auch Cedric redete nicht mehr.
Manchmal bekam ich mit, wie Chace und Cedric sich gerade mit jemanden stritten, doch ich versuchte sie nicht aufzuhalten. Denn ich wusste, dass es um Nick ging. Das sie wegen Nick so drauf waren. Weil er von uns gegangen war.
Dumbledore hatte einen Gedenkstein für ihn errichten lassen, wo ich des Öfteren hin ging. Ich hatte nie das Gefühl gekannt, jemanden zu vermissen. Jemanden so sehr zu vermissen, der einfach nicht mehr da ist. Manchmal stellte ich mir vor, wie er immer noch da ist. Wie Nick mit uns durch die Gänge läuft oder mir Tricks in Quidditch beibringt, wie er mich herzlich umarmt und von jedem Mädchen, welches sich in seiner Nähe befand angeschwärmt wird. Doch so wird es nicht mehr sein. Denn er ist nicht mehr unter uns.
„Miss Black, hören Sie mir eigentlich zu?", holte mich eine strenge Stimme aus in die Gegenwart zurück. Daraufhin wurde ich von Hermine an gestupst, welche neben mir saß. „Äh... ja, klar!", stotterte ich und starrte die Frau in Pink vor mir an. Manchmal dachte ich, dass Dolores Umbridge nur Pink in ihrem Kleiderschrank hatte. „Schön, wo waren wir dann?" Ich sah sie fragend an. „Welche Seite, Miss Black?", fragte sie jetzt. „Ähm... 399!", antwortete ich und warf Hermine einen dankenden Blick zu. „Ja, Sie haben einen Freund verloren. Aber das ist schon lange her. Sie hatten genug Zeit, um zu trauern!", sagte sie jetzt, woraufhin ich sie entsetzt anstarrte. „Was? Es ist gerade mal ein paar Monate her!" „Sie sollten sich auf das Wesentliche konzentrieren." „Wie können Sie nur so eine kalte, ignorante...", mir fielen keine Schimpfwörter ein, die gut genug für sie waren. „Sie kommen bitte heute Abend in mein Büro! Verstanden?", fragte sie und sah mich streng an. Geknickt nickte ich und widmende mich meinem Buch.
Chace's PoV:
„Sissi kann ich dich kurz spreche?", fragte ich die Blonde, als ich sie auf dem Flur abfing. Sie nickte und kam zu mir. „Wie geht es Sam?", fragte ich leise. „Warum fragst du sie nicht einfach selbst?", entgegnete die Malfoy. „Ich habe gehört, dass sie heute Abend zu Umbridge muss. Diese Frau ist die reinste Folter!" „Warum wendest du dich von ihr ab, Chace? Ihr könnt das nur zusammen schaffen, dieses... dieses Desaster! Sie braucht dich jetzt, genauso wie du sie brauchst!"
„Warum muss sie zu Umbridge?", rief ich etwas lauter. „Sie hat im Unterricht nicht aufgepasst und Umbridge hat ihr direkt Nachsitzen aufgedrückt." „Wo ist sie jetzt?" „Zuletzt hab ich sie in der Bibliothek gesehen. Chace, diese Frau ist gefährlich!", sagte Sissi jetzt etwas leiser. „Ja, deswegen muss ich Sammy jetzt da raus holen!" „Nein, Chace. Du bringst dich nur noch mehr in Schwierigkeiten!", rief die Malfoy und starrte mich an. „Soll ich Sam etwa ins offene Messer laufen lassen? Ich... ich liebe sie, verstanden? Wenn sie ihr auch nur ein Haar krümmt dann..."
„Chace, beruhige dich. Sie wird sie nicht töten!", versuchte Sissi auf mich einzureden. „Es gibt Dinge, Sissi, die sind schlimmer als der Tod. Es geht hier um Sam. Es geht um meine kleine Cousine, verdammt!" „Jetzt warte doch erst mal ab, was heute Abend passiert!" „Abwarten? Harry wurde schon von ihr gefoltert. Samantha hält das nicht aus, verstehst du das nicht? Ich habe Charlie und Sirius versprochen, dass ich sie beschützen werde und selbst wenn nicht, würde ich es trotzdem tun!", rief ich jetzt und ließ Elisabeth Malfoy stehen.
Ich hatte schon eine längere Zeit nicht mehr mit Sam gesprochen. Ich wusste selbst nicht, woran es genau lag. Unser Streit im Sommer hatte Narben hinterlassen. Doch ich wollte sie vor dieser verrückten, furchtbaren Frau schützen. Mein Vater und auch Sirius hatten mir geschrieben, dass sie gefährlich war. Und das wir in diesem Jahr besonders auf uns achten sollten.
Die Schlagzeilen sind voll von dem Zeug „Er ist wieder da" „Der, dessen Namen nicht genannt werden darf ist zurück!" „Lügt Harry Potter?" Und all so ein Mist. Doch in dem Sinne, glaube ich Harry. Ich habe es selbst nicht mit angesehen, was auf bei dem Trimagischen Turnier passierte, aber ich weiß, was Victor Krum passierte und ich habe gesehen, was auf diesem Festival passiert ist. Das war ähnlich wie bei der Quidditch-Weltmeisterschaft. Beides war seine Handschrift.
Nach dem Abendessen fand ich Sam schließlich und fing sie ab. „Sam!", rief ich der schwarzhaarigen hinterher, welche gerade durch einen der Korridore lief. Sie erschrak leicht und drehte sich zu mir um. „Chace...", sagte sie leise und sah mich kurz an.
Doch dann blickte sie zu Boden. Ich ging auf sie zu und betrachtete sie. Den Gryffindorumhang hatte sie zugezogen, ein leichtes Make-Up aufgetragen, die schwarzen Locken in einen lockeren Zopf zusammengebunden, und die Schultasche hing über ihrer Schulter. Nun mal hübsch wie eh und je. Auch sie blickte mich wieder an und biss sich verlegen auf die Unterlippe.
„Ich hab dich lange nicht gesehen...", sagte sie jetzt. Die Schüler gingen an uns vorbei und betrachteten uns merkwürdig, was mich etwas wütend machte. „Ich hab gehört, dass du dich mit Umbridge angelegt hast?", fragte ich jetzt und versuchte ihren vorherigen Satz zu ignorieren. „Das ist nichts weiter..." Doch als mein Blick auf ihre Hände fiel, sah ich, dass es mehr als nichts weiter war. „Was ist dann das?", fragte ich und wurde lauter. Mein Blick hafteten auf ihren kleinen, zierlichen Händen. Die Handrücken waren wie aufgeschnitten, es entstanden viele kleine Wunden.
„Das? Das ist nichts weiter!", wiederholte sich Sam und wollte ihre Hände ihren weiten Ärmeln verstecken, doch ich ergriff sie und zog ihre rechte Hand wieder raus. „Was hat sie dir angetan?", fragte ich leise. Und jetzt blickte mich meine kleine Cousine traurig an. Sie begann zu zittern und fing an zu sprechen. „Sie... sie hat über ihn geredet. Sie hat gemeint das... sie hat so schreckliche Dinge gesagt, Chace! Und dann hat sie gesagt, dass ich ihn vergessen soll und mich auf nützliche Dinge konzentrieren soll. Aber ich kann... ich kann ihn nicht so einfach vergessen!", eine Träne lief ihr die Wangen hinunter, doch sie drehte sich kurz um und wischte sie weg und tat schließlich, als wäre nichts geschehen.
Ich schleifte Sammy mit zu Madam Pomfrey, welche ihr eine Salbe gab und die Wunde verarztete. Merlin sei Dank, stellte sie nicht allzu viele Fragen. Dann bestand ich darauf, sie noch hoch in den 7. Stock zu bringen. Wenn ich diese verdammte Hexe nur in die Finger bekommen! Wenn sie Sam noch mal so etwas antut!
„Wie geht es Ced?", fragte Sammy leise, als wir etwa die Hälfte des Weges geschafft hatten. Ich hatte ihm schon so oft gesagt, dass er zu seiner Freundin gehen soll. Dass er etwas mit ihr Unternehmen soll. Dass er es schätzen soll, zu leben. Doch der Zeit, sitzt er einfach nur da und redet nicht einmal mit mir, geschweige denn mit Jo. Meistens sieht er mich nicht mal mehr an. Und das geht schon seit Wochen so.
Manchmal sehe ich ihn an dem Gedenkstein stehen, den Dumbledore für Nick errichte hat. Und ein Mal habe ich ihn sogar weinen sehen. Und dann macht er wieder einen auf hart und prügelt sich mit Keyle oder sogar den Slytherins. Eines steht auf jeden Fall fest: Nicks Tod hat uns alle verändert.
„Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es ihm gut geht. Lass ihm Zeit, Sammy", sagte ich leise, sehe meine Cousine kurz an und berühre kurz ihre Schulter. Das Verhältnis zwischen uns war immer noch komisch. Aber ich liebe sie einfach wie meine kleine Schwester, ganz gleich, was zwischen uns vorgefallen war. Dann wünschte ich ihr eine gute Nacht, umarmte sie und machte mich auf in den Kerker.
------------------------------------------------------------------------------------------------
Hallo ihr,
wie fandet ihr das Kapitel? Ich werde später mal die Besetzung bearbeiten, damit ihr euch vorstellen könnt, wer, wie genau aussieht. Möchtet ihr eine Charakterenbeschreibung zu den erfundenen Charakteren? Dann lasst es mich wissen :)
Ich wünsche euch noch einen schönen Tag :)
Eure SunnyBlack98
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro