Kapitel 88 - Familienbesuche
„Es ist ungewöhnlich für eine Black, dass sie Quidditch geschmissen hat... Ich hörte, ihr Blacks seid sehr begabt!", sagte eine männliche Stimme mit einem bulgarischen Akzent.
Ich stand auf der obersten Treppe der Tribüne und starrte auf das Feld. Victor Krum hatte sich neben mich gestellt. Es war das erste Mal, dass ich mit ihm gesprochen hatte. „Ich hatte meine Gründe...", sagte ich jetzt. „Gibt es nicht auch immer einen Grund wieder anzufangen? Dein Bruder zum Beispiel..." „Mein Bruder ist gegangen, ohne sich zu verabschieden. Also lass ihn einfach aus dem Spiel, bitte!", sagte ich etwas lauter. „Du bist sauer auf ihn? Hab ich Recht?", fragte er nach.
Ich verdrehte leicht die Augen. „Na, da hast du den Grund. Dein Bruder ist ein wirklich sehr, sehr guter Sucher. Zeig ihm, dass du's besser kannst, Samantha Black!" „Und das soll helfen?", fragte ich skeptisch. „Vielleicht, ich denke, dass sich deine Wut ihm gegenüber dann mindert, dass du etwas hast, wo du sagen kannst, dass du das genauso gut kannst, oder sogar besser bist als er. Fang wieder mit Quidditch an, du warst eine gute Jägerin. Du kannst das schaffen!", sagte Victor Krum. „D... Danke...", sagte ich jetzt.
Vielleicht war Victor Krum gar nicht so ein dummer Kürbiskopf wie Ron immer gesagt hatte. Vielleicht war er sogar ganz nett. Sie wusste, dass Mine Anfang des Jahres sehr für ihn geschwärmt hatte, aber das hatte sich gelegt, als sie Chace kennenlernte... „Hat mich sehr gefreut!", sagte er jetzt und sah mich an. Doch dann war er wieder so schnell gegangen, wie er gekommen war.
Und so sinnlos waren seine Worte gar nicht. Es war merkwürdig, dass ich ihm Glauben schenkte, obwohl ich ihn kaum kannte, aber irgendwie hatte er Recht.
Der nächste Tag brach an und ich war damit beschäftigt auf Cedric einzureden, dass er die 3. Aufgabe schon packen würde. Doch er merkte sofort, dass es mir nicht gut ging. Mich quälten wieder diese Träume. Irgendwann mitten in der Nacht war ich wieder aufgewacht.
„Cedric, wir müssen hier weg!", hörte ich Harry schreien. Und da sah ich wieder diesen Grabstein, mit dem der Gravierung 'Tom Riddle 1905 – 1943' „Töte den überflüssigen!", schrie die klägliche Stimme. „Avada Kedavra!", rief der kleine, bucklige Mann,(welche ich nicht erkannte) und hielt seinen Zauberstab auf meinen Freund. Auf Cedric Diggory. Er flog nach hinten, knallte auf den Boden und hatte die Augen weit aufgerissen!
„NEIN!", schrie ich. Und wurde wach.
Ja... das war's. Ich wusste nicht warum, doch ich war mir ziemlich sicher, dass dieser ständige Alptraum etwas mit dem Trimagischen Turnier zu tun hatte, zumal Harry und Ced ihre Uniformen trugen. Sissi wurde durch meinen Schrei geweckt und kam zu mir. „Sammy?", fragte sie leise. Doch ich schüttelte nur den Kopf. „Es war alles bloß ein Traum...", sagte ich immer wieder. Hermine hingegen weinte wieder vor sich hin, wie fast jede Nacht. Wir trösteten sie, keine Frage. Doch sie wollte nichts mehr von uns wissen.
„Soll ich Harry holen?", fragte Sissi jetzt. „Nein, lass ihn schlafen..." „Hör auf mit dem Blödsinn! Du träumst diesen Scheiß jede verdammte Nacht! Wenn du Harry nicht wecken willst, hol ich Chace. Und zwar sofort! Und ich sag McGonagall Bescheid!" „Sissi..." „Keine Ausreden, Samantha!" „Wenn du Chace hier her holst, wird Mine ihn sehen...", flüsterte ich jetzt. „Und du weißt, das sie ihn nicht sehen will!", fügte ich leise hinzu. „Ich glaube aber, das Chace der einzige ist, dem du momentan vertraust. Und du brauchst deinen Cousin jetzt!" Und da war die Malfoy gegangen. Sie weckte McGonagall und kam mit ihr und Chace wieder.
„Sammy..." Ich musste wohl ziemlich schrecklich ausgesehen haben. So wie er mich ansah. Es war etwa 2 Uhr nachts. Er sah mich erschrocken an. „Chace ich..." Doch allein der Gedanke an diesen Traum ließ einen Stich im meinem Herzen zurück. „Hey... hey... Sam, es war bloß ein blöder Traum..." „Ein Traum von Lord Voldemort? Wie er Ced tötet! Wie er Harry weh tut!", rief ich lauter und sah meinen Cousin in seine blauen Augen. „Sammy..." Mein Cousin hatte mich in seine Arme genommen und mich wie ein kleines Baby hin und her gewiegt. „Sissi, ich glaube es ist besser, wenn sie bei uns schläft. Wäre das okey, Professor?" „Natürlich. Wenn es ihr dann besser geht. Möchten Sie darüber sprechen, Mrs. Black?", fragte die Hauslehrerin mitfühlsam. Doch ich schüttelte nur den Kopf und bedankte mich bei ihr.
„Sissi...", rief ich ihr nach. Sie drehte sich um. „Danke...", sagte ich und versuchte ein Lächeln hervorzubringen. „Du bist meine beste Freundin, Sammy!", sagte sie nur und drehte sich um und ging zu Bett. Ich hatte McGonagall noch eine gute Nacht gewünscht, bevor sie in ihrem Morgenmantel an uns vorbei lief.
Chace hatte mich im Brautstil hochgenommen und trug mich den ganzen Weg bis zum Hufflepuffgemeinschaftsraum. In seinem Zimmer erkannte ich Ced und Nick. Ich lächelte. Doch irgendwie zog mich der Traum wieder in das Grauen zurück und ich zuckte zusammen. Avada Kedavra...
Mein Cousin hatte mir einen Pulli von sich gegeben und mich in sein Bett gelegt. Irgendwann war ich sorgenfrei eingeschlafen.
**Nächster Morgen, wieder im Gryffindorturm**
„Ich kann da heute nicht hingehen...", sagte Mine am nächsten Morgen. „Was?", fragte Sissi. „Er ist dort... Ich kann ihn nicht in die Augen sehen..." „Hermine. Tu es für Harry. Er braucht dich!", sagte ich jetzt. „Ich bleibe hier, Samantha!", sagte sie laut und ich wusste, dass sie jetzt nicht mit sich reden ließ. Also sah ich Sissi an, welche den Kopf schüttelte und wir lernte die restliche Zeit, die wir noch bis zur 3. Aufgabe hatten.
Als wir zum Mittagessen hinunter gingen, erkannte ich zwei Personen die ich schon ewig nicht mehr gesehen hatte. „Dad!", rief ich und umarmte ihn. Und auch Remus war da. „Was macht ihr zwei denn hier?", fragte ich voller Freunde. „Wir müssen Harry unterstützen, und wir wollten sehen ob es dir gut geht", sagte mein Vater. Ich lächelte... „Dad? Ich muss dir da was sagen...", sagte ich jetzt. „Glaubst du etwa, ich lese keinen Tagesprofeten, Sammy?", fragte er und lachte. „Ich wünsche dir viel Glück und wenn er dir weh tut dann..." „Daddd!", ermahnte ich ihn. Doch Remus und er lachten nur. „Und? Willst du ihn mir nicht vorstellen?", neckte mein Vater. Doch da war er wieder da, dieser Gedanke an diesen Alptraum. Die letzte Nacht. Ich hatte zwar warum auch immer dank Chace besser geschlafen. Doch ich war noch, bevor Ced und die andern erwachten gegangen. Ich konnte es nicht ertragen ihn in die Augen zu sehen. Denn ich sah seinen Tod.
Nach dem Mittagessen liefen wir alle hinunter zum Quidditchfeld, wo die 3. Aufgabe stattfinden sollte. Sissi und ich hatten uns in die gryffindorrote Hogwartsuniformen geworfen. „Ich muss noch zu Ced!", rief ich jetzt und lief hinunter um Cedric zu suchen. „Hey, hey, hey, nicht so stürmisch!", ermahnte mich eine männliche Stimme. Oh Gott wie peinlich. „Tut mir leid!", stammelte ich. „Muss es nicht, Samantha!" Ich erkannte diesen jungen Mann.
Er trug einen braunen Mantel, dazu waren seine roten Haare und die Sommersprossen mit niemanden zu verwechseln als mit den Weasleys. Er war der älteste Bruder der Weasleys. Bill Weasley. Dieser gab mir die Hand und fragte, ob ich wusste, wo Harry war.
Neben ihm stand seine Mutter Molly, welche mich herzlich umarmte. Da ich nicht wusste, wo Harry ist und selbst meine Champion suchte ging ich wieder. Avada Kedavra...
„Ced!", flüsterte ich jetzt. Immer wenn ich die Augen schloss, sah ich diesen Traum vor mir. Ich sah ihn am Boden liegen. Und jetzt, war es das erste mal, wo ich mich wirklich fragte, ob Cedric das ganze wirklich überleben konnte.
Sissi und ich hatten versucht, Mine zu motivieren, mit uns zu kommen, doch sie weigerte sich und blieb stur. Mit dem Satz „Nicht mal für Harry? Ich weiß, Mine, Chace hat dir sehr wehgetan, aber ich dachte du wärst wenigstens noch loyal genug um deinen besten Freund zu unterstützen! Er braucht dich!", war ich gegangen. Ich weiß, das war nicht nett von mir, ganz im Gegenteil, doch es war mir egal... Irgendwann fand ich Cedric, er stand gerade bei Nick, Chace und den anderen Hufflepuffs, als Nick mir zunickte und Ced mich bemerkte.
„Da bist du ja...", sagte ich, als er auf mich zuging. Cedric sah mich an und merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. „Was ist los, Sam?", fragte er und sah mich besorgt an. „Nichts, ich habe... Ich mache mir Sorgen um dich." „Hey, er hat es bis hier ihn geschafft. Ihm wird schon nichts passieren, dass würde Dumbledore nicht zulassen", munterte Nick mich mit seinem Lachen auf, welches sehr ansteckend war. Neben ihm erkannte ich seine Schwester Ally. Nick hatte den Arm um sie gelegt und wirkte wie ein beschützerischer großer Bruder. Und das war er auch.
Niklas Landin wurde mit seinen dunklen Haaren und den hellbraunen stechenden Augen von vielen Mädchen umzingelt. Er war der beste Freund von Cedric Diggory und ein guter und angesehener Zauberer in seinem Haus. Er war loyal und wenn man ein Problem hatte, war er stets für einen da. Das mochte ich an ihm. Er war immer ein guter Freund für mich. Denn auch wenn wir nicht immer miteinander sprachen und uns sich nicht jeden Tag sahen, war er doch immer für mich da. Und das macht wahre Freundschaft aus.
„Sammy? Ich möchte dir gerne jemanden vorstellen", sagte Cedric jetzt. Ich war gespannt und ging mit ihm. Da standen ein Mann, welcher mir bekannt vor kam, eine Frau, und Jo, mit der ich schon des längerem nicht geredet hatte. Sie sah mich nicht direkt an. Sie sah auf Ced, welcher ihr womöglich vorher gesagt hatte, dass sie nett sein sollte. Und erst jetzt fiel mir auf, das Cedric und Jo sich doch ähnelten, von ihren Gesichtszügen und in erster Linie auch von ihren Charakter aus, doch da ich mich mit Jo verstritten hatte, hatte ich sie nie mit ihrem wundervollen, tollen Bruder verglichen. In dieser Hinsicht, waren sie sehr verschieden, denn Cedric Diggory konnte nicht lange sauer sein.
„Mum? Dad? Das ist Sam, meine feste Freundin!", sagte Cedric und hatte währenddessen meine Hand genommen und immer fester gedrückt. „Oh, Samantha Black, nicht wahr? Freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Cosima Diggory!", sagte seine Mutter und reichte mir die Hand. Ich lächelte. „Die Freunde liegt ganz auf meiner Seite!", sagte ich jetzt freundlich und immer noch ein bisschen aufgeregt. „Mein Name ist Amos, aber ich denke du kennst mich!", sagte sein Vater und reichte mir ebenfalls die Hand. Ich nickte Jo zu. „Ziemlich viel los bei euch im Hause der Blacks, nicht wahr?", fragte sein Vater. „Dad!", ermahnte Cedric seinen Vater und ich konnte sehen wie genervt mein Freund war. „Ja, Sie haben Recht. Es ist immer wieder was los!", sagte ich jetzt und versuchte gelassen zu wirken. „Wir sollten gehen, Sam!", sagte Ced und zog mich bei der Hand mit sich. „Hey, sie waren doch nett!" „Ja. Hör zu, ich habe noch niemals meinen Eltern meine Freundin vorgestellt. Und ich wusste nicht, wie sie reagieren. Ich habe keine Lust, dass mein Vater etwas über Sirius sagt!", sagte Ced jetzt ziemlich wütend.
„Hey, das ist okey. Ich verkrafte das okey?", sagte ich leise und zog ihn zu mir runter. Dann legte ich meine Lippen auf seine und wir genossen den Moment. Den in so einem Moment waren mir die Gedanken der anderen Schülerinnen und Schüler egal. Sie gingen an uns vorbei, als Ced irgendwann sagte das wir jetzt auch mal langsam runter zum Quidditchfeld gehen sollten.
Und so liefen hinunter zum Quidditchfeld, wo die 3. Aufgabe stattfinden würde. Ich war so aufgeregt, dass ich die Befürchtung hatte, dass jeder einzelne Zauberer hier meinen Herzschlag hören konnte. „Harry...", flüsterte ich. Ich hatte ihm noch nicht viel Glück gewünscht.
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