Kapitel 82 - "Ich liebe dich, kleine Schwester!"
Sam's PoV:
Ich lief gerade durch Hogwarts und wollte eigentlich zu meinem Bruder, ehe ich jemanden erkannte. Der schwarze, dichte Haarschopf erinnerte mich sofort an Nick. Es war der Hufflepuff. „Hallo Fremder, lange nicht gesehen, wie geht's dir?", fragte ich ihn, als er mich mit einer Umarmung begrüßt hatte.
„Super, und dir?" „Super, hört sich aber anders an...", bemerkte ich. „Erzähl, was ist los?" „Ally, sie geht mir aus dem Weg..." „Hör zu, Ally ist ein Teenager. Sie ist eben in der Pubertät. Lass ihr Zeit." „Es sind schon zwei Wochen vergangen, wie lange soll ich ihr denn noch Zeit lassen?" „Spiel nicht den großen Bruder, Nick. Das kann echt nerven...", sagte ich jetzt. „Du kennst doch unsere Geschichte gar nicht, Sammy!" „Ich hab Zeit..."
Nick und ich setzen uns an den schwarzen See. „Vor ein paar Jahren da, lernte meine Mutter einen neuen Mann kennen und zog mit mir zu ihm. Monate später kam seine kleine Tochter wieder. Nun, Ally hatte mir alles erzählt. Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt und ihr Vater gab ihr die Schuld an ihrem Tod. Er hatte seine Tochter nie geliebt. Er hatte sie gehasst, Sam. Für etwas, wofür sie am allerwenigsten etwas konnte. Sie lief von zu Hause weg. Und als sie wieder kam fand sie eine neue Frau in dem Leben ihres Vaters und... mich... Ich habe ihr Vertrauen gewonnen und ihr geschworen, dass ich immer für sie da sein werde. Dass ich sie beschützen werde, egal vor wem. Ich liebe sie, als wäre sie meine leibliche Schwester. Und deshalb ist es mir nicht egal, wie es ihr geht. Oder wer mit ihr was macht..."
Ich dachte über Nicks Worte nach. Und ich konnte ihn verstehen. „Das ist wirklich toll von dir, dass du dich so um sie kümmerst..." „Wo wolltest du eigentlich gerade hin?", fragte Nick mich jetzt. „Oh, nur kurz zu meinem Bruder...", gab ich wieder. „Ich will dich nicht aufhalten." „Tust du nicht."
Wir redeten noch eine ganze Weile. „Wegen Ced, du... du machst ihn echt glücklich", sagte Nick jetzt. Daraufhin musste ich lächeln. „Er mich auch..." „Ich meine erst dieser Stress mit Jo damals, dann diese Zicke Melinda. Du tust ihn gut!" „Danke..." „Hey ich geh mal zu Charlie, der hat bestimmt bald Dienst. Hat mich gefreut, Nick." Daraufhin umarmte ich ihn und verschwand zu meinem Bruder.
„Hey Sam, Charlie ist gerade noch bei Pandora. Ich sag ihm Bescheid das du da bist." „Danke, Will." „Warte doch bei ihm im Zelt." „Alles klar." „Ach, findest du es auch so toll, dass er nach Amerika darf? Das er dort genommen wurde? Ich meine Amerika! Diese Chance hat nicht jeder", schwärmte Will jetzt. „Was?", fragte ich verblüfft nach. „Ach... hat er dir noch gar nichts davon erzählt?", wollte Will wissen. Doch da war ich auch schon in Charlies Zelt verschwunden.
Amerika? War das sein ernst? Ich setze mich auf sein Bett und sah mich im Zelt um. Ja, das war Charlie. Lagerfeuer, Abenteuer, immer wieder was neues... aber doch nicht so weit weg. Die Zeltplane öffnete sich und mein Bruder kam herein. „Hey Sammy", er kam auf mich zu um mich zu umarmen, doch ich stoß ihn weg. „Was ist?", fragte Charlie erstaunt.
„Vergiss es!", sage ich vielleicht zu arrogant und verließ das Zelt. „Hey, Sam! Warte!", Charlie ging mir hinterher und stellt sich vor mich. „Was ist?", fragte er besorgt. „Amerika? Ist das dein Ernst? Wann bitte hättest du mir davon erzählt? Wahrscheinlich gar nicht... wahrscheinlich wärst du einfach irgendwann nicht mehr nach Hause gekommen. Als wärst du nie da gewesen!", schrie ich und rammte seine Schulter am vorbei gehen. „Sam! Wer hat dir das erzählt?" „Will hat das vorhin angedeutet."
„Ich werde da sowieso nicht hingehen!", rief Charlie jetzt, woraufhin ich stehen blieb. „Was?", fragte ich nach und ging langsam auf ihn zu. „Weswegen?" „Deinetwegen...", sagte Charlie leise. „Du musst nicht auf mich aufpassen, Charlie. Nur meinetwegen musst du nicht hier bleiben." Jetzt sah ich Charlie in seine blauen Augen. „Ich hätte nur gerne davon gewusst.", fügte ich hinzu.
„Dieses Reservat, nimmt nur die wirklich guten Drachenhüter an. Es ist das beste Drachenreservat der Welt. Und ich dachte, dass sie mich sowieso nicht annehmen, deshalb habe ich mich einfach mal angemeldet. Hör mir zu, Sammy. Ich war jahrelang nicht bei dir. Und jetzt verdienst du einen Bruder an deiner Seite. Einen Bruder der auf dich aufpasst, wie eine kleine Schwester ihren großen Bruder eben braucht, weißt du noch?"
Ja, das wusste ich noch... Der Abend an dem ich erfuhr, dass Charlie mein Bruder war. Der Abend wo ich weggelaufen war.
**Flashback**
„Charlie! Charlie bleib stehen!" Ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Ich fing an zu zittern, seis wegen der Kälte, oder wegen der Angst, meinen Bruder zu verlieren. „Charlie. Du kannst jetzt nicht einfach gehen. Ein kleines Mädchen braucht ihren großen Bruder. Ich glaube dir und ich glaube dir auch, dass es dir Leid tut. Bitte... Jetzt haben wir noch die Chance. Denn wenn du jetzt gehst, wird es zu spät sein. Es tut mir leid, dass ich so reagiert habe, aber ich war einfach nur... geschockt. Lass mich nicht im Stich, Charlie." Die Tränen rannen nur so über meine Wangen. Mein Bruder kam auf mich zu und nahm mich in seinen Arm. „Bleib bei mir...", sagte ich leise. „Fred hat mir erzählt, dass du mich nach meinem Sturz beim Quidditchspiel aufgehoben hast und dass du Flint dafür vermöbelt hast. Ich brauche dich jetzt. Du kannst nicht immer vor allen wegrennen. So wie du es immer getan hast... Nicht jetzt." „Ich bleib bei dir, ich bleib bei dir, Sammy. Wir stehen das durch. Irgendwie... Ich bleib da..."
**Flashbackende**
„Charlie, blieb nicht meinetwegen hier. Du hast Recht. Du kannst in Amerika so viel erreichen. Du hast dort Möglichkeiten, die du hier niemals haben wirst. Nimm diese eine Chance. Ich komm dich besuchen. Und ich weiß, dass du irgendwann mal ein eigenes Reservat führen wirst. Ich will dir das nicht kaputt machen, okey?", sagte ich leise und sah meinen Bruder an.
Dieser nahm mich einfach nur in den Arm und drückte mir einen Kuss auf den Kopf. „Ich liebe dich, kleine Schwester!", flüsterte er jetzt.
In dieser Nacht schlief ich bei meinem Bruder. Wir redeten noch lange. Wir lachten viel und erzählten uns Geschichten aus alten Tagen. Irgendwann gingen wir schlafen. Morgen war schließlich Schule. „Oh doch, du wirst gehen. Komm mir ja nicht damit", lachte Charlie. Ich verdrehte daraufhin die Augen.
Mitten in der Nacht wachte ich auf. Ich hatte wiedermal einen Alptraum. Und es war immer wieder der selbe. Ein verlassener Friedhof, Harry und Cedric, der Todesfluch und Ced, wie er tot auf dem Boden lag. Ich atmete schnell und unregelmäßig. Als ich auf Charlies Armbanduhr sah, stellte ich fest, dass es vier Uhr war. Ich verdrehte die Augen. Diese verdammten Träume. Ced wusste nichts davon... generell keiner wusste davon. In einem Monat war die dritte Aufgabe. Und ich wollte keinen mit diesen Träumen beunruhigen. Immerhin waren es ja nur Träume...
Doch das schlafen konnte ich vergessen. Ich wartete einfach so lange, bis Charlie wach wurde, was nicht mehr lang dauert, da er Frühschicht hatte. „Warum bist du schon wach?" „Konnte nicht schlafen..." „Wieder so ein Traum?", fragte er besorgt nach. „Es ist seit Monaten der selbe Traum..." „Was denn?" „Ich sehe einen verlassenen alten Friedhof, dann Harry und Cedric in ihren Championuniformen, jemand ruft den Todesfluch und das wars... Cedric liegt am Boden und rührt sich nicht mehr..." „Sammy... Es sind nur Träume!", sagte Charlie. „Träume können wahr werden, Charlie", ich bemerkte wie mir einen Träne die Wange runter lief.
„Hey, wie haben Dumbledore. Er wird das nicht zulassen. Glaub mir!", versuchte Charlie mich aufzumuntern. Doch es half nichts. Ich machte mich fertig und ging hoch ins Schloss um mit den anderen zu Frühstücken. Hermine und Sissi waren nicht da, also setzte ich mich schon mal an den Tisch um auf die beiden zu warten. Doch ich bekam nichts runter. Ständig sah ich Cedric am Boden. Wie er sich nicht mehr rührte. Wie er einfach tot war...
Nach einiger Zeit hörte ich eine Stimme im Hintergrund. „Sam? Sammy?", fragte mich jemand. „Hey, Erde an Sammy, jemand zuhause?"
Harry setzte sich mir gegenüber.
„Alles okey mit dir?" Harry und ich hatten lange nicht mehr miteinander gesprochen. Ich wusste, dass er es nicht gerade toll fand dass ich Quidditch geschmissen hatte. Zumal hatte er noch alle Hände voll zu tun sich auf die 3. Aufgabe vorzubereiten. Aber ich hatte ihn vermisst. Meinen Cousin. Sehr sogar.
„Äh... ja, klar. Und bei dir?" „Du warst schon immer eine schlechte Lügnerin, Sammy!", sagte Harry und schaute mir starr in die Augen. „Ach, ich hatte nur wieder solche Träume. Kümmer dich nicht darum." „Hey, ich bins Harry. Du kannst mir alles erzählen." „Ich träume ständig von so einem Friedhof. Ced und du, ihr seid dort und... und jemand ruft den Todesfluch... und dann... und dann ist er tot!", erklärte ich. „Was für einen Friedhof?", fragte Harry verdutzt. „Keine Ahnung, ich war da noch nie. Er sah alt aus und verlassen und niemand außer euch war dort... Aber Harry, es sind nur Träume, oder?" „Du hast Recht Sammy... es sind nur Träume."
Wir redeten noch lange bis wir bemerkten dass wir mal langsam zu Zaubertränke sollten. Schon viel zu spät rannten wir durch die Gänge Hogwarts bis hinunter zum Kerker.
„Entschuldigen Sie, Sir, wir haben uns verlaufen!", log Harry Snape an. „Wie die Väter, so die Kinder. Ihr seid bereits vier Jahre hier, erzählt das euren Großeltern. 20 Punkte Abzug, für jeden von euch für Gryffindor!", sagte Snape streng. „Setzen!", befahl er und wir verdrehten die Augen und setzten uns nach hinten.
Am Nachmittag war ich wieder bei Charlie. „Hey Sam, komm mal mit ich will dir was zeigen!", meine Charlie und führte mich von seinem Zelt weg. Ich wusste, wo er hin wollte. „Nein. Nein Charlie!" „Sam! Du kannst nicht ewig davor weg rennen..." „Falls ich deshalb her kommen sollte, kann ich ja wieder gehen." „Sammy! Bitte... hätte ich damals aufgehört hätte ich so viel verloren ich hätte so vieles nicht gewusst oder gekonnt." „Ich will mit Quidditch nicht berühmt werden Charlie. Ich habe damit angefangen, weil es mir Spaß machte. Doch irgendwann machte es mir kein Spaß mehr. Ich will mit Quidditch einfach nichts mehr zu tun haben! Akzeptier es, oder lass es einfach sein!", rief ich laut und aufgebracht und lief hoch zum Schloss.
Auf dem Weg traf ich Jo. „Hey Sammy, lange nicht gesehen!" „Oh, Hey." Sagte ich und umarmte die rothaarige. „Das war nicht fair. Ich hab euer Gespräch mitbekommen, er will dir doch nur helfen...", fing Jo an. „Du jetzt auch noch, Jo? Ich bitte dich!", fauchte ich jetzt auch sie an und ging weiter ohne ein Wort zu sagen. Sie sollten alle verdammt noch mal akzeptieren dass ich kein Quidditch mehr spielte. Und schon gar nicht mit dieser Mannschaft. Nicht mit George...
In dieser Nacht träumte ich wieder schlecht. Ich erwachte plötzlich und schrie. Und das hatte ich schon lange nicht mehr. Hermine und Sissi wurden wach und kamen zu mir. Ich spürte wie mein Herz raste und wollte nichts mehr als zu ihm. Ich wollte zu meinem Freund. Ich wollte zu Cedric.
„Sam... Was ist denn los?", frage Sissi und gab mir ein Glas Wasser. Mir rannen die Tränen nur so über die Wange, welche ich schnell wieder weg wischte. „Du bist ja ganz heiß...", stellte Hermine fest, als sie meine Stirn fühlte. „Ich habe schon seit Tagen diesen Traum ich... ich muss zu ihm... sofort! Könnt ihr?", fing ich an. „Klar, wir kommen mit dir..." Leise stieg ich aus dem Bett und versuchte mich zu beruhigen doch mein Herz beruhigte sich nicht. Hermine, Sissi und ich rannten durch die Gänge Hogwarts. Ich war ihnen so dankbar, dass sie mitkamen. Gerade nach diesem Traum...
Plötzlich rannte ich gegen jemand. Natürlich... die hatten bestimmt Nachtwache. „Bei Merlins Bart?", fragte eine Mädchenstimme. „Cedric hier ist jemand!", sie war Hannah Abbot, in meinem Jahrgang und die Vertrauensschülerin der Hufflepuffs. Eine der jüngsten Vertrauenschülerinnen überhaupt. „Eigentlich müsste ich euch Punkte abziehen!", sagte sie streng. „Und ich dachte heute gäbs mal keine Zwischenfälle...", kam Cedrics Stimme aus der Dunkelheit.
Der Champion trug seine Uniform und kam in dem schwachen Zauberstablicht zum Vorschein. Dann erblickte er mich. „Sam?", fragte er vollkommen erstaunt und starrte mich an. Ich wusste nicht wie viel Uhr es war. Vielleicht drei Uhr?
Ich rannte auf ihn zu und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter. „Hey... hey, Prinzessin, alles ist gut...", flüsterte er und streichelte meine Schulter. Doch ich weinte... mir rollten die Tränen nur so die Wange runter. Waren es Freudentränen, dass es ihm gut ging, oder eher aus Angst, wegen dem Traum. „Hannah, könntest du die zwei zurück zu ihren Gemeinschaftsraum bringen?", fragte Cedric. „Das geht schon. Wir können das alleine...", sage Hermine jetzt. „Gute Nacht!", wünschte Cedric ihnen. „Ich werde Nick wecken, wir haben sowieso Wechsel, gute Nacht, Hannah."
Cedric nahm mich behutsam im Brautstil hoch und ging mit mir durch den Gemeinschaftsraum bis hoch zu seinem Zimmer wo er mich in sein Bett legte, mir einen seiner Pullis gab und Nick weckte.
Danach legte er sich zu mir. Er legte den Arm um mich sodass ich halb auf seinen Oberkörper lag. Irgendwann war ich eingeschlafen. Denn ich merkte nur noch wie er mir einen Kuss auf den Kopf drückte.
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