Kapitel 61 - Ein alter bester Freund
Sam's PoV
Ich wusste, wo Charlies Zelt war. Kaum hatte Cedric mich zum Gemeinschaftsraum gebracht ging ich wieder. Ich wollte hier nicht sein. Ich wollte zu meinem Bruder. Das Abendessen ließ ich ausfallen und so rannte ich den langen Weg bis hinunter zum Reservat. „Lumos!", flüsterte ich und die Spitze meines Zauberstabes erleuchtete. Charlie war nicht in seinem Zelt. Doch ich beschloss, mich einfach in sein Bett zu legen. Ich begann zu zittern und selbst wusste ich nicht warum. Und da wartetet ich. Wartete und wartete, in der Hoffnung, dass er bald kommen würde. Ich wollte wissen, wie es ihm geht. Ich wollte ihn so viel fragen.
„Sam? Was machst du denn hier?", fragte mein Bruder, als er nach einiger Zeit ins Zelt kam. Ich stand auf und sah ihn an. „Ich... ich will nicht mehr. Ich will nicht mehr dort sein", brachte ich zu Stande. „Hast du etwa die ganze Zeit auf mich gewartet?" Ich nickte bloß. „Sammy, das mit Fred... das wird alles wieder. Glaub mir!" „Nein. Er ist so verletzt. Er wird das nie verstehen. Und ich gebe ihm Recht. Ich hätte mich an seiner Stelle auch gehasst."
Fred's PoV:
„Alles okey, Georgie?" George antwortete nicht. Wir befanden uns gerade am Quidditchfeld. Mein Zwillingsbruder schüttelte den Kopf. „Nichts ist okey. Überhaupt gar nicht ist okey. WAS HAT ER SICH NUR DABEI GEDACHT?", schrie George. „Hey, hey, hey, das wird wieder." „Oh nein. Das wird nicht wieder. Du geht's ihr doch auch aus dem Weg. Du hast Charlie auch angeschrien. Sag mir nicht, dass du nicht auch wütend bist." „Ich bin wütend. Aber, denk mal an Sam. Wie es ihr gehen mag. Sogar Harry geht ihr aus dem Weg." „Fred. Ich habe mit ihr geredet!" „Was?" „Ja. Oben am Turm." „Was hat sie gesagt?" „Sie sagte ich solle gehen. Doch sie hat es unter Tränen gesagt. Und glaub mir ich wollte nicht gehen. Doch ich konnte sie nicht länger Weinen sehen und nichts tun. Das habe ich einfach nicht ertragen."
„Ich verstehe dich, George. Aber du hast sie fast 12 Monate verachtet. Du bist ihr aus dem Weg gegangen. Als ihr bester Freund, weiß ich, dass auch ich heute Morgen einen Fehler begangen habe. Aber du solltest dir im Klaren sein, dass du ihr mit Sophia ihr kleines Herz gebrochen hast. Was meinst du, wie oft sie sich in den Schlaf geweint hat? Das hast du alles gar nicht mitbekommen, wie du zu sehr mit diesem Blondchen zu tun hattest. Du warst wie in einer anderen Welt. Es war für sie so, als wärst du 12 Monate einfach weg. Ohne Grund. Als wärst du gar nicht mehr da. Und du wunderst dich, warum sie dich nicht sehen will?"
**Nächster Tag**
„Sammy aufstehen, du musst zur Schule!", weckte mich mein Bruder sanft. „Ich will aber gar nicht. Schreib mich krank!" „So läuft das nicht, wenn das Dad erfährt." „Tut er doch gar nicht." „Auf jetzt. Du gehst zur Schule. Du hast noch n halbe Stunde." „Charlieee!", jammerte ich doch irgendwann stand ich auf, verwendete einen Schönheitszauber und machte mich langsam auf hoch zum Schloss.
Ich ließ das Frühstück aus und wollte mich sofort auf den Weg ins Klassenzimmer machen, als ich Hermine am Ende des Ganges mit Ron und Harry sah. Sie sagte etwas zu den Jungs, lies sie stehen und kam zu mir. „Sam, wo warst du heute Nacht?", fragte sie und schien besorgt zu sein. „Bei mei-nem Bruder!", sagte ich kurz und knapp. „Oh, Sammy das tut mir so leid!" „Hermine, lass. Ist okey." „Es tut mir leid, dass sie sich alle abwenden. Vergiss nicht. Du hast immer noch eine Freundin. Im-mer!", sagte sie leise. „Danke...", flüsterte ich und nahm sie in den Arm. „Aber du musst nicht da bleiben." „Was redest du da?" „Harry wird ganz sicher wollen, dass du mit ihm trainierst. Es ist okey." „Ich rede mit Harry und den anderen. Glaub mir."
Der Unterricht war schrecklich. Die vielen Blicke, die komischen Gesichter. Ich hatte mich noch nie zuvor so allein gefühlt. Gegen Nachmittag verschwand ich in die Eulerei um nach Delleway zu sehen. Ich gab ihm was zum fressen und überlegte, ob ich Dad schreiben sollte, was hier ab geht. Doch da hatte ich schon einen Brief entdeckt.
Liebe Sam,
ich weiß, wie du dich momentan fühlen musst. Ich weiß auch, dass du mich sicher hassen wirst und das ist okey. Für das was ich getan habe gibt es keine Entschuldigung. Ich habe ganze Freundschaften zerstört. So wunderbare Freundschaften. Ich habe euch ab und an beobachtet. Fred und dich. Und ihr ward wie wir damals. Wie Remus und ich. Genau so. Doch Remus hätte mich niemals verlassen. Und glaube mir, wenn ich dir sage, dass Fred wieder zurückkommen wird. Das sie alle wieder zurückkommen werden. Denn irgendwann werden sie es verstehen. Schon ganz bald. Das verspreche ich dir.
In liebe,
Mum
Edinburgh, 20.11.94
Nach einer kurzen Schockminute dieses Briefes zerknüllte ich ihn und schmiss ihn in meine Schulta-sche. Heute stand noch eine Tantzstunde auf dem Plan. Ron musste mit McGonagall vortanzen, was ziemlich lustig aussah. Mein Cousin, Chace hatte mich heraus gefordert ob ich denn überhaupt tanzen könne, daraufhin brachten wir uns gegenseitig ein wenig bei. Fred tanzte mit Sissi, Hermine mit Harry und George... George starrte nur auf die Tanzenden Schülerinnen und Schüler und lehnte einige Aufforderungungen sehr einer hübschen Ravenclawschülerin und Schülern aus Beauxbaton ab und begab sich auf Grund dessen raus aufs Qudditichfeld.
Irgendwann verschwand ich noch mal in der Bibliothek um etwas für einen Aufsatz zu suchen, denn wir bei Snape schreiben mussten. „Hey, gibst du mir mal bitte das Buch da hinten?", fragte mich eine unbekannte Mädchenstimme. Ich nickte und gab ihr das Buch, auf welches sie gezeigt hatte. „Zaubertränke und wie wir sie brauen?", las ich den Buchtitel vor. „Ja, das muss ich bei Snape machen." „Echt?" „Ne, ich mach das aus Spaß, weil ich so gut in vierseitigen Aufsatzschreiben bin", lachte sie ironisch. „War n Scherz!", fügte das Mädchen hinzu. „Klar." „Moment mal. Bist du nicht, Samantha Black?" „Ja, wieso?" „Geht es ihm... Geht es ihm gut?" „Von wem rede wir?" „Sorry, ich bin Cassia Cara Montgomery, ehemalige Ravenclawschülerin. 19 Jahre und Jägerin." Ich nahm ihre Hand und schüttelte sie. „Warte, ich dachte du musst einen Aufsatz für Snape schreiben." „War n kleine Notlüge, ich wäre sonst niemals in die Bibliothek gekommen", erklärte sie peinlich berührt. Woraufhin ich nickte. „Wenn meintest du?" „Charlie... deinen Bruder", sagte sie leise. „Ihr kennt euch?"
„Charlie und ich wir... wir waren zusammen in der Stufe. Eines Tages da hatte ein Slytherin mir einen Fluch auf den Hals gehetzt und mich als Schlammblut beschimpft. Charlie hat sich mit ihm angelegt und einen Tadel kassiert. Doch irgendwann, hat er eine Klasse übersprungen. Da haben wir uns kaum noch gesehen und er hatte richtige Beziehungen, wodurch ich vernachlässigt wurde. Irgendwann hörte ich von Dumbeldore, dass er professioneller Quidditchspieler werden wollte, aber er ist dann doch nach Rumänien. Seit... seit drei Jahren habe ich nichts mehr von ihm gehört. Doch ich habe nie aufgehört seine beste Freundin zu sein. Dumbledore hat mich gebeten nach Hogwarts zu kommen. Normalerweise arbeite ich im Ministerium."
„Was?", fragte ich leise. Cassia lief eine kleine Träne die Wange herunter. „Und als ich das gestern im Tagesprofeten gelesen habe. Da tat er mir so leid. Ich wollte zu ihm. Ich wollte ihn trösten. Ich wollte für ihn da sein. Weil ich wusste, wie viel ihm seine Familie bedeutete. Ich wollte ihm helfen, so wie er mir immer geholfen hat. Und du glaubst nicht, wie oft er mich aus jedem einzelnen Mist rausgezogen hat." „Noch ist es nicht zu spät. Ich kann dich hinbringen." „Das würdest du tun?" „Klar, mein Bruder freut sich sicher sehr dich zu sehen."
Charlies PoV:
Ich war gerade mal wieder bei dem Hornschwanz im Gehege um nach ihm zu schauen, als ich sah, wie meine Schwester in das Gehege ging. „Sam! Was machst du da? Geh da raus! Sofort!" „Erst, wenn du mit mir mit kommst. Draußen wartet n Überraschung auf dich", rief sie mir zu. Überra-schung? „Eine gute oder eine schlechte?" „Wie mans nimmt. Du wirst dich freuen", sagte sie nur und hielt mir das Gittertor auf.
Nun, ich lief also aus dem Zelt und konnte meinen Augen nicht trauen. „Cassy?" Dort stand meine beste Freundin. Sie sah so schön aus wie eh und je. Ihr dunkles Haar umrundete ihr Gesicht. Sie wirkte älter und hübscher als je zuvor. Denn noch sah sie froh aus mich zu sehen. Sie nickte leicht und wir liefen uns entgegen. Als sie wieder in meine Arme fiel und ich sie leicht hoch hob, merkte ich, wie sehr ich sie doch vermisst hatte. „Ich hab dich so vermisst, bester Freund", flüsterte sie.
Nachdem wir eine lange Zeit so da standen drehte ich mich zu meiner Schwester um. Doch sie war gegangen. Ich lief mit Cass über die Ländereien bis hin zum schwarzen See, wo wir uns hin setzten und uns unterhielten. „Erzähl Charlie. Wie geht es dir so? Was machst du momentan?"
„Eigentlich hatte ich ja den Plan in der Nationalmannschaft als Sucher zu spielen. Dumbledore jedoch bat mich in Rumänien mit Drachen zusammen zu arbeiten. So nahm ich dieses Angebot an. Irgendwann letzten Jahres lernte ich Sam kennen. Samantha Black war etwas Besonderes, dass wusste ich. Und ich wusste auch, dass und mehr verbindet, als unsere Freundschaft etwas... etwas anderes. Remus Lupin, ein Auror hat mir dann erzählt, dass... das sie meine Schwester sei. Ich wollte es erst nicht wahr haben, aber es war so. Arthur hat es bestätigt. Vor ein paar Tagen hat Sam es auch erfahren... Und gestern, da stand es im Tagesprofeten. Weißt du eigentlich, wie sehr meine Geschwister erschüttert waren? Sie warfen ihr Dinge an den Kopf. Sie verachten sie. Ich muss jetzt einfach für sie da sein." „Oh Charlie, dass tut mir so leid. Ich weiß, was sie dir alle bedeutet haben." „Ich will dich nicht mit meinen Geschichten langweiligen, Cass." „Hör auf. Das tust du ganz und gar nicht." „Erzähl, was tust du hier? Wie siehts momentan bei dir aus?"
„Es hat sich viel verändert, Charlie. Letztes Jahr da... da hat er sie..." Ich blickte meine beste Freun-din erwartungsvoll an. „Er hat meine Eltern getötet", sagte sie leise und ich sah viele kleine Tränen die Wange herunter laufe. „Nein...", flüsterte ich. Sie sagte gar nichts, sondern starrte einfach nur in ihr Spiegelbild, welches sich im See spiegelte. „Oh, Cass. Das tut mir so leid." Ich nahm meine beste Freundin in den Arm und drückte ihr einen Kuss aufs Haar. So wie ich es immer getan hatte, wenn es ihr nicht gut ging. Wenn es ihr beschissen ging. Und so saßen wir noch lange da. Und redeten. Und schwiegen uns an. Und ich ließ sie weinen. Obwohl ich es hasste sie weinen zu sehen.
**Flashback**
Ich lief gerade den Gryffindorturm hinunter und wollte zum Abendessen in die große Halle. Als ich eine kleine Gestalt am Ende des Ganges, welcher sich am Fuß der Treppe befand sah. Sie starrte aus den Fenstern und ich wusste sofort wer es war. Cass. Am Morgen stand im Tagesprofeten etwas über Muggle. Genauer gesagt über ihre Eltern. Und seit dem war sie mir aus dem Weg gegangen. Also lief ich leise auf sie zu.
„Geh! Lass mich in Frieden, Charlie." „Cass dieser Artikel ist doch kompletter Schwachsinn." „Trotzdem Charlie. Bei Merlins Unterhosen. Jeder Glaubt es und außerdem... Weiß ich das du auch so denkst!" „Hör auf. Wer hat dir das eingetrichtert?" „Es gibt genug Leute die so denken. Und irgend-wann werde ich dir zu blöd sein und überhaupt, ich bin eine Muggelgeborene. Du bist Reinblütig. Früher oder Später wirst du sowieso gehen. Also warum nicht gleich?" „Weil es mir egal ist, Cassia! Und das weißt du auch. Hör auf zu glaube du wärst mir egal. Du bist das wichtigste was ich habe. Du bist und bleibst meine beste Freundin! Und jetzt sag mir. Sag mir, wer dich so zugerichtet hat! Wenn soll ich schlagen?"
**Flashback Ende**
„Aber, was machst du hier?", fragte ich sie. „Ich arbeite im Ministerium. Und Fudge hat mich gebeten mir das Trimagische Turnier anzusehen und darüber ein paar Dokumentationsberichte zu schreiben. Und außerdem soll ich mit einem Arbeitskollegen zu diesem Weihnachtsball gehen." „Wer ist das?" „Niemand anderes als dein Bruder, Charlie. Percy Weasley!" „WAS? Und das lässt du einfach mit dir machen?" „Fudge wollte das so." „Auf keinen Fall. Ich kenn da jemanden, der auch gerne hingehen würde und der noch eine Tanzpartnerin sucht. Und da bist du absolut die richtige!", grinste ich. Auf keinen Fall ließ ich zu, dass Percy sich an Cassy ranmachte.
Sam's PoV:
Ich ging hinauf zum Gryffindorgemeinschaftsraum, wo ich mich aber sofort in mein Zimmer begab. Ich hörte Sissi Klavier spielen und Seamus versuchte die anderen mit seinen Witzen, über die nur er und Sissi lachen konnten aufzuheitern. Doch selbst Fred und George saßen nur da und starrten motivationslos in der Gegend herum.
In meinem Zimmer angekommen arbeitete ich die Hausaufgaben nach. Das war der einzige Vorteil daran. Ich hatte mehr Zeit für die Schule. Aber sonst hatte ich immer mit Hermine gelernt, die jetzt gerade in diesem Moment ins Zimmer kam. Sie sah mich an. „Samantha Black ich habe gesagt, dass ich immer deine beste Freundin bleiben werde. Und das hat sich nicht geändert. Auch nicht bis heute. Hörst du?" Ich lächelte und umarmte meine beste Freundin. Und dann lernten wir zusammen Verteidigung gegen die Dunklen Künste.
**Eine Woche später**
Es hatte sich nicht viel geändert. Fred und Harry hielten sich von mir fern und Ginny schaute mich nicht mal mehr an. Doch Sissi blieb ebenso wie Mine bei mir. Eines schönen Herbstsamstags baten mich Hermine und Sissi mit nach Hogsmead zu gehen, da Hogsmeadwochenende war. Sie wollten sich schon Ballkleider für den Weihnachtsball suchen. „Sonst sind die besten weg." Hatte Hermine gesagt. Und auch, wenn ich nicht wirklich hin gehen wollte beschloss ich doch mit zu kommen. „Hey, dich wird schon jemand fragen", meinte Sissi und zog mich mit runter zu McGonagall, wo wir die Einverständniserklärung unserer Eltern abgaben.
Und letzten Endes fand ich ein wunderschönes Kleid, welches mich motivierte, doch hinzugehen. Es sah aus wie ein Prinzessinenkleid. Es hatte weißen Stoff und war mit viel Spitze an den Ärmeln und Rändern überseht. Sissi und Hermine fanden auch, dass es mir super stehen würde.
Gerade liefen wir durch die Gassen des kleinen Dorfes, als eine Gestalt am Ende der Straße stand die ich nur all zu gut kannte. Meine Freundinnen nickten und so lief ich los. Zwischen den Hexen und Zauberern durch bis hin zu ihm.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro