Kapitel 51 - Nichts mehr wie es mal war
Charlie's PoV:
„Sam ist wach?", fragte ich Dumbledore, welcher mich gerade zu sich in sein Büro geholt hatte. „Ja, sie ist wach, Mr. Weasley." „Nennen Sie mich doch einfach beim richtigen Namen", sagte ich und wurde schon leicht wütend. Dumbledore wusste, wie ich wirklich hieß. „Charlie, egal wie du heißt, egal wer du bist, vergiss nie, wo du wirklich her kommst. Und jetzt geh und klär deine Schwester auf, sie wird ziemlich viele Fragen haben, vor allem was in der letzten Zeit geschehen ist. Und pass auf sie auf." Ich nickte nur und machte mich auf zum Krankenflügel.
Und da lag sie, meine Schwester. „Sie darf gehen, da sie schon länger wach ist.", sagte Madam Pomfrey. Ich bedanke mich bei ihr und ging zu Sam. „Charlie", flüsterte die Black mir zu. „Was... Was mach ich hier?" Ich umarmte sie lange. Ich war so glücklich, dass sie wieder wach war. Nach dieser langen Zeit. „Du bist gestürzt, Sammy. Beim Quidditchspiel.", erklärte ich ihr.
In dem Moment kam Fred in den Krankenflügel. Er strahlte, als er die wieder erwachte Samantha Lily Black sah. Sein Gesichtsausdruck schien fröhlich und traurig zugleich zu sein. Und ich wusste warum. George war nicht da. Fred hatte mir alles von damals erzählt, wie gut die drei befreundet waren, das sie alles zusammen machten, das sie das beste Streicher-Trio ganz Hogwarts waren. Und ich war traurig darüber, dass das nicht mehr so war... Fred hatte mir von den vielen Abenteuern, Erlebnissen und Lachern erzählt und ich glaubte eine kleine Träne in seinem Auge gesehen zu haben. Denn es war traurig, dass es nicht mehr so ist, wie es mal war...
Sam's PoV:
Ich hatte meine Augen aufgeschlagen und befand mich in einen großen, weiß gehaltenen Raum. Als ich ihn genauer betrachtete stellte ich fest, dass ich mich im Krankenflügel befand. Kurz darauf kam auch schon Charlie. Ich rief nach ihm und er umarmte mich so fest, dass ich schon fast keine Luft mehr bekam. Als der Weasley mir erzählte, was passiert ist erschrak ich und so langsam kamen die Erinnerungen wieder hoch.
„Und das Quidditchspiel?", fragte ich dann. „Slytherin hat gewonnen.", antwortet Charlie. Ich senkte den Kopf wieder. Dann stand wieder jemand in der Tür, welchen ich sofort erkannte. Fred. Er lächelte und kam auf mich zu, um mich zu umarmen. Natürlich war ich glücklich darüber, dass er gekommen war, aber wo war sein Zwillingsbruder? Und dann merkte ich, dass George und ich ja ewig nichts miteinander zu tun gehabt hatten. Alles kam wieder hoch. Alles, was ich durch meinen langen Schlaf vergessen hatte. Mein Blick blieb an Fred hängen, welcher sofort wusste, an wen ich gedacht hatte. Er sah mich traurig an.
„Ich will hier raus.", jammerte ich. „Das dürfen Sie, Miss Black. Doch bitte kommen Sie noch ein mal die Woche zu Untersuchung und nehmen Sie diese Tabletten ein mal am Tag. Ich wünsche Ihnen eine gute Besserung. Geben Sie auf sich Acht." „Danke, Madam Pomfrey", sagte ich, als die Krankenschwester mir die Tabletten reichte. „Wirklich, vielen Dank", wiederholte ich mich.
Endlich war ich draußen und Fred meinte, dass er schnell den anderen Bescheid geben würde, dass ich wach bin. Ich nickte und blieb mit Charlie allein. Als ich mich umdrehte, sah ich jemanden am Ende des Ganges, denn ich so vermisst hatte.
George's PoV:
„Ah und jetzt willst du also Schluss machen?" „Ja, und das hätte ich schon längst tun sollen.", gestand ich den Mädchen, mit dem ich die ganze Zeit zusammen war. „Ich hasse dich, ich hasse dich, George Weasley.", rief Sophia und lief davon. Ich war einfach nur froh, dass ich sie los war. Das war der größte Fehler, denn ich je gemacht hatte.
Sam's PoV:
Dort erkannte ich Sophia und George... Tränen stiegen mir in die Augen. Seit Januar hatte ich nicht mehr mit George gesprochen. Seit Januar verhielt er sich so anders. Seit Januar dachte ich, dass diese gemeinsamen Erlebnisse nicht wahr waren. Dass sie nicht real waren. Das ich George als besten Freund verloren hatte. Ich konnte die Tränen nicht mehr stoppen und so kam es, dass sie mir wie ein Wasserfall die Wange runterkullerten. Charlie nahm mich sofort in den Arm, doch ich schluchzte nur noch mehr.
„Ist okey, Sammy. Ist okey.", versuchte er mich zu beruhigen. Aber es war nichts okey. Überhaupt gar nichts war okey. Ich hatte George verloren. Womöglich für immer... Und das wollte ich nicht. Das würde ich niemals wollen. Doch es war zu spät. Die Vergangenheit war vergangen. „George, er war immer bei dir. Er hat sich Vorwürfe gemacht, Sammy. Er dachte, er wäre Schuld an all dem", redete Charlie auf mich ein. Doch ich sagte nichts. Ich lag einfach in den Armen des Weasleys und heulte mich aus.
Was ich brauchte, war Ablenkung. Deshalb riss ich mich mehr oder weniger von Charlie los und lief hinunter auf die Ländereien von Hogwarts. Ich merkte Charlies Blick im Rücken, aber ich konnte nicht. Ich konnte nicht noch länger über all das nachdenken. Ich musste hier weg. Ich wollte George nicht sehen, ich wollte Charlie nicht sehen, ich wollte Harry nicht sehen, welcher gerade gekommen war um mich in den Arm zu nehmen... Ich wollte einfach nur allein sein.
Plötzlich merkte ich ein weiteres Armband an meinem Handgelenk. Unter anderem hing das meines Vaters noch dran. Doch das neue war eine goldkette an der drei verschiedene Anhänger hingen. Ich erkannte einen Wolf, eine Hund und ein Hirschgeweih. Es war wunderschön. Ich merkte gar nicht, wie weit ich schon gelaufen war, als ich plötzlich wieder vor dem weißen Einhorn stand. Atila. Ich hatte sie soo lange nicht mehr gesehen. Ich dachte schon, dass sie einfach... verschwunden war.
Langsam ging ich auf die Stute zu. Sie vertraute mir und ließ sich streicheln. Womöglich erinnerte sie sich wieder an mich. Ich wollte so unbedingt wieder reiten. Also beschloss ich kurzerhand auf ihren Rücken zu springen. Hagrid hätte mir jetzt sicher das alles verboten. Aber ich wollte einfach nur mal frei sein. Ich lobte die Stute und trieb sie an. Atila galoppierte durch den Wald so schnell sie ihre Hufen tragen konnten. Ich genoss das so sehr, dass ich den weißen Hund erst gar nicht bemerkte, welcher sich uns näherte und mit uns lief. Als ich genauer hin sah konnte ich erkennen, dass es gar kein Hund war. Es war ein weißer Fuchs. Ein Schneefuchs. Er war so klein und zierlich. Doch irgendwie ließ mich der Gedanke nicht los, dass ich ihn irgendwo schon mal gesehen hatte.
Die Einhornstute wurde langsamer und hielt schließlichan einer kleinen Lichtung an. Ich lobte sie und stieg von ihr ab. Es war echtwie damals auch schon mal wieder wunderschön. Sie gab ein lautes wiehern wiederund verschwand so schnell wie sie gekommen war. Auch der Schneefuchs hatte michverlassen und so kam es, dass ich wieder alleine im Wald stand.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro