Kapitel 26 - Snow White
"Wir entschuldigen dich bei Hagrid!“, rief mir Hermine hinterher und ging mit den anderen schon mal vor. Jetzt stand ich mit Malfoy und Flitwick allein im Raum. „Also, weswegen schreiben Sie sich im Unterricht Briefe und folgen meinen Worten nicht?“, fragte er. Malfoy und ich sahen uns an. „Ähmmm… Weil..“,- „Ich will KEINE AUSREDEN!!!“,schrie Flitwick. „Heute Mittag um 15:00 Uhr Nachsitzen. Sie werden das Pokalzimmer von Mr. Flich reinigen und die Pokale polieren.“, befahl er. „Na super.“, gab ich von mir und wollte gerade gehen. „Sie können froh sein, dass ich ihre kleinen, dummen Zettel nicht aufgefangen habe und vor der ganzen Klasse vorgelesen habe UND ihren Häusern keine Punkte abziehe! Um drei Uhr vor meinem Büro.“ Ich nahm meine Tasche und ging.
„Danke auch.“, sagte ich ironisch zu Malfoy, während wir über die Ländereien hinunter zu Hagrid liefen. „Immer wieder gern.“, grinste er. „Wegen dir müssen wir jetzt Nachsitzen!“, fauchte ich ihn an. „Beim Merlin´s Bart Lennox, es gibt schlimmeres. Ich find´s zwar auch nicht toll mit ner Gryffindor und noch dazu nem Halblut Nachsitzen zu müssen, aber besser, als dass sie uns Punkte abziehen, ich fänds nämlich echt cool, wenn wir mal wieder den Hauspokal gewinnen würden!“ „Träum weiter, Malfoy.“, lachte ich. Schon waren wir bei Hagrid angekommen. Ich machte gerade meinen Mund auf um mich für das zu spät kommen zu entschuldigen, doch da kam Malfoy mir zuvor. „Tschuldigung, Sir. Wir wurden aufgehalten.“ Seit wann war der denn so nett?
Der Schultag verlief wie im Flug und schon gab es Mittagessen. Das wurde aber auch Zeit, denn ich hatte einen Mordshunger. „Und? Was hat Flitwick gesagt?“, fragte Mine. „Ich muss mit Malfoy Nachsitzen! Heute!“, gab ich zur Antwort. „Na dann, viel Spaß.“, meinte Sissi ironisch. Und auch Harry sah mich mitleidig an.
**Nachsitzen**
„Ach Miss Lennox, da sind Sie ja endlich. Kommen Sie mit, wir haben schon gewartet!“, meinte Flitwick, als ich den Raum betrat. Malfoy war schon da und so liefen wir hinunter zu Filchs Büro. „Ich nehme mal an, dass sie wissen, was zu tun ist. Sie polieren die ganzen Pokale. Ohne Zauberei! Ich komme in zwei Stunden wieder. Bis dahin sind die Pokale blitzblank!“, damit war er verschwunden. „Sein Ernst?“, fragte ich. „Anscheinend schon.“ Vor uns konnte man mindesten 20 Pokale zählen. Daneben standen die Putzeimer und das sonstige Zeug.
Malfoy griff sich einen Lappen und fing an. „Sag mal, alles ok mit dir?“, fragte ich. „Ja, wieso?“ „Du hast dich verändert…“ Vielleicht hätte ich das nicht sagen sollen, denn jetzt brach vollkommene Stille aus. Schweigen polierten wir die Pokale.
„Schmerz verändert Menschen!“, meinte er schließlich. Was mich zum nachdenken brachte. „Warum? Warum bist du so anderes?“ „Weil ich weiß, dass ich mich schlecht verhalten habe okey? Und es tut mir leid! Denkst du, dass es cool ist, wenn man zusieht, wie seine eigene Schwester ausziehen MUSS? Ich bin so geworden, weil meine Eltern mich so erzogen haben und es tut mir verdammt noch mal leid. Ich bin leider nicht so selbstbewusst wie meine Schwester, dass ich sage, was ich will. Ich folge der Erziehung meiner Eltern. Beziehungsweise meines Vaters!“ Ich starrte ihn an. War das gerade wirklich Malfoy? Oder irre ich mich? Ich hätte echt niemals erwartet, dass es ihm leid tut, das er anderes sein will.
„Vielleicht habe ich dich auf zu Unrecht Verurteilt. Aber das mit Seidenschnabel, kann ich dir einfach nicht verzeihen.“, sagte ich kalt. „Was kann ich tun, dass du mir eine Chance gibst, anders zu sein?“ „Ich glaube, dass du das selbst weißt.“, gab ich ihm ins Gewissen und das Schweige brach wieder aus.
Nach den zwei Stunde kam Flitwick. „Gut, Sie können gehen. Das sieht soweit ganz gut aus. Lernen Sie draus. Das nächste mal werde ich Ihnen Punkte abziehen!“, meinte er und wir gingen. „War doch gar nicht so schlimm.“, schmunzelte Malfoy. „Ich finde es gibt besseres als zwei Stunden mit einem hochnäsigen, arroganten Slytherin in einem Raum zu sein und irgendwelche Pokale zu polieren.“, giftete ich ihn an. „Hey Snow White, reg dich ab. Wir haben es hinter uns oder?“, grinste er höhnisch. „Snow White?“, fragte ich nach. „Ja, mein neuer Spitzname für dich.“, entgegnete er. „Na super.“, stöhnte ich und ging.
Ich wusste nur, das Snow White ein Märchen war in dem es um ein wunderschönes Mädchen ging, welches wunderschönes dunkles Haar, blasse Haut und rote Lippen hatte. Und das war Malfoys neuer Spitzname für mich? Echt jetzt?
In der großen Halle fand ich meine Freunde nicht. Und auch auf den Ländereien waren sie nicht zu sehen. Stadtessen lief mir Hagrid entgegen. „Hey Sam, alles klar bei dir?“, fragte er. „Wie man’s nimmt. Und bei dir so?“ Er nickte nur. Hinter ihm sah ich etwas wo ich meinen Augen nicht trauen konnte.
„Seidenschnabel.“, sagte ich erstaunt. Ja, hinter Hagrid saß Seidenschnabel an einer Kette gebunden umringt von Kürbissen, die auf den Boden lagen. „Ja, das Ministerium lässt ihn hier. Bis nächsten Jahres. Dann wird erneut entschieden, was sie mit ihm machen.“, erklärte der Wildhüter. Ich konnte es noch immer nicht glauben. „Hagrid, darf… darf ich mit ihm fliegen?“, fragte ich schüchtern. „Klar kannst du, du weißt, was zu tun ist, aber sei vorsichtig.“, warnte er mich. Ich ging näher auf Seidenschnabel zu. Er stand auf und schaute mir in die Augen. Ich verbeugte mich vor ihm und musste nicht lange warten, bis er das auch tat. Dann stieg ich auf seinen Rücken. Hagrid band die Kette ab und gab sie mir. Seidenschnabel stieg und schlug mit den Flügeln. Das Fabelwesen hob ab. Seidenschnabel flog über Hogsmeade, wo die Leute von unten erstaunt hoch sahen, kreiste über Hogwarts und glitt zuletzt über den schwarzen See. Ich liebte die Luft. All das, man fühlte sich so frei. Ich breitete die Arme aus und schrie aus Leibeskräften, als das Fabelwesen über den See glitt. Das Schöne daran war, das Seidenschnabel genau so viel Spaß daran hatte wie ich.
Ich war wieder im Schloss und wollte gerade in die große Halle laufen, als ich merkte, wie mich zwei Hände von hinten packten und mich zurückzogen. Kurz bevor ich schreien konnte wurde mir eine Hand auf den Mund gelegt. Ich drehte mich um und befand mich in Georges Armen, welche mich fest umklammerten. „Was… was soll das?“, fragte ich empört, als ich wieder sprechen konnte. „Ist nur zu deiner eigenen Sicherheit, du wirst schon sehen!“, gab er zurück und schaute von der Nische, in die er mich hineingezogen hatte nach draußen. „Ich muss in die große Halle!“, protestierte ich. „Da gehen wir auch gleich hin.“, sagte eine Stimme hinter mir. „Du jetzt auch noch, was ist hier los?“, fragte ich Fred. „Schätzchen, tut mir leid für dich, aber du wolltest ja nicht mitmachen.“, neckte mich Fred. Natürlich, sie hatten sich wieder einen Streich ausgedacht. Genervt verdrehte ich die Augen. „Okey, könnt ihr mir jetzt bitte sagen, was das soll?“ „Schau selbst!“, erinnerte mich George und deutete auf den Gang, welcher inzwischen fast leer war, weil alle in der großen Halle essen waren, wo ich eigentlich auch hin gehörte. Stopp, nicht alle. Die Slytherins kamen gerade um die Ecke. Zumindest die gesamte Quidditchmannschaft, Pansy und ihre „Freundinnen“ und ein paar, die ich nicht kannte. „Hast du echt gedacht, wie lassen das was Flint dir angetan hat auf uns sitzen?“, fragte mich George und schaute mir in die Augen. Doch ich konnte nichts mehr darauf erwidern, weil ich durch ein hohes Gekreische und fauchen unterbrochen wurde. Ich drehte mich um und im Gang konnte man sehen, wie ein Löwe, gerade eine Schlange (natürlich kam der Zauber von Fred) zerbiss und wie die Slytherins mit Grün-Silbernen hunderttausenden von Konfettis übergossen wurden. Noch dazu blieben diese Konfettis wie Sekunde Kleber fest an ihrer Kleidung und ihrer Haut kleben. Ich konnte nicht mehr vor Lachen. Und auf Fred und George hieben sich die Bäuche. Und so gingen wir in die große Halle, wobei wir einen Geheimgang nehmen mussten, um von den Slytherins nicht entdeckt zu werden.
Hey ihr Potterheads,
wie findet ihr Draco´s Äußerung? Was gefällt euch an der Geschichte und was nicht? Lasst es mich wissen :)
Hab euch lieb, eure SunnyBlack98 :*
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