Kapitel 18 - Atila
Sams PoV:
Alle hatten schon die Augen zu gemacht und geschlafen so wie ich es auch wollte. Aber irgendwie konnte ich nicht einschlafen. Mir kamen die Worte von Lupin die er mir als gesagt hatte wieder in den Sinn. „Dein Vater hat sehr viel für dich geopfert. Bitte, pass auf dich auf Samantha! Sonst hatte das alles keinen Wert. Der Tag wird kommen, an dem dir alles klar sein wird.“, hatte er gesagt. Wenn diese Worte wahr werden würden. Wenn ich wirklich bald herausfinden würde, wer mein Vater war. Wieso? Wieso kannte er meinen Vater? Klar, er war mit ihm zur Schule gegangen und sie waren gut befreundet, aber hatten sie den jetzt noch Kontakt? Lebte er überhaupt noch? Wenigstens von meiner Mum hätte ich erwartet, eine Antwort zu bekommen.
Aber nichts, nur leere Zeilen. Auch wenn ich ihn nie kennengelernt hatte. Ich vermisste meinen Vater… Egal, wer er war, er war KEIN SCHLECHTER Mensch, wie mir Professor Lupin erklärte. Irgendwann schlief ich mit diesen Gedanken ein.
Sissis PoV:
Als ich auf wachte war Sam schon wach. Die anderen zwei schliefen noch. „Morgen!“, gähnte ich und regte meine Arme. „Morgen.“, kam es von Sam. „Und schon aufgeregt?“ „Schon… Du bist doch aber nicht sauer oder?“ „Neinnnn, ich verstehe das. Harry hat mir erklärt, das man während des Spiel nicht wechseln kann und das es dann blöd wäre, wenn sie nur zu sechst spielen würden. Ihr schafft das!“ „Hoffentlich…“, murmelte ich.
**zwei Stunden später**
Gleich würde es beginnen. Mein erstes Quidditchspiel. Wir befanden uns in der Umkleide und holten gerade unsere Besen und die Schutzkleidung. Mein Herz pochte immer lauter. Was, wenn wir wegen mir verlieren? Auf was hab ich mich da nur eingelassen? Ich hatte schon ewig nicht mehr richtig Quidditch gespielt, außer dieses paar Mal trainieren. Kurz vor dem Tor, das noch geschlossen war fragte Oliver mich „Und aufgeregt.“ Zur Antwort nickte ich nur. „Warst du aufgeregt? Also bei deinem ersten Spiel? Ist dir irgendwas passiert?“, fragte ich ihn. „Oh, jaa. Ich hab n´ Klatscher gegen den Kopf bekommen, nach zwei Minuten. Bin dann im Krankenhaus wieder aufgewacht.“ Doch bevor ich etwas erwidern konnte öffnete sich das Tor vor uns und die Menge begann noch lauter zu jubeln, als ohnehin schon. „UND DA KOMMEN SIEEEE. UNSERE LÖWEN!!!“, schrie Lee, der beim Quidditch immer die Moderation übernahm, wie mir Harry erklärt hatte.
„Kapitäne tretet vor und reicht euch die Hände.“, rief Madam Hooch die Schiedsrichterin. „Ohh Ohh Ohh, Wood und Flint gehen auf einander zu. Mit grimmigem Blick im Auge, wer wird gewinnen? Ich bin da ja sehr neutral - nicht.“, lachte Lee. „Nehmt eure Positionen ein.“ Wir stoßen uns vom Boden ab. „Die Bälle werden hoch geworfen. Und das Spiel beginnt!“, sagte Madam Hooch.
„Ouhhh und da hat unser Ron-Ron, leider nicht gut genug gehalten 10 Punkte für Slytherin.“ „Aber halt, da kommt schon der nächste Quaffel angeflogen. Sissi fängt ihn und jaaa es steht Gleichstand.“ Einmal ist kein Mal dachte ich mir. Also versuchte ich den Quaffel immer wieder zu bekommen. Vergebendes. Irgendwann stand es 100 zu 70 für Slytherin. Ich hatte dann doch noch ein Tor gemacht. „Wuhuuu sie scheint ein Naturtalent zu sein. Frisch als Ersatzjägerin im Team. Es steht 100 zu 80 für die miesen Schlangen. Also ich will ja nichts gegen sie sagen, aber ich finde, dass sie echt fies spielen.“, „JORDAN!!!“, bellte McGonagall. Doch Lee ignorierte ihre Warnung und moderierte weiter. „Woahhh pass auf SISSSIII der Klatscher kommt auf dich zu. Und uhh er wurde gerade noch so von Fred Weasley aufgehalten. So was muss man Glück nennen.“ Fred? Ich blickte mich suchend um und da sah ich ihn auch schon. Nicht weit entfernt von mir. „Angelina im Quaffelbesitz und jaaa TOOOOR FÜÜÜR GRYFFINDOR. Es steht 100 zu 80! Zieht euch warm an Slytherins. Mit Glück kann jeder gewinnen aber wir haben MUT und KÖNNEN!“, scherzte Lee. „JORDAN!“ „Nur n´ Scherz Professor, nur n´ Scherz.“ Gerade als ich mich über Lees Kommentar lustig machte, bemerkte ich, wie etwas an meinen rechten Arm knallte. Mein Besen taumelte weiter nach unten und ich war nicht mehr in der Lage ihn zu stoppen. Irgendwann fing er sich wieder und ich konnte ihn richtig steuern. Da flog der Quaffel auf mich zu. Meine Chance. Ich schnappte ihn mir und gefolgt von einem Jäger der Slytherins warf ich ihn in eins der Tore. „100 zu 90. SLYTHERINS IHR WISST BESCHEID!“, dröhnte Lee. Ich blickte mich um. Harry hatte sich voll und ganz darauf konzentriert, denn Schnatz zu finden. Doch es gelang ihn anscheinend nicht. Eben so wenig wie Draco. Da brach Regen über uns und Oliver gab ein Time Out. Eine Minute lang.
„Wir wollen doch gewinnen oder?“, fragte unser Kapitän. „Klar was sonst?“, fragten Fred und George synchron. „Harry, du fängst den Schnatz vor Malfoy, dann klappt das und wir versuchen einfach weiterhin Tore zu machen ok?“ „Ok.“, kam es von mir und Angelina. Ich hatte soooo eine Wut auf sie, aber ich wollte mich jetzt auf Quidditch konzentrieren und unserer Mannschaft keinen Ärger machen.
„SIE KOMMEN WIEDER!“, schrie Lee. Und wir nahmen erneut unsere Positionen ein. Angelina fing den Qufalle und traf. „Gleichstand ihr SCHLANGEN, Tjaaa, damit habt ihr wohl nicht gerechnet was?“, lachte der Moderator.
Und Slytherin holte auf. Im Moment stand es 110 zu 140 für die Grünen. Und da sah ich, wie Harry nach oben sauste. Wahrscheinlich hatte er den Schnatz entdeck. Gut gemacht, Harry! Doch Draco folgte ihm und er war schnell. Aber womit er nicht gerechnet hatte, Harry hatte ihn verarscht. Ruckartig stoppte er und schnellte wieder in die Tiefe.
„UND WIE KÖNNTE ES ANDERS SEIN? GRYFFINDOR HAT GEWONNEEENNNNN! 150 Punkte für GRYFFINDOR, dank Harry Potter, da er den Schnatz gefangen hat. Und Slytherins, ihr könnt nach Hause fahrn, ihr könnt nach Hause fahrn….“, sang Lee vor sich hin.
Ich flog hinunter zu meinem Team und wir hingen uns in den Armen. Ich war einfach nur glücklich, gewonnen zu haben. Ein Blick über das Feld sagte mir, dass mein Bruder und die anderen Slytherins alles andere als glücklich waren. Wir liefen in die Umkleide, wo wir unsere Besen und Quidditchkleidung verstauten.
Sam´s PoV:
Oh mein Gott, wir hatten wirklich gewonnen. Das erste Spiel der Saison wuhuuuu. Es war soooo ein unglaubliches Gefühl. Doch dann sah ich auf die Uhr und stellte fest, dass ich nur noch zwei Stunden hatte um mich fertig zu machen, für das Date mit Cedric. Also rannte ich mit Hermine hinunter zu Sissi, wo schon Luna und Ginny waren. Ich umarmte das Team und beglückwünschte sie. Dann rannten wir hinauf zum Schloss. „Wieso so eilig?“, fragte Ginny, die schon ganz außer Puste war. „Ich hab nur noch zwei Stunden Zeit.“ „Wofür?“ „Um mich fertig zu machen für das Date mit Cedric.“ „Oh mein Gott Sam, dass hast du mir ja noch gar nicht erzählt.“, quietschte Sissi. „Ja, wie den auch?“
Endlich kamen wir oben im 7. Stock an. Kurz vorher verabschiedeten wir uns von Luna. „Caput Draconis.“, sagte Hermine und die fette Dame ließ uns durch ihr Portraint. Ich durfte zum Glück zu erst duschen, also tat ich das. Als ich fertig war schwang ich meinen Zauberstab und meine Haare waren schneller trocken, als ich gucken konnte.
„Leute, ich hab nichts mehr zum Anziehen!“, rief ich genervt, da ich schon Gefühlte tausendmale meinen Kleiderschrank durchsuchte. „Bitte? Das ganze Zimmer liegt voll mit dem Zeug.“ Ich sah mich um. Ginny hatte Recht gehabt. „Ja, aber…“ „Aber?“, hackte Sissi nach. „Da ist doch nicht gescheites dabei.“ „Ach was, schau doch mal, die dunkle Hose und der Cardigan passen doch wunderbar zusammen. Dazu noch so n Top und schon hast du ein passendes Outfit.“ Sissi zeigte auf die Kleidungsstücke, die sie gerade genannt hatte. „Aber.“- „Kein Aber, zieh das mal an.“, unterbrach Sissi mich. So nahm ich die passenden Klamotten und zog sie mir über. „Das sieht aber so… so normal aus.“ „Hey süße, das sieht gut aus. Und stehen tut’s dir auch.“, versicherte Hermine. „Außerdem, wenn ein Junge dich nicht so nimmt, wie du bist, hat er dich anders auch nicht verdient. Im Grunde genommen sind sie alle gleich. Sie nutzen dich aus, und wenn du ihnen zu langweilig wirst schmeißen sie dich weg wie ein Stück Papier, dass nicht mehr zu gebrauchen ist und holen sich ein neues.“ „SISSI!“, protestieret Hermine. „Was den? Ist doch so. Viel Spaß bei deinem Date. Ich geh nach unten.“, sie machte auf den Absatz kehrt und verschwand durch die offene Tür, die sie mit einem lauten Knall wieder zu schlug.
„Was war das denn?“, fragte ich irritiert. „Fred?“, kam es von Hermine. Ich seufzte und schaute mich im Spiegel an. Ich hatte jetzt meine dunkle, Röhrenjeans, ein helles Top mit Spitzen, darüber einen Cardigan und schließlich noch etwas Schmuck an. Ja, ich war zufrieden, bis ich meine Haare und mein Gesicht genauer betrachtete. „Hermine?“ „Hm.“ Machte diese. „Hilfst du mir?“ „Klar.“, sie stand von ihrem Bett auf und kam zu mir. Ginny war der Weile auch hinunter zu den anderen gegangen. Somit Hermine und ich alleine im Zimmer waren. Sie nahm ihren Zauberstab in die Hand, tippte drei Mal auf meine Nasenspitze und schwang ihn. So erhielt mein Gesicht wie die Schminke, die ich immer trug. Puder, Mascara, Eyeliner und etwas Lidschatten. Meine Haare kämmte ich und ließ sie offen, sodass mir die langen, dunklen Locken über meine Schulter fielen. Dann betrachtete ich mich erneut im Spiegel. „Sieht doch gut aus.“, meinte Hermine. „Das muss es auch. Ich muss nämlich jetzt los.“ „Du schaffst das.“ Hermine umarmte mich noch und bevor ich aus der Tür verschwand rief sie mir noch ein „Viel Glück.“, hinterher. Ich lief die Wendeltreppe hinunter. „Wo soll´s den hin gehen?“, fragte Harry, der es sich mit Ron und den Zwillingen auf dem Sofa bequem gemacht hatte. Er musterte mich von Kopf bis Fuß, genau wie die Weasleys. Verlegen strich ich mir eine Strähne hinters Haar. „Z… zum See.“, antwortete ich. Und ohne, dass ich ihnen groß etwas erklären musste verschwand ich durch das Portraintloch.
Als ich auf meine Armbanduhr sah musste ich feststellen, dass es schon drei Uhr war. Jetzt kam ich auch noch zu spät, na toll! Ich lief hinunter zum See, wo fast keine Schüler waren. Aber Cedric konnte ich noch nicht sehen. Also wartete ich und wartete und wartete.
Es war bereits eine viertel Stunde vergangen und ich war kurz davor zu gehen, als eine kleine Eule auf mich zu flog. Sie trug einen Brief am Bein, den ich nach ihrer Landung entfernte und aufmachte.
Hey Sam,
es tut mir leid, aber mein Vater hat mich kurzfristig für dieses Wochenende nach Hause geholt. Ich wollte dir noch persönlich Bescheid geben, doch ich hatte keine Zeit mehr. Wir holen das nach, versprochen!
Es tut mir Leid,
Cedric
Entgeistert und enttäuscht starrte ich den Brief an. Jetzt hab ich mich ernsthaft für dieses Date extra hübsch gemacht und da war er nicht da. Oder hatte Sissi Recht? Ihre Wörter klangen immer noch in meinem Kopf. Wenn du ihnen zu langweilig wirst schmeißen sie dich weg wie ein Stück Papier, dass nicht mehr zu gebrauchen ist und holen sich ein neues.
Soll ich jetzt wieder hinauf zu meinen Freunden gehen? Oder hier bleiben? Ich entschied mich für den zweiten Punkt. Auf die dummen Sprüche der Jungs hatte ich nämlich jetzt echt keine Lust. Ich schaute mich um. Die meisten kannte ich nicht Beziehungsweise nur vom Sehen. Ich lief am Ufer entlang, bis ich an den verbotenen Wald gelangte. Doch ich hielt nicht an, ich lief weiter. Mir war so ziemlich egal, was die Lehrer mir für eine Standpauke hielten, oder wie viel Punkte sie unserem Haus abzogen. Das war mir völlig egal.
Ich war schon ziemlich weit gegangen, da erblickte ich ein Wesen vor mir. Es war ein Pferd, nein, es war kein Pferd. Es hatte weißes Fell und eine silbrige Mähne. Auf der Stirn brackte das Horn. Es war das erste Einhorn, das ich je gesehen habe. Und es war einfach nur so, wie es mir immer beschrieben wurde. Wunderschön! Ich hatte mal gelesen, dass die meisten Einhörner zahm waren, aber war es dieses auch? Es hatte mich bemerkt und schaute mich mit seinen blauen Augen an. Ja, es war zahm. Ganz bestimmt. Mit langsamen Schritten lief ich auf es zu. Zuerst machte es einen Schritt zurück, doch dann kam es immer näher, bis ich meine ausgestreckte Hand schließlich an seinen Nüstern hielt. Sie waren weich. Es wieherte leise. Die Nüstern bläthen sich auf und ich spürte, wie warme Luft meine Hände quasi berührte. Wem es wohl gehört?
„Na, da hast du unsere Atila ja gefunden.“, lachte eine dunkle, raue aber dennoch freundliche Stimme.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro