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Verschossen und verspielt

„Ist das nicht irgendwie Teil des Deals? Du hilfst mir mit meinen Monster, ich helfe dir mit deinen." Jana saugte die Hälfte ihres Milchshakes ein und stemmte ihre beiden Ellenbögen auf den Tisch des kleinen Cafés.

Prompt verschluckte Alex sich an seinem Getränk und hustete sich die Seele aus dem Leib. Jana sprang zu ihm und schlug ihm auf den Rücken, sodass die Flüssigkeit über den Tisch segelte. Damit deckte er den Screen seines Smartphones in einer ekligen Schneeschicht ein.

„Was?" Röchelte er hervor. Seine Lungen und sein Rücken schmerzten genau gleich viel, danke Jana, aber sie setzte sich nur wieder an den Tisch. Sie grinste. Sie tat es schon den ganzen Tag, aber dieses Mal war es, wie die Katze, die die gesamte Milch gestohlen und es jemand anderem in die Schuhe geschoben hatte. Oder noch schlimmer.

Was bei ihrem Tag verständlich war.

Sie hatte Alex' Vorschlag 'Frag einfach deinen Bruder, ob er dich ins Haus lässt, bevor du den verdammten Dietrich benutzt, Jana!' angenommen. Sie hatte zwar eine ganze Weile rumgedruckst und nach Ausreden gesucht, aber irgendwann hatte sie es dann doch getan. Es war großartig gelaufen.

Jana hatte es geschafft ihren Bruder zu diesem kleinen Akt der Rebellion zu bewegen und Jakob hatte ihnen sogar bei ihrem 'Auszug' assistiert. Vielleicht war die Rebellion doch eher riesig gewesen. Er hatte Jakob noch nie glücklicher gesehen.

Sie hatten nicht nur alle Sachen, die tatsächliche Jana gehörten in Alex Koffer gepackt, sondern auch das 'verbotene Eis' auf der weißen Couch gegessen. Jakob, als hätte er sämtliche Gesetze gebrochen und Jana als zufriedene Anstifterin.

Doch sie waren immer noch nicht fertig. Sie hatten auf Jakobs Bitte hin Kleider getauscht. Jana hatte so stolz ausgesehen, als ihr Bruder sich in ihrem (einzigen) Rock und mit schön frisierten Haaren mental gegen ihre Eltern aufgelehnt hatte. Jakob hatte genau so gestrahlt, auch mit Eyeliner und lackierten Fingernägeln.

Jana hatte Alex gehauen, als er sie fragte, ob das Jakobs Vorschlag zur Güte war, um sie davon abzuhalten die Zahnbürsten ihrer Eltern ins Klo zu tunken. Und das beflügelte sie jetzt wohl auch zu ihrem Versuch, ihn mit in ihre verdiente Glückssträhne einzuflechten. „Du hast mich gehört. Deine Freunde sind Müll und wenn du solche Angst vor ihnen, vor allem Rodger diesem Sack, hast solltest du vielleicht aufhören mit ihnen befreundet zu sein?"

Es war nicht mal der erste Kommentar dieser Sorte heute. Sie hatten Janas Zeug schließlich auch zu ihr nach Hause gebracht. Und es gab keine bessere Möglichkeit ihn mit dem Jungen zu ärgern, in den verknallt war (was nebenbei bemerkt nicht besser wurde), als im Haus eben dieses Jungen. Er verfluchte den Fakt wie offensichtlich er mit diesen Gefühlen war, viele Male. Viele, viele Male.

Mitunter hatte Jana ihm Alisters verbliebenen Pulli ins Gesicht gehauen und behauptet ihm einen Gefallen zu tun. Alister würde viele Sprachnachrichten darüber bekommen. Aber neben das Haus ihrer Eltern für immer verlassen, konnte Jana ihre zweitliebste Tätigkeit ihres Tages eben noch weiter fortsetzen: Alex Mobben.

„Wirklich? Beim Trinken? Jana..." Er schlug sich auf die Brust, wedelte sich Tränen aus den Auge und zog die Nase hoch. Er tränte immer noch, aber Janas Augen lagen auf ihm und würden nicht gehen bevor er antwortete. Er trank einen Schluck, um es noch ein paar Sekunden hinauszuzögern. Auch in diesen Sekunden fiel ihm nichts ein.

„Ich meine, wir können warten, aber in ein paar Minuten kommt das Tier vorbei und dann wirst du dich beschweren, dass wir darüber reden, während wir Geister stalken. Ich weiß ja, dass du die furiosen Augen, deines Geisterlehrers auf dir fühlst und du es deshalb nie wagen würdest unaufmerksam zu werden. In den Ferien, in denen er nebenbei bemerkt tausende Kilometer entfernt ist."

„Mister Cherleton ist sehr gruselig!" Er schlug kurz mit einer Hand auf den Tisch, aber schaute dann entschuldigend zu der Kellnerin. Dann sah Alex über seine Schulter. Vielleicht lauerte der Mann trotzdem irgendwo in den Schatten. „Ja ist er, warum glaubst du machen wir.. ich diesen dummen Hundescheiß, wenn ich genau weiß, dass es echt krasse Dinger gibt, die wir fertigmachen können." „Wir sind momentan nur zwei?" „Und?" „Soll ich dich an die Maskenlady erinnern? Wegen der wir das hier machen und wieder unten durch bei Cherleton sind?"

„Nö, ich erinnere mich sehr gut, aber ich sollte dich daran erinnern, denn sie ist einer der Gründe, wegen denen ich weiß, dass du mit deinen Freunden schlussmachen solltest." Sie drehte ihren Milchshake und nahm einen weiteren Schluck und das süffisante Lächeln auf ihrem Gesicht hatte sie direkt von seinem gestohlen. Er errötete und sah zur Seite. Shit.

„Bitte nenn es nich so." „Wie auch immer ich es nenne, du solltest es machen. Sie sind shitty, zu dir, zu uns, der Welt. Vor allem, wenn du dein Ding mit Alister ernst meinst. Denn hier, wenn du anfangen solltest ihn zu daten, während du mit Rodger und Mona befreundet bist, dann musst du keine Angst mehr vor Cherleton haben, sondern vor mir. Okay?"

„Okay." Er sah mit noch roteren Wangen zur Seite und nickte dann langsam. Sie hatte recht. „Alex, sie tun Leuten weh. Das ist nicht nur unser eigentlicher 'Gang-Krieg'. Die haben Spaß da dran." Er sah sie wieder an und ihre blauen Augen zeigten ehrliche Sorge. Aber es war nicht so schlimm, sie waren schlimm. Aber er kam klar damit. Es war in Ordnung.

Er schob also seine Unterlippe vor und kniff seine Augen zu. „Tu nicht so, als wäre Maya besser. Sie haut auch drauf." „Aber nur bei Rodger! Maya und Rodger hauen sich gegenseitig aufs Maul, weil sie dumm sind, oder Spaß daran haben, keine Ahnung. Das ist auch nicht das Problem. Maya ist ein totaler brute, wir lieben sie trotzdem aber der Punkt steht und ich würde den großen, bösen Wolf nicht dafür verurteilen sich mit ihr zu hauen. Aber er haut sich nicht nur mit ihr. Er haut Kleinere. Das ist nicht dumm und brutal. Du weißt, was das ist."

Er nickte nur leicht und schluckte. „Ich weiß..." Er rieb sich über den Hinterkopf und schwieg dann. Jana ließ sich wieder auf ihren Stuhl fallen und drehte ihren Strohhalm in ihrem Shake herum. „Aber, was soll ich soll ich tun?" Er schob sein Glas vor sich hin und her und fing an seine Unterlippe aufzubeißen.

Jana hob beide Augenbrauen und lehnte sich zurück. „Es ist tatsächlich sehr, sehr einfach, Alex. Du stehst auf," wie um es zu demonstrieren, sprang sie auf die Füße und schaute ihn über den Rand ihres Glases finster an, „gehst zu deinen Pappnasen und du lächelst dein extra überhebliches Lächeln und für extra Punkte schnippst du noch. Okay und dann sagst du: Ihr seid Pappnasen und deshalb möchte ich nichts mehr mit euch zu tun haben. Und dann gehst du, Punkt aus Ende."

Sie hob beide Augenbrauen und sah Applaus suchend zu ihrem Freund. Sie schien jedoch nicht zufrieden damit zu sein, als Alex Hände langsam ineinander trafen. „Komm schon! Das ist so direkt, besser geht es nicht, okay?"

„Ich hoffe ich rolle laut genug mit den Augen für dich, Jana. Aber wirklich danke, Miss Freundschaftsprofi." Sie antwortete nicht, sondern stand nur auf und knallte dabei kurz ihre Hand auf den Tisch. Das kurze Klirren, ließ ihn heftig zucken und er sah ihr nur nach, als sie an ihm vorbei schritt. Er fuhr herum und seine Augen weiteten sich. Was hatte er getan? Hatte er was zu falsches gesagt?!

Er war drei Mal über seine eigenen Füße gestolpert und hatte sich seinen Ellenbogen abgehauen, bevor er auch nur einen Meter entfernt vom Tisch war. Jana zu erreichen erschien ihm fast wie ein unmögliches Ziel mit dieser Quote. Trotzdem schaffte er es ihr hinterher zu wetzen und sie am Arm zu fassen, bevor sie auch gehen konnte. Was hätte er dann tun sollen? Jack war für die ersten zwei Wochen der Sommerferien bei seinem Bruder in Finnland, also könnte er ihm nicht helfen, wenn Jana sauer auf ihn wäre.

Genau wie Shani und Vicky, die zwei waren auch bei dem jeweiligen Äquivalent von: Meine Familie wohnt weit weg. Violett und Daniel würden ihn auch nicht unterstützen können, weil erstere aus unerklärlichen Gründen ins Sommercamp verbannt wurde und letzterer wahrscheinlich in der richtigen Hölle war. Marie müsste er gar nicht erst fragen.

Und Alister erst, er wäre nicht auf seiner Seite. Logischerweise wäre er auf Janas Seite, sie waren immer hin beste Freunde und Gott er hatte alles- „Shit, Jana, tut mir leid, tut mir leid, tut mir leid-" Er flüsterte es unter seinem Atem und so leise, dass sie es wahrscheinlich gar nicht hörte.

„Jo, Alex, alles in Ordnung. Du siehst aus wien Betttuch." Sie sah ihn aus großen Augen an, während er sie einfach anstarrte. Sie sah nicht sauer aus und augenblicklich klickte es. „Ey, fick dich!" Spuckte er und stieß sie leicht zurück und dann klickte es auch bei ihr.

Aus ihrem leichten Grinsen wurde ein offenes Lachen und sie schlug auf seine Schulter. „Echt jetzt?!" Sie lachte nur intensiver und beugte sich vor und klatschte gegen seine Brust. Dann sah sie wieder auf und wischte sich eine nicht existente Träne aus den Augen.

„Ich kann es echt nicht mit dir." Er sah zu ihr nach unten und schnipste ihr dann gegen die Stirn. „Und du willst mir echt erzählen, dass du keine Probleme in deiner komischen Freundschaftsgruppe hast. Wir haben dir das nämlich nicht beigebracht."

„Ja, aber was war das denn für ein Stunt?" „Keine Ahnung epischer Ausgang, da ist der Hund. Und ich hab für dich mitbezahlt." Er hatte keine Zeit sich zu beschweren, schon hatte Jana sein Handgelenk gefasst und ihn losgezogen.

Er sah über ihre Schulter hinweg und sie hatte recht. Nur wenige Meter vor ihnen flirrte es im Sonnenlicht. Das helle Grün war nur zu sehen, wenn man ganz genau hinsah und seine Augen zusammenkniff. Für ihn zumindest. Jana hatte das Flimmern deutlich besser im Auge, oder sie war nur selbstsicher. „Du hast mich echt erschreckt." Murrte er, während er hinter ihr herstapfte und an seinen armen Milchshake dachte.

Kurz hob sie beide Schultern und sah bereit aus sich bei ihm zu beschweren, aber dann atmete sie langsam aus. „Du hast recht, sorry. Es war echt shitty getimet." Inzwischen hatte sie ihn losgelassen und sie schlenderten jetzt nebeneinander her. Er vertraute einfach weiter auf Jana, wann auch immer sie in eine Gasse einbog, um mit dem Vierbeiner mitzuhalten. „Es war auch im allgemeinen scheiße." „Es war nicht so schlimm." „Ich hab mich total erschreckt!"

Sie sah zu ihm hoch und zog ihre Nase kraus und ihre Stirn legte sich in Falten. „Dachtest du, dass ich echt sauer auf dich wäre für, was auch immer? Ich weiß nicht mal mehr, was du gesagt hast." Sie zog eine Augenbraue hoch, aber er nickte nur knapp. „So sauer, dass ich einfach weggehen und dich alleine lassen würde, weil das ist etwas, was ich tun würde?" Er nickte nur. „Alter langsam will ich deine Freunde hauen." Es war der Gesichtsausdruck, der ihn zum feuern brachte. Sie sah deutlich zu bereit aus ihn zu verteidigen. Er musste nicht verteidigt werden, vor allem, wenn Jana Schuld daran war, dass er so angespannt war.

„Hey, du hast eben dumme Scheiße abgezogen. Ich weiß nicht wie sehr ich mich mit Leuten streiten kann, die nicht Alister sind! Weil alle anderen mich entweder anschnauzen oder versuchen mich zusammenschlagen." „Und du sagst, dass deine Leute nicht massiv ungut für dich sind?!" „Das hab ich nicht gesagt!" „Was dann, bist du feige?!" „Und was wäre dann?! Dann bin ich halt feige!" Sie starrten einander an. Dass jemand, der nur sein Bestes wollte, sich so mit ihm streiten würde. Über genau dieses Thema.

Es bellte. Die beiden fuhren herum zu dem Geräusch, wo der große Geisterhund saß. Seine Ohren standen aufrecht und seine Zunge hing aus seinem Mund. Schwarze Augen musterten sie beide. „Nicht streiten." Sie zuckten gleichzeitig, als die träge Stimme in seinem Kopf aufblühte. Der Hund hatte nicht geredet, aber die Stimme war trotzdem da. Beide schwiegen und standen fest. „Gut, jetzt gut."

„Der Hund redet, Alex." Jana nahm seinem Gehirn die Ehre ab, ihn mit dieser Realisation eine zu scheuern. Er nickte also nur, während er gewalttätig versuchte seinen Mund zu schließen. Er blinzelte weiter, während das Tier sie nur anschaute. Wahrscheinlich dachte es sogar noch, dass es ihnen geholfen hatte, weil sie nicht mehr stritten. Zufrieden wirkte der Hund auf jeden Fall.

„Ich glaube, das war nicht Teil des Plans. Ich weiß nicht, ob uns der Geistermann dafür häuten wird. Wir habe gegen seinen: Haltet euch raus, geht nicht zu nah ran, nämlich verstoßen." „Das ist nicht ansatzweise so lustig, wie es sein sollte, wenn man bedenkt, wie Antonio so drauf ist." „Ich meine nicht, dass du nicht recht hast, aber meine Sorge ist eher, dass der da," sie deutete in die Richtung des großen, zotteligen Tieres, das er jetzt sehr wohl sehen konnte, und stieß ihm leicht mit dem Ellenbogen in die Seite, „nicht so freundlich ist. Erinnerst du dich an unseren letzten großen Beißer? Den ersten Wolf."

Alex stieß ihr jetzt seinen Ellenbogen in die Rippen. „Halt die Klappe, wie schaffst du es alles schlechter zu machen?!" „Ein besonderes Talent, mein Freund. Aber echt jetzt, hast du irgendeine Ahnung wie man mit unserem uh süßen, kleinen Hundi umzugeht?" In der Mitte ihres Satzes war ihre Stimme um zwei Oktaven hochgehüpft und der Geisterhund war sofort mit wedelndem Schwanz und aufgestellten Ohren auf sie zugesprungen.

„Nein, keine Ahnung. Ich weiß nicht wie Hunde funktionieren." „Ich auch nicht." Jana hatte sich wieder zu ihm umgedreht und ihre Stimme lag flach auf dem Grund. Enttäuscht fiel der Hintern des Hundes wieder auf den Boden, während Alex beide Hände hob und versuchte einen Sinn zu ergreifen. „Eben sah das aber eher anders aus." Zischte er ihr zu, woraufhin sie grinsend mit den Schultern zuckte. „Kannst du den 'Du weißt was Hunde sind' Modus an und ausschalten?" „Nein, ich kann nur genau das, was Marie macht."

Janas Tag war noch besser geworden. Sie hatte einen validen Grund gefunden, ihre Freundin aus ihrem Haus zu schleifen und konnte sie jetzt mit herzförmigen Augen zuschauen, während Marie der Luft erzählte, was für ein guter Hund sie war. Oder sie sprach zumindest mit etwas, was sie nicht sehen konnte. Der Hund selbst machte Geräusche, Hecheln und dieses gutturale Knurren, das nicht mal in Jana und Alex Angst aufleben ließ.

Alex konnte sehen, wie Janas Pupillen immer weiter wurden, je enthusiastischer Marie sich mit dem großen Hund unterhielt. Immerhin war der Geist genau so dabei wie sie. Also hatte es für sie beide den Anschein, als würde Marie den Hund sogar sehen können, so freudig wie er vor ihr herumsprang.

„Das war eine überraschend gute Idee." Sagte er in Janas Richtung. Nicht, dass sie reagierte. Sie war zu sehr damit beschäftigt ihre Freundin anzustarren. Es war so süß, es tat weh.

Er stupste sie mit seiner Schuhspitze an, was ihren Kopf endlich in seine Richtung bewegte. Doch bevor er wiederholen konnte, zog sie ihre Augenbrauen zusammen. „Alle meine Ideen sind gut, keine Überraschung." Die Hundegeräusche waren augenblicklich verstummt und sowohl Marie als auch das Phantom sahen sie aus großen grünen Augen an. Und als Marie ihren Kopf zur Seite lehnte, klappte auch der Hund seinen Kopf zur Seite. Die Pfote lagen auf ihren Sandalen.Vielleicht hatte Janas Plan deutlich zu gut funktioniert.

„Willst du, dass ich Alex ein paar von deinen Ideen mitteile, Darling?" Sofort verlor Janas Gesicht ihre Übersicherheit. Sie schüttelte ihren Kopf so schnell sie konnte, während ihre Mundwinkel sich dünn in die Länge zogen. „Mein Herz, nein." „Sicher? Du klingst sehr selbstsicher, vielleicht findet Alex deine Ideen ja gut." Die zwei sahen einander an, dann sah sie mit einem Lächeln zu Alex. „Willst du-" „Ja!" Alex lehnte sich vor bei diesen Worten, um sie besser verstehen zu können. Jana schlug ihm vor die Brust und schüttelte den Kopf.

„Du kannst mir das nicht antun, Hase." Sie sahen einander für ein paar Sekunden an. Maries Lächeln wurde immer weiter, während Jana in den tiefen ihres Gehirns nach immer mehr, immer absurderen Spitznamen suchte. Der Hund hatte aufgeregt seine Ohren aufgestellt und schaute Marie genau so gespannt an. „Nun, ich möchte nur erwähnen, dass du schon häufig versucht hast aus irgendwelchen unschuldigen Gegenständen Bomben zu bauen. Du hast schon zwei Mal mein Fenster eingeworfen, Sweetie." „Das ist schon ne ganze Weile her! Und jetzt schau dir Alex an! Ey lacht mich aus. Es ist nicht witzig, dass ich meine Freundin so sehr liebe, dass ich so dumme Scheiße mache um sie zu sehen." „Nun, ein bisschen lustig ist es schon." „Sag ist mein Rücken schwer zu erreichen von dort oben? Du hast ihn nämlich sehr gut getroffen. Mitten rein." „Ich liebe dich?" „Dieses Pflaster ist nicht ansatzweise groß genug. Es ist gut, aber trotzdem."

Marie war aufgestanden und legte beide Hände auf die Schultern des anderen Mädchens, während der Hund immer noch um ihre Beine herumhechelte. Alex grinste nur und Janas Mundwinkel waren auch nach oben gesprungen.

„Hat sie noch anderes Zeug dieser Art?" „Oh, hunderte." „Marie!" Jana stach ihrer Freundin mit ihrem Finger in die Seite, was Marie leicht zum Grinsen und Alex wieder zum aufmerksamer werden brachte. „Aha? Und was muss ich tun, um sie zu hören?"
„Oh?" Marie drehte sich ganz zu ihm, während sie immer noch einen Arm um Jana hielt. Ihre Augen waren weit geöffnet, dann legte sie lächelnd den Kopf schief. „Ganz einfach, du musst nur mit deinen Freunden reden. Du siehst nicht sehr glücklich aus mit ihnen."

Sein Kiefer fiel einige Stockwerke in die Tiefe, dann verschränkte er die Arme vor der Brust. „Du bist der Teufel." Marie grinste nur und wie um ihre Freude auszudrücken, sprang der Hund um ihre Beine herum. Er schluckte nur leicht. Entweder war Jana unauffällig und überzeugend, oder seine Beziehung war so am Arsch, dass jeder es sehen konnte.

„ Vielleicht können die zwei auch Gedankenlesen?" Sagte Alex zum Hund, der seit dem Tag davor nicht mehr gesprochen hatte. Vielleicht müssten er und Jana sich wieder in die Haare bekommen, dann könnte der Hund ihnen wieder so viel Angst einjagen, dass sie aufhörten. Seine Hand zog kleine Kreise über dem Kopf des Tieres, an das er sich langsam zu gewöhnen begann. Auch zu diesen Worten, gab der Hund ihm keinen Kommentar.

Er zuckte also mit den Schultern und sah zu, wie Jana Marie half, die Einladungen ihres Vaters zu einem seiner seltsamen Buisnessevents fertigzustellen. Jana faltete Zettel und Marie schob sie in den passenden Umschlag. Alex hatte anfänglich versucht, ihnen zu helfen, aber ihm wurde es verboten, da seine Hände angeblich zu sehr schüttelten. Unverschämt. Also war er jetzt im Hundedienst, da er und Jana ihren Fehler bemerkt hatten. Der Fehler hatte zu einem Geist geführt, der konstant um Marie hüpfte, obwohl sie ihn nicht sehen konnte. Was genau so gefährlich war, wie es klang.

Wenigstens hatte Jana eine gute Zeit damit. So konnte sie die ganze Zeit um ihre Freundin herum sein, um sie sicher zu halten. Angeblich. Es war wirklich eine interessante Art und Weise Sommerferien zu verbringen. Mindestens war es ihm gelungen sein Smartphone nicht alle fünf Minuten auf Nachrichten von Alister zu überprüfen. Nun mitunter, weil wenn immer er seinen Screen anschaute, mindesten fünf neue Nachrichten von Rodgers... Leuten dazugekommen waren. Also etwas Gutes hatten sie doch. Auch, wenn er jedes mal zuckte, wenn die Zahlen weiter stiegen. Wenigsten sahen die beiden anderen es nicht, so wie sie einander anstarrten.

Aber dann vibrierte es erneut. Er zuckte und schon lagen große feuchte Hundeaugen auf ihm und er wusste, dass er sich Sorgen um ihn machen würde, wenn er das Handy nicht nahm und so tat als wäre alles gut. Und er wollte wirklich nicht, dass der Hund, der möglicherweise mal ein Mensch gewesen war, sich auch noch Sorgen um ihn machen musste. Vielleicht war es ja Alister? Er hatte sie ja alle stumm gestellt, um eben nicht ohne Vorbereitung mit ihnen reden zu müssen.

Mit zitternden Fingern hob er sein Smartphone und klickte dreimal daneben, bevor der Screen aufleuchtete. Der erste Buchstabe gab ihm Hoffnung, dann kam der Rest des Namen und er fragte sich, warum er Ava noch nicht stumm gestellt hatte. Er sollte es gleich tun. Sein Gesicht fiel, nur für einen Moment. Nicht lang genug, um gesehen zu werden. Jana und Marie hatten es nicht gesehen, garantiert nicht.

Aber der Geist hatte es gesehen und der kalte Kopf, der sich danach auf sein Bein legte, zeigte ihm das sehr deutlich. Oh, er sah nach unten. Zwei große Augen sahen zu ihm auf. Sogar der Geisterhund macht sich Sorgen um mich. Aber leider galt 'toter Hund auf meinem Schoß' nicht als Entschuldigung, warum er den Text nicht beantwortete.

'Alex wir sehen uns in einer halben Stunde. Park. Du wirst da sein. Wir werden alle da sein.' Er wusste, dass sie recht hatte. Er würde hingehen. Inzwischen konnte er sich nicht mehr hinausreden und so tun, als wäre er nur versehentlich in den falschen Park gelaufen. Er würde da sein. Also antwortete er das Ava und steckte sein Smartphone einfach in die Tasche seines Hoodies. Er hatte noch eine halbe Stunde zu leben, bis er einige Stunden tot sein müsste.

Er sah zu dem Hund nach unten und kratzte ihn hinter den Ohren. Die Berührung schien zumindest ihm keinen Schaden zu tun. Auch wenn die Kälte sich bereits bedrohlich anfühlte. Wahrscheinlich hielt nur die Qualität seiner Streicheleinheiten seine Unversehrtheit. Wenn sein Tod nur auch so angenehm werden würde. Nein, nein, von ihnen würde er sich nicht gern anfassen lassen. Gar nicht. Er bezweifelte ob Rodger überhaupt in der Lage war, irgendwen anzufassen, ohne gewalttätig dabei zu sein. Er hatte es bisher nur so erfahren.

„Alex?" Jana stand über ihm mit ihren Armen verschränkt vor ihrer Brust. Ihre Augen blitzten ihn an. „Du bist weißer als ein Bettlaken." Fügte Marie hinzu, die hinter ihrer Freundin stand und ihn mehr besorgt anschaute, als bereit, was auch immer ihn in diesen Zustand versetzt hatte zu verprügeln. „Was ist los? Wer hat dich angeschrieben und tu ja nicht so als wärs Al, der hat heute den ganzen Tag seine seltsame Religionsveranstaltung." „Ich kapier, warum du nicht mitgegangen bist-" „Ja, aber der Punkt ist nicht, dass ich Abstand zu meinem Scheiß halte, sondern, dass du ein Problem hast und ich wette, es hat mit deinen Monstern zu tun."

Sein Zucken nahm ihm jegliche Antwort außer ja also nickte er. „Gut, was müssen wir also tun, um mit ihnen fertig zu werden?" „Ich dachte ihr zwei hättet inzwischen genug Möglichkeiten dafür gefunden," Damit reichte er sein Smartphone an Marie. „Passwort: Leviathan, L groß, H groß." Sie nickte, tippte und als sie Jana das Display hinhielt, schauten das kleine Mädchen und der Hund gleichzeitig auf das Gerät. Dass das Vieh seinen Nacken in diese Länge strecken konnte, nahm dem Hund wieder ein Bisschen seiner Niedlichkeit.

Das Gesicht, das er danach zog, samt gefletschter Zähne und Knurren, nahmen ein weiteres Stück. Nicht, dass Jana großartig anders aussah. Gut, dass Marie ersteres nicht sehen konnte und ihre Freundin so bereits kannte.

„Was zum Arsch, das klingt übelst wie ne Schutzgeldzahlung oder sonst was Mafia. Marie du musst mich gar nicht stupsen, du weißt, dass ich recht habe. Das klingt bedrohlich." Wem sagst du das? Ich will da nicht hin. Ich will da nicht hin. Aber er zuckte nur mit den Schultern. Marie klopfte ihm mitleidig auf die Schulter und er schaffte es ihr wackelig zuzulächeln. Sie lächelte leider zurück. „Nun, dann haben wir doch die perfekte Gelegenheit!"

„Wir?" Krächzte er und bekam ein strammes Nicken von Jana zurück. „Wir kommen mit! Natürlich. Dann können wir dich coachen." Marie und er sahen sie kritisch an, bis Jana ihre Hände in die Seiten stemmte. „Kommt schon, es ist eine gute Idee. Alex wird hingehen, so oder so, also kann er doch dann direkt seine Abschiedsgrüße sprechen und gehen. Und wenn wir aufpassen, dann kann es auch nicht zu gewalttätiger Gewalt kommen. Von ihrer Seite. Außerdem,"

Wie als wäre sie nicht Schuld daran, nickte sie in die Richtung des Hundes, der aufschreckte und seine Ohren aufrichtete. „wird der Hund sicher ohnehin mitgehen und irgendjemand muss ja aufpassen. Du weißt schon, weil der gruselige Geistmann uns sonst eine mitgibt." Er wusste genau, dass er sich das darauffolgende Zwinkern selbst eingebrockt hatte.

Warum, war er nicht besser darin sich gegen seine eigenen Argumente zu wehren. Den ganzen Weg zum Park wünschte er sich das. Ob Maries Gegenwart es besser oder schlimmer machen würde? Nun sie hätte eine neue Bestechungsgeschichte am Ende hiervon. Oder sie wäre Augenzeuge eines Gangmordes. Die Wahrscheinlichkeiten schienen ihm ähnlich hoch.

Und mit jeder Sekunde, in der Jana weiter versuchte sich hinter einem der Büsche zu verstecken, wurde sie mehr und mehr zu einem Ziel des Gangmords. Sogar der inzwischen glühende Geisterhund war besser darin sich zu verbergen. Er musste das nicht einmal tun. Er hätte ihm das allerdings nicht gesagt, sonst hätte er sich einfach neben seine Füße gesetzt und ausgeharrt und das war das Letzte, was ihm gerade geholfen hätte.

„Erst kommst du zwei Wochen gar nicht und jetzt zu früh, bipolar Alexander?" Er schreckte mit einem leichten Fiepsen auf und trat einen Schritt zurück. Monas knochige Finger hatten sich um seine Schultern gelegt und drückten zu. Es war der perfekte Griff, um jedes kleine Zucken zu bemerken. Zwar absolut unnötig bei seiner Reaktion, aber das hielt Mona nicht davon ab laut loszulachen. Sie klang wie eine Hyäne und Alex hatte auch das Gefühl, als würde sie ihm das Fleisch von den Knochen reißen. Einfach weil sie es konnte. Sie war nicht einmal hungrig. Ein gefundenes Fressen. „Ey mit dir, kann ich nicht mehr. Du bist echt witzig as fuck." Ihre Hand traf sein Haar und ruinierte die Frisur, die er sich mit Mühe zurecht gekämmt hatte.

„Hey, Mona." „Komm schon, bisschen lauter, Alexander. Bitte, du bist nicht so ein Mäuschen wie Mark. Bistn bisschen zu groß." Mit einem Kichern stach sie ihm in den Bauch und als er wieder zuckte und seine Arme um seine Mitte schlang, fing sie wieder zu keckern an. Er schluckte und trat einen Schritt zurück.

„Bitte lass das." „Naw, Lexi, alles guter Spaß." „Für dich," aber sein Flüstern erreichte sie nicht, da sie an ihm vorbeigehüpft war. Als ein lautes Quietschen ihn erreichte, tat ihm ihr nächstes Opfer leid. Fast mehr als er selbst, aber das war gut gewesen. Er hatte etwas gesagt! Das war Fortschritt.

Er drehte sich um und sah zu, wie Mona sich vor dem armen Mark aufgebaut hatte, der bei ihren Stichen metaphorisch und physisch, mitten in seinen Bauch, nur mehr quietschte. Er sagte nichts dagegen, denn die Stimme, die er in seinem Hinterkopf hatte, gehörte zu Jana.

Er sah weiter zu wie Mona um Mark herumtänzelte und er fühlte fast einen Schlag in seinem Magen dabei. Wohl genau das, was seine Freunde in ihrem Kopf hatten, wenn sie ihn um Mona und Rodger herum sahen. Sag was, wehr dich, geh einfach, aber Mark blieb und als Ava sich mit einem kleinen Lächeln zur Gruppe gesellte, blieb er auch. In Erwartung des großen Mannes, der ihn selbst von Alpträumen abhielt. Könnte er wegrennen, wenn er wollte? Hätte er überhaupt eine Chance? Wenn Marie und Jana ihm helfen würden, vielleicht?

„Hey, Erde an Alex. Wie geht's dir? Ich hab schon eine Weile nichts mehr von dir gehört." Ava hatte seinen Namen wohl schon ein paar Mal gesagt, als er sie erst ansah und Mona bereits angefangen hatte über ihr breites Lächeln zu kichern. Sie lächelte wirklich viel. War wohl genau so unerschütterlich wie ihre pinke Haarfarbe.

Alisters hatte inzwischen wieder Strähnen seines braunen Tons in seiner Frisur, während bei ihr immer noch alles pink leuchtete. Sich an Alister mit braunen Haaren zu gewöhnen wäre sicher schwer. So lieb wie er das, ehemals verabscheute, Rot gewonnen hatte. „Alex?"

Oh verdammt. „Uhm ja, alles gut. Uh ich hatte in den letzten Wochen ...Sachen zu tun." „Oh?" Interessiert legte sie ihren Kopf zur Seite. „Was hast du denn so gemacht?" Sie drehte eine ihrer Strähnen um ihren Finger und schaute nur ihn an, auch als Mona sich mit einem Würgegeräusch einen Finger in den Hals steckte und sich dann zwischen Ava und ihn schob.

„Du weißt doch Ava, er hängt doch jetzt nur noch mit dem Trio-Gorbatschow und den zwei kleinen von Maya rum. Findet den Rothaarigen wohl bisschen süßer als dich, oder ist es was anderes?" Ihr Grinsen wurde weiter und weiter als sie sah, wie Alex sich mit roten Wangen und einem gequälten Lächeln zur Seite drehte und Ava bedrückt zu Boden blickte. Monas Schultern schüttelten vor Lachen und sie schlug ihnen beiden auf die Schultern. „Nur Spaß, alles nur Spaß. Der kleine Rothaarige ist süßer als du." Ava lachte leise mit, während sie sich über die Schulter rieb. „Ja... witzig." „Nicht? Oh, da ist unser big boss, ja."

Er sah auf. Rodger war in den Park getreten. Er sah sie alle nur kurz an, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder zu dem Jungen wandte, der mit ihm aufgetaucht war. John schwang neben ihm her, bis er sie bemerkte, Rodger kurz entschuldigend anstrahlte und dann zu ihnen hinrannte. Er drückte sein Gesicht praktisch in Marks, als er ihn mit seinen Armen in einen unabsichtlichen Würgegriff nahm. „Ich hab euch so vermisst!"

„Er spricht besonders dich an, Lexi. Du hast ihn sehr, sehr traurig gemacht." Mona schob mit einem Grinsen ihre Unterlippe vor und stemmte ihre Hände in die Hüften. „Der arme John, er musste so traurig sein. Ich hoffe nur, dass Rodger ihn gut trösten konnte." Sie tat so, als würde sie sich Tränen von den Wangen wischen, während sie sich mit großen Augen an ihn lehnte.

Sie hörte sofort auf, als Rodgers Schatten über ihr Gesicht fiel und er ihr nur ein stilles Lächeln gab. Es existierte wohl nur aus einem Grund. John war jetzt auf seinem Weg, Mona zu umarmen, die es unter Rodgers Blick aushielt. Er war sicher, dass sie den Blick auch durch Johns Seite fühlten konnte. Dann tauchte John direkt vor Alex auf und im nächsten Moment hatte er zwei nudlige Arme um seinen Oberkörper. „Hey, Alex." „Hi, John."

Der Eisblick lag jetzt auf ihm, vor allem als John ihn jetzt aufmerksam anblickte. Er hatte wohl nicht ganz so enthusiastisch geklungen, wie es auf dem John-o-Meter als normal klang. „Ist was los? Geht es dir gut?" Oh shit. Er schluckte und sah zur Seite, wo Marie und Jana nicht halb so unauffällig waren, wie sie wollten. Aber bedenkend, dass er gerade alle Augen auf sich hatte, waren sie wohl gut mit ihrer schrecklichen Camouflage.

„Uhm, naja, ja?" Johns Augen weiteten sich noch weiter und zusätzlich zu seinem Blick fühlte er auch noch eine von Rodgers Händen deutlich zu nah an seinem Hals. Mona grinste hinter Avas Schulter hervor, die sie alle nervös ansah, Mark hatte wieder vergessen, dass er Augen hatte und Alex stand, wie er es seit neustem immer tat, in der Mitte. „Ich meine, alles ist super, keine Sorge."

Das würde nicht einmal John überzeugen, aber ihm fiel nichts besseres ein. „Es ist nur, weil wir uns so lange nicht mehr gesehen haben. Oder?" Ava hatte reagiert wie der Blitz. Pädagogen-Stimme und Engelsgesicht miteinbegriffen. Schnell nickte Alex und sofort wurden Johns Augen mitleidig. „Ouh, Alex, wir haben dich auch vermisst." Und wieder wurde er umarmt. Mona prustete in ihre Faust, während sie Mark wiederholt auf die Schulter schlug. „Das heißt, wir müssen heute extra viel Zeit zusammen verbringen." Unerklärliches Leid hatte sich selten schneller auf fünf Gesichter gleichzeitig gemalt. Nicht mal Rodger konnte sich zu einem neutralen Ausdruck zwingen, obwohl es Johns Idee gewesen war. Auch wenn sein Unmut eher auf ihn gerichtet war. Sei froh, dass er es diesmal geglaubt hat.

Du siehst aus, als hättest du herausragende Schmerzen." Eine Aussage, die man nicht von einem Hund jeglicher Art hören will. Das große Tier saß danach nur da und hatte seine schwarzen Hundeaugen auf ihn gerichtet. Kurz sah er sich um, Lange Zeit hätte er nicht mehr. Gleich wäre er wieder an der Reihe.

Seine 'Freunde' und er konnten ihre gemeinsame Zeit wohl nur totschlagen, in dem sie ihren angestaute Frust an etwas anderem auslebten. Bogenschießen. Der Bogen, der nach Entschuldigungsgeschenk ihres Vaters stank, gehörte Mona, und so wie sie schoss, benutzte sie ihn häufiger. Rodger wurde noch schrecklicher, wenn er eine tatsächliche Waffe in den Händen hielt. Wenigstens war er nicht zielsicher. Die Wucht war trotzdem da.

Jetzt kann ich garantiert nicht mehr rennen. Nun vielleicht würde ihm die Häuserflucht kurz Schutz geben, aber sobald er auf die offene Hauptstraße gelangt wäre, hätte er keine Chance mehr. Sie standen in der weiten Öffnung zwischen zwei spärlich verputzen Altbauten und sie schossen auf welche Gegenstände auch immer ihren Weg auf mehrere gestapelten Paletten fanden. Trotzdem beugte er sich kurz vor, dass der Hund ihn auch ohne großes Volumen in der Stimme verstehen konnte. „Was?" Das Tier ruckte seinen Kopf in die Richtung eines offenen Fensters.

Hinter dem blitze es kurz braun auf und Alex wurde es wieder schwer im Körper. Rodger würde nicht auf Menschen schießen, nicht mal er... Aber was wenn doch? Ein leichter Pikser an seinem Oberarm, jagte Schauer über seinen Rücken und ein Zucken durch seinen Körper. „Alexander, dein Schuss." Rodger sah ihn an und ihm wurde trotz der hohen Temperatur und seinem Hoodie schlagartig kälter.

Die Kälte biss ihn jedoch plötzlich noch tiefer, als der Hund anfing zu knurren. Sein Fell war gesträubt und er sah Rodger ganz genau an. Er stand zwischen ihm und dem anderen Jungen. Mit hohen Schultern und angelegtem Schwanz. Würde Rodger eine falsche Bewegung machen, würde er zubeißen. Ihm fror bei diesem Gedanken der Atem ein. Nein, das... konnte er nicht zulassen. Zitternd nickte er und nahm den Pfeil und Bogen an sich. Er zwang sich zum Lächeln. Ich darf nicht so aussehen, als würde ich Hilfe brauchen.

Er brauchte einige Sekunden, in denen er mehrmals gefragt wurde, ob er Parkinson hatte, bis er den Pfeil angelegt und die Sehne gespannt hatte. Erst dann sah er auf und bemerkte auf was er schießen sollte. „Mona what the fuck? Sind das Voodoo-Puppen?" „Ja? Sind aber nicht meine, die gehören Mark. Ich hab sowas nicht." Sie giggelte und schlug Mark zwei Mal auf die Schulter.

Mark nickte langsam und schaute mit niedrig hängenden Augen zur Seite. „Hmhm, das sind meine." „Und er ist so lieb dafür und glücklich darüber, dass wir auch mit seinem Spielzeug spielen dürfen." Mit weit nach oben gebogenen Mundwinkeln, knuffte sie ihn mehrmals.

Oh, die gehören also ihm. Und so wie sie aussahen, hatte Mark viel Zeit damit verbracht, sie liebevoll zusammenzustecken. Gespickt von einigen Pfeilen, sah es fast aus, als würde die Puppe mit hängendem Kopf dasitzen. Die fein aufgesteckten und genähten Kleider um die kleinen gestopften Körpern, waren aufgerissen und die Füllung platzte aus den Nähten.

Das waren Marks Sachen, die ihm wichtig waren und er könnte sie nicht einfach kaputt machen. Das wäre unfair. Das wäre so verdammt unfair- „Alex?" Er drehte seinen Kopf zu Ava, die einen Schritt auf ihn zu getreten war und wo er davor in der Lage gewesen war, den Hund zu täuschen, knurrte er wieder und war bereit Mona oder Rodger anzuspringen. Ohne zu denken, wandte er seinem Kopf seiner Zielfläche zu und ließ den Pfeil fliegen.

Das Zischen hing nur so lang in seinem Bewusstsein fest, bis sein Pfeil die Puppe direkt in die Mitte des Torsos traf und sie von den Paletten warf. Denn Marks schmerzverzerrte Grimasse war danach alles was in seinem Kopf pochte. Danach kam das Johlen. „Wow! Gut geschossen!" „Überraschend." „Toll gemacht!" John sprang auf und ab, während er in die Hände klatschte und als er Rodger auf die Schulter stupste, nickte auch er. Nur Mark sah schweigend zu Boden und Alex fühlte sich spontan danach sich im hohen Bogen zu übergeben. Vor allem, als Alex Mark den Bogen aushändigte.

Die beiden Jungen sahen ähnlich erbärmlich aus, aber sobald er den Bogen abgegeben hatte, stolperte Alex ein Stück nach vorne und wollte auf den Boden kippen. Es war zu viel. Er sah auf. Es gab einen kleinen Weg, der zwischen zwei der Häuserklippen hindurch führte. Er könnte ihn erreichen und verschwinden. Sie wären sicher zu abgelenkt, um ihn abzuhalten.

Auch als er runter blickte, sah er den Geist der um den Eingang zur Gasse herumschlich. Das war mehr als ein Zeichen. Ohne darüber nachzudenken, schaltete er und ging los.

Er hörte die Stimmen die seinen Namen riefen diesmal bewusst nicht. Er sah nur den Geist, der ihn weg zog und er folgte dem Zug nur allzu bereit. Gleich bin ich sicher, gleich bin ich sicher. Er stolperte, aber schaffte es in die Gasse zu flüchten. Kaum war er sich sicher, dass er keine Augen mehr direkt an ihm hingen, fing er an loszuhetzen. Er blieb an seinen eigenen Fersen hängen, aber schaffte es sich nach vorne zu kämpfen. Der Hund sprang dabei mit hallendem Bellen um ihn herum und er fühlte sich sogar ein bisschen beflügelt dadurch.

Er schaffte es durch die Gasse, aber blieb dann stehen, um auf Jana und Marie zu warten. Er blieb schwer atmend stehen, jetzt erst fühlte er wie er in seinem Hoodie kochte. Er schlang seine Arme um seinen Körper und atmete heftig. Er war draußen, aber bevor er weiter wegrennen konnte, hörte er kratzende Fußstapfen hinter sich. „Alex, was ist los?" Oh nein. Er sah Jana und Marie kurz im Fenster, aber Marie zog ihre Freundin weg, bevor Ava sie sehen konnte.

Er fuhr trotzdem herum und sah zu dem pinkhaarigen Mädchen nach unten, das ihn beunruhigt anschaute. Er wollte von Sekunde mehr und mehr wegrennen, als John am anderen Ende der Gasse auftauchte. „Nichts, gar nichts! Ich... will nur gehen." Er trat wieder zurück, aber diesmal fasste sie nach Alex Arm und zog ihn zu ihr. „Du lügst. Du schaust schon den ganzen Tag so, als würde dich irgendwas beißen, aber du sagst die ganze Zeit, dass alles gut ist. Aber trotzdem siehst du so aus-" Ihre Augen waren ganz fokussiert auf ihn, während sein Blick immer wieder bei John landete, der auf die beiden zulief.

„Na und?! Mit der Wahrheit könntest du eh nichts anfangen!" Er riss sich von ihr los und trat einen großen Schritt auf sie zu. „Wir sind keine Freunde, Ava! Ich mag euch nicht. Ich will schon so lange verschwinden." Er hatte erwartet, dass es vorbei sein würde, aber die Brandung schlug nur schlimmer nach. Sie wich zurück, das war gut. Würden sie einfach ein für alle Mal wegbleiben, dann wäre es gut. Sie versuchte zwar den Mund zu öffnen, nach den letzten Fäden zu haschen, die sie von ihm noch ergreifen konnte, aber er schloss sie sofort.

„Ich weiß nicht, für was ich bleiben sollte. Ihr seid... ich bin niemals glücklicher, nach... nach euch, als davor. Eher das Gegenteil. Ihr macht mich unglücklich." Er hatte seine Arme vor der Brust verschränkt und als er sah wie Mona und Rodger sich ebenfalls zu ihnen stellten, fing er erst richtig an. „Ich hab Angst, vor euch. Ihr macht solche Scheiße und das ist kein Spaß mehr, nicht für mich. Mir geht es nicht gut und mir wird es nicht gut gehen, bis ich weg von euch bin. Ich will einfach nur weg. Nehmt mich einfach raus. Ich kann das hier nicht mehr."

Am Ende war seine Wut verraucht. Er hatte nur leise gesprochen und war ganz auf die offene Straße getreten. Er sah erst zu Boden, wo grünes Licht leuchtete und dann auf. Selbst Mona wirkte etwas geschockt. Avas Augen zeigten fast nur noch das Weiße, während Mark sich abgewendet hatte und beschämt in seine Hände sah. John hatte Tränen in den Augen und kaum hatte Rodger das bemerkt, brannte Eis auf seiner Brust.

„Okay... das... wars. Ich, ich muss gehen. Wir sind durch." Wenigstens dabei hatte seine Stimme nicht gezittert. Alex drehte sich auf dem Absatz um und ging los. Er lief über die Straße. Der Geist kläffte ihm nach und in seinem Kopf hörte er Jana: 'Nach rechts, wir gehen dann zusammen'. Er versuchte ihrer Stimme nachzugehen, aber eine große Hand landete auf seiner Schulter und zog ihn mit sich. Zur anderen Seite der Straße, wo Rodger ihn in eine andere Gasse zerrte und dann in noch eine. Er wehrte sich nicht. Wie auch? Er sah nur aus dem Augenwinkel, wie Marie ihre Freundin mit aller Gewalt von der Straße fern hielt, aber dann wurde sein Blick von der Seite eines Hauses abgeschnitten.

Sein Kopf knallte gegen Putz, während Rodgers Hand seine Kehle zudrückte und seine andere Faust ihm fast die Schulter an der Wand ausrenkte. Er biss einen Aufschrei nieder, aber ein leises gequältes Geräusch konnte er nicht verhindern. „Du hast wirklich Nerven." Das Grollen zwang einen Schauer durch seinen Körper und als er langsam ein Auge öffnete, erdolchten die Augen seines Gegenübers ihn mit einem Eispickel. „Du bist tot, Kim, solltest du es noch nicht verstanden haben."

Wieder sein Hals, wieder eine viel zu große Hand, die ihn fixiert hielt. Er zappelte. Das musste er sich zugestehen! Er versuchte es wenigstens. Seine Sohlen kickten gegen die Knie des Anderen, aber er ließ das nicht lange über sich ergehen. Eine Faust in Alexanders Magen brachte ihn zum Husten und Speichel dazu aus seinem Mund zu schleudern.

Gequält stöhnte er auf, aber blieb nicht verschont vor Rodgers Gesicht, als dieser seine Hand in Alex Haaren vergrub und seinen Kopf in den Nacken lehnte. Er hatte das Kämpfen schlagartig vergessen. „Verstehst du das?!" Er konnte nur das Gesicht sehen. „Verstehst du irgendwas, von dem, was ich sage?!" Sein Rücken drückte gegen die Wand, Schmerz in seinen Schulterblättern, der durch seinen ganzen Rücken nach vorne in seine Brust schoss.

Aber es war nur Schmerz, er kannte Schmerzen. Er konnte sich irgendwie nicht mehr dazu bringen, wütend oder ängstlich zu sein. Rodger war schon schlimmer gewesen. Er konnte ihm nur so wehtun, wenn er sich einfach von ihm fernhalten würde und mehr als ihn jetzt zusammenschlagen, könnte er auch nicht. Es würde ihn nicht mehr verfolgen, nicht mehr nach heute.

Er sah ihn wieder an und verzog sein Gesicht. „Was ist eigentlich dieser Powertrip Rodger?" Wieder wurde er gegen die Wand gerammt, aber er konnte nicht anders, als ihn müde anzuschauen. Zwar mit enger Kehle, aber sie war weit genug, um mit ihm zu reden. „Wirklich, ich will das verstehen. Was gewinnst du? Leute bei der Stange halten, kannst du ziemlich gut. Aber... warum? Du magst uns nicht. Du magst nur John und würde er das hier checken, dann würde er das sicher nicht so geil finden."

Der Druck erhöhte sich weiter und seine Knochen rieben aneinander. Er fühlte sich ein wenig wie ein Sack voll Cornflakes. Ein schmerzhafter Sack voller Cornflakes. „Du solltest es wirklich nicht zu weit treiben." „Wenn ich dir zu schwer zum behalten bin, dann lass mich los und ich gehe. Dann musst du dir nie wieder Sorgen um mich machen."

„Oh, es geht inzwischen nicht mehr darum, dich hier zu behalten. Eher im Gegenteil, wenn du meinen Leuten noch einmal zu nahe kommst, dann brech ich dir jedes Mal einen Knochen mehr." Er keuchte auf, als Rodger seine Faust in seinen Magen drillte. Wieder flog Speichel. Rodger fasste ihn an seinem Haarschopf und zog sein rotes Gesicht mit brennenden Tränen in seinen Augen zu sich hin. „Das hier ist 'Ein Fick Dich' dafür, dass du der... dass du eine bitch bist. Eine verdammte, scheiß," bei jedem dieser Worte schlug Rodger weiter zu und Alex wurde vor Schmerz mit jedem Mal schlechter und schlechter. Brechreiz wallte in ihm auf und Tränen liefen ihm aus den Augen, bis Entsetzen seinen Magen erneut herumwirbelte.

Über Rodgers Schulter hinweg konnte er ein grünes Licht sehen, das mit stark aufgestellten Nackenhaaren grollend in der Gassen stand. Jegliche Muskeln des Hundes waren angespannt zum Sprung, sein Schwanz war angelegt und das Starren aus den grünen Augen war genau auf Rodgers Rücken gerichtet. Geifern und Sabbern vervielfältigte sich nur mit jedem weiteren Schlag in Alex Torso. Seine Augen weiteten sich. Nein!

Er schüttelte seinen Kopf, aber seine Miene und das Wimmern, das aus seinen Lippen hervorbrach, verneinten seine Gesten. Er würde angreifen. Diese Kälte konnte er nicht einmal Rodger zumuten. Nein. Das durfte nicht passieren. Er schüttelte sich und wieder knallte Rodger ihn gegen die Wand. Er spuckte eine Welle und sein Körper sackte nach unten, während Rodger ihn an seinen Haaren hielt.

Ein letztes Zähne fletschen. Eine Drohung, die niemand außer ihm hören konnte. Und als sie verhallte, konnte er nicht mehr helfen.

„Hör sofort auf!" Erst hörte das Hämmern in seinen Körper auf und in den ersten Momenten ohne Schmerzen, fing er an vor Erleichterung zu weinen. Rodger ließ ihn fallen. Er sackte zu Boden und blieb liegen, als hätte jemand all seine Knochen entwendet. Er hyperventilierte und unter seinem Gesicht bildete sich eine Pfütze aus Tränen und Speichel. Wieder wimmerte er, aber diesmal wurde es von einer eiskalten, rauen Zunge beendet, die anfing über sein Gesicht zu lecken. Durch seinen Schmerz hindurch streckte er seine Hand nach dem Leuchten aus, das er durch seine verkrusteten Augen sehen konnte. Er konnte nichts anderes sehen, aber seine Ohren spitzten sich, als er Avas Stimme hörte.

Danach sah sie die Rückseiten ihrer Schuhe. Sie hatte sich zwischen die beiden Jungen gestellt. Er konnte sehen, wie angespannt ihre Muskeln waren. An ihren Beinen vorbei, sah er Rodgers Schuhe und seine Faust an seiner Seite. Sie war immer noch zu angespannt, um sein Adrenalin abflachen zu lassen.

„Ava, er ist auch nicht dein Freund." Alex zuckte zusammen. Rodger hatte recht. Sie würde merken, dass er recht hatte. Sie würde merken, dass sie gerade versuchte jemanden zu beschützen, der sie nicht wichtig fand. Der es in Kauf nahm sie zu verletzen und dann einfach ging. Sie hatte zweifach jedes Recht ihm eine reinzuhauen, das Rodger hatte. Würde sie es tun? Wahrscheinlich nicht, aber ihn offen liegenlassen, dass könnte er ihr zutrauen.

Aber Ava blieb stehen. Er schaffte es inzwischen aufzusehen und sah Avas Gesicht. Ihre glasigen braunen Augen blitzen Rodger an und sie sah deutlich bedrohlicher aus, als er es je erwartet hätte. „Mir egal. Da ist schrecklich, hör auf." Sie streckte ihr Kinn nach vorne und biss sich auf die Unterlippe. „Es geht nicht an, dass du einfach zuhaust." Langsam stemmte er sich auf, was er nur dank der Wand als Stütze und dem Hund an seiner Seite schaffte.

Jetzt konnte er Rodgers Gesicht wieder sehen, der jetzt Ava mit seinen Augen in der Mitte durchstach. Er würde sie wahrscheinlich beide töten. Tut mir leid Ava, hoffentlich fühlst du dich ehrenhaft in deinem letzten heroischen Moment. „Ich meins ernst, Rodge! Ich schwör bei Gott, ich hab das alles gefilmt und jeder wird das sehen, wenn du ihn noch einmal anfasst." Sie lehnte sich gegen seinen Blick auf und ballte jetzt ihrerseits ihre Fäuste. Und wie um sie zu unterstützen sprang der Geist an ihre Seite und fing wieder zu knurren an.

Obwohl Rodger es nicht sehen konnte, sanken seine Schulter, um ein wenig und seine Augen verloren etwas ihrer zusammengekniffenen Rage. „Dein Ernst?" Er tat einen Schritt vor, aber war deutlich kleiner. Auch sein Blick endete nicht mehr auf Ava, sondern hatte wieder Alex in seinem Fokus.

Avas Rücken schob sich in Alex Blickfeld und gleichzeitig mit dem Hund schritt auch sie auf den größeren Jungen zu. „Absolut. Lass ihn einfach. Ich- du gehst jetzt und lässt ihn für immer in Ruhe und ich erkläre dann John, warum Alex nicht mehr mit uns befreundet sein will." Alex erstarrte und sah zu pinken Haarschopf nach oben, der kurz aufgehört hatte, auf und ab zu hüpfen.

„Das klingt nicht sehr vielversprechend."

Was zur Hölle war mit Ava passiert? Nicht, dass er sich darüber beschweren würde. Wirklich nicht, aber sie versteckte sich doch selbst vor Mona. Aber jetzt nicht. „Doch ist es. Das kannst du nicht mehr mit Maya entschuldigen, wie die Sachen mit den zwei Kleinen. Du nicht, aber ich kanns erklären und zwar so, dass Alex komplett Schuld daran hat und, dass er nur eigensüchtig und gemein ist und uns deshalb verlassen hat. Okay." Sie streckte ihm ihre Hand entgegen. Ein seltsamer Businessdeal. Je nach Ausgang aber wenigstens einer, der gut für ihn war.

Rodger schaute sie nur an, bis in Alex Ohren der Hund erneut bellte und Rodger einen tiefen Seufzer losließ. „Weißt du was, Tein. Wenn du das hinbekommst, dann viel Glück. Behalt deinen kleinen Loser. Nicht, dass er dich irgendwie mehr mag." Rodger öffnete seine Arme vor und gab ihnen beiden ein verkniffenes Grinsen und trat einen großen Schritt zurück.

„Mir egal." Kaum hatte Rodger sich entfernt, kam das Zittern zurück in Avas Stimme und ihre Schultern. Sie zog ihre Nase hoch und harkte ihre Finger in den Bund ihres Rockes. Rodger sah und trat wieder einen Schritt nach vorne. Jetzt konnte er wieder auf Ava heruntersehen und sie wurde klein unter seinem Blick. „Ob sie dich noch mögen würden, danach?"

Er wartete nicht auf eine Antwort. Er drehte sich einfach ab und schritt mit dem Schwung eines Gewinners von dannen. Er ließ Ava mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf zurück. Alex schaffte es sich eine Wand hoch zu kämpfen, aber ihr Gesicht sah er an ihrem Haarchaos vorbei trotzdem nicht. Der Hund hatte sich ihr winselnd zu Füßen gelegt und das Mädchen klang fast genau so leidend. „...Mir egal."

Sie blieben beide stehen. Eingefroren im Moment und nur sein heftiges Atmen war hörbar, manchmal unterbrochen von einem Hochziehen ihrer Nase. Rodger war schon seit einigen Minuten weg, als er auf das Mädchen zu humpelte und seinen Mund öffnete. „Ava, ich." „Nein, einfach nein. Ich will dich nicht auch noch dazu zwingen mit jemandem zu reden, den du nicht magst."

Sein Mund stand leicht offen. Er stand auch noch offen, als er wieder gerade stand und Ava sich in seine Richtung drehte. Er lehnte immer noch an einer Hauswand und atmete tief durch. Es stach immer noch, aber es wurde flacher. „Es tut mir leid." „Du kannst nichts dafür, ich mag manche Leute auch nicht." Ava lehnte sich neben ihm an die Wand, während sie ihre Hände musterte.

„Warum hast du mich dann verteidigt?" Sich schnaubte hell und fand einen Zweck für ihre Hände und zwar sich über ihr rotes Gesicht zu reiben. Sie atmete ein, sie atmete aus, aber als sie bemerkte, wie Alex sie immer noch ansah, schaute sie nach oben. „Glaubst du echt, dass ich dich nicht mag? Ich mag dich sehr, Alex. Du bist... und selbst wenn, was erwartest du, was ich mache? Zulassen, dass du zusammengeschlagen wirst?"

Er zuckte nur mit den Schultern. „Mona hätte es getan und Mark auch. Andere Gründe, aber gemacht hätten sie beide nichts." Er schaute zu dem Hund nach unten, der jetzt seinen Kopf bei ihm hatte und die ganze Gasse vor ihnen mit seinem struppigen, grünen Fell bedeckte.

Wäre es Alister gewesen, hätte er ihm auf die Schulter geschlagen und sich dann dafür entschuldigt. Wäre es Jana, hätte sie wahrscheinlich noch angeboten Mona und Mark zu hauen. Jack hätte ihm versichert, dass er das nie tun würde und, dass er weiter durchs Feuer gehen würde. Shani würde ruhig fragen, warum er glaubte, dass sie das auch tun würde und Vicky hätte wahrscheinlich etwas in die Richtung: Vor einer Weile vielleicht noch, gesagt. Dachte er zumindest. Er konnte sie einschätzen. Er hatte keine Ahnung, was Ava ihm sagen würde.

„Wenn du so über mich denkst, kann ich verstehen, warum du mich nicht magst."

„Ava, ich-" „Versuch einfach nicht es zu erklären. Du machst es nicht besser. Du magst mich nicht." Er verzog sein Gesicht zu einer gequälten Grimasse, aber das war genug. Sie nickte nur und während sie weiter mit einem schmerzenden Lächeln auf den Boden blickte, liefen ihr Tränen übers Gesicht. „Es-"

„Sei einfach kurz still, Alex. Ich muss mir überlegen, was ich John erzähle, dass er dich danach für das einzige Arschloch hält."

Er zog einen Mundwinkel hoch und hob schäpp seine Schultern. „Ha, müsst dir jetzt leicht fallen, so. Uhm, ich war schon ziemlich scheiße, uh... oder? Ich meine-" Ava sah wieder zu ihm hoch und zog ihre Augenbrauen zusammen. „Ich höre auch nicht so leicht auf Leute zu mögen." „Dann liefere ich dir wenigstens negative Punkte über mich?" Sie schüttelte nur langsam den Kopf und das Lächeln, was sie ihm schenkte sah aus, als würde sie ihr Lieblingsgetränk mit der falschen Temperatur trinken. „Versuchs einfach garnicht. Du machst es nicht besser. Ich glaube, ich sollte zurück gehen. Bisschen gerötete Augen helfen dabei sicher, dich fies wirken zu lassen."

Sie schwang sich nach vorne und schritt langsam durch die Gasse.

„Warte! Können," sie drehte sich zu ihm um und schaute seine Hand, die er nach ihr ausgestreckt hatte, mit leichten Tränen an. „können wir später nochmal reden, bitte? Ich würde... das gern nochmal besprechen. Vielleicht-" „In Ordnung. Ruf einfach an, ich bin online." Sie nickten einander kurz zu und schon war sie verschwunden.

Jetzt wo er niemanden mehr ansehen musste, ließ er sich wieder auf den Boden fallen und als der Hund wieder anfing über sein Gesicht zu schlecken, wuschelte er ihm kurz durchs Fell und bat ihn Jana für ihn zu finden. Er konnte hier nicht alleine sitzen.

Jana und Marie fanden ihn Minuten später. Er lehnte immer noch an der Wand und litt vor sich hin. Jana ließ sich neben ihm auf den Boden fallen und legte ihre Hände an seine Schulter. „Darf ich Rodger umbringen?" „Liebling, nein. Mord und Totschlag verursacht nur mehr Geister und bringen dich in den Knast."

Alex hob beide Mundwinkel und dann ein Augenlid. Marie und Jana saßen beide neben ihm. Der Geist hatte sich flach auf dem Boden platziert und schaute ihn mit hängender Zunge an. „Ich glaub, ich hatte auch meine ausreichende Dosis Gewalt für heute und Marie schuldet mir mindestens drei Geschichten."

Jana Mundwinkel sanken sofort wieder aus ihrem gezahntem Grinsen und sie umarmte ihn schneller, als er blinzeln konnte. Sie drückte ihn leichter, als je zuvor und er merkte nicht, wie er leise zu weinen anfing, als er sein Gesicht an Janas Schulter vergrub. Er schniefte und sein Schnodder und Tränen verklebten ihr T-shirt. Er fühlte sich so leicht in seinem Kopf und kein klarer Gedanke passierte seinen Verstand. „Es tut mir so leid, ich hätte sofort was machen sollen. Das war eine ganz dumme Idee." „Mir tuts auch leid, ich hätte Jana nicht aufhalten dürfen. Rodger hätte einen fetten Schlag ins Gesicht verdient."

„Die Idee war gut genug... Ich, ich bin froh, dass ich es getan habe." Jana zuckte leicht, als Alex flache Hand auf ihrem Hinterkopf landete. „Das ist dafür, dass du mich alleine gelassen hast. Das bedeutet aber nicht, dass du mich loslassen sollst." Er schluchzte gegen ihre Schulter und drückte das Mädchen leicht gegen seine Brust. Dann fühlte er eine Hand in seinen Haaren und sah zu Marie, die ihn mit schiefem Kopf ansah. Er nickte ihr zu und dann kämmte ihre Hand durch seine Strähnen. Er schloss seine Augen, während er Jana weiter hielt. Der Hund hatte sich um die drei zusammengerollt und das kühle grüne Licht tat gut gegen die stickige Sommerhitze.

Sein Herzschlag glich sich langsam wieder einer gleichmäßigen Frequenz an, die Kälte des Geistes wirkte wie ein Kühlakku für seinen rauen, geschwollenen Körper. Alles wurde langsam wieder. Alles milderte sich.

Die Sonne ging unter, als die vier zusammen in Alex Garten saßen und inzwischen wieder mit zartem Grinsen über die Ereignisse des Tages reden konnten. Sie machten kleine Pläne, wie sie Alex vor Rodgers Rage in Sicherheit halten konnte und wie man Alex in Mayas Gruppe als eine Art Schutzprogramm integrieren konnte. Am Ende kamen sie darauf, dass sie eine Greencard brauchten. Die Möglichkeiten, die ihnen einfielen waren Adoption oder Heirat.

Alex' Eltern hatten Beschwerde gegen die Adoptionsidee eingelegt und jetzt überlegten sie, wie viel sie Sarah bezahlen müssten, damit sie Alex heiraten würde. Es war schön. Die Zeit ging schnell vorbei und als seine Freunde und der Hund gingen, fühlte er sich nicht allein danach.

Es war ein sanftes Glühen. Eine gute, wenn auch schmerzhafte Erschöpfung. Er war sich sicher, dass er diese Nacht gut genug schlafen würde. Nur eine Sache, als er das Haus betrat und sich kurz zu seinen Eltern setzte, um mit ihnen alte Komödien zu schauen, hatte er das drückende Gefühl, irgendwas schrecklich wichtiges vergessen zu haben.

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Wortcount: 9441 Geschrieben vom: 17.3.22 Bis zum: 8.4.22 Letzte Korrekturlesung: 19.4.22

Greetings Meersalzbrötchen! Alex ist frei. Endlich. Ava irgendwie auch- Ach ja, ihr könnt nicht glauben, wie sehr ich auf dieses Kapitel hingefiebert habe (Beziehungsweise auf alle der folgenden).
Vor allem, es ist nicht mehr lang hin.
Vor dem Finale gibt es nur noch sechs Kapitel! Whoa. Ich kann nicht glauben, dass es schon so weit ist.

Wie immer hat mir die großartige @Eliza_Shade geholfen dieses Kapitel Probe zu lesen und es war die chaotischste Session seit Ewigkeiten. Großer Spaß.
Nun denn! Auf wiedersehen bis in ungefähr einem Monat, wo mein absolutes Lieblingskapitel ansteht.

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