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Kapitel 9 (1/3)

Zwar hatte ich es nicht geschafft, mich bei Killian zu entschuldigen, dafür befanden wir uns gerade auf unserem Nicht-Date, mit dem ich natürlich keinesfalls mein schlechtes Gewissen bereinigen wollte.

»Tun deine Arme noch sehr weh?«, fragte ich und fing den Blick aus den zarten, grünen Augen ein, ummalt von satten, roten Wangen, die sich vor Scham verfärbt hatten.

»Nein, mein Herr. Es sah schlimmer aus, als es war und Ihr habt sie ja behandelt.« Nickend biss ich mir bei seiner Antwort auf die Lippe. Auf den Verkehr konnte ich mich kaum konzentrieren. Möglicherweise hatte ich ja doch ein furchtbar schlechtes Gewissen und wollte jetzt wieder gutmachen, was ich getan hatte.

»Hast du einen Wunsch, wo wir hinfahren sollen?« Die Ampel an der wir standen, schaltete auf grün und ich fuhr weiter, nicht sicher, wohin eigentlich. Wir waren gleich aufgebrochen, nachdem Killian meinen Vorschlag angenommen hatte.

»Seid Ihr Euch sicher, dass Ihr...« Kräftiges Schlucken. »..mit mir Essen gehen wollt?«

Natürlich nicht. Wenn mich meine Mutter so gesehen hätte - mein Hals wäre dreimal umgedreht worden. Und ich wusste auch nicht, was in mich gefahren war. Selbst wenn ich bereute, was geschehen war, musste ich doch nicht mit Killian ausgehen. Aber der Gedanke, dass heute unser letzter Abend sein würde, rief das Bedürfnis hervor, es zu einer Erinnerung zu machen - einer, die die alten überschrieb.

Weil nichts weiter kam, entschied ich eigens, zu dem kleinen Restaurant in der Seitengasse mit dem Biergarten und der gemütlichen Terrasse zu fahren. Ein Familienbetrieb mit leckeren Speisen, in denen harte Arbeit und Liebe steckte und den ich nicht das erste mal besuchen würde. Wir parkten auf dem Hinterhof und mussten dann einmal um das Gebäude zum Eingang gehen.

Das Schweigen zwischen uns verbesserte die angespannte Situation nicht gerade. Und als mein Herz auf dem Weg auch noch zu klopfen begann, verfluchte ich mich für diese kribbelige Aufregung, die sich in mir breit machte. Ich hatte nicht das Recht, mich auf das Kommende zu freuen, wie ein kleiner, verliebter Junge. Killian hatte ich verletzt und meiner Familie gegenüber war es verwerflich, solche Gefühle zu haben. Alles - einfach alles verbot mir, das zu fühlen.

Wir kamen vor dem Eingang an. Gerade pünktlich, machte das Restaurant doch von der Nachmittagspause auf. Ich wollte Killian die Tür aufhalten, aber er vergrub die Hände in der Jacke und blickte soweit nach unten, dass ich ihm kaum ins Gesicht sehen konnte.

Verwundert trat ich näher und hob es an. »Wieso bleibst du stehen?«, fragte ich sanft. Ihn zu berühren fühlte sich so gut und trotzdem so falsch an. Die Leute, die uns passierten, blickten neugierig herüber, weshalb ich Killian einfach ins Restaurant zog, bis wir in dem winzigen Zwischenraum mit dem Regenschirmständern, der kleinen Bank und dem Aushang des Speiseplans standen.

»Mein Herr...«, wisperte Killian, während er so nah war, dass seine Schulter mich berührte. Dieser Durchgang war nicht für lange Konferenzen geeignet. »Ich sehe fürchterlich aus.«, begann er langsam zu erzählen, was ihm auf dem Herzen lag. »Und das hier...« Er sah zu mir auf und da trat wieder dieser kleine, böse Funke in seinen Blick, den ich kaum deuten konnte. »Ist das nicht albern?«

Seine Worte hallten in meinen Gedanken wieder. Erst war ich verblüfft, hatte ich doch nicht erwartet, etwas so Rebellisches zu hören. Doch dann legte ich ihm eine Hand an die Wange. Killian zuckte heftig zusammen, hielt aber still. »Was ist albern?«

»Ein Herr mit seinem Sklaven... in einem Restaurant.« Fast schien es, als unterdrückte er ein Lachen. Waren meine Entscheidungen etwa so lächerlich? Ich war verwirrt. »Was stellt Ihr Euch unter diesem Abend vor? Was wird das hier?«

Er hatte also den Mut, es deutlich anzusprechen. Mir war er nicht vergönnt worden. Diese kleine piepsige Stimme klang auf einmal gar nicht verängstigt, fest und stark. Als steckte eine ganz andere Person dahinter.

»Keine Ahnung.« Meine Hand fiel nach unten. »Ich weiß es nicht.«

Immer noch in diesem engen Raum eingepfercht, herrschte wieder Stille zwischen uns. Hoffentlich stieß niemand dazu.

»Ich möchte, dass...«, begann ich einen kläglichen Versuch mich zu erklären und scheiterte schon am Anfang. »Also, ähm...« Diesmal fiel es mir mehr als jemals zuvor auf - mein lächerlich verknalltes Verhalten. Eine Einsicht, die meine Hände nass und zittrig machte. »Hier ist es so schlecht zu sprechen. Lass uns erstmal rein. Wenn es dich stört, kann ich dir auch das Halsband abnehmen, dann weiß niemand, dass du mein Sklave bist.«

Als hätte er sich verbrannt, zuckten Killians Hände nach oben und griffen zu dem weichen Band um seinen zierlichen Hals. Er flüsterte: »Nein, bitte nicht.«

Killian

Was dachte ich mir dabei nur? Und was um alles in der Welt dachte sich mein Herr? Unmöglich, dass er so durcheinander war, dass er nicht mitbekam, wie ich mit ihm sprach.

Aber er ließ es alles im Raum stehen und zog mich hinein ins Restaurant. Dort wurden wir von einer jungen Sklavin empfangen, die uns zu einem Tisch brachte. Bekleidet mit Schlabbersachen und um den Hals das Symbol der Gefangenschaft, saß ein Sklave seinem Herrn im Restaurant gegenüber. Jetzt musste der Fehler nur noch gefunden werden.

»Ich mag diesen Platz.« Mein Herr zuppelte am Kragen herum und sein Blick huschte über meinen Kopf hinweg. »Diese Ecke ist ein bisschen abseits, nicht jeder kann hierher starren.«

Unter dem Tisch ballte ich die Fäuste. Also überspielte er es? Wie sollte ich mich jetzt verhalten? Die Situation machte mir Angst. Neben ihn auf dem Sofa oder auf dem Teppich zu sitzen war etwas völlig anderes, als wenn es mitten in der Öffentlichkeit passierte.

Was wollte er denn verdammt nochmal von mir? Erst schlug er mich und jetzt führte er mich aus. Dachte er denn, er war der einzige, dessen Gefühle verrückt spielten!?

»Weißt du schon, was du...« Mein Herr stoppte, als ich meinen Blick hob. Ich schaffte es nicht mehr meine Mine zu kontrollieren. Bei ihm war mir schon manches herausgerutscht, aber jetzt war alles durcheinander. »Ah... schau mich bitte nicht so verbittert an.«

Sofort bemerkte ich es und entspannte mich daraufhin gleich wieder. Was tat ich denn hier? Nur, weil er mich morgen verkaufen würde und er jetzt irgendwas Unvernünftiges tat, hieß das nicht, dass sich etwas zwischen uns verändert hätte.

Ein Sklave, ein Herr - mehr gab es nicht.

»Ist es dir so zuwider hier mit mir zu sein?«, fragte mein Herr trüb und fing meinen Blick ein. Seine Hand zuckte in meine Richtung und der Drang in mir machte sich breit, meine eigene zu ihm zu bewegen. Aber ich ließ es bleiben. Wenn das hier gerade wirklich sein Ernst war, dann musste er es akzeptieren können. »Wenn du nicht möchtest, könnten wir auch wieder gehen. Es war nur gut gemeint. Zu Hause könnte ich uns etwas kochen. Ich bin sehr gut darin. Von Spagetti über ein kleines Menü, kann ich schon einiges zaubern.«

»Ich kann auch gut kochen.«, platze es aus mir heraus. Sofort hellte sich die Mine meines Herrn auf - mein Innerstes ebenfalls.

Er versuchte sich an einem Lächeln, dann erstarb es im Versuch. »Ahm... Also... Bist du mir böse? Ich meine wegen vorhin?«

War ich das? War dieser Trotz in meinem Inneren, der mich übermannen wollte wirklich der Anflug von dieser Wut, die ich gespürt hatte? Möglicherweise.

»Wie könnte ich? Ihr seid mein Herr.«

»Schon.«, sagte er ruhig. »Das heißt aber nicht, dass du mir nichts verübeln kannst.«

Wir unterbrachen, als die Sklavin zurückkam und uns die Speisekarten reichte. Genauso verunsichert wie ich, starrte sie auf mein Halsband und riss sich erst los, als man ihr förmlich die Frage ansah, ob sie mir eine Karte hatte geben dürfen oder nicht. Aber mein Herr verlor sich bereits in den Angeboten, weshalb sie schnellstens das Weite suchte.

Dafür begutachtete ich jetzt den mehr oder weniger dicken Stapel Blätter, zusammengehalten mit einem feinen Umschlag. Auch mich schwieg mein Herr an.

»Ist das jetzt wirklich Euer Ernst? Das ganze hier? Ist das ein Spiel, oder irgendein Fetisch?«

Überrascht löste sich mein Herr von der Karte und musterte mich aufmerksam. Ja, jetzt hatte ich es kurz gezeigt - mein wahres Ich. Wahrscheinlich besaß jeder Sklave ein solches, unterdrückt und versteckt hinter den Nettigkeiten und Floskeln, die man den Herren eben zeigte.

Gleich würde mein Herr verstehen und mich dafür schellen, dass ich so ungezogen wäre. Dann würden wir eine liebe Stimmung spielen und er wäre glücklich.

Ich horchte auf, als er auf einmal mit kichern anfing. »Ein Fetisch? Nein, nicht wirklich. Ein Spiel? Möglicherweise.«

Ganz verblüfft von seinen Worten war ich es, der erstmal zu schlucken hatte. Warum war er nicht sauer? Eben schon am Eingang nicht und jetzt auch wieder.

»Du möchtest, dass ich ehrlich bin? Gut, dann mache ich es kurz und knapp: In mir tobt ein Sturm aus Gefühlen, unmöglich ihn einordnen oder beruhigen zu können. Aber ich weiß, dass ich mehr fühle, als es wahrscheinlich für uns beide gut wäre. Deshalb wollte ich auch mit dir ausgehen. Um das alles in Ordnung zu bringen, um herauszufinden, was das in mir und zwischen uns ist - um dich besser kennenzulernen.«

Meine Augen waren großen, runden Murmeln gewichen. Mir blieb nichts anderes übrig, als seinen Worten aufmerksam zu lauschen und dann so überfordert zu starren, dass ich fast über dem Tisch hing.

Mit so viel Ehrlichkeit hatte ich nicht gerechnet. Natürlich waren auch gewisse Sympathien zwischen Herrn und Sklaven im Alltag nicht auszuschließen, erstrecht nicht, wenn man miteinander schlief. Aber dass er mir fast schon ein... Nein. Nein, das war egal. Er könnte mir hier und jetzt einen Heiratsantrag machen - er wollte mich morgen verkaufen, das hatte er gesagt. Was also brachte das alles?

Es machte mich einfach so fuchsig. Meinetwegen sollte er mich schlagen oder wegsperren, aber dieses grausame Spiel mit den Gefühlen - damit konnte ich nicht umgehen.

»Ihr wollt mich also besser kennenlernen?« Während ich ein vorsichtiges Nicken ergatterte, hielt ich meine Verbitterung nicht mehr zurück. »Einen Sklaven besser kennenlernen zu wollen, ist keine gute Idee. Am besten man lässt alles so - in einer kleinen, schönen Fantasie.

»Warum?«, hakte mein Herr nach. Wieso schien er kein bisschen wütend darüber, wie ich mit ihm sprach? Genau das machte mich umso angespannter - diese verdammte Ungewissheit!

Ich kniff die Augen zu Schlitzen und spielte an der Tischdecke, während ich diese geduldige Mine verfluchte, die mir zeigen sollte, dass mein Herr auf eine Antwort wartete.

Na schön, wenn er wirklich wissen wollte warum, dann sollte er es eben sehen. Danach würde er mich nicht mehr schön finden oder etwas von mir wollen.

Ich ließ also meine stetig angespannten Schultern hängen, bog meinen geraden Rücken durch und lehnte mich nach hinten, bis ich mich auf dem Sofaeck fläzte. Kein braves Lächeln zierte mehr meine Lippen wie bei einer Porzellanpuppe und meine Arme hingen lässig über meinen nicht artig zusammengepressten Beinen. Dann griff ich zu den Süßigkeiten, die auf dem Tisch als kleiner Gruß lagen, rupfte sie auf und stopfte sie in meinen Mund, wobei ich nicht bei jeder Bewegung darauf achtete, keine Geräusche von mir zu geben.

»Ok.«, sagte ich, als sprach ich mit irgendeinem gleichaltrigen Artgenossen. »Ihr habt, was Ihr wollt. Jetzt bin ich ganz entspannt. Besser kennenlernen wollt Ihr mich also? Wollt Ihr denn nur meine lieben und feinen Seiten sehen oder seid ihr bereit, Euch in die schmutzigen, dunkleren Gebiete zu wagen, in denen ich kein perfekter Sklave mehr bin?«

Ja - jetzt war er verstört und sprachlos. Obwohl mein eigenes Herz wie bei einem Marathon klopfte und ein Zittern mich packen wollte. Aber ich hielt mich krampfhaft davon ab, das zu zeigen.

Natürlich, wer war schon so lebensmüde und benahm sich derartig vor seinem Herrn? Natürlich fürchtete ich mich davor, was jetzt passieren würde. So stark ich mich gerade gefühlt hatte, so geprägt war ich doch von der ständigen Angst eines Sklaven.

Zumindest sollten jetzt keine Gefühle mehr zwischen uns stehen.

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