Kapitel 4 (3/3)
Ich ballte die Hände zu Fäusten und verließ den Raum, spähte in die Küche, in der mein Herr zu sein schien. Er hielt ein Glas unter den laufenden Wasserhahn und trank es dann in einem Schluck aus.
Die nächste Stufe wäre doch eigentlich da weiterzumachen, wo ich uns gestern unterbrochen hatte. Nur besser. Viel besser.
Masterpläne zu schmieden, waren aber noch nie meine Stärke gewesen, obwohl sie dennoch irgendwie aufzugehen schienen. Vielleicht sollte ich ihn einfach ansprechen? Ganz direkt und ohne großes drumherum? Jedenfalls mochte er es wohl, wenn man deutlich sagte, was mein meinte.
Von Selbstüberschätzung und Freude getrieben, klopfte ich an die Tür und trat dann ein. Mein Herr drehte sich zu mir. Der strenge Blick zierte sein Gesicht, aber diesmal sah er anders aus. Ruhiger... erschöpfter.
»H-Herr...?«
Er stellte das Glas in die Spüle. »Ich werde nach Kissen suchen. Auf dem Dachboden habe ich vielleicht noch welche. Eine Decke bekomme ich schon und dann machen wir dir die Couch fertig.«, sagte er einfach und brachte mich damit aus dem Konzept. »Es ist zwar noch nicht spät, aber ich würde trotzdem gerne schlafengehen.«
»H-Herr...« Ohne darüber nachzudenken, griff ich nach seiner Hand, als er sich abwenden wollte. Er hielt an und sah dann langsam auf. »Ich wollte... also...« Seine Finger waren warm, während sie in meinen ruhten, sanft und weich. Sie hatten mich gestern bereits gestreichelt, aber da hatte ich das kaum mitbekommen...
»Ich wollte mich für gestern entschuldigen. Das habe ich nicht. Es tut mir leid.« Resigniert senkte ich den Kopf. Wie kam ein Sklave darauf, alte Lamellen auszukramen und sich als so wichtig hinzustellen, dass er seinen Herrn damit belästigte? In dem Moment schien es mir aber richtig. »Es tut mir wirklich leid. Das war alles...«
Ich stoppte, als ich eine Hand über meine Wange streichelte. Gänsehaut zog sich über meine Arme.
»S-Seid Ihr mir noch böse?«
Mein Herr schürzte die Lippen, dann verdrehte er die Augen. »Wenn ich böse wäre, würde ich dann das hier machen?«
»Nein, mein Herr.«
»Also. Du redest eindeutige zu viel. Benutz deinen schönen Mund lieber für was anderes.« Schaudernd schloss ich die Augen, als sich mein Herr näherte und mich küsste. Ich wurde auf der Stelle rot. Und trotz allem schoss durch meinen Kopf nur der Gedanke, dass er eben gesagt hätte, dass mein Mund schön sei. Möglicherweise nichts, was man als Kompliment sehen sollte, aber ich wünschte es mir.
Langsam drängte mich mein Herr gegen den Tisch, auf dem ich mich nach kurzem winden setzen musste. Konnte es denn möglich ein? Ich sollte Lotto spielen. Mein Glück, das alle Jahre vor mir geflohen war, schien auf einmal wiederzukommen und zwar mit lautem Krawall.
Es war ein leichtes, mir den großen Pullover über den Kopf zu ziehen. Danach lehnte sich mein Herr nach vorne und küsste meinen Hals, während ich, ganz überfordert, damit haderte, nicht nach hinten zu kippen. Er tat es wirklich, wie ich es mir gewünscht hatte! Das klappte gerade alles zu reibungslos. Wo war der Hacken?
Das Knie meines Herrn im Schritt machte es mir nicht leichter, die Fassung zu behalten. Erstrecht nicht, als er damit begann, die Finger um meine Brustwarzen kreisen zu lassen. Ich keuchte.
»Herr!«, rutschte es mir heraus, als seine Lippen nach unten wanderten und die Zähne in meinen Nippel bissen. Seine Hände in der Zwischenzeit fanden an den Bund meiner Hose und frimelten daran herum. Ich musste ihn gestern ziemlich unbefriedigt zurückgelassen haben, so eilig, wie er es jetzt hatte. Aber an mir selbst war es ja auch nicht spurlos vorbeigegangen, weshalb mir die Hitze durch den Körper schoss, direkt in meinen Schritt.
Die Hose ging nach einigem Herumprobieren letztlich auf und ich zuckte zusammen, als ich die Hand meines Herrn zwischen meinen Beinen fühlte.
Selbst versuchte ich das Hemd meines Herrn mit schwachen Finger aufzuknöpfen, aber anscheinend war es ein, - oder ausbruchssicher, das konnte ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Mein Herr schien meine Schwierigkeiten zu bemerken und öffnete es sich selbst, sodass ich den Stoff nur noch von seinen Schultern streifen musste. Seltsamerweise fragte ich mich in genau diesem Moment, wie er wohl im Kittel aussah. Den ganzen Tag war er nur in seinem Sprechzimmer geblieben und nicht einmal herausgekommen. Nachmittag hatte er ihn schon aus gehabt. Ein neues Ziel, das ich mir für die nächsten Tage vornahm...
Der Oberköper meines Herrn fühlte sich warm und weich und trotzdem irgendwie fest an. Die leicht dunkle Haut fuhr ich an den Seiten hinab und am Bauch wieder nach oben.
»Leg deine Arme um meinen Hals.«, forderte mein Herr mit rauer Stimme und ich kam dem sofort nach. Mein Herz machte allerdings einen Satz, als ich mich dafür fest an ihn schmiegen musste, so ganz ohne Sachen. Er hob mich ein Stück an. Damit fiel meine Hose zu Boden. Aber er ließ mich nicht wieder los. Wir setzten und auf den nächsten Schuhe, der griffbereit war. Doch selbst da schaffte ich es nicht, mich zu lösen, sondern vergrub mein Gesicht beschämt an seiner Schulter.
Isaac
Eigentlich hatte ich gedacht, dass mich in diesem Moment gar nichts mehr ablenken könnte. Solange, bis ich meine Hände auf den Rücken meines Sklaven legte und unter den Fingerspitzen seltsam unnatürliche Unebenheiten erfühlte.
Während er sich an mich presste, reckte ich meinen Hals und sah zu dem - was auch immer ich da berührte.
»Was...«, kam über meine Lippen, ohne dass ich es hätte stoppen können. Der Junge auf meinem Schoß wandte den Kopf und sah fragend zu mir auf, aber ich biss mir auf die Lippe. Ich sollte mich jetzt wirklich auf andere Sachen konzentrieren und nicht immer ablenken!
Also fing ich mir einen Kuss ein und ertastete den schönen, straffen Hintern, der mich für das Kommende fantasieren ließ. Währenddessen spürte ich auch die Hände meines Sklaven an meiner Hose. Sie überwunden den Bund und strichen über mein Glied, das nicht lange brauchte, um hart zu werden. Nicht unter den schlanken, sanften Fingern meines... Killian. Ja, so hatte ich ihn genannt.
Seufzend genoss ich die Berührungen und befeuchtete meine Finger, mit denen ich langsam begann, Killian zu dehnen. Er presste seinen Kopf noch fester an meine Schulter und streckte den Rücken durch. Bei diesem Anblick ließ ich es mir natürlich nicht nehmen, kontinuierlich weiterzumachen, bis ich ihn soweit hatte, dass alles wohl problemlos funktionieren sollte.
Also ruckelte ich auf dem Stuhl hin und her, während ich versuchte mir irgendwie die Hose von der Hüfte zu ziehen, ohne dafür aufstehen zu müssen. Es klappte nur bedingt, aber es reichte für das nötigste.
Fest zog ich Killian an mich, sodass er genau über meinem harten Glied saß und mit glühenden Wangen alles anzusehen versuchte, außer mich. Äußerst süß, wie ich fand.
Mit einiges an Spucke und viel aufzubringender Konzentration positionierte ich mein Glied an seinem Hintern. Küssend hielt ich sein Becken und senkte es dann herab, sodass ich in ihn eindrang. Er stöhnte heiß und rang nach Atem, genauso wie ich es tat.
Aber mit lange warten war nichts. Wir waren beide zu sehr im Rausch, als dass wir noch anhalten konnten. Deshalb hob ich ihn an und drückte ihn gleich wieder auf mein Glied. Er war so eng, dass ich mein Stöhnen nur unter aller größter Mühe unterdrücken konnte. Killian hingegen schien alles abgelegt zu haben und stöhnt immer wieder ungehalten, als ich in ihn eindrang und ihn hochhob.
Bald unterstützte ich das ganz noch, indem ich selbst von unten in ihn stieß, was nicht so einfach war, wenn ich auf dem Stuhl saß, der unter unserem Treiben sowieso schon zu leiden hatte.
»Herr...«, keuchte Killian und klammerte sich an mich, als würde ich ihm verlorengehen, hielt er mich nicht fest umschlungen. »Ha.. ha...«
Wir hatten nicht allzu lange von diesen schönen Momenten, denn wir beide konnten längst nicht mehr. Diesem Umstand geschlagen gebend, kümmerte ich mich nun auch um das Glied meines Sklaven, das ich fest nachfuhr.
Sein Stöhnen wurde nur noch lauter, bis er sich versteifte und dann in meiner Hand kam. Mit der anderen streichelte ich ihm über den zitternden Rücken und versuchte selbst meine letzten Stöße zu genießen, die durch die Anspannung nur noch intensiver waren.
Dann kam auch ich in ihm und spürte die Wellen meines Orgasmus, bis die Anspannung nachließ und die Entspannung einsetzte, die mich tief durchatmen ließ.
Das war schnell und heiß gewesen und es war echt gut gewesen. Nach gestern Abend war das aber auch das mindeste.
Ich strich meinem Sklaven ein paar der kurzen Strähnen hinters Ohr, die aber so kurz waren, dass sie gleich wieder an dieselbe Stelle fielen. Er lag ganz ruhig auf mir und seinen tiefen Atem konnte ich sogar hören. Ein Blick zu seinen geschlossenen Augen, bestätigte meine Annahme, dass er echt eingeschlafen war.
Gerade wollte ich irgendwie aufstehen, da fielen mir diese Unebenheiten auf Killians Rücken auf. Aber ich reichte nur schlecht heran. Um ihn nicht aufzuwecken, hangelte ich umständlich zu der Küchenrolle herüber und säuberte ihn erstmal, bevor ich ihn vorsichtig auf meine Arme hob, was alles andere als schwer war. So nackt und ruhig auf meinen Armen erkannte ich auch das erste Mal, wie dünn er eigentlich war. Ein bisschen zu dünn, wie mich mein ärztliches Dasein schallte.
Mit meinem Sklaven ging ich ins Wohnzimmer, hielt aber im Türrahmen an, als würde ich sonst in seinen tiefen Abgrund stürzen. Ich biss mir auf die Lippe, dann drehte ich mich um und trug ihn die Treppen hinauf, bis ich ihn vorsichtig auf mein Bett legen konnte.
Ich ging auf die andere Seite und krabbelte ins Bett, bis ich nah genug lag, um ihn ein Stückchen umzudrehen und dann seinen Rücken begutachten zu können.
Was um alles in der Welt war das?
Ich hatte keinen blassen Schimmer. In meiner noch recht kurzen Laufbahn als Arzt hatte ich bereits einige Narben gesehen, aber das hier war definitiv etwas anderes. Aber es sah weder nach Verletzung, noch nach einer Verbrennung aus.
Behutsam strich ich über das Sklavenmal an seiner linken Schulter. Natürlich, das war klar, da wusste ich, was es ist. Eine Taube. Das Zeichen, was jeder Sklave tragen musste, um als solcher identifiziert werden zu können. Untendrunter stand auch seine Registrierungsnummer.
Doch alles tiefer bereitete mir Kopfschmerzen, da ich keinen blassen Schimmer hatte, was es sein könnte.
Eine Reihe von Narben-ähnlichen Strichen zog sich seine linke Hälfte herunter, bis sie an seiner Hüfte endete. Wenn ich mit dem Finger darüber strich, war es uneben und ungleichmäßig, aber nicht so extrem, wie es bei einer tiefen Verletzung der Fall gewesen wäre. Aber für ein Tattoo, das mal entfernt wurde, war es wieder zu abgehackt.
Doch das seltsamste an allem war die Tatsache, das die Striche nicht willkürlich aussahen. Sie schlängelten sich wie gemalte Linien seine Haut hinunter, mal verschlungen, mal miteinander kombiniert. Wie ein Muster, Zeichen... Und in einem der Muster bildete ich mir ein, einen Buchstaben zu erkennen. Ein T...
Ich legte ihn vorsichtig zurück und deckte ihn zu, damit er in Ruhe weiterschlafen konnte. Denn ich hatte keinen blassen Schimmer, was das war und vom weiterstarren kam ich auch nicht voran. Da half es nur, ihn zu fragen.
Völlig verschwitzt sprang ich eilig in die Dusche und legte mich dann selbst ins Bett. Doch als das Licht aus war, fühlte ich mich so unbehaglich, wie lange nicht.
Mit jemanden rumzumachen, war was anderes, als wenn derjenige danach noch neben dir im Bett lag, du seinen Atem hörtest, seine sanften Bewegungen spürtest und die Wärme, weil er unter deiner Decke lag. Aber ich hatte auch keine Lust nochmal aufzustehen.
Also schloss ich die Augen und versuchte mich darauf zu konzentrieren, mich nicht auf Killian zu konzentrieren.
Killian... jetzt hatte ich ihm tatsächlich einen Namen gegeben, obwohl er nicht länger als ein paar Tage bleiben würde. Und warum gerade diesen? Wieder eine Frage, auf die es keine Antwort zu geben schien. Ich hatte nicht darüber nachgedacht, als ich es ausgesprochen hatte. Aber wegnehmen konnte ich ihn auch nicht mehr. Er hatte sich gefreut, seine Augen geleuchtet. Ich atmete tief durch und zog die Decke höher.
Killian... Dann hieß er jetzt echt wie der Lieblingsheld meines Bruders...
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