
6. Camp
„Mann, wo ist denn bloß das blöde Insektenspray! Die Sonnenbrille kann ich auch nicht finden", Emma stand in ihrem Zimmer und wusste nicht mehr weiter, alles was sie brauchte schien weg zu sein.
„Lass mich raten das Kissen, der Schlafsack und die Isomatte sind auch unauffindbar", Finn stand im Türrahmen und grinste sie an.
Emma schnappte ihren Schlafsack vom Bett und warf ihn Finn zu: „Ne, denn habe ich schon gefunden."
„Aja, das ist ja mal ein Vorschritt", Finn warf den Schlafsack zurück aufs Bett. „Ach übrigens, deine Sonnenbrille steckt in deinen Haaren." Er trat auf sie zu, nahm ihr die Sonnenbrille ab, setzte sie sich selbst auf und küsste sie zärtlich.
„So und jetzt helfe ich dir beim Packen, sonst wird das ja nie was", meinte er lächelnd.
„Ich kann auch alleine packen", sagte Emma gespielt schmollend.
„Das sehe ich", Finn holte das Insektenspray von ihrem Regal.
„Emma in einer halben Stunde müssen wir los. Bist du mit packen fertig?", rief Emmas Mutter.
„Ja fast", rief Emma zurück.
„Das will ich sehen", Finn grinste sie belustigt an.
„Hast du heute Morgen einen Clown gefrühstückt, oder was?", fragte Emma, mit einer Spur von Genervtheit in der Stimme.
„Nö, ich freu mich nur darauf, dass ich eine Woche mit meiner wunderbaren Freundin auf ein Camp darf", entgegnete Finn lächelnd.
„Schleimer", meinte Emma und schlug scherzhaft nach ihm.
„He, ich sag nur die Wahrheit", protestierte Finn und hob abwähred die Hände. Emma schaffte es tatsächlich noch pünktlich mit dem Packen fertig zu werden. Beim Camp angekommen musste sie erst mal bei der Anmeldung warten. Es dauerte ziemlich lange, bis sie in die Zelte durften. Emma kam mit Monika, Sara, Sofia, Marie-Sofie und Mara in ein Zelt. Marie-Sofie war eigentlich auch bei ihnen im Jubu, sie war ein halbes Jahr im Ausland und kam erst vor kurzen zurück. Mara war neu in der Stadt, kannte aber Marie-Sofie schon von früher. Finn kam mit einem ganzen Haufen Jungs aus dem Jubu zusammen ins Zelt, unter anderem mit Jakob, Luke und Leander. Nachdem sie sich alle eingerichtet hatten. Trafen sie sich auf dem Hauptplatz, setzten sich an die Tischgruppen und unterhielten sich. Luke trat etwas später zu den anderen, als er an den Mädchen vorbei kam blieb er vor Mara stehen.
„Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick, oder soll ich nochmal vorbei laufen?", er lächelte sie an.
„Was soll das denn jetzt werden Luke?", schnaubte Sara, daraufhin ging Luke zu den Jungs. Diese saßen etwas abseits, doch Luke schielte immer zu den Mädchen rüber.
Nach einer Weile fragte er interessiert: „Wer ist das neben MSo eigentlich?"
„Keine Ahnung, die scheint neu zu sein", antwortete Jakob. Die Blicke der Jungs blieben bei den Mädchen nicht unbemerkt.
„Ich glaube Luke steht auf dich", meinte Marie-Sofie zu Mara.
„Ach quatsch. Kann gar nicht sein", warf Sara lachend ein.
„Äh, warum denn nicht? Mara ist doch hübsch und hat einen tollen Charakter", erwiderte Monika leicht verwirrt. Mara wurde rot und strich sich verlegen eine Strähne hinter Ohr.
„Nein, das mein ich nicht", sagte Sara schnell. „Luke ist doch total in seinen Fußball verliebt." Alle mussten los lachen.
„Stimmt. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass der sich in ein Mädchen verlieben kann", kicherte Sofia.
„So abwegig ist das gar nicht", meinte Emma. „Also Luke schaut schon sehr oft rüber."
„Du könntest doch mal Finn fragen, ob er was weiß", schlug Sara vor.
„Ja, kann ich machen", meinte Emma. Gerade wollte Marie-Sofie beginnen über ihren Auslandsaufenthalt erzählen, als der Jingle losging, der eine Veranstaltung ankündigte. Während sie zum großen Zelt liefen, kam Finn an Emmas Seite.
„Wer ist die Neue bei euch?", fragte er und tat desinteressiert, was ihm aber nicht wirklich gelingen wollte.
„Meinst du die mit den braunen Haaren und dem Zopf?", wollte Emma wissen.
„Ja, genau die", sagte Finn.
„Das ist Mara. Sie ist zwar neu in der Stadt kennt Marie-Sofie aber schon von früher", antwortete Emma.
„Und wer ist Marie-Sofie?", fragte Finn weiter.
„Das ist die mit den langen, braunen, welligen Haaren. Sie war ein halbes Jahr im Ausland. Aber alle nennen sie MSo", erklärte Emma. „Warum willst du das alles wissen?"
„Ach nur so", meinte Finn und ging zu den Jungs zurück. Emma beobachtete wie er direkt auf Luke zu ging.
„Und hast du Finn gefragte?", wollte Monika wissen.
„Eher anders rum. Finn hat mich über Mara ausgefragt und ist danach gleich zu Luke gegangen", berichtete Emma den Mädels.
„Also doch", Sara grinste.
„Tja Mara, da hast du wohl einen Verehrer mehr", MSo lachte.
„Was meinst du mit einem mehr?", hackte Sofia nach.
„Mara hat mich in Spanien besucht und dort lief ihr auch ständig ein Junge hinterher", erzählte Marie-Sofie und musste bei der Erinnerung schmunzeln.
„Stimmt doch gar nicht", Mara versuchte alles abzustreiten. Sie schüttelte ihren Kopf sodass ihr schräg geschnittenes Pony vor ihr Auge fiel.
„Da brauchst du dich gar nicht schämen", meinte Monika. „Ist doch süß."
„Naja, wohl eher nervig", erwiderte Mara trocken.
Das Programm war richtig gut. Die Band spielte coole Lieder, die Predigt war interessant.
Nach dem Programm meinte Emma: „Sara, Luke ist doch dein Zwillingsbruder. Warum sollte ich dann Finn ausfragen?"
„Weil der mir so was ja auch immer sofort erzählt", erwiderte Sara sarkastisch.
„Ich dachte ihr seid Zwillinge, erzählt man sich da nicht alles?", warf MSo ein.
„Nein tun wir nicht. Wenn Luke was erzählt dann wohl am ehesten unserem großen Bruder", meinte Sara. Am Abend gibt es immer noch verschiedene Angebote. Man konnte noch quatschen, Zusatzverpflegen kaufen, am Lagerfeuer sitzen und/oder singen oder ins Zelt gehen und schlafen. Die meisten saßen am Lagerfeuer, redeten und aßen Pommes oder Crêpes. Die Mädels und Jungs hatten es sich am Lagerfeuer bequem gemacht und sangen. Emma fröstelte leicht, Finn bemerkte es und rückte näher an sie heran.
„Ach, jetzt wo wir zusammen sind bekomm ich nicht mehr deine Jacke", sagte Emma und bemühte sich um einen ernsten Ton, was ihr misslang.
„Es tut mir ja leid, aber ich hab eben nur ein T-Shirt an. Aber jetzt wo wir zusammen sind kann ich das hier machen", Finn zog sie zu sich heran und umarmte sie zärtlich. Emma kuschelte sich an ihn und genoss einfach seine Berührung.
Nach einer Weile kam ein Leiter auf sie zu und meinte: „Ihr seid ja echt süß zusammen, aber ich muss euch jetzt leider in eure Zelte schicken." Emma schaute sich um, die anderen waren schon nicht mehr da. Sie gab Finn noch einen Gute-Nacht-Kuss und ging dann in ihr Zelt. Die anderen kamen gerade aus dem Waschraum zurück. Schnell holte sie ihr Waschzeug und macht sich ebenfalls auf den Weg dort hin, als sie zurück kam lagen die anderen schon in ihren Schlafsäcken und quatschten.
„Emma, du und Finn, ihr seid echt süß. Wie lange seid ihr schon zusammen?", wollte Mara wissen.
„So ungefähr drei Monate", antwortete Emma, während sie in ihren Schlafsack kroch.
„Wie seid ihr eigentlich zusammen gekommen?", fragte MSo nach. Monika, Sofia und Sara seufzten, Mara und MSo schauten irritiert.
„Die Geschichte ist lang", meinte Sofia.
„Umso besser, ich liebe Geschichten", sagte Mara freudig. „Also her damit." Während Emma erzählte kam auch ihre Zeltleiterin von der Mitarbeiterbesprechung zurück und hörte auch zu.
Als Emma geendet hatte meinte die Leiterin: „Das war ja mal eine interessante Geschichte, aber ich muss euch jetzt leider zum Schlafen zwingen. Morgen haben wir ein straffes Programm. Ich möchte nicht, das ihr dabei einschlaft, das wäre nämlich nicht so gut." Da alle sehr müde waren, hatte keiner ein Problem damit schlafen zu gehen.
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