41. Mädelsabend
„Sofia kommst du, sonst sind wir noch die Letzten beim Mädelsabend", rief Monika durch den Flur.
„Ich komm schon", Sofia kam aus ihrem Zimmer. Hendrik und Emilia, Sofias Cousine, waren mittlerweile zu ihnen in die WG gezogen. Gemeinsam liefen Monika und Sofia die Treppe runter.
„Oh", meinte Monika, als sie die Haustür öffnete. Draußen stand Fabian.
„Was willst du hier?", fauchte Sofia.
„Mit dir reden", sagte Fabian. „Allein." Sofia nickte und Monika ging. Fabian trat näher zu Sofia, die beiden standen nur wieder im Hausflur. Sofia stand mit dem Rücken zur Wand, Fabian trat noch näher an sie heran. Dann legte er seine Arme um sie und versuchte sie zu küssen.
„Komm schon, du willst es doch auch", sagte er.
„Nein, will ich nicht", energisch versuchte Sofia ihn wegzuschieben. Doch Fabian presste sie weiter gegen die Wand und versuchte erneut sie zu küssen. Als er gerade versuchte seine Hand unter Sofias T-Shirt gleiten zu lassen, kam Jakob in den Flur. Er schaute kurz zu Sofia, nahm dann Schwung und schlug zu. Fabian lag auf dem Boden und stöhnte, war aber noch bei Bewusstsein. Jakob kniete sich neben ihn.
„Lass Sofia endlich in Ruhe", zischt er bedrohlich.
„Wer zur Hölle bist du?", fragte Fabian verwirrt und versuchte sich aufzurichten. Doch Jakob drückte ihn zurück auf den Boden.
„Wenn du noch einmal Sofia belästigst, verklag ich dich", sagte Jakob. „Ist das klar?"
„Bist du etwa ihr Leibwächter oder was?", meinte Fabian. „Sie kann doch auch selber mit mir reden."
„Ich will aber nicht mit dir reden", fauchte Sofia. „Du hast mich betrogen und jetzt belästigst du mich auch noch. Jakob hat Recht, wenn das nochmal vorkommt geh ich zur Polizei."
„Ach so, du bist dieser Jakob", Fabian schaute zu ihm hoch.
„Das hat dich gar nicht zu interessieren", sagte Jakob. „Du gehst jetzt nämlich und wenn du klug bist kommst du nicht wieder." Jakob zerrte Fabian hoch und stieß ihn durch die Haustür nach draußen.
„Jakob", Sofia starrte ihn verwundert an. „Ich wusste gar nicht, dass du so radikal sein kannst."
„Manchmal muss man eben hart durchgreifen, besonders bei solchen Mistkerlen wie dem", meinte Jakob schulterzuckend. „Du hast echt was Besseres verdient."
Sofia umarmte ihn: „Danke."
„Sofia was hast du den mit Fabian angestellt, der...", Monika kam wieder in den Flur, stockte aber als sie Jakob und Sofia sah. „Sorry, wollte nicht stören." Sofia ließ Jakob wieder los.
„Müsst ihr nicht los", brachte dieser gerade noch heraus.
„Stimmt", stellte Sofia fest. „Danke nochmal." Dann gingen die beiden Mädchen. Jakob lehnte sich gegen die Wand und sank zu Boden.
„Alter, was ist denn mit dir passiert?", wunderte sich Torben, der etwas später mit Hene vom Fußballtraining zurückkam.
„Sofia", antwortete Jakob glücklich seufzend.
***
„Wo wart ihr denn so lange?", Mara hatte Monika und Sofia gerade die Tür geöffnet. „Die anderen warten schon."
„Sorry", entschuldigte sich Monika. „Sofia musste sich noch ausgiebig von Jakob verabschieden." Sie standen mittlerweile bei den anderen im Wohnzimmer.
„So, so. Musste sie das?", Emma hatte sich interessiert zu ihnen umgedreht. Sofia und Monika setzten sich zu ihr aufs Sofa.
„Stimmt doch gar nicht", wiedersprach Sofia. „Das hatte einen komplett anderen Grund warum ich Jakob umarmt hab."
„Das wird ja immer interessanter", Annika lächelte. „Gerade war es noch verabschiedet, jetzt schon umarmen."
„Was läuft da?", fragte Sara neugierig.
Sofia errötete leicht: „Nichts."
„Schon klar", MSo lachte. „Erzähl das deiner Oma."
„Nein, ehrlich da läuft nichts", versicherte Sofia. „Zumindest nicht so viel wie bei Monika und Torben."
„Wie jetzt? Zwischen euch läuft jetzt doch was?", wandte sich Emma an Monika.
„Nein, seit dem Kuss im Wogele ignoriert mich Torben schon fast", antwortete diese.
„Geht das überhaupt in einer WG?", fragte Sara.
„Ist schon möglich, Sofia und Jakob schweigen sich ja auch regelrecht an. Außerdem wohnen wir im zweiten Stock und die Jungs im Ersten", meinte Monika.
„Wir schweigen uns nicht an", protestierte Sofia. „Außerdem finde ich El viel süßer."
„Der hat schon eine Freundin", warf MSo ein.
„Echt? Woher weißt du das denn?", fragte Annika, MSo grinste.
„Nein", Emma schüttelte ungläubig den Kopf. „Du bist mit ihm zusammen." MSo nickte lächelnd.
„Seit wann?", wollte Sara wissen.
„Schon fast einen Monat", antwortete MSo.
„Das hätte ich jetzt echt nicht gedacht", meinte Sofia.
„Warum hat das keiner früher bemerkt?", fragte Monika verwundert.
„Weil wir uns halt besser benehmen können, als Mara und Luke", antwortete MSo.
„He", beschwerte sich Mara. „So schlimm sind wir auch wieder nicht." ,,Du nicht", bestätigte Sara. „Aber er. Neulich bei der Hochzeit war er ziemlich eifersüchtig, als du mit dem kleinen Bruder der Braut getanzt hast."
„Der soll sich mal nicht so anstellen", sagte Annika. „Nur mit einem anderen Typen tanzen, das ist doch nichts dabei." Sie redeten noch fast den ganzen Abend über alle möglichen Liebesgeschichten.
***
Als Sofia und Monika kurz nach Mitternacht wieder heim kamen wunden sie schon von Emilia erwartet.
„Ach, ihr habt es doch noch heim geschafft", meinte diese sarkastisch.
„Was ist denn los?", fragte Sofia.
„Zuerst war Hendrik oben und hat mich genervt", begann Emilia. „Dann kam auch noch Torben und hat nach dir gefragt Monika."
„Was wollte der denn?", wunderte diese sich.
„Weiß ich nicht, aber wenn du runtergehst dann sag Hendrik, dass er nervt", meinte Emilia.
„Okay, dann geh ich mal runter und frag was los war", beschloss Monika. Die Jungs saßen auf ihrem Sofa und schauten Fußball.
„Hi", Monika blieb in der Tür stehen. „Hene ich soll dir von Emilia ausrichten, dass du nervst."
„Schönen Dank auch", meinte Hendrik. „Hast du auch einen anderen Grund warum du hier bist, oder willst du mich nur anmeckern."
„Ich hab gehört, dass Torben mit mir reden wollte", meinte Monika.
„Wolltest du Toby?", fragte Jakob.
„Ja, wollte ich", sagte Torben, stand auf und ging mit Monika in den Flur.
„So, was gibt es?", fragte Monika.
„Warum ignorierst du mich?", kam Torben mit einer Gegenfragte.
„Ich dich", Monika starrte ihn entgeistert an. „Du ignorierst mich."
„Mach ich gar nicht", wiedersprach Torben.
„Oh doch, seit dem Kuss im Wogele gehst du mir aus dem Weg", empörte sich Monika.
„Weil du nichts für mich empfindest und ich nicht aufdringlich sein wollte, deshalb geh ich dir aus dem Weg", sagte Torben.
„Ich hab nie gesagt, dass ich nichts für dich empfinde", meinte Monika. „Du hast doch gesagt, dass der Kuss dir nichts bedeutet hat."
„Das hab ich nie gesagt", erwiderte Torben.
„Was willst du eigentlich von mir?", fragte Monika schon leicht genervt. Torben trat näher zu ihr.
„Ich liebe dich verdammt noch mal", flüsterte er.
„Ich dich doch auch", flüsterte Monika zurück und küsste ihn.
„Ein Wunder ist geschehen", Jakob stand im Türrahmen und grinste breit. Torben und Monika drehten sich zu ihm um.
„Wie lange stehst du schon da?", fragte Torben.
„Lange genug", antwortete Jakob.
„Ein Monat und eine Woche habt ihr gebrauch um euch gegenseitig einzugestehen, dass ihr euch liebt."
„Halt bloß die Klappe", lachte Monika. „Du und Sofia, ihr zwei bekommt es ja auch nicht hin." Eine halbe Stunde später ging Monika wieder hoch in den zweiten Stock.
„Und was wollte Torben?", fragte Sofia sofort.
„Nur einen Kuss", antwortete Monika und ging in ihr Zimmer. Verwirrt schaute Sofia ihr nach.
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