39. Nähere Bekanntschaft mit einem Laternenpfahl
„Habt ihr schon gehört? Lilly ist jetzt mit Louis zusammen", fiel es Monika ein.
„Echt?", wunderte sich Sara. „Seit wann?", wollte Sofia wissen.
„Stimmt, das hab ich auch gehört", mischte sich Annika ein. „Ich glaub seit Montag." MSo und Mara kamen zusammen mit El und Luke ins Gemeindehaus.
„Worum geht es?", fragte Mara, während sie sich mit MSo neben die anderen Mädchen setzte. Die Jungs zogen ab.
„Um Lilly und Louis", antwortete Emma.
„Die sind ja jetzt zusammen", bemerkte MSo.
„Ja, aber ich würde jetzt endlich mal wissen, wie die zusammen gekommen sind", forderte Sara.
„Er hat sie zum Dönneressen eingeladen", erzählte Monika.
„Und da hat es wohl gefunkt", ergänzte Annika.
„Echt jetzt?", hackte Sofia nach.
„Ja, nach der Schule hat er sie eingeladen und seitdem sind die beiden zusammen", meinte MSo.
„Äh Leute, Programm fängt gleich an", bemerkte Emma. „Sollen wir rüber gehen?"
„Ja, okay", meinten die anderen Mädels und setzten sich in Bewegung. Entweder hatte heute jemand nicht genug Stühle hingestellt, oder es waren einfach mehr da als sonst. Damit sie nicht stehen musste setzte sich Mara einfach auf Lukes Schoss. MSo tat es ihr gleich und setzte sich auf Els Schoss. Mara hatte sich inzwischen gegen Lukes Brust gelehnt. Er legte seine Arme um sie und lehnte seinen Kopf an ihre Schulter.
„Ich brauch euch gar nicht lang hinsetzten", verkündete ein Leiter. „Wir gehen jetzt eh raus." Also standen alle wieder auf, zogen ihre Jacken an und gingen nach draußen.
„Okay jede Gruppe, von je 4-5 Leuten, bekommt nachher von mir einen Apfel. Diesen Apfel sollt ihr einfach in etwas Wertvolleres eintauschen. Das Eingetauschte dürft ihr dann weiter tauschen. In 45 min treffen wir uns wieder hier und schauen wer das Wertvollste hat. Nachdem sich die Gruppen gebildet hatten, bekam jede einen Apfel und zogen dann los. Sie versuchten in verschiedene Teile der Stadt zu gehen um nicht nur dieselben Leute zu nerven.
„Was läuft eigentlich zwischen euch beiden?", Luke hatte sich umgedreht, lief rückwärts und schaute El und MSo direkt an. MSo schaute ihn perplex an.
„Was soll denn deiner Meinung nach zwischen uns laufen?", fragte El, der sich schon wieder gefangen hatte.
„Das weiß ich ja nicht genau, deshalb frage ich", meinte Luke. „Manchmal wollt ihr nicht miteinander reden und dann klebt ihr wieder wie Kletten aneinander."
„Stimmt doch gar nicht", protestierte MSo.
„Schon klar", Luke drehte sich wieder um und prallte mit voller Wucht gegen einen Laternenpfahl. Dann sackte er auf dem Boden zusammen.
„Luke!", Mara ließ sich erschreckt neben ihm sinken. „Alles okay?" Vorsichtig versuchte Luke sich aufzurichten.
„Schädelbasisbruch", stöhnte er leise und hielt sich den Kopf. Luke richtete sich vollständig auf.
„Geht es dir gut?", fragte MSo besorgt.
„Also Glastüren sind definitiv besser zum dagegen rennen", sagte Luke. „Mein ganzer Schädel tut weh."
„Soll ich dich heimbringen", bot Mara an.
„Ja, bitte", meinte Luke.
„Okay, dann komm", sie legte ihren Arm um ihn. „Sagt ihr den Leitern Bescheid."
„Klar, machen wir", versicherte El.
„Warum bin ich eigentlich mit so einem Vollchaoten, wie dir, zusammen", seufzte Mara.
„Weiß ich auch nicht", Luke stöhnte. „Mein Kopf tut weh."
„Wir sind ja gleich bei dir daheim", meinte Mara.
„Ich weiß auf jeden Fall warum ich mit dir zusammen bin", sagte Luke. „Weil du einfach die beste Freundin bist, die man sich wünschen kann."
„Achtung!", rief Mara plötzlich. „Schleimspur, rutsch nicht aus."
„Danke für die Wahrung", Luke grinste, dann gab er Mara einen Kuss auf die Stirn. Sie standen vor der Haustür.
„Du holst dir jetzt am besten etwas zum Kühlen. Dann legst du dich ins Bett und schläfst ein bisschen", ordnete Mara an.
„Die Kopfschmerzen gehen bestimmt schneller weg, wenn du neben mir im Bett schläfst", sagte Luke.
„Nein, du Spinner", Mara schlug scherzhaft nach ihm. „Gute Nacht."
„Wie jetzt, ich bekomm keinen Kuss?", schmollte Luke. Mara erbarmte sich, gab ihm einen Kuss und ging. Zuhause holte sie sich ihre Gitarre und setzte sich aufs Sofa. Gedankenverloren zupfte sie eine Melodie. Als sie die die Tür hörte stockte sie und schaute auf die Uhr. Sie hatte gar nicht gemerkt wie spät es schon war.
„Danke fürs heimbringen", hörte sie MSos Stimme im Flur. Langsam stand sie auf und ging zu Tür um zu sehen mit wem MSo redete. Im Türrahmen stand El. Er hatte seine Arme um MSo gelegt und küsste sie zum Abschied.
„Hi, ihr zwei", Mara hatte sich an die Wohnzimmertür gelehnt und grinste sie an. Beide drehten sich erschreckt zu ihr.
„Mara, was machst du denn hier?", fragte MSo erschreckt.
„Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, ich wohne hier", antwortete Mara.
„Wir dachten, du wärst noch bei Luke", sagte El, der sie ebenso erschreckt ansah.
„Wenn ihr allein sein wollt zum Knutschen kann ich gehen, kein Problem", Mara ging die Treppe hoch. Als sie schon fast am Einschlafen war klopfte es an ihrer Zimmertür. MSo stand verlegen vor ihr.
„Es war nicht das wonach es aussah", sagte sie.
„Klar, El hatte nur Atemnot und du hast ihm geholfen", kicherte Mara. „Ich hab zwar meine Kontaktlinsen nicht drin und meine Brille nicht auf, aber blind bin ich nicht." MSo setzte sich zu ihr aufs Bett.
„Wie geht es Luke?", fragte sie.
„Jetzt lenk hier nicht vom Thema ab", Mara setzte sich aufrecht hin. „Seit wann seid ihr zusammen und wie ist es dazu gekommen?"
„Seit letzten Samstag beim Wogele", antwortete MSo knapp.
„Ja und?", Mara schaute sie interessiert an.
„Du willst wirklich alles wissen", fragte MSo gequält.
„Ja", Mara nickte nachdrücklich.
„Na gut"; MSo stöhnte. „Letzten Donnerstag im Schwimmbad hat er mich im Whirlpool geküsst. Ich hab ihm dann eine Ohrfeige gegeben." Mara schaute sie ungläubig an.
„Warum weiß ich davon noch nichts", empörte sie sich.
„Jetzt weißt du es ja", meinte MSo.
„Ich kenn aber immer noch nicht die ganze Geschichte. Also weiter erzählen", forderte Mara.
„Am Samstag haben wir zusammen die Küche aufgeräumt, da hat er sich für den Kuss entschuldigt und ich mich für die Ohrfeige", erzählte MSo weiter. „Nachdem wir denn Müll rausgebracht haben bin ich über einen Stein gestolpert. Er hat mich dann gerade noch so aufgefangen. Dann hat er mir lang in die Augen geschaut und gesagt, dass er mich liebt. Daraufhin hab ich dann gefragt ob er das wirklich ernst meinen würde mit einer Beziehung und so und das ich ihn doch gar nicht so gut kennen würde und so. Dann hat er mich einfach geküsst und ich habe es zugelassen, so das war's."
„Einfach so, zweimal küssen und dann zusammen sein", sagte Mara.
„Ja, einfach so", meinte MSo. „Gibt es damit ein Problem?"
„Nein, ich freu m ich doch für euch", Mara umarmte sie. Dann piepste ihr Handy.
„Ich glaube du hast eine SMS bekommen", stellte MSo fest. Mara schaute auf den Display und musste lachen.
„Meine Kopfschmerzen sind immer noch da und in meinem Bett ist noch so viel Platz. Kommst du vorbei um mir bei meiner Genesung zu helfen?", stand in der SMS von Luke.
„Nein, du Spinner", schrieb Mara zurück.
„Ich glaube Luke hat die nähere Bekanntschaft mit dem Laternenpfahl nicht wirklich gut getan", stellte MSo fest nachdem sie die SMS gelesen hatte.
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