17. Heißer Spanier
„He, wer ist der gutaussehende Typ, den Jakob da mitbringt?", fragte Sara neugierig an alle gewandt, die auf dem Sofa im Jubu saßen. Luke versuchte, mal wieder, Mara für sich zu gewinnen und die anderen schauten dabei belustigt zu, bis Jakob mit einem fremden Jungen auftauchte.
„Hallo, Erde an Sara. Dein Freund sitzt neben dir", beschwerte sich Leander.
„Sorry, hatte ich vergessen", meinte Sara lachend. Die anderen hatten sich mittlerweile zu Jakob und dem Neuen umgedreht. MSo musste sich ein kichern verkneifen.
„Das darf doch nicht wahr sein", murmelte Mara und lies ich auf ihrem Stuhl tiefer sinken.
„Was ist los?", wollte Sofia wissen.
„Ich hab euch doch erzählt, dass Mara mich in Spanien besucht hat", meinte MSo und versuchte ein Kichern zurück zu halten.
„Ja und?", Emma wurde nun auch neugierig.
„Und das ihr ständig ein Typ hinter her gelaufen ist", erzählte MSo weiter.
„Du willst uns aber nicht erzählen, dass das der Typ ist", sagte Monika verwundert und deutete auf den Neuankömmmling.
„Doch genau das ist er", sagte Mara. „Außer er hat einen Zwilling, oder einen Klon. Was ich aber eher bezweifle." Jakob hatte sich inzwischen zu ihnen gesetzt.
„Leute, das ist Pablo. Mein spanischer Kumpel, der bei mir die Weihnachtsferien verbringt", verkündete er. Pablo schaute sich fröhlich in der Runde um. Als er Mara entdeckte grinste er bis über beide Ohren.
„Holla, hübsches Mädchen. Schön dass ich dich sehen wieder", sagte Pablo mit spanischen Akzent, schnappte sich einen Stuhl und setzte sich neben Mara.
„Sag bloß ihr kennt euch", meinte Jakob verwundert.
„Gewissermaßen", sagte Mara mit leicht gequältem Blick. Dann erzählte MSo die ganze Geschichte noch einmal. Doch ehe sie sich weiter darüber unterhalten konnten fing das Programm an. Die ganze Zeit versuchte Pablo mit Mara zu flirten und es gelang ihm auch.
„Er ist irgendwie attraktiver geworden", sagte Mara nach dem Programm zu MSo. „Findest du nicht?"
„Irgendwie ist er schon heiß", gab MSo zu. „Aber mein Typ ist er nicht." Pablo trat von hinten auf sie zu.
„Darf ich dich entführen kurz", fragte er charmant und streckte ihr die Hand entgegen. Mara nahm sie und lies sich von ihm in einen Nebenraum zu führen. Luke schaute ihnen nur wütend nach.
„Ich würde sagen 1:0 für Pablo", meinte Andre, der neben Luke stand.
„Halt bloß die Klappe", zischte Luke.
Pablo brachte Mara in den kleinen Besprechungssaal. Dort stand eine Gitarre, diese schnappte es sich. Mara hatte sich inzwischen auf einen der Stühle gesetzt. Als Pablo anfing auf der Gitarre zu zupfen vergaß Mara alles um sich herum. Sie schloss die Augen und tauchte vollkommen in die Musik ab. Als Pablo auf hörte zu spielen schreckte sie hoch, wie aus einer Trance.
„Hat dir gefallen?", fragte er.
„Ja, sehr", bestätigte Mara. „Spiel bitte noch ein bisschen." Pablo begann wieder an den Gitarrenseiten zu zupfen.
„Was machen die zwei denn so lang da drin?", Luke war kurz vorm Ausrasten.
„Er wird ihr schon nicht antun", versicherte Jakob.
„Das hoffe ich doch mal für ihn", meinte Luke. „Sonst bekommt er es mit mir zu tun."
Mara war wieder komplett in die Musik versunken. Gedankenverloren summte sie mit. Sie realisierte erst ein paar Sekunden später, dass Pablo aufgehört hatte zu spielen. Als sie die Augen wieder öffnete versuchte Pablo gerade sie zu küssen.
„Was fällt dir eigentlich ein", schrie sie und rannte aus dem Zimmer, Luke direkt in die Arme.
„Was hat der Mistkerl angestellt?", fragte dieser sofort.
„Das gleiche wie du, er wollte mich küssen", schnaubte Mara verärgert.
„Oha, das gibt Ärger", stellte Annika fest.
„Das wird er mir büßen", sagte Luke angriffslustig.
„Mara", Pablo hatte die Gitarre zurückgelegt und kam hinter ihr her. Doch Luke hielt ihn auf.
„Jetzt hör mal gut zu Freundchen. Mara wird nur von einem Kerl belästigt und das bin immer noch ich", schrie Luke Pablo an.
„Sie nicht ist deine Freundin", erwiderte Pablo.
„Bis jetzt noch nicht", meinte Luke.
„Sie verdient hat was Besseres als dich", sagte Pablo. Jetzt war Luke wirklich wütend, er war drauf und dran sich auf Pablo zu stürzen. Doch Mara ging dazwischen.
„Aufhören, alle beide!", schrie sie, dann gab sie beiden einen Schlag auf den Hinterkopf. „Anders kann man mit Vollidioten wie euch ja nicht umgehen." Sie holte sich ihre Jacke und ging. Luke und Pablo schauten ihr beide sehnsüchtig hinterher.
„Dieses Mädchen ist immer wieder ein Wunder", schwärmte Luke.
„Du Recht haben", pflichtete Pablo ihm bei.
„Letzte Woche haben wir ja die Aufstellung geplant", meinte Frau Schwemmle. „Heute werden wir zum ersten Mal zusammen proben. Ich hoffe ihr habt alle eure Instrumente dabei."
„Ich hab meine Klavier auch daheim gelassen", verkündete MSo.
„Ja, bei dir und Luke ist das okay", meinte die Lehrerin. „Also dann die Frontsängerinnen nach vorne."
„Kann ich nicht doch lieber im Chor singen", meldete sich Annika.
„Warum denn das jetzt plötzlich?", fragte Frau Schwemmle verdutzt.
„Mara ist allein gut genug", antwortete Annika schlicht.
„So, wenn ihr meint. Dann möchte ich jetzt mal gern Mara singen hören", sagte die Musiklehrerin. Mara sank auf ihrem Stuhl nach unten.
„Jetzt komm schon. Du kannst singen, das weißt du genauso gut wie ich", flüsterte Luke ihr zu.
„Ich kann nicht", murmelte Mara ängstlich.
„Doch du kannst", sagte Luke mit fester Stimme. „Mach es einfach wie beim Klettern, schau nur mich an, sing nur für mich."
„Okay", sagte Mara mit zitruger Stimme, atmete tief durch und stand auf. Jakob begleitete sie auf der Gitarre und sie begann zu singen. Alle hörten gebannt zu. Als Mara aufhörte fing die Lehrerin an zu applaudieren, die anderen stiegen mit ein.
„Jetzt verstehe ich was Annika gemeint hat", sagte die Lehrerin. Luke lächelte Mara zu.
„1:1", meinte Andre grinsend und Luke schlug leicht nach ihm.
„Jungs nicht schlägern. Holt euch lieber eure Instrumente, wir fangen an zu proben", verkündete Frau Schwemmle.
„Wie jetzt, ich muss nochmal singen", Mara klang gequält.
„Denk einfach ans klettern", sagte Luke aufmunternd.
„Erinnre mich bloß nicht daran", schnaubte Mara verärgert.
„Ich hab Geige geübt", meinte Emma. „Kann ich dann einsteigen."
„Klar. Luke fängst du bitte an", sagte die Lehrerin. Luke gab den Takt vor und alle anderen stiegen mit ein. Mara schloss die Augen und stellte sich vor alleine zu sein. Und so probten sie die restliche Stunde.
„Ihr seid wirklich gut", lobte die Lehrerin. „Vor allem du Mara. Dein Talent sollte man echt fördern."
„Wenn sie meinen", sagte Mara und packte ihr Zeug zusammen.
„Der Meinung bin ich aber auch", sagte Luke.
„Deine Meinung zählt nicht", warf MSo ein. „Du findest ja eh alles total toll was Mara macht."
„Ich finde schon, dass du dein Talent ausbauen solltest", sagte Emma jetzt auch, während sie alle das Schulgebäude verließen.
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