13. Abruptes erwachen
Ihr Handy klingelte. Finn stöhnte neben ihrem Ohr. Irritiert machte Emma die Augen auf. Sie lag auf Finns Bett. Seine und ihre Beine waren ineinander verkeilt. Emmas Handy klingelte erneut. Jetzt erinnerte sie sich daran, warum sie aufgewacht war. Sie versuchte an ihr Handy zu kommen, doch Finns Arm lag auf ihrer Hüfte und sie kam nicht an ihre Hosentasche. Vorsichtig schob sie Finns Arm zur Seite.
„Warum genau sind wir schon wach?", murmelte Finn verschlafen.
„Weil mein Handy klingelt und ich nicht ran komm", antwortete Emma.
„Aber ich liebe es dich in meinen Armen zu halten", flüsterte er ihr zärtlich ins Ohr.
„Ich liebe das auch, aber ich glaube echt, dass ich an mein Handy gehen sollte", meinte Emma. Widerwillig nahm Finn seinen Arm von Emma, damit sie ihr Handy aus der Hosentasche fischen konnte und ran gehen konnte.
„Emma, wo zur Hölle steckst du? Weißt du eigentlich welche Sorgen wir uns machen?", schrie Emmas Mutter am anderen Ende der Leitung, so laut das Emma und Finn erschreckt zusammen fuhren.
„Mama, du musst nicht so schreien. Ich bin nicht schwerhörig", nuschelte Emma verschlafen in den Hörer. „Es ist sechs Uhr morgens."
„Ja, genau Fräulein. Es ist sechs Uhr und du bist die ganze Nacht nicht daheim gewesen. Angerufen hast du auch nicht", Emmas Mutter war nicht zu beruhigen.
„Anette hier ist Finn. Emma war die ganze Nacht bei mir", schaltete sich Finn ein.
„Und es tut mir auch wirklich leid, dass ich nicht angerufen hab", entschuldigte sich Emma. „Aber ich würde jetzt gern ausschlafen." Damit legte Emma auf. Es kam ihr vor als wäre sie gerade erst wieder eingeschlafen, als die Tür aufging und Andre reinkam.
„Finn hast du...oh, sorry ich wollte nicht stören", Andre verschwand wieder. Finn rieb sich verschlafen die Augen und gab Emma einen Kuss auf die Backe.
„Morgen, Süße", sagte er.
„Morgen, du bist gut", meinte Emma, nach einem Blick auf die Uhr. „Es ist halb zwölf."
„Was? Schon so spät?", erschreckt sprang Finn aus dem Bett. „Um halb eins muss ich meine Mutter vom Bahnhof abholen und unser Haus sieht aus wie ein Schlachtfeld."
„Dann sollten wir mal lieber aufräumen", Emma stand ebenfalls auf. Andre und Annika waren schon dabei die ganzen Gläser einzusammeln. Emma und Finn halfen mit. Zu viert schafften sie es tatsächlich das Haus einigermaßen aufzuräumen.
„Ich fahr dich schnell nach Hause und dann hol ich meine Mutter ab", sagte Finn zu Emma. Als Emma nach Hause kam wartete ihre Mutter schon auf sie.
„Emma, was soll das denn?", fragte sie.
„Was hab ich den jetzt schon wieder falsch gemacht?", kam Emmas Gegenfrage.
„Du hast nicht angerufen und als du dann an dein Telefon gegangen bist, hast du mich sofort wieder weg gedrückt", beschwerte ihre Mutter sich.
„Ich hab mich doch schon dafür entschuldigt, dass ich nicht angerufen hab", entgegnete Emma leicht genervt. „Und aufgelegt hab ich nur so schnell, weil Finn und ich müde waren und wir weiter schlafen wollten."
„Hast du gerade wir gesagt?", vergewisserte sich Anette.
„Ja", antwortete Emma zögernd.
„Ihr habt zusammen in einem Bett geschlafen", fragte Emmas Mutter entsetzt.
„Oh, meine Güte Mama. Es ist nichts passiert. Wir haben wirklich nur geschlafen. Finn ist 18 der kann prima auf sich selber aufpassen", meinte Emma gereizt. „Warum vertraust du uns so wenig?"
„Ach Emma ich möchte dich doch nur beschützen", sagte ihre Mutter.
„Ja, das weiß ich doch. Aber manchmal übertreibst du es echt", meinte Emma.
„Und du bist dir wirklich sicher, dass du nicht schwanger werden könntest?", fragte ihre Mutter unsicher nach. Emma rollte mit den Augen und verschwand in ihrem Zimmer. Nach einer Weile klopfte es an ihrer Tür.
„Emma, du hast Besuch", sagte ihre Mutter. Emma öffnete die Tür, davor stand Luke.
„Was machst du denn hier?", fragte sie irritiert, trat zu Seite und schob ihn in ihr Zimmer.
„Ich will wissen, was ich gestern angestellt hab", sagte Luke. „Sara meinte ich war Hacke dicht. Und das es irgendwas mit Mara zu tun hat. Aber Mara will ich nicht fragen. Das könnte eventuell peinlich werden."
„Du wolltest Leander verprügeln", erzählte Emma ihm knapp.
„Was?", Luke starrte sie verwirrt an. „Warum?"
„Weil er Sara geküsst hat", sagte Emma sachlich.
„Er hat was?", fragte Luke entgeistert. „Hab ich ihm eine rein gehauen?"
„Nein", antwortete Emma. „Mara musste dich zurück halten. Die hat dich dann zur Vernunft gebracht. Wenn man das so nennen kann. Du warst nämlich wirklich total besoffen."
„Scheiße", Luke, ließ sich auf Emmas Bett sinken und schlug sich verzweifelt die Hände vors Gesicht. „Jetzt hab ich es bei ihr endgültig vergeigt."
„He Kopf hoch. Irgendwann schaffst du es auch", versuchte Emma ihn aufzumuntern.
„Ich geh dann mal heim und werfe mir Aspirin ein", meinte Luke matt und verließ ihr Zimmer wieder. Emma holte ihr Handy und wählte Maras Nummer.
„Hallo hier ist Mara", meldete diese sich schläfrig.
„Hi, hier ist Emma", sagte sie.
„Was gibt's ?", wollte Mara wissen.
„Luke war gerade bei mir", erzählte Emma. „Der ist total am Ende, wegen der Sache gestern."
„Der war doch total dicht gestern", sagte Mara leicht irritiert.
„Nimmst du es ihm übel?", fragte Emma vorsichtig nach.
„Warum sollte ich? Wenn man betrunken ist macht doch jeder Sachen, die man eigentlich nicht tut", meinte Mara. „Und außerdem hat er sich doch schon so oft zum Volltrottel gemacht, da macht das eine Mal mehr auch nichts mehr aus."
„Du stehst auf ihn", Emma grinste.
„Nein tu ich nicht", protestierte Mara sofort. „Da brauchst du gar nicht so blöd grinsen."
„Woher weißt du das?", fragte Emma überrascht nach.
„Man kann es hören, wenn du grinst", sagte Mara.
„Und du magst Luke", stichelte Emma weiter.
„Oh, was habt ihr denn alle damit", stöhnte Mara auf.
„Alle? Haben das andere etwa auch schon gesagt?", fragte Emma nach, Mara schwieg.
„Du stehst echt auf ihn", sagte Emma und Mara legte auf.
Emma suchte in ihrem Handy nach Lukes Nummer und schrieb: „Mara hat kein Problem damit Schnapsleichen, wie dich, davon zu bewahren Blödsinn an zu stellen."
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