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☀︎ C A L E B - 14 ☀︎

Das sanfte Klirren des Glases, welches Caleb auf den Tisch des luxuriösen Konferenzraums stellte, läutete den Feierabend ein. Ein opulentes Gemälde, das die Skyline von New York zeigte, dominierte eine der Wände, und durch die großen Fenster fiel das Licht der untergehenden Sonne, welches den Raum in ein warmes Gold tauchte. Es war das Ende eines langen Tages voller Meetings und Diskussionen, und Caleb war erleichtert, dass ein Ende in Sicht war.

Am anderen Ende des Tisches saß Mr. Robertson, ein grauhaariger, stilvoll gekleideter Geschäftsmann in den Sechzigern. Caleb hatte ihn schon oft getroffen, und ihre Gespräche waren stets zielgerichtet und direkt.

"Danke für Ihre Zeit, Mr. Thomson. Ich denke, wir haben heute gute Fortschritte gemacht", sagte Robertson, als er aufstand.

Caleb nickte und reichte ihm die Hand. "Danke, Mr. Robertson. Ich bin mir sicher, dass dieses Projekt ein Erfolg wird."

"Das hoffe ich auch." Robertson zögerte einen Moment, dann fügte er hinzu: "Ich vertraue auf Ihr Urteilsvermögen, Mr. Thomson. Grüßen Sie bitte Richard von mir." 

"Das werde ich." Sobald er endlich auftauchen würde. 

"Ach, wie geht es eigentlich Benson? Ich habe ihn ewig nicht gesehen," fragte Robertson höflich.

Benson hielt fünfzig Prozent aller Anteile der 'Crosby & Saxon Holding' und genau wie Richard war auch er – als Mitbegründer der Firma – Namensgeber. Bensons und Richards  Interessen an der Firma hatten sich mit dem ersten Erfolg jedoch in unterschiedliche Richtungen entwickelt, weshalb Benson Crosby sich nach einiger Zeit aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen hatte. 

"Gut, denke ich. Wir haben eine Weile nicht gesprochen", erklärte Caleb. 

"Richten Sie ihm meine besten Wünsche aus, sollte sich das ändern."

"Das werde ich."

Mit einem abschließenden Kopfnicken verließ Robertson das Büro.

Kaum hatte sich die Tür hinter Robertson geschlossen, drückte Caleb die Taste für die Gegensprechanlage. "Lisa, kommen Sie bitte?"

Einige Sekunden später öffnete sich die Tür, und Lisa trat ein. Sie trug ein enganliegendes, blaues Kleid, das ihre Figur betonte. Ihr Blick traf den seinen, und Caleb erkannte den Funken in ihren Augen, der Hinweis auf das, was zwei Tage zuvor zwischen ihnen geschehen war.

"Was kann ich für Sie tun?" Lisa ließ die Tür hinter sich zufallen, ihre Stimme klang sinnlich und verführerisch.

Caleb atmete tief durch, bemüht, nicht an die jüngsten Ereignisse zu denken. "Haben Sie etwas von Richard gehört?"

Lisa zuckte entschuldigend mit den Schultern. "Ich habe keine Nachrichten von ihm. Er ist seit gestern nicht im Büro gewesen."

"Das gibt es doch nicht." Caleb schüttelte den Kopf. Seit er gestern Vormittag mit Richard im Inn telefoniert hatte, hatte er ihn nicht mehr gesehen, geschweige denn gesprochen. Als Caleb am späten Nachmittag in New York ankam, gab es von Richard keine Spur. Genau so wenig von den angeblichen Problemen des Manhattan-Projekts, mit denen Richard Caleb gedroht hatte. Die gab es schlichtweg nicht. Jedenfalls nicht nach Calebs jetzigem Kenntnisstand. Alles war ruhig und lief völlig nach Plan.

"Weiß denn Fitches nichts?"

"Leider nein. Soweit ich weiß, sind Sie der letzte, mit dem er gesprochen hat, bevor er das Büro verließ."

"Und wie er auf die Idee kam, dass es beim Manhatten-Projekt Probleme gäbe?"

"Ich weiß es nicht, Mr. Thomson."

Caleb rieb sich die Schläfen, versuchte, seinen Gedanken nachzukommen. Richard war nicht der Typ, der einfach so verschwand, vor allem nicht inmitten eines so wichtigen Projekts. Etwas stimmte hier nicht.

"Okay, dann danke."

Lisa sah ihn einen Moment lang an, dann breitete sich eine leichtes Lächeln auf ihrem Gesicht aus. "Gehen Sie heute Abend wieder etwas trinken? Ich würde mich freuen, Sie wieder anzutreffen, Mr. Thomson."

Caleb sah sie scharf an. "Wir sind hier auf der Arbeit, Lisa, verhalten Sie sich dementsprechend."

Lisa zog eine Augenbraue hoch, als wolle sie ihn herausfordern, aber sie nickte nur und lächelte. "Natürlich, ich verstehe."

Bevor sie gehen konnte, fiel Caleb jedoch noch etwas ein. "Warum haben Sie mich eigentlich so oft angerufen? Gestern Vormittag?"

"Ich hatte nur nach den Unterlagen für das 'Sandpoint Inn' gesucht."

Calebs Kopf schoß in die Höhe und sein ganzer Körper versteifte sich plötzlich. "Warum?", entfuhr es ihm hart.

"Richard ... er wollte sie einsehen, und ich wusste zunächst nicht, wo sie waren, aber ich fand sie dann doch ganz hinten im Aktenschrank, also habe ich sie ihm doch geben können..."

Caleb unterbrach sie abrupt, seine Augen blitzten vor Zorn. "Sie haben WAS getan? Warum zum Teufel wollte Richard die Unterlagen zum 'Sandpoint Inn' sehen?"

Lisa wich einen Schritt zurück, sichtlich überfordert mit seiner Reaktion. "Ich ... ich weiß es nicht. Er schien sehr darauf erpicht zu sein, die Dokumente zu sehen."

Calebs Stimme war ein giftiger Zischlaut, und seine Hände ballten sich zu Fäusten. "Sie überschreiten Ihre Zuständigkeit, Lisa!" Er schüttelte den Kopf, versuchte, den Zusammenhang zu begreifen.

Lisa schluckte hart. "Ich habe nur getan, was er verlangte. Ich dachte, es wäre wichtig."

Caleb atmete tief durch und versuchte, sich zu beruhigen. "Okay, alles gut. Es ist nicht Ihre Schuld." Er sah Lisa direkt in die Augen. "Aber es ist äußerst wichtig, dass Sie mir genau sagen, was Richard Ihnen gesagt hat und was er mit den Unterlagen gemacht hat."

Lisa nickte eilig. "Er hat sich die Unterlagen angesehen, hat aber nichts dazu gesagt. Danach hat er sie zurückgegeben und das Büro verlassen."

Mit einem dankbaren Nicken wandte Caleb sich ab, seine Gedanken kreisten um das, was er gerade erfahren hatte, und um die bevorstehenden Ereignisse. Es war klar, dass er und Richard nun eine ernsthafte Unterhaltung führen mussten.

Caleb blieb allein im Büro zurück. Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne warfen lange Schatten auf den glänzenden Marmorboden. Der schwere Mahagoni-Schreibtisch vor ihm schien ihm plötzlich wie ein Klotz, der ihn in der Realität verankerte, eine Realität, die gerade ins Wanken geraten war.

Er begann aufgeregt auf und ab zu gehen, der Raum wurde ihm plötzlich zu eng, zu erdrückend. Das Klacken seiner teuren Lederschuhe auf dem Boden hallte in seinen Ohren wider, fast wie ein Pochen, das ihn daran erinnerte, wie nah er am Rande des Abgrunds stand.

Beckys Gesicht blitzte in seinem Kopf auf, ihre lachenden Augen, ihr süßes Lächeln. Aber er verbannte sie schnell aus seinen Gedanken. Sie war jetzt irrelevant. Nicht, weil sie es verdiente, sondern weil er sich nicht auf sie konzentrieren konnte. Nicht jetzt.

Caleb dachte an all die Jahre zurück, in denen er unermüdlich gearbeitet hatte, um sich seinen Platz in der Branche zu erkämpfen. Als Richard ihm damals zehn Prozent seiner Firmenanteile anbot, um ihn ins Team zu holen, hatte Caleb das als Chance gesehen, sich selbst und der Welt zu beweisen, dass er diese Gelegenheit auch verdient hatte. Die endlosen Nächte, die aufgeopferten Wochenenden und all die persönlichen Opfer hatten ihn jahrelang geformt. Doch jetzt drohte ein einziger, kleiner Fehler alles, wofür er gekämpft hatte, zu zerstören.

Caleb konnte nicht länger in diesem erstickenden Raum bleiben. Er schnappte seine Aktentasche und stürmte aus dem Büro.

Er eilte zum Aufzug und trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen, während er darauf wartete, dass die Türen sich öffneten. Als sie es taten, stieg er schnell ein und drückte den Knopf für die Tiefgarage.

Der Aufzug hielt nach einer gefühlten Ewigkeit, sofort eilte Caleb zu seinem Aston Martin.

Inmitten des stetigen Summens der Tiefgarage fühlte Caleb sich plötzlich überwältigt von einer tiefen Klarheit. Es waren seine Gefühle gewesen. Sie waren es, die ihn in diese Lage gebracht hatten. Wäre er bei klarem Verstand geblieben, seiner rationalen und kalkulierten Natur treu, wäre er nie in diese Situation geraten.

Die Integrität seines Berufs und alles, was er sich über die Jahre hinweg aufgebaut hatte, waren in Gefahr, und er war fest entschlossen, diese Fehler nicht wieder zu begehen. Zu viel stand auf dem Spiel. Sein Job, seine Reputation, alles, was er so hart erarbeitet hatte. Caleb war fest entschlossen, sich seiner Verantwortung zu stellen. Es war Zeit, Schadenbegrenzung zu betreiben. Dieses Mal ohne den Einfluss von Gefühlen, die nur Chaos und Zerstörung anrichten konnten.

Er öffnete seinen Wagen und gerade, als er einsteigen wollte, durchschnitt Richards Stimme die Stille. "Wohin des Weges, Caleb?"

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