☀︎ C A L E B - 10 ☀︎
Nachdem Becky den Raum verlassen hatte, betrachtete Richard Caleb ein paar Sekunden mit amüsiertem Blick.
"Du kommst immer mit den interessantesten Frauen, nicht wahr?", bemerkte Richard, während er spielerisch mit einem silbernen Manschettenknopf spielte. Sein schiefes Grinsen bildete einen Kontrast zu seinem maßgeschneiderten Anzug.
Caleb setzte sich in seinen großen Lederstuhl, der lautlos nachgab, als er sich zurücklehnte. Nur um Haaresbreite hatte Richard Beckys wahre Identität erfahren, und dass er ihn wegen der Profitabilität ihres Inns angelogen hatte. Kau auszumalen, Richard wäre nur Sekunden eher hereingeplatzt.
Er verschränkte die Arme und blickte zu den Hochhäusern hinaus, die sich gegen den hellblauen Himmel von New York abzeichneten. "Es war nur ein Geschäftstermin, Richard."
Richard hob eine Augenbraue. "Diese Art von Geschäftstermin kenne ich zu gut." Ein anzügliches Kräuseln bildete sich auf seinen Lippen. „Also, wer war sie? Eine alte Flamme? Eine neue Eroberung? In jedem Fall eine Erscheinung, unmöglich zu übersehen."
Caleb war nicht in der Stimmung für Richards Späße. "Nur jemand, mit der ich in einem Projekt mal was zu tun hatte. Nichts weiter." Die schwere Kristallkaraffe mit Whisky, die auf einem Beistelltisch in der Ecke stand, wirkte in diesem Moment besonders verlockend.
Richard zog einen Stuhl heran und setzte sich Caleb gegenüber. Er stützte seine Ellbogen auf seine Knie und betrachtete ihn nachdenklich. "Wenn du das sagst. Aber ich muss zugeben, du siehst nicht gerade aus wie jemand, der gerade einen erfolgreichen Geschäftstermin hinter sich hat."
Caleb schüttelte den Kopf, während er mit den Fingern über das kühle Leder des Stuhls strich. "Es ist nichts. Vergiss sie."
Richard fuhr sich durch sein blond meliertes Haar, nickte langsam, stand auf und ging zur Fensterfront. "Wie du willst." Er schaute hinaus auf die Straßen von Manhattan, bevor er sich wieder Caleb zuwandte. "Warum ich eigentlich hier bin ... wie war dein Mittagessen mit 'Morris & Sons'?"
Caleb konzentrierte sich auf die Frage und antwortete wie unter Autopilot, doch seine Gedanken wanderten ab. Er dachte an Becky, wie sie sich ihm gegenüber verhalten hatte. Es war klar, dass sie ihn gegoogelt hatte, trotz ihrer Absprachen. Es schmeichelte ihm, dass sie so neugierig auf ihn gewesen war, jedenfalls bevor sie das über sein Unternehmen raus fand, und es bestärkte das Bild, das er von ihr hatte – eine leidenschaftliche, entschlossene Frau, die nach dem ging, was sie wollte. Furchtlos, unerschrocken, mit einer gehörigen Portion Leidenschaft. Genau wie an ihrem gemeinsamen Wochenende.
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Caleb lehnte sich an die glatte, kühle Theke aus schwarzem Granit in einer der angesagtesten Bars von Manhattan. Große Fensterfronten gaben den Blick auf die beleuchteten Straßenschluchten der Stadt frei. Die gedämpfte Beleuchtung wurde durch moderne, schlanke Pendelleuchten erzeugt, die von der Decke herabhingen und ein sanftes, blaues Licht warfen.
Ein minimalistisches Interieur dominierte den Raum: Hochglanzflächen, Chromdetails und klare Linien. An den Wänden hingen abstrakte Kunstwerke in monochromen Farben. Elektronische Lounge-Musik pulsierte im Hintergrund, während eine Mischung aus Geschäftsleuten, Models und Künstlern sich in lebhaften Gesprächen verlor.
Caleb ließ den Bourbon in seinem Glas kreisen, und das tiefe Bernstein des Whiskeys fing das Licht der Pendelleuchten ein. Er trank nicht oft, aber heute Abend fühlte es sich notwendig an. Ein weiterer Schluck. Das scharfe Brennen. Eine willkommene Ablenkung.
"Noch einen," murmelte er, als der Barkeeper in seinem schlichten schwarzen Outfit vorbeikam. Während er auf seinen nächsten Drink wartete, schweiften seine Gedanken ab zu Becky. War sie schon zurück in Sandpoint? Oder steckte sie noch irgendwo auf einer verlassenen Landstraße fest? Ein ungewolltes, warmes Gefühl stieg in ihm auf. Er schob es beiseite, versuchte, sich auf die pulsierende Energie des Ortes zu konzentrieren.
Doch je mehr er es versuchte, desto hartnäckiger kamen die Bilder von ihr zurück. Ihr Lächeln, ihr stolzer Gang. Das Funkeln in ihren Augen. Diese kurze, elektrisierende Berührung ihrer Hände.
Er schüttelte den Kopf, versuchte die Gedanken zu vertreiben. "Verdammt", murmelte er und leerte sein Glas in einem Zug. Er war Caleb. Rational. Kontrolliert. Aber heute Abend, hier, schien die Kontrolle ein schwer fassbares Gut zu sein. Das Einzige, was seine sonst so stählerne Disziplin ins Wanken bringen konnte, waren sonst eigentlich nur seine körperlichen Bedürfnisse – er war schließlich auch nur ein Mann – und nicht die Frage, ob eine Frau es sicher nach Hause geschafft hatte.
Plötzlich spürte Caleb den sanften Druck des samtweichen Barhockers neben ihm, gefolgt von einer vertrauten Stimme. "Ein langer Tag, Mr. Thomson?"
Caleb musterte Lisa, seine Augen durch den Alkohol leicht verschleiert, doch sein Blick blieb intensiv. Die Kälte des Glases, das er umklammerte, bildete einen scharfen Kontrast zu der Wärme, die er in ihr sah. Ihr burgunderrotes Kleid schmiegte sich an ihre Formen, der Stoff endete gewagt kurz über ihren Knien.
"Schwieriger Tag, Mr. Thomson?" Ihre Stimme war sanft, verheißungsvoll und erinnerte Caleb unerwartet an ein anderes Gesicht, das heute in seinem Büro gewesen war.
"Nichts, was ich nicht im Griff hätte." Sein Blick schweifte kurz zu ihrem Dekolleté, bevor er wieder zu ihren Augen zurückkehrte.
"Die kleine Szene heute Mittag?", fragte Lisa mit einem scheinbar unschuldigen Zwinkern. Sie beugte sich vor, sodass ihr Parfüm – sinnlich und leicht würzig – ihn umhüllte.
Einen Moment zog sich Calebs Miene streng zusammen. Er hatte klare Grenzen zwischen Beruf und Privatleben gezogen, und Lisa schien gerade mühelos diese Linie zu überschreiten. Aber vielleicht war genau das, was er jetzt brauchte? Ein Ausbruch, eine Pause von den starren Regeln, die er sich selbst auferlegt hatte. "Man sollte nicht zu neugierig sein, Lisa. Das könnte problematisch werden", warnte er sie, wobei seine Stimme tief und rau klang.
Sie lächelte schelmisch, lehnte sich zurück und ließ ihren Finger am Rand ihres Glases entlang gleiten. "Oh, ich mag Probleme. Vor allem die ... interessanten Arten."
Caleb schmunzelte, obwohl er sich bemühte, professionell zu bleiben. "Ein dünnes Eis, auf dem Sie sich bewegen."
Lisa beugte sich näher zu ihm und flüsterte: "Vielleicht möchte ich einfach nur, dass es endlich bricht, Mr. Thomson?"
Ein stechendes Gefühl der Erregung durchzuckte ihn, und er kämpfte gegen das Begehren an, das in ihm aufstieg. Seine Finger umklammerten sein Glas fester, während er versuchte, den aufkommenden Druck in seiner Leistengegend zu ignorieren. "Das Eis zu Ihrem Chef?" Caleb zog eine Braue in die Höhe.
Lisa lehnte sich vor, ihre Lippen fast an seinem Ohr. "Vielleicht ist es gerade die Macht, die Sie ausstrahlen, Mr. Thomson. Die Vorstellung, dass mein Chef ... naja, überall die Kontrolle über mich hat." Ihr Atem war warm und süß, und Caleb spürte, wie ein Schauer über seinen Rücken lief.
Die Intensität des Moments nahm zu, und die Atmosphäre zwischen ihnen knisterte förmlich. Lisa ließ ihre Hand über die polierte Bar gleiten, bevor sie ihre Finger leicht an Calebs Handgelenk berührte. Ihre Berührung brannte auf seiner Haut, und er konnte spüren, wie sein Puls raste.
"Sie spielen mit dem Feuer, Lisa" Caleb versuchte, die Kontrolle zu behalten, doch der Alkohol und die Nähe zu Lisa machten es ihm schwer.
"Ein Spiel mit Feuer und Eis. Ganz nach meinem Geschmack", hauchte sie, während sie mit ihrem Finger leicht über die Innenseite seiner Handfläche strich. Caleb spürte, wie sich die Hitze in ihm ausbreitete, eine Mischung aus Verlangen und dem Thrill des Verbotenen.
Sein Blick wurde dunkler, verlangender. "Und wenn ich mich entscheide, das Spiel zu spielen? Sind Sie bereit für die Konsequenzen?"
Lisa biss sich leicht auf die Unterlippe und sah ihm tief in die Augen. "Das bin ich, Mr. Thomson. Das bin ich definitiv!"
In diesem Moment flackerte ungewollt das Bild von Becky in Calebs Gedanken auf – ihre stolze Haltung, die Kälte ihrer Worte, die ihn so sehr verwirrt und herausgefordert hatte. Vielleicht war es Zeit, sich von diesem verführerischen Wirbelsturm Becky und den Gedanken in seinem Kopf zu distanzieren und sich stattdessen in eine andere Art von Verführung zu stürzen.
Mit neuem Entschluss blickte er Lisa an. "Dann sollten wir vielleicht einen Ort finden, an dem wir ... über die Konsequenzen reden können."
Ihre Augen leuchteten vor Vorfreude, als sie nickte und sich von ihrem Hocker erhob, um Caleb zu folgen. Sie beide wussten, dass sie gerade eine Grenze überschritten hatten, doch in diesem Moment schien es die einzig richtige Entscheidung zu sein.
Der Alkohol und die Spannung zwischen ihnen verdichtete sich, und für einen Augenblick war die Bar um sie herum vergessen.
Lisa ging voraus, den Flur entlang, und Caleb folgte ihr, seine Augen fest auf ihre Hüften gerichtet, die unter dem burgunderroten Kleid hin und her schwangen. Jeder ihrer Schritte versprühte Verführung, und er konnte das Pochen in seiner Hose bereits spüren.
Sie erreichten die Damentoilette, und Lisa öffnete die Tür der ersten Kabine. Sie warf einen schnellen Blick über die Schulter und zog Caleb mit sich hinein, schlug die Tür hinter sich zu und verriegelte sie. Die Welt draußen war vergessen, nur sie beide in dieser engen, gedämpften Umgebung.
Lisas Absichten waren klar, als sie sich mit dem Rücken zu ihm drehte und ihr burgunderrotes Kleid anhob. Das Fehlen von Unterwäsche ließ ihn kurz den Atem anhalten. "Verdammt", keuchte er, überwältigt von der Art, sich ihm anzubieten, während er nach ihrem Hintern griff und seine Hand über ihre nackte Haut gleiten ließ.
Sie warf ihm über ihre Schulter ein laszives Lächeln zu. "Brauchen Sie etwas Erleichterung, Mr. Thomson?", wisperte sie.
"Fuck", dachte Caleb. Ohne zu zögern, befreite er seinen bereits harten Schwanz aus seiner Hose. Mit einer Hand zog er hastig ein Kondom aus seiner Tasche und rollte es ungeduldig über. Lisas feuchte Einladung war offensichtlich, und er verschwendete keine Sekunde, bevor er in sie eindrang. Ihr Stöhnen war Musik in seinen Ohren.
Mit festem Griff an ihren Hüften stieß er kraftvoll und rücksichtslos in sie hinein. Ihr Keuchen und Stöhnen spornte ihn an, während sie flüsterte: "Bitte, Mr. Thomson, geben Sie mir alles."
Er bewegte sich tief und hart in sie hinein. Aber inmitten dieses Feuerwerks der Sinne begannen Bilder von Becky in seinem Kopf zu tanzen. Er dachte an die Art, wie sie ihre Lippen für ihn leicht öffnen würde, die feuchte Hitze ihrer Zunge, die nach seiner suchte. Wie ihre schlanken Finger sich fest in sein Haar krallten, ihn näher zu ihr zogen. Das Pochen ihres Körpers, die betörende Enge, die sich so verzehrend um seinen Schwanz schloss, dass er fast den Verstand verloren hatte. Die verlockende Vorstellung, wie Beckys Brüste unter seinen Händen zuckten und wie sie keuchte, jedes Mal, wenn er so tief in sie stieß, wie er es bei noch keiner Frau zuvor tat. Er stellte sich vor, wie ihre enge Mitte sich nach der Berührung seiner rauen Hände sehnten, die über sie strichen, sie kneteten, sich in ihr versenkten, immer wieder, bis Becky vor Lust wimmerte.
Von diesen Bildern angetrieben, steigerte sich Calebs Tempo, die Ekstase und das Verlangen, das er für Becky empfand, vermischte sich mit Lisas Fick. Ihre schmutzige Worte versanken in den Hintergrund, als Beckys sinnliche Bilder ihn schier überwältigten.
"Bitte, härter! Zeigen Sie mir, wer hier das Sagen hat, Mr. Thomson" keuchte Lisa, während sie sich ihm entgegen drängte. Aber Caleb war an einem anderen Ort, gefangen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Fantasie.
Als er schließlich kam, war es mit dem brennenden Bild von Beckys lustverzerrtem, perfektem Gesicht, das er vor seinem inneren Auge sah, ihrem leidenschaftlichen Stöhnen in seinen Ohren und der Vorstellung ihrer unvergleichliche Enge um seinen pochenden Schwanz.
Er lehnte sich schwer atmend an die Kabinenwand, während er versuchte, sein rasendes Herz und seinen wirbelnden Verstand zu beruhigen. Er schloss die Augen und versuchte, die überwältigenden Bilder und Gefühle, die ihn überrollten, abzuschütteln.
Langsam setzte die Realität wieder ein, und er wurde sich der Tatsache bewusst, dass es nicht Becky war, die gerade mit ihm in dieser engen Toilettenkabine stand.
Da wurde ihm schlagartig bewusst, dass Becky, die in Calebs Kopf unerreichbar schien, jetzt sein größtes Problem und sein süßestes Verlangen zugleich war.
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