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Kapitel 26


Leo fluchte lautlos. Sie hatte noch nichts zum Abendessen bekommen, und aufs Klo musste sie auch mehr als dringend, da sie sich tags einfach nicht getraut hatte. Aber was, wenn der Prinz einen leichten Schlaf hatte und aufwachte, wenn sie sich aufs Klo schlich? Automatisch tastete Leo nach dem Messer, bis sie begriff, dass sie es immer noch in der Hand hielt. Fast schon ein bisschen unheimlich, wie sehr das Messer des Prinzen ein Teil von ihr geworden war. Aber es war das einzige, was ihr hier unten Sicherheit und ein Gefühl von Kontrolle gab.

Eine Weile lauschte sie dem leisen Schnarchen, aber dann hielt sie es einfach nicht mehr aus. Ihre Blase drückte zu stark, ihre Kehle war trocken, und dass ihr Magen noch nicht so laut geknurrt hatte, dass der Prinz glauben würde, da wäre einen Wolf unterm Bett, grenzte an ein Wunder.

Vorsichtig kroch Leo unterm Bett hervor und lugte über die Bettkante. Beinahe erwartete sie, dem Prinzen direkt in die Augen zu sehen, oder am besten eine glänzende Messerklinge unter die Nase gehalten zu bekommen, aber nichts dergleichen geschah. Der Prinz hatte die Augen geschossen und lag ausgestreckt auf dem Bett.

Er wirkte unglaublich groß und trotzdem sanft, mit leicht geöffneten Lippen und entspannten Gesichtszügen. Ihm gegenüber lag Sofia mit halb geschlossenen Augen und blickte ihn verträumt an. Als sie Leo bemerkte, zuckte sie leicht zusammen, aber Leo lächelte sie besänftigend an, und Sofia lächelte erleichtert zurück.


Ohne den Prinzen eines weiteren Blickes zu würdigen, huschte Leo aufs Klo. Es kostete sie all ihre Überwindung, nicht zu dem schlafenden jungen Mann zurückzusehen, als sie die Tür schloss. Seltsam erleichtert lehnte sie sich an die Tür, dann erinnerte sie ihre Blase daran, warum sie eigentlich hier war. Den ganzen Tag nicht aufs Klo gehen zu können, ohne eine richtige Ablenkung, war reichlich ätzend gewesen, da hatte sich der halbe Liter, den sie davor getrunken hatte, schon gut bemerkbar gemacht.


Als Leo die Tür wieder öffnete, schlief der Prinz immer noch. Sein leises Schnarchen war bis durch die Tür durchgedrungen, und so hatte Leo nicht allzu viel Unbehagen verspürt, als sie die Nase aus der kleinen Kammer herausstreckte. Eigentlich hatte sie sich vorgenommen, den Prinzen zu ignorieren, aber er nahm ihren Blick sofort gefangen. Seine schwarzen, strubbelig vom Kopf abstehenden Haare hingen ihm leicht in die Stirn, und obwohl er etwas unelegant auf dem Bett lag, strahlte sein Körper einen gewissen Anmut, eine gewisse Schönheit aus, die Leos Blick sofort gefangen nahm.

Ohne die Weste der Raubritter sah er verletzlicher, aber auch harmloser aus, was durch seinen leicht offen stehenden Mund noch betont wurde.

Sofia hatte sich wie eine Katze zusammengerollt und an den Prinzen gekuschelt. Ihre Augen blieben geschlossen, als Leo die Tür hinter sich schloss. Gebannt sah sie das ungleiche Paar an, spürte, wie sich ein leichtes Flattern in ihrer Brust bemerkbar machte. Sofia sah so klein, so zerbrechlich neben dem Prinzen aus.

Seine Schultern waren bestimmt doppelt so breit wie ihre. Immer und immer wieder wanderte Leos Blick über seinen Körper, und eine Unruhe ergriff Leo. Es war, als würden sich alle Muskeln in ihrem Körper anspannen, aber sie verspürte nicht den gewohnten Impuls, wegzurennen. Im Gegenteil. Ein Teil von ihr würde am liebsten diese breiten Schultern berühren, seine Nähe spüren.

Plötzlich flatterten die Lider des Prinzen leicht, und der Hauch eines Lächelns schlich sich auf sein Gesicht. Erschrocken wich Leo einen Schritt zurück und hob das Messer, aber der Prinz schnarchte unbeirrt weiter. Er musste träumen. Was er wohl träumte, dass sich so ein Lächeln auf sein Gesicht schlich?

Einen Moment lang sah Leo ihn noch wie gebannt an, dann wandte sie ruckartig den Blick ab. Das war lächerlich. Nein, es war gefährlich, naiv und dumm, diese Gefühle zuzulassen. Es war schon schwer genug, dass Sofia dem Prinzen mehr zu vertrauen schien als Leo. Da musste sie nicht auch noch leichtsinnig auf dieses hübsche Gesicht hereinfallen.

Sie musste hier heraus, bevor sie noch etwas Dummes anstellte. Am besten jetzt, sofort, keine Sekunde mehr warten. Aber Sofia lag so dicht an den Prinzen gekuschelt, dass er wohl mit ihr wachwerden würde. Und wie es um Sofias Bein stand, konnte Leo nur erahnen. Aber daran konnte sie nichts ändern, es musste einfach gehen. Sie würden mit den Heilkräutern auskommen müssen, die Leo draußen fand.

Zum hundertsten Mal ging Leo alles im Kopf durch, was für ihre Flucht wichtig war, trank ein wenig von Sofias Wasser und gab sich alle Mühe, den Prinzen nicht mehr anzusehen. Sie hätte nicht gedacht, dass das so schwer sein könnte.

Kurz darauf lag Leo wieder unterm Bett und lauschte dem leisen Schnarchen des Prinzen, bis sie selbst eingeschlafen war.


Am nächsten Tag war sie unruhiger denn je. Heute Abend war es so weit. Leo war sich halbwegs sicher, dass sie den Weg zu den Verliesen finden würde, um die Kinder zu befreien, aber sie wusste weder, wie sie das anstellen sollte, ohne gesehen zu werden, noch wie sie die Kinder befreien konnte. Wo war der Schlüssel? Wurde er bewacht? Sollte sie die Kinder überhaupt befreien? Natürlich war sie irgendwie schuld daran, dass sie ihre Freiheit verloren hatten. Aber andererseits würde der Weg zu den Verliesen einen Umweg bedeuten, ein zusätzliches Risiko.

Und sie hatte keinen Schlüssel, also keine Möglichkeit die Kinder zu befreien. Aber dann dachte sie wieder an das kleine Mädchen, nicht älter als Sofia, das bereits einem Raubritter versprochen war, und alles in ihr schrie danach, es von hier fortzubringen.

In jeder freien Minute, in der kein Raubritter im Zimmer war, ging Leo mit Sofia den Fluchtplan durch. Sie würden sich zu den Verliesen schleichen, die Kinder nach den Schlüsseln fragen und alles in ihrer Macht stehende tun, um an die Schlüssel heranzukommen. Schließlich würden sie auf demselben Weg hinausgelangen, auf dem Leo hineingelangt war. Da der Ruß von Leos Kleidung inzwischen größtenteils abgegangen war, und der Rest der Kinder noch weniger als Raubritter durchgehen würden, dürfte es diesmal jedoch schwieriger werden, an dem Wächter vorbeizukommen.

„Wenn wir jemandem begegnen, muss ich ihn angreifen", schärfte Leo Sofia immer wieder ein. „Aber ich werde ihn nicht verletzen, sondern ihm nur das Messer an den Hals legen. Damit er uns nichts verrät und uns nichts geschieht. Also schreie bitte nicht rum, wenn das passiert, ja?"

Sofia blieb stumm. Leo stöhnte innerlich. Sie streckte den Kopf unterm Bett hervor und sah Sofia fest an.

„Ich werde niemandem ein Haar krümmen, solange er uns keins krümmt. Vertraue mir."

Schließlich nickte Sofia langsam. „Aber den Prinzen darfst du nicht mit dem Messer angreifen. Sonst schreie ich."

Leo rollte mit den Augen. „Wenn er draußen vor der Tür steht, werde ich ihm das Messer nur ganz behutsam an den Hals legen. Ich werde ihm nichts tun. Versprochen."

„Gut", sagte Sofia. Ihre Augen waren ernster, also Leo sie von Früher in Erinnerung hatte. Die Tage auf der Flucht und die Ungewissheit, wie es weitergehen sollte, hatten ihre Spuren hinterlassen.


Die Zeit bis zum Abend zog sich ewig und verging doch viel zu schnell. Leo wurde von Minute zu Minute unruhiger, und als der Prinz Sofia ihr Abendessen brachte, fürchtete Leo für einen Moment, dass er wieder so lange bleiben würde wie am vorigen Abend, aber Sofia verhielt sich ganz so, wie Leo es angeordnet hatte.

Sie gähnte ganz fürchterlich und verkündete in einem zumindest halbwegs überzeugenden Tonfall, dass sie müde sei und heute Abend keine Geschichte hören wolle. Leo beschloss, mit ihrer Schwester ganz ausführlich Lügen zu üben, sobald sie erst einmal raus aus dieser Stadt waren. Vielleicht fiel ihr auch einfach schneller auf, dass Sofia log, weil sie ihre Schwester so gut kannte. Denn der Prinz verließ anstandslos das Zimmer.

Erleichtert krabbelte Leo unter dem Bett hervor, legte Messer und Rucksack neben Sofia auf die Bettdecke, und begann mit Sofia zu essen. Aber während Sofia zulangte, als könnte das ihre letzte Mahlzeit auf Erden sein, bekam Leo kaum einen Bissen herunter. Unruhig stand sie auf, setzte sich wieder und stand wieder auf. Packte die fast leere Wasserflasche ein, die wie jeden Tag neben Sofias Bett stand. Aß wieder einen Löffel.

Ging aufs Klo. Scheuchte Sofia aufs Klo. Aß wieder einen Löffel. Stand wieder auf. Sofia, die inzwischen ebenfalls nervös geworden war, schleckte den Teller leer, während Leo zur Tür schlich, um zu lauschen, ob draußen jemand war.

In diesem Moment ging die Tür auf.

Vor Schreck sprang Leo einen Satz zurück und starrte entgeistert in ein blaues und ein schwarzes Auge, die mindestens genauso weit aufgerissen waren, wie ihre eigenen. Alle Farbe wich aus dem Gesicht des Prinzen und sein Gesichtsausdruck wechselte von erschrocken zu entsetzt und dann beinahe furchtvoll. Hastig warf er einen Blick auf den Gang, doch niemand war zu sehen.

Blitzschnell schlug er die Tür zu, ein dumpfer, endgültig wirkender Knall. Mit diesem Knall erwachte Leo aus ihrer Starre, riss die Hände hoch und stellte fest, dass sie das Messer nicht mehr in der Hand hielt. Ihr Blick flackerte panisch von ihren Händen zum Bett, wo das Messer neben Sofia, die wie erstarrt dasaß, lag.

Blitzschnell wirbelte Leo herum, aber auch der Prinz reagierte. Bevor Leo auch nur einen Schritt Richtung Bett machen konnte, stürzte er sich auf sie und riss sie zu Boden. Leo schrie auf, aber der harte Aufprall kam nicht. Stattdessen war es ein dumpfer Ruck, der durch ihren gesamten Körper ging. Der Prinz hatte seine Arme wie ein Käfig um sie geschlossen und war heftig auf der Seite gelandet. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, aber sein Griff saß so fest, dass Leos gesamter Körper an seinen gepresst wurde.

Erschrocken schnappte sie nach Luft, der im Ansatz unterdrückte Schrei steckte immer noch in ihrer Kehle. Seine harten Muskeln waren durch das T-Shirt des Prinzen hindurch gut spürbar, und für einen Moment wurde Leo ganz schwindelig. Dann rammte sie ihm ihr Knie in den Oberschenkel und begann, wie wild zu toben. Für einen Moment lockerte sich der Griff des Prinzen, und es gelang Leo, halb hinauszuschlüpfen und nach dem Messer zu greifen. Mit einem Ruck zog der Prinz sie an der Hüfte zurück, aber Leo trat und schlug um sich, und machte einen zweiten Versuch, an das Messer heranzukommen. Wieder wurde sie zurückgezogen, kurz bevor sich ihre Finger um den Griff schließen konnten. Stück für Stück zog der Prinz sie in den Raum zurück, auch wenn er Mühe hatte, sie in ihrem Toben unter Kontrolle zu halten.

„Sofia! Gib mir das Messer!", rief Leo, ein Anflug von Verzweiflung in der Stimme. Aber ihre kleine Schwester starrte nur, als würde sie gerade von hoch oben den Weltuntergang beobachten. Leo konnte ihren Gesichtsausdruck nicht ertragen, konnte nicht ertragen, dass sie ihrer Schwester solche Gefühle bescherte, konnte aber auch nicht aufhören, sich zu wehren. Sie waren so kurz vor der Flucht gewesen.

Es hätte klappen können. Leo war nicht bereit, ihre Freiheit so einfach aufzugeben. Mit einem kaum noch menschlichen Schrei warf sie sich nach vorne, aber ihre Finger streiften nur die Bettkante, und im nächsten Moment kniete der Prinz über ihr.

„Stopp! Leo! Ich tue dir nichts!" Seine Hände umschlossen ihre Handgelenke und versuchten, ihre Arme ruhig zu halten, aber dadurch tobte Leo nur noch stärker. Sie zischte und fauchte wie ein wildes Tier, warf sich hin und her, und schaffte es schließlich, dem Prinzen die Beine wegzutreten.

Fluchend landete er auf ihr und presste Leo mit einem Schlag alle Luft aus den Lungen. Trotzdem gelang es ihr, ihre Hände zu befreien, halb unter ihm hervorzurobben und mit wild abstehenden Haaren über der Bettkante aufzutauchen.

Sofia sah sie an wie ein Gespenst, aber noch bevor Leo auch nur eine Hand nach dem Messer ausstrecken konnte, riss der Prinz sie wieder nach unten. Tobend versuchte Leo sich aus seinem Griff zu befreien, aber während ein Arm ihre Hüfte unten hielt, packte der Prinz mit der freien Hand ihren Nacken und zog sie zu sich herunter.

Leo fluchte, aber der Griff des Prinzen saß so fest, dass sie sich kaum noch bewegen konnte. Ihre Nase steckte in seinem T-Shirt und sie bekam kaum noch Luft. Verzweifelt versuchte sie, ein Stück hochzurobben, um nicht zu ersticken, aber gerade, als sie die Halsbeuge des Prinzen erreichte und wie eine Ertrinkende nach Luft schnappte, spürte sie, wie seine Beine sich mit ihren verhakten, und ihr somit fast ihre letzte Bewegungsmöglichkeit raubten.

Nur ihre Arme waren noch frei, aber die Ellenbogenstöße, die Leo verteilen konnte, waren nicht besonders wirksam und Leo hatte mehr denn je das Gefühl, in einer Falle zu stecken. Obwohl es nichts brachte, fuchtelte sie mit den Armen, versuchte, doch noch etwas zu erreichen, sich irgendwie zu befreien. Ihr Puls schraubte sich noch weiter in die Höhe, bis es fast körperlich schmerzhaft wurde, sich nicht bewegen zu können.

„Leo, beruhige dich", sagte der Prinz eindringlich. Seine Stimme klang leicht gepresst, so als habe er Schmerzen. „Ich tue dir nichts. Versprochen."

Die Worte drangen kaum zu Leo durch obwohl ihrwildes Aufbäumen nichts half, sträubte sie sich weiterhin dagegen, aufzugeben,aber sie spürte die Schwäche verräterisch in ihren Muskeln.


Sie konnte der Kraft des Prinzen nichts entgegensetzen. Wild vor lauter Verzweiflung und Hilfslosigkeit fauchte Leo und tat das Letzte, was ihr noch möglich war. Sie biss den Prinzen in den Hals.

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