Kapitel 4
Am nächsten Morgen wurde ich von Lira geweckt, die mein Gesicht abschleckte. „Ey! Lira, lass das!", murmelte ich. „Miau!", kam es zurück und wieder war eine nasse raue Zunge in meinem Gesicht. Dann musste ich wohl aufstehen. Langsam richtete ich mich auf und streichelte meine Katze. „Guten Morgen!"; rief ich, als ich sah, dass Josie und Jessica noch ihren Betten lagen. „Morgen...", kam es einstimmig murmelnd zurück. Ich grinste und quälte mich aus dem Bett und lief ins Bad, um mich fertig zu machen. Währenddessen waren die beiden aufgestanden und warten darauf, dass sie ins Bad können. Jessica war schneller und somit fütterten Josie und ich die Katzen. Als wir alle fertig waren, gingen wir zum frühstücken, natürlich mit Schultasche, damit wir später nicht nochmal hochrennen mussten. Zum Frühstück gab es wie immer ein kleines Büffet. Nach dem Frühstück begann ein ganz normaler Donnerstag, welcher auch weiterhin normal blieb. Abends fallen wir alle erschöpft ins Bett und auch der Freitag verlief bis zum Nachmittag normal. Nach Schulschluss zogen wir unsere Reiterklamotten an und liefen zu den Pferden, um diese für einen Waldritt fertig zu machen. Anders als sonst hatte ich dieses Mal noch eine Tasche dabei, in der alles war, was man zum Karten-zeichnen brauchte. Um die Verpflegung hatte sich Josie gekümmert und Jessica hat unser Zelt eingepackt, Isomatte und Schlafsack hatten wir auch dabei. Also machten wir die Pferde fertig und meldeten uns bei Mike ab, damit man uns nicht suchen würde. „Okay, seid ihr fertig?"; fragte ich meine besten Freundinnen und bekam ein einstimmiges Nicken zurück. „Gut, dann los geht's!", rief ich und stieg auf, Josie und Jessica machten es mir nach und wir ritten in den Wald. Als wir den Wald betraten, fing ich an die Karte anzufertigen. Die Waldluft tut so gut und ich glaube Zyiadah, Cäsar und Herkules freuen sich endlich wieder einen langen, ausgiebigen Waldritt zu machen, denn die drei waren zügiger unterwegs als sonst. „Reiten wir erstmal zu unserem üblichen Lagerplatz und bauen das Zelt auf? Danach können wir ja die Gegend erkunden und die Karte vervollständigen.", schlug Josie vor. „Gute Idee! Dann können wir auch gleich beim Erkunden Feuerholz sammeln.", sagte Jessica, ich nickte einfach nur. So ritten wir erstmal zu „unserem" Ort und bauten alles auf. Danach nahm ich nur noch meine Tasche mit und wir gingen, naja, wohl eher ritten, auf Erkundungstour. Als es schon dunkel wurde, war es unmöglich noch die Karte weiter zu zeichnen. „Wollen wir nicht zurück? Ich kann kaum noch was erkennen!" „Ja, galoppieren wir?" „Was ist das denn für eine Frage! Natürlich! Wer als letzte ankommt, muss Feuerholz sammeln!", mit diesen Worten preschte Jessica los, Josie ihr hinterher und dann kam ich. Letzte blieben Zyiadah und ich allerdings nicht lange und zogen an den Beiden vorbei. Ich lachte und genoss das Gefühl von Freiheit, wie die Bäume immer schneller vorbeizogen und der wind mir ins Gesicht blies. Ich schloss die Augen und vertraute Zyiadah komplett, er trug mich sicher zum Lager. Er blieb stehen und ich öffnete die Augen. Es war jedes Mal wieder atemberaubend, wenn wir so schnell waren, es fühlte sich so an, als ob wir geflogen wären. Nach ungefähr einer halben Minute kamen dann auch Josie und Jessica an, wobei Josie einen kleinen Ticken schneller war als Jessica. „Wieso bist du mit Zyiadah nur so schnell? Da haben wir ja gar keine Chance zu gewinnen!", beschwerte sich Jessica, musste dann aber lachen und Josie und ich stiegen mit ein. Wir brauchten kurz, um uns zu beruhigen, dann stiegen wir ab und versorgten die Pferde. Anbinden mussten wir sie nicht, denn sie würden nicht weglaufen. Josie erbarmte sich und ging mit Jessica Feuerholz holen, während ich schonmal eine Feuerstelle herrichtete. Ich legte das Essen bereit und sah mir dann die Karte an. Meine Freundinnen kamen zurück und kümmerten sich um das Essen, dabei redeten wir über alles Mögliche und machten sehr viel Quatsch. Nachdem wir zu Abendessen gegessen hatten, verschwand Jessica kurz im Zelt und kam dann mit drei Stöcken und einer großen Tüte Marshmallows wieder heraus. „Hat wer Marshmallows bestellt?", rief Jessica grinsend und hielt die Tüte in die Höhe. „Jaaa! Her damit!", kam es von Josie. Jessica setzte sich zu uns ans Feuer und gab jeder einen Stock und machte die Marshmallow-Tüte auf. Sofort nahm sich jede einen, den sie auf den Stock spießte und übers Feuer hielt, sowie mindestens fünf zum einfach so essen. Wir unterhielten uns noch bis tief in die Nacht und Josie zeigte uns Sternenbilder. Dann löschten wir das Feuer und sagten den Pferden Gute Nacht und gingen ins Zelt. Am nächsten Morgen wurde ich von einem Fellbündel in meinem Gesicht geweckt und hörte Josie aufschreien. Sofort richtete ich mich auf und sah mich verwirrt und alarmiert im Zelt um. Doch als ich erkannte, was gerade geschah, musste ich nur lachen. Pixel und Lira waren uns nachgelaufen und jetzt sind Josie und ich mit ihnen im Gesicht aufgewacht. Jessica hat es geschafft, das Ganze zu verschlafen und wurde jetzt von Josie und mir wachgekitzelt. „Ah! Hey, Stopp!", schrie sie lachend, „ich bin wach!" Grinsend ging ich aus dem Zelt und machte Feuer, damit ich mir den traditionellen Morgenkaffee machen konnte. Ohne meinen Kaffee ging gar nichts. Ich atmete ein paar Mal tief ein und genoss den Moment. Man konnte einige Vögel singen hören und den Wind, der die Bäume zum rascheln brachte. Dieser Moment wurde jäh unterbrochen, weil Josie und Jessica laut diskutierend aus dem Zelt kamen. „Leute! Senkt eure Stimmen so früh am Morgen! Das ist ja nicht auszuhalten!", rief ich gespielt wütend. „Tschuldigung", nuschelten beide und setzten sich neben mich. Ich musste grinsen und nahm beide ganz schnell in eine Umarmung. „Hat sonst noch wer Lust auf Kaffee?", fragte ich. „Nein, wir mögen immernoch keinen Kaffee.", antwortete mir Josie lächelnd. „Was gibt's zum Frühstück?", kam es von Jessica. „Ich hab uns Kuchen eingepackt! Den Schokokuchen, der allseits beliebt ist!", sagte Josie und gab uns je zwei Stück Kuchen. „Danke!", rief Jessica und fing sofort an zu essen. „Danfe!", sagte ich mit vollem Mund. Der Kuchen war so gut! Der Kuchen war schnell aufgegessen, sodass wir uns dazu entschieden, gleich aufzubrechen und später unser Lager abzubauen. Die Pferde mussten wir nicht suchen, denn sie kamen nach einem kurzen Pfiff von uns angelaufen. Kurz satteln und aufzäumen und los. Pixel und Lira sind derweil auf Mäusejagd gegangen. „Tut euch der Hintern auch schon so weh?", fragte ich jammernd Josie und Jessica. Die beiden nickten und wir ritten in den Teil des Waldes, den wir noch nicht kannten. Natürlich zeichnete ich die Karte immer weiter. „Leute, es ist jetzt fast zwei Uhr! Können wir ne Pause einlegen und was essen?", kam es von Josie. „Klar", antwortete Jessica. Ich stieg am und legte die Picknickdecke aus, Josie stellte das Essen hin. Wir fingen an zu essen und ich zeigte den beiden die gezeichnete Karte. Sie waren begeistert, was mich zum schmunzeln brachte. „Ist noch jemand müde? Können wir ein kleines Mittagsschläfchen machen?", fragte ich. Josie nickte und Jessica sagte, dass sie Wache halten würde. Josie und ich legten uns hin und schliefen fast sofort ein. Ich wachte in einem dunklen Wald auf, der auf der einen Seite in Flammen aufging und auf der anderen Seite geflutet wurde. Ich konnte mich nicht schreien, konnte nur hilflos zusehen. Während sich die Flammen und die Flut immer näher kamen, versuchte ich auf einen Baum zu klettern, doch scheiterte. Panik kam in mir auf, ich hatte keinen Plan, was ich tun könnte. Die Flutwelle und die Flammen waren nur noch wenige Meter von mir entfernt und ich konnte mich nicht mehr bewegen. Das ganze erreichte mich und ich wachte schreiend und etwas verschwitzt auf. Josie schrak kurz nach mir hoch und sah mich, genauso wie Jessica fragend an. „Nur ein doofer Albtraum, nichts weiter mir geht es gut", erklärte ich mich, und bekam besorgte Blicke zugeworfen. „Es ist wirklich alles in Ordnung!", beruhigte ich sie. Damit war dann Ruhe und wir brachen wieder auf, diesmal zeichnete Josie und ich konnte über meinen Traum nachdenken. Das hatte alles so echt gewirkt, wieso war das so real? Noch nie hatte ich einen solchen Traum und normalerweise konnte ich mich nicht so klar an meine Träume erinnern. Und wieso habe ich das doofe Gefühl, dass das noch passieren wird?! Inzwischen waren wir tief in den Wald geritten und kamen nun an einem Wasserfall an. Dieser war nicht allzu groß, aber wunderschön. Wir blieben am Wasser stehen und ließen die Pferde trinken. „Es ist echt schön hier, aber aufwendig das alles einzuzeichnen", sagte Josie, „Mag vielleicht eine von euch zwei weiterzeichnen?" Jessica schüttelte grinsend den Kopf und ich tat es ihr gleich. „Danke, aber wir genießen lieber die Aussicht", antwortete ich grinsend. Josie seufzte und zeichnete weiter. „Können wir weiter? Bist du fertig Josie?", fragte ich nach. „Ja bin fertig. Jessica? Magst du vielleicht weiterzeichnen?" „Ok, gib her", mit diesen Worten nahm Jessica das Zeug zum Karte zeichnen und wir ritten weiter. Wir verbrachten noch den ganzen Tag im Wald, doch als es dunkel wurde, kehrten wir zu unserem Lager zurück und bauten dieses ab, packten die Sachen ein und machten uns auf den Weg zum Internat. Pixel und Lira hatten uns auch wieder gefunden und liefen neben den Pferden her. Als wir dort ankamen, war es schon sehr spät, ein Blick auf die Uhr sagte, dass es schon nach zehn Uhr war. „Leute, wir müssen uns beeilen, sonst bekommen wir Ärger! Um dreiundzwanzig Uhr ist doch Nachtruhe.", mahnte uns Josie. „Och nö, das wird knapp! Okay... Josie? Kannst du schonmal unsere Sachen mit Jessica hochbringen? Ich versorge schnell die Pferde und komme nach. Ihr könnt ja schonmal duschen." Zustimmendes Nicken von beiden. Schnell nahmen sie sich die ganzen Sachen und liefen los zu unserem Zimmer, Lira und Pixel folgten ihnen. Ich sattelte die Pferde ab, entfernte kurz mit der Bürste den ganzen Dreck und führte dann die Pferde in ihre Boxen. Futter und Wasser füllte ich auch noch schnell auf, sagte allen Gute Nacht und rannte dann zum Zimmer. Kurz bevor ich dieses erreichte, ertönte der Gong, der die Nachtruhe ankündigte. Schnell ging ich in unser Zimmer, wo Josie und Jessica schon in den Betten lagen und lasen, und ich verschwand im Bad, um zu duschen. Zwanzig Minuten später lag auch ich im Bett und kurz darauf waren wir alle eingeschlafen.
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