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Kapitel 8 - Detektivspiel

Eine gute Gelegenheit, um Herrn Lurcus nach dem merkwürdigen Fremden zu fragen, ergab sich erst in der nächsten Woche. Nach der Doppelstunde magische Tierwesen suchte Herr Lurcus noch zwei Freiwillige, die ihm dabei halfen, die Gnome wieder in ihren Stall zu tragen. Die gartenzwergähnlichen Geschöpfe hatte er ihnen zuvor im Sitzkreis um die Feuerschale gezeigt, den Schülern die wichtigsten Informationen über die Wesen erzählt und sie schließlich in einem leeren Stall ausgesetzt. Dort hatten Jan und die anderen sie mühevoll eingefangen und wieder in die drei Transportkisten gestopft. Allen Schülern war anzusehen, dass sie reichlich erschöpft von der schweren Arbeit waren. Umso erstaunter war Herr Lurcus, als Jan und Levi sich freiwillig meldeten, um mit ihm die Kisten mit den Gnomen zurückzubringen.

»Ich danke euch beiden«, meinte er erleichtert und hielt jedem von ihnen eine Transportbox voller zeternder Gnome hin. »Ihr anderen könnt schonmal zu den Gewächshäusern gehen. Wenn mich nicht alles täuscht, solltet ihr gleich dort Unterricht haben.«
Er winkte den Schülern zum Abschied und ergriff dann selbst die letzte Kiste, auch die voller griesgrämig dreinschauender Gnome, die mit vor Ärger zusammengekniffenen Augen durch die Gitterstäbe spähten.
»Dafür bekommt ihr natürlich ein paar Zentimeter für den Jahresbaum«, meinte Herr Lurcus auf dem Weg zu dem Stall der Gnome, »und eure persönlichen Bäume wachsen dann dementsprechend auch ein Stück.«
Begeistert sahen Jan und Levi sich. Jans Vater hätte das zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen genannt. Eine Gelegenheit, Herrn Lurcus zu fragen und etwas für die Bäume dazuverdient. Was konnte da noch schiefgehen?

Sie folgten ihrem Lehrer eine Weile schweigend durch die verschachtelten Wege zwischen den Ställen. Doch als sie in den Gang abbogen, dessen Ende das Gehege der Gnome war, gab Jan sich einen Ruck. Wenn sie wirklich etwas über den mysteriösen Fremden herausfinden wollten, musste er sich auch trauen, seinen Lehrer nach dem Mann zu fragen.
»Wir wollten Sie auch noch etwas fragen«, begann er vorsichtig.
Herr Lurcus drehte sich neugierig zu ihm um, das übliche Lächeln auf seinem Gesicht.
»Es ist der Wunsch eines jeden Lehrers, den Unterricht so zu gestalten, dass die Schüler nachher noch interessiert Fragen stellen«, antwortete er, während er einem zeternden Gnom einen warnenden Blick zuwarf. »Allerdings hörst du dich eher so an, als wolltest du fragen, ob morgen die Schule ausfallen kann.«
Lachend schüttelte Jan den Kopf. »Uns ist dieser Mann nicht aus dem Kopf gegangen, den wir neulich hier gesehen haben. Und wir wollten wissen, was Sie noch gesehen haben, nachdem wir wieder zurück in die Burg gegangen sind.«

»Ihr wollt Detektive spielen«, stellte er fest und setzte sich wieder in Bewegung. »Jaja, das haben wir zu meiner Schulzeit auch gerne gemacht. Wir haben Geheimgänge erforscht, haben Überwachungskameras von MuggelMag gekauft und wollten schließlich sogar den Schurken fassen, der einen Chamäleonghul in Winterfels freigelassen hat.«
Er atmete tief ein und es schien so, als erinnerte er sich gerne an seine Schulzeit. Jan war zwar froh, dass sein Lehrer nicht abweisend reagierte, aber es störte ihn, dass er ihre Recherchen als Kinderspiel abtat. Schließlich hatte Jan ernsthaft Sorgen, um sein Wohlergehen auf dieser Schule.

»Wir haben ein Foto in der Zeitung gefunden«, sprang Levi ein, unter dem Gewicht der Transportbox schnaufend. »Der Mann darauf hat die größte Filiale von MuggelMag ausgeraubt und sah ganz genau so aus wie dieser Karsten Klein.«
»Das ist tatsächlich eine ziemlich gute Nachforschung von euch gewesen«, meinte Herr Lurcus anerkennend. »Und ihr seid euch sicher, dass es der gleiche Mann war, wie am Kennenlerntag?«
Levi und Jan nickten eifrig. »Ja, ganz sicher«, bestätigte Jan, als ihm einfiel, das Herr Lurcus ja vor ihnen ging und das Kopfnicken gar nicht hatte sehen können. »Er hatte die gleichen ungepflegten langen Haare und auch der altmodische Oberlippenbart und das runde Gesicht sahen genau so aus.«

Inzwischen waren sie beim Gehege der Gnome angekommen und Herr Lurcus stellte seine Transportbox neben der Tür ab und holte seinen Zauberstab aus einer Tasche seiner Cargohose. Während Jan und Levi ihre Kisten dazustellten, hielt er den Stab an das Schloss und flüsterte ein paar unverständliche Worte.
Im nächsten Moment öffnete sich die Tür mit einem mechanischem Klacken und Herr Lurcus nahm wieder seinen Transportkorb, um ihn hineinzutragen.
»Das wäre natürlich wirklich eine interessante Information«, kam Herr Lurcus wieder auf das Gesprächsthema zurück. »Und da ich als Kind immer diese Erwachsenen gehasst habe, die sich verweigert haben uns wichtige Auskünfte über unseren Fall zu geben, will ich mal nicht so sein.«

Jan und Levi folgten ihm in den Stall und wieder einmal staunte Jan, als er das Gehege von innen sah. Statt dem hölzernen Dach des Stalls, sah man einem wunderschönen, blauen Himmel und das gesamte Gehege der Gnome war viel größer als es von außen vermuten ließ. Zudem war es liebevoll mit Hecken, Wurzeln und hohen Gräsern ausgestattet, laut Herrn Lurcus ein Paradies für Gnome.
Der Lehrer stellte seine Box ab und mit einem erneuten Zauberspruch öffnete er den Riegel, sodass die kleinen, braunen Wesen in die Freiheit stürmen konnten. Aber Jan durfte sich jetzt nicht ablenken lassen. Schließlich waren sie kurz davor, Herrn Lurcus wichtige Informationen zu entlocken.  »Was haben Sie noch beobachtet?«, fragte er daher erneut, während auch er und Levi ihre Boxen im grasbewachsenen Boden des Geheges abstellten.

»Beobachtet habe ich nicht mehr viel«, erklärte Herr Lurcus und öffnete mit einer stummen Bewegung seines Zauberstab die beiden Transportboxen von Jan und Levi. »Ich habe ihn aus den Augen verloren und bin zur Apparierplattform gegangen.«
»Wohin sind Sie gegangen?«, hakte Jan nach.
»Zur Apparierplattform«, wiederholte der Lehrer und deutete mit seiner Hand in die Richtung eines Fensters. »Gute Zauberer können an einem Ort verschwinden und an einem anderen wieder auftauchen. Das nennt man apparieren. Da es allerdings denkbar ungünstig wäre, wenn jeden Moment Zauberer irgendwo in Winterfels erscheinen könnten, hat Leopold Clemens, einer der zwei Schulgründer, einen Apparierbann über diesen Ort hier verhängt. Niemand kann also einfach hier verschwinden oder auftauchen, außer an einem bestimmten Ort, wo der Zauber aufgehoben ist - die Apparierplattform. Ich dachte, dass er mit Sicherheit über diese Plattform von hier verschwinden will und habe mich daher in ihrer Nähe versteckt und auf ihn gewartet. Aber er kam nicht.«

Jan war mal wieder fasziniert von dieser neuen Information über die Zaubererwelt, Levi hingegen blieb konzentriert bei der Sache.
»Also könnte es gut sein, dass der Mann noch länger an der Schule geblieben ist?«, schlussfolgerte er.
Doch Herr Lurcus schüttelte den Kopf. »Ich habe auf dem Rückweg gesehen, wie er durch den Wald am Berghang davongeeilt ist. Er war höchstens noch eine Viertelstunde hier. Wenn ich eure Information über das Bild in der Zeitung bedenke, dann ist dieser Mann wahrscheinlich nichts weiter als ein gewöhnlicher Dieb. Solange er nicht wiederkommt, ist alles in Ordnung.«
Jan und Levi sahen sich an. Wirklich überzeugt waren sie von dieser Aussage nicht.
»Stellen Sie sich doch vor, was noch alles dahinterstecken könnte!«, warf Jan ein. »Vielleicht ist es wirklich der Ministeriumsbeauftragte Karsten Klein und er plant einen Angriff auf die Regierung oder...«
Doch der Lehrer schüttelte beruhigend den Kopf.  »Wenige Wochen später ist der echte Karsten Klein gekommen«, erzählte er, wobei er währenddem einen Gnom einfing, der versuchte, durch den offenen Spalt in der Tür abzuhauen,  »Er war während eurer ersten Schulwochen auf einem wichtigen Einsatz in Sachsen und sieht des übrigen völlig anders aus als der Mann, den ihr hier gesehen habt. Ich versichere euch, dass es keinen Grund zur Beunruhigung gibt. Wir können mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit sagen, dass der Mann bloß Tierwesen stehlen wollte, nichts weiter. Und wenn jetzt nach ihm gefahndet wird, dann wagt er sich wohl kaum erneut zu uns, wo er doch sofort erkannt und festgenommen werden könnte.«

Jan war immer noch nicht wirklich überzeugt von Herrn Lurcus' Aussagen und auch nur leicht beruhigt. Ein Einbrecher war in Winterfels gewesen, sogar ein ziemlich geschickter. Und wenn er sich das damals getraut hatte, würde er sicher nicht davor scheuen, es nochmal zu versuchen. Und im Zeitungsartikel hörte es sich so an, als wäre ein kein Einzeltäter. Er konnte einfach seine Komplizen schicken, wenn er nicht erkannt werden wollte. Aber Jan wollte Herrn Lurcus auch nicht weiter nach Antworten löchern. Schließlich hatte der Lehrer ihnen schon viel Auskunft gegeben und es schien ganz so als wüsste er selbst nicht viel mehr. Jans zweifelnden Blick schien er jedoch zu bemerken.
»Ich will natürlich nicht eure großartige Forschungsarbeit zerstören«, fügte er schnell hinzu. »Ich wollte euch einfach nur versichern, dass ihr hier in Sicherheit seid. In Winterfels unterrichten die begabtesten Hexen und Zauberer und keiner würde je auf die Idee kommen, sich Herrn König oder gar Herrn Tuplantis zum Feind zu machen. Ihr seid hier sicher. Und noch einmal ganz herzlichen Dank für eure Hilfe. Ihr könnt jetzt gehen.«

»Vielen Dank für Ihre Informationen und die netten Worte«, antwortete Levi höflich. Auch Jan gab einen Abschiedsgruß von sich und dann gingen die beiden Freunde gemeinsam aus dem Stall der Gnome.
»Wirklich viel gebracht hat das aber nicht«, kommentierte Levi enttäuscht, als sie außer Hörweite waren. »Aber es schien ganz so, als hätte Herr Lurcus wirklich nicht mehr gewusst. Und ich wollte ihn auch nicht weiter nerven, nachdem er so freundlich zu uns war.«
Jan nickte zustimmend.
»Ja du hast Recht«, meinte er und bemühte sich, seine Stimme nicht ganz so enttäuscht klingen zu lassen. »Aber wenigstens haben wir herausgefunden, dass Karsten Klein nichts mit all dem zu tun hat. Er hätte auch reichlich blöd sein müssen, um seinen wahren Namen auszugeben, wenn er beim Diebstahl erwischt wird.«
»Und wir haben unsere Bäume wachsen lassen«, pflichtete Levi ihm bei. »Lass und direkt nach dem Unterricht nachsehen!«

Als die restlichen Unterrichtsstunden des Tages vorbei waren, eilten Jan und Levi die Treppen zu ihrem Schlafsaal hinauf. Gespannt sahen sie zu den Blumentöpfen auf der Fensterbank. Levis Buche stand ganz links und war bereits so hoch wie die Lampe auf seinem Nachttisch. Jans stand direkt daneben und zu seiner großen Freude wuchs tatsächlich ein dünner Spross daraus hinaus. Freude und Stolz füllten Jans Herz. Seine persönliche Buche wuchs. Und sagte man nicht immer, dass die ersten Schritte, die schwersten waren?
Sein Blick fiel auf seinen Nachttischschrank, wo ein weißer Briefumschlag abgelegt worden war. Der Blick zum offenen Fenster ließ ihn vermuten, dass seine Eule Blitz ihm einen Besuch abgestattet hatte.

»Lass uns wieder in den Gemeinschaftsraum gehen«, drängte Levi, der Jans Brief scheinbar nicht gesehen hatte, »Filio und ich wollten mit den Mädchen eine Runde Hexe ärgere dich nicht spielen.«
Jan wollte sich schon zum Gehen umwenden, entschied sich dann aber doch anders.  »Geh du ruhig«, meinte er, »ich komme gleich nach.« Levi warf ihm zwar einen verwunderten Blick zu, entschied sich aber, nicht weiter nachzufragen und verließ alleine den Schlafsaal. Jan ließ sich auf sein Bett fallen und griff nach dem Brief. Jörg und Sabine Maisner stand auf dem Absenderfeld - seine Eltern. Er musste schmunzeln, als er sah, dass in der Ecke oben rechts ein Stück des Umschlags fehlte. Vermutlich hatte sein Vater zuerst dort eine Briefmarke eingeklebt. Als er sich dann daran erinnert hatte, dass man so etwas bei der Eulenpost nicht brauchte, hatte er in seiner sparsamen Lebensweise versucht, die Marke wieder abzukratzen. Noch immer lächelnd riss Jan den Umschlag auf und faltete den Brief auseinander.

Lieber Jan,
Es freut uns, dass es dir immer noch so gut an deiner neuen Schule gefällt. Wir können zwar fast nicht glauben, was du uns alles geschrieben hast, aber sind umso gespannter darauf, wenn du es uns in den Ferien zeigen kannst. Wir freuen uns auf dich!

Vorfreude kam in Jan auf, als er an die Winterferien dachte. Zwar dauerte es noch einige Monate bis dahin, aber er konnte es kaum abwarten, seine Eltern wiederzusehen. Auch wenn er das vor seinen Freunden nie zugegeben hätte, vermisste er sie schon ein wenig. Er las interessiert die Zeilen, in denen sie von ihrer Arbeit und den Konflikt mit ihren Nachbarn schrieben. Was danach jedoch geschrieben war, machte Jan nachdenklich.

Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie einsam es alleine zu Hause ohne dich ist. Mama und ich haben mittlerweile die Bücher über Zauberei fertig gelesen, die Herr Hausmann uns geschenkt hat. Wir haben jetzt zwar zum einen ein gutes Bild von deiner Schule und der gesamten Welt der Zauberer, zum anderen haben wir allerdings auch etwas Angst um dich bekommen. In den Büchern standen auch die Gefahren, die an einer Schule wie Winterfels drohen. Wir wollen dich nicht mit irgendwelchen Gruselgeschichten beunruhigen, aber wir wollen dich bitten, gut auf dich aufzupassen. Du bist unser einziges Kind und wir wollen dich auf keinen Fall verlieren. Pass bitte gut auf dich auf und mach nichts Gefährliches.
Wir haben dich lieb
Mama und Papa

Nachdenklich wiederholte Jan die letzten Zeilen in seinem Kopf. Er konnte seine Eltern gut verstehen. Natürlich sorgten sie sich um ihr einziges Kind. Und auch wenn Herr Lurcus jegliche Gefahr abgestritten hätte, glaubte Jan, dass die Sorge seiner Eltern nicht unbegründet war. Ein Lehrer war bis heute spurlos verschwunden, ein Verbrecher war auf dem Schulgelände gewesen...
Nach einem sicheren Ort hörte sich das nicht wirklich an. Doch Jan zweifelte am Ansatz seiner Eltern, nichts Gefährliches zu machen. Er konnte sich nicht einfach in Winterfels ein schönes Leben machen, während er sich möglicherweise schon in großer Gefahr befand. Er musste versuchen, die Gefahr zu beseitigen, wie auch immer das gehen sollte.

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