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Kapitel 44 - Das Abschlussfest

Aus zwei Gründen staunte Jan, als er an diesem Juliabend den Innenhof betrat. Der große, unüberdachte Raum war aufwendig geschmückt worden. Von der nicht vorhandenen Decke hingen bunte Banner, auf denen die verschiedenen Blätter und Früchte der Hausbäume dargestellt waren. Jan quittierte diese Besonderheit, die gegen jegliche physikalische Logik sprach, bloß mit einem faszinierten Kopfschütteln und wandte sich der weiteren Dekoration zu. An den Wänden waren zwischen den ebenfalls mit Blattmotiven verzierten Wimpelketten einige Äste aufgehangen, auf denen einige grüne Wesen herumtollten. Er erinnerte sich daran, solch ein Geschöpf schon einmal auf einem Bild im Uwalon-Haus gesehen zu haben, konnte sich aber einfach erinnern, wie der Name der Kreaturen war.

Doch er hatte keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, denn während er sich setzte entdeckte er etwasmindestens genauso Faszinierendes. Nur wenige Sitzplätze von ihm entfernt auf demTisch stand eine außergewöhnliche Torte. Sie hatte die Form einer Buchecker und wirkte erschreckend real. Sogar die feinen Härchen auf dem Mantel der Frucht waren durch halbe Mandelscheiben perfekt imitiert worden. Eine Creme, die vermutlich mit Schokolade gefärbt worden war, erstrahlte wiederum im genauen Farbton einer Buchecker.

Als Jan seinen Arm auf den Tisch legte und dabei auf etwas Unangenehmes stieß, fiel ihm auf, dass die Torte nicht das einzige liebevolle Essen war. Über den gesamten Tisch verteilt lagen Bucheckermäntel, die mit Karamellbonbons gefüllt waren. Die leeren Platten auf dem Tisch deuteten jedoch darauf hin, dass das nur ein kleiner Vorgeschmack für das wirkliche Festessen war.

Was Jan allerdings noch mehr zum Staunen brachte, als das Essen und die Dekorationen, war der Grund, warum es dieses Festessen gab. Er wusste, dass es nicht ohne besonderen Anlass serviert wurde. Stattdessen war es Teil der Feier zum Schuljahresabschluss. Und ein Vorbote für den morgigen Tag. Den Abreisetag.

In Jan sammelte sich ein Kessel voll Gefühlen und er war Levi dankbar, dass dieser sich nun aus seiner Starre des Staunens löste und Jans Gedanken wieder auf das Fest lenkte.

»Mein Bruder Noah hat mir ja nach seinem ersten Schuljahr hier erzählt, dass es sowas wie ein Abschlussfest gibt«, begann er und seine Augen strahlten förmlich vor Begeisterung, »aber ich hatte es mir eher wie das gemeinsame Frühstücken an meiner Grundschule vorgestellt. Das hier ist schon beeindruckend.«

Filio nickte und holte den Rucksack, den er bereits geheimnistuerisch den Nachmittag über mit sich getragen hatte, unter dem Tisch hervor.
»Fehlt nur noch«, glaubte Jan ihn unter einem raschelnden Geräusch sagen zu hören, »dass sich die Schüler auch noch dekorieren.« Mit diesen Worten zog er eine überdimensionale Buchecker aus der Tasche und setzte sie sich auf den Kopf. Erst bei genauerem Betrachten erkannte Jan, dass sie aus Filz sein musste.
»Jemand anderes auch eine?«, fragte Filio und hielt den anderen zwinkernd eine zweite Kopfbedeckung entgegen.

Und auch wenn Jan sich eigentlich nicht zum Gespött der Schule machen wollte, saßen auch er, Levi, Marina und Anna kurze Zeit später mit einer Filz-Buchecker auf dem Kopf am Haistra-Tisch.

»Jetzt weiß ich auch, was du die letzten Abende gemacht hast, als du nicht mit uns Hexe ärgere dich nicht spielen wolltest«, lachte Marina und betastete noch immer etwas misstrauisch ihren Hut. »Und ich habe dir echt geglaubt, dass du den Stoff des Schuljahres nochmal wiederholen wolltest.«

Sie wurden unterbrochen von Herrn Lurcus, der mit schnellen Schritten auf sie zugelaufen kam.
»Guten Abend ihr sieben«, begrüßte er sie fröhlich und Jan bemerkte den amüsierten Blick des Lehrers, als er ihre Hüte entdeckte. »Ich habe ganz vergessen, euch eure Kurswahlzettel zu geben. Aber ihr müsst sie ohnehin erst zu Beginn des nächsten Schuljahres abgeben. Wir sind der Meinung, dass eure Eltern wenigstens die Chance haben sollten, ein kleines Wörtchen bei eurer Entscheidung mitzureden.«

Er reichte jedem der Erstklässler am Haistra-Tisch ein bedrucktes Blatt Papier.
»Kann man auch Kurse abwählen?«, fragte Hannes hoffnungsvoll.
Doch Herr Lurcus schüttelte den Kopf.

»Abwählen geht erst ab dem dritten Jahrgang«, erklärte er. »Es geht bei dem Zettel nur um eure zwei praktischen Kurse. Dieses Jahr habt ihr jetzt die Grundlagen der Zauberei kennengelernt und ab nächstem Jahr beginnt die Zeit, in der ihr das Gelernte dann auch anwenden könnt. Magisches Kochen, magische Tricks für den Alltag, magisches Werkeln und noch ein anderer, der mir gerade nicht einfällt. Es gibt aber auch noch die Kurse Muggelkunde und antike Zauberei, die je nachdem, was ihr später machen wollt, euch auch hilfreich sein können. Aber das steht auch alles auf dem Zettel. Bitte nach den Ferien ausgefüllt mitbringen ja?«
Jan warf einen interessierten Blick auf den Zettel

Einwahlliste für die lebensvorbereitenden Kurse

Im zweiten Schuljahr sind alle Schülerinnen und Schüler von Winterfels verpflichtet, sich in zwei der lebensvorbereitenden Kurse einzuwählen. Hierbei gibt es die Wahl zwischen vier magipraktischen Fächern und zwei wissenserweiternden Fächern. Bitte bringt das Formular ausgefüllt zu Schuljahresbeginn wieder mit.
Zur Wahl stehen folgende Kurse

Magipraktischer Bereich
Verändern und Verstärken von Zaubern - Susanne Hermann
Magisches Kochen - Knut Relting
Magisches Werkeln - Florian Jeffer
Magische Tricks für den Alltag - Ann-Kristin Braun

Wissenserweiternder Bereich
Muggelkunde - Lehrkraft steht noch nicht fest
Antike Zauberei - Walter Bagma

Erstwunsch:______________
Zweitwunsch:_____________
Drittwunsch:_____________

Bei Fragen zu den Kursen könnt ihr euch gerne an Frau Relting oder die jeweiligen Kurslehrer wenden.

Mit freundlichen Grüßen
Georg Tuplantis
Schulleiter

»Mein Bruder durfte damals noch magische Experimente wählen«, erinnerte sich Levi. »Das hat wohl dieser Herr Jürgens unterrichtet und es muss ziemlich interessant gewesen sein. Aber sein Kurs war der letzte. Das Ministerium hat ihn als ›zu gefährlich‹ eingestuft und abgeschafft.«
Filio zog ein beleidigtes Gesicht.

»Ach Mensch«, zeterte er. Ihm war deutlich anzusehen, wie viel Spaß ihm der Experimentierkurs gemacht hätte. »Aber magisches Werkeln hört sich auch gut an. Stellt euch nur vor, was ich für Maschinen bauen kann, wenn ich den Kurs belegt habe.«

»Vielleicht könntest du einen neuen Wecker bauen«, schlug Hannes vor, woraufhin er einen bösen Blick von Filio erntete.

»Weißt du schon, was du für einen Kurs nimmst?«, fragte Levi Jan, während auf der anderen Seite wieder die altbekannte Diskussion über den Spechtwecker aufbrannte.
»Noch nicht wirklich«, antwortete Jan ehrlich. »Aber ich glaube, Muggelkunde wäre ziemlich langweilig für mich. Und Kochen mag ich gar nicht. Das fliegt also auch raus.«

»Sei da mal nicht zu voreilig«, widersprach Levi. »Besonders, wenn du Kochen nicht magst, wäre der Kurs was für dich. Mit Magie ist es viel einfacher ein Essen zuzubereiten. Einen Schneebesen musst du dann nie wieder in die Hand nehmen.«
Jan zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe.
»Trotzdem muss ich dann jede Woche kochen«, beharrte er. Erinnerungen an misslungene Kochversuche von zu Hause stiegen in ihm auf.

»Immer noch besser als dich später jeden Tag abzukämpfen«, entgegnete Levi. »Außerdem können die Schüler des Kochkurses entscheiden, was es zum Mittagessen gibt. Dann kannst du vermeiden, dass uns Spinat aufgetischt wird. Aber letztendlich ist es deine Entscheidung.«

»Ich glaube, Tricks für den Alltag sind gut«, überlegte Jan. »Das hört sich nützlich an.«
Levi nickte zustimmend.
»Der Kurs soll aber recht beliebt sein, auch weil Frau Braun ihn macht. Deswegen weiß ich nicht, ob wirklich alle, die wollen, in den Kurs kommen. Aber ein Versuch ist es wert.«
»Obwohl ich auch gerne magisches Werkeln nehmen würde«, wandte Jan ein. »Das hört sich auch interessant an.«

»Dafür gibt es ja Erst-, Zweit- und Drittwunsch. Wir schreiben Kochen, Tricks und Werkeln auf und lassen Berengars Kristallkugel darüber entscheiden, in welchen Kurs wir letztendlich kommen.«
Lachend schlugen sie ein, auch wenn Jan noch immer nicht ganz überzeugt von dem Koch-Kurs war. Aber mit Levi gemeinsam würde auch das bestimmt eine Menge Spaß machen. Mehr Gedanken konnte er sich ohnehin nicht darüber machen, denn jetzt war Herr Tuplantis aufgetaucht. Mit hellgrünem Anzug, auf dessen rechter Seite ein schwarzes Eichenblatt prangte, stellte er sich vor die Schüler und breitete die Hände aus, um für Ruhe zu sorgen.

»Guten Abend, liebe Schüler«, begrüßte er sie und ließ seinen lächelnden Blick über die vier Haustische schweifen. »Erschreckend wie die Zeit vergeht. Tatsächlich schon das letzte Abendessen dieses Schuljahres. Wir haben viel erlebt dieses Jahr, viel Angsteinflößendes und Erschreckendes, aber auch wieder viel Schönes und viel Ermutigendes. Wir haben viel gelernt: Schulische Inhalte, aber auch gewisse Fähigkeiten und Eigenschaften. Und wir haben lange Zeit unter einer besonderen Situation gelebt. Wir mussten auf vieles verzichten. Was wir sonst täglich gemacht haben, wurde verboten oder gar unmöglich. Aber wir haben es geschafft. Wir haben tapfer durchgehalten und wir haben tapfer zusammengehalten.«

Er machte eine Pause, blinzelte einmal und sah weiterhin lächelnd zu den Schülern.
»Natürlich wollen wir trotz dieser ungewöhnlichen Umstände, ein ganz normales Abschlussfest feiern. Wir wollen die Fünftklässler verabschieden und ihnen alles Gute für ihren weiteren Lebensweg wünschen und wir wollen den Jahrespokal vergeben.«

Er drehte sich einmal um und Jan folgte dem Blick des Schulleiters zu den Bäumen, die hinter den Lehrertischen emporwuchsen. Er erinnerte sich noch gut an den Moment, in dem Herr Lurcus ihnen erklärt hatte, dass dies keine gewöhnlichen Bäume waren: Es waren die Jahresbäume. Statt durch Wasser wuchsen sie durch Leistungen der Schüler. Das Haus mit dem größten Baum gewann am Ende des Schuljahres den Hauspokal.

Jan und die anderen hatten in den letzten Tagen immer wieder zu ihrer Buche und den anderen drei Bäumen geschaut und immer wieder das Gleiche festgestellt. Der Ahorn war einfach mit Abstand der größte der vier. Da hatte auch ihr freiwilliger Hausmeisterdienst nichts mehr geholfen. Zwar ragte die Buche ein Stücken weiter als Eiche und Kastanie in die Höhe, aber den goldenen Pokal, den würde wohl Ehura bekommen.

»Macht nichts«, ermutigte Levi die anderen. »Nächstes Jahr holen wir den Pokal. Da machen wir einfach ... jede Woche Hausmeisterdienst.«
Lina warf ihm einen skeptischen Blick zu.
»So viel ist mir dieses goldene Teil jetzt auch nicht wert.«

Jan schmunzelte. Doch dann drehte er sich wieder zu Herrn Tuplantis, der gerade mit seinem Zauberstab die Höhe der Bäume abmaß.
»Liebe Ehuras, der diesjährige Siegerpokal wandert in euren Gemeinschaftsraum«, verkündete er, woraufhin am Tisch links der Haistras laute Jubelrufe ausbrachen. Aber Herr Tuplantis bat schon nach kurzer Zeit wieder um Ruhe. Jan fand es fair von ihm, dass er den anderen Häusern die eher unschöne Situation abkürzte. Die Ehuras konnten ihren Sieg schließlich auch noch im Gemeinschaftsraum feiern.

Herr Tuplantis rief Aaron Andersen, den Haussprecher aus Ehura nach vorne. Er gratulierte ihm mit einem Händeschütteln, dann reichte er ihm den glanzvollen Pokal.
Doch zu Jans Überraschung wurde nicht nur der Sieger geehrt. Auch die anderen Häuser erhielten einen Pokal, jeweils aus Silber, Bronze und Edelstahl. Und so kam es, dass sich bald auch am Haistra-Tisch eine Trophäe einfand, die Levis Bruder Noah neben dem Buchecker-Kuchen platzierte.

Doch Herr Tuplantis schien noch nicht fertig zu sein mit seiner Siegerehrung. Denn mit seinem Zauberstab ließ er erneut ein Tablett mit vier Pokalen herbeischweben. Jan konnte es von seinem Platz nicht genau erkennen, aber sie schienen aus Holz oder Ton zu sein. Auf jeden Fall hatten sie eine braune Farbe. Was hatte es damit nur auf sich?
Der Schulleiter bat die aufgebrachte Schülermenge erneut um Ruhe.

»Wir Lehrer waren allerdings der Meinung, dass es unfair ist, nach diesem außergewöhnlichen Jahr eine ganz normale Siegerehrung abzuhalten«, erklärte er. »Daher bekommen dieses Jahr alle Häuser einen einmaligen Pokal, als Lohn dafür, dass ihr diese schwere Zeit so tapfer ertragen habt. Wir alle sind unfassbar stolz auf euch und wir alle sind der Meinung, dass ihr diese ganz besondere Ehrung, die unser lieber Hausmeister handgefertigt hat, vollkommen verdient habt.«

Und mit diesen Worten ließ er die hölzernen Trophäen auf die Tische der Häuser schweben. Bei den Haistras wurde sie einmal im Kreis herumgereicht, während Herr Tuplantis bereits den Abschlussjahrgang nach vorne rief.
Jan freute sich, als auch er den Pokal in die Hand bekam. Herr Jeffer hatte sich wirklich außerordentlich Mühe bei dessen Bau gegeben. Vier Zweige, von jedem Baum einer, waren miteinander verflochten worden und bildeten somit den Fuß des Pokals. Für den oberen Teil hatte Herr Jeffer sie so im Kreis gedreht, dass sie zuerst eine Schale bildeten und schließlich jeder an einer anderen Seite aus dem Geflecht herausbrach und jeweils einen Henkel formte. An jedem dieser Griffe prangte ein leuchtend grünes Blatt. Und mittlerweile kannte Jan die Welt der Zauberer gut genug, um zu wissen, dass diese Blätter für immer grün bleiben würden. Und das fand er ein wirklich schönes Zeichen für gemeinsame Hoffnung.

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