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Kapitel 27 - Der Saal der Spiegel

»Kann der Grund nicht auch sein, dass du einen falschen Zauber genommen hast?«, fragte Jan vorsichtig, »oder dass die Platine zu alt war?«
Doch Filio schüttelte überzeugt den Kopf.
»Warum ist sie dann noch nicht gestern Abend in die Luft gegangen?«, entgegnete er, »wäre es nicht logischer, dass jemand heute Nacht das Gelände betreten hat?«
Alles in Jan schüttelte den Kopf, aber er bemühte sich, diese Geste zu unterdrücken. Die Maschine war Filios ganzer Stolz und er wollte seinen Freund nicht weiter kränken. Während er noch nach den richtigen Worten suchte, kam Levi ihm zuvor.
»Das wäre zwar besorgniserregend, aber würde bedeuten, dass deine Maschine funktioniert«, sagte er mit einem aufmunternden Lächeln auf den Lippen.

Dann ließ ein brodelndes Geräusch Jan und Levi allerdings wieder zu ihrem Kessel herumwirbeln, wo der Verholzungstrank erste Splitter von sich warf.
»Die Zwiebelschalen!«, rief Levi panisch, woraufhin Jan schnell das Brett mit den dünnen, braunen Hüllen schnappte und in den Topf kippte.
Und schon war der Junge wieder vollkommen mit seinem überaus komplizierten Zaubertrank beschäftigt. Der Gedanke an einen möglichen Eindringling blieb allerdings in seinem Hinterkopf. Genauso wie die ganzen anderen Sorgen, die sich im Laufe des Schuljahres dort angesammelt hatten.

Die folgende Selbstverteidigungsstunde bei Herrn Egger half nicht viel gegen diese Sorgen. Zwar kündigte der Lehrer an, dass sie sich nun einen weiteren Angriffszauber erlernen würden, der auf einen für Erstklässler beherrschbaren Niveau lag, aber Jan glaubte nicht wirklich, dass ein Beinklammerfluch ihm gegen schwarze Magier helfen konnte, deren Können das Seine weit überstiegen. Dementsprechend lustlos sah er seinen Klassenkameraden zu, wie sie der Reihe nach die mittlerweile recht mitgenommen aussehende Statue verhexten.

In einfache Zauberei hingegen besserte sich seine Laune wieder. Auf dem Weg zu dem Raum, in dem Frau Schmidt ihre heutige Stunde stattfinden lassen wollte, kamen sie an der großen Zitatwand vorbei. Wenn ich an einer Situation nichts ändern kann, dann möchte ich lieber keine Gedanken über sie verschwenden, wurde der Liechtensteiner Zaubereiminister Otto Obermeier in heute hellgrün leuchtenden Buchstaben zitiert, die Jan direkt in den Blick fielen.

»Da hat er sich vermutlich über recht wenig Gedanken gemacht«, kommentierte Filio spöttisch. »Als Zaubereiminister von Liechtenstein kann man glaube ich reichlich wenig ändern.«
»Sei dir da mal nicht zu sicher«, schmunzelte Anna, »auch wenn Liechtenstein in der Muggelwelt und beim Quidditch eher ein Zwerg ist, hat es in vielen Teilen der magischen Welt einen gar nicht so kleinen Einfluss, wie man meint. Dort leben vergleichsweise viele Hexen und Zauberer.«

Während auch Levi sich in die Unterhaltung über Liechtenstein mit einklinkte, wandte sich Jan wieder seinen Gedanken zu. Erneut beschloss er, eine positivere Grundeinstellung anzunehmen. Er konnte sich in dieser Hinsicht von seinen Freunden wirklich noch etwas abschauen. Von Levi den nahezu unerschöpflichen Optimismus, von Filio diesen Humor, den der Junge auch in schweren Zeiten nicht ablegte, von Anna die Ruhe und Gelassenheit, wenn es anderen gar nicht danach war und von Marina die gute Laune, die ihr wunderschönes Lächeln hervorrief, das Jan manchmal ganz durcheinanderbrachte.

Er erinnerte sich an sein Gespräch mit Levi vor einigen Wochen, in dem sein bester Freund Menschen mit Zauberstäben verglichen hatte. Jan merkte von Tag zu Tag mehr, wie sehr ihm der Vergleich gefiel. Zwar hatte er vielleicht einen nicht ganz so optimistischen Kern wie Levi, aber dennoch konnte man mit ihnen die gleichen Zaubersprüche vollbringen. Zumindest hoffte er das. Schließlich hatten Levi und Anna ähnlich passable Leistungen in einfache Zauberei, obwohl die Kerne ihre Zauberstäbe ganz unterschiedlich waren. Vermutlich kam es mehr darauf an, was man mit dem Kern machte, und nicht woraus er bestand. Und was er mit seinem Kern machte, lag ganz allein in Jans Hand.

Als sie vor dem Raum ankamen, zu dem Frau Schmidt sie bestellt hatte, war die Lehrerin bereits anwesend, ebenso ein großer Teil der Ehuras.
»Neun, zehn, elf, zwölf«, zählte sie und tippte dabei mit ihrem Zauberstab auf das Klemmbrett in ihrer Hand. Bei jeder Berührung entstand an der Spitze des Stabs ein kleines Leuchten und Jan vermutete, dass sie die Anwesenheitsliste abhakte. Keine Ahnung hatte er allerdings, was das für ein Raum war, in dem sie heute Unterricht hatten. Wenn er sich nicht täuschte, dann führte die Tür, vor der Frau Schmidt stand, in einen der Türme. In den einzigen Turm, bei dem Jan nicht wusste, was in ihm war. In dem Museumsgang im Turm rechts neben dem Eingang war er schon gewesen und das Lehrerzimmer im Turm links des großen Tores hatte Herr Lurcus ihnen beim Rundgang durch die Schule gezeigt. In dem anderen Turm befanden sich die Unmengen anTreppen, die Filio vor den Winterferien entdeckt und mehrfach mit Jan und denanderen Haistras besucht hatte.

Die Schritte von Marina, Leif und Lina, sowie Frau Schmidts Begrüßung rissen ihn aus seinen Gedanken.
»Dann sind wir ja jetzt vollständig«, stellte die junge Lehrerin fest und ließ das Klemmbrett geschrumpft in ihrer Jackentasche verschwinden. »Schön, dass ihr alle den Raum gefunden habt. Ich hätte es wirklich schade gefunden, wenn jemand von euch die heutige Stunde verpasst hätte. Ich möchte euch nämlich gleich den Saal der Spiegel vorstellen. Dort werdet ihr zwar nicht selbst zaubern können, aber ihr werdet die Möglichkeiten der Zauberei ein bisschen besser kennen lernen - und euch selbst übrigens auch.«

Sie machte eine kurze Pause und ließ mit einer Bewegung ihres Zauberstabs einen Schlüssel aus ihrer Tasche schweben.
»Carl-Wilhelm-Lilienthal hat diesen Raum höchstpersönlich ausgestattet«, erklärte sie. »Und er war aus irgendeinem Grund der Meinung, man müsse ihn mit einem Muggelschlüssel schützen.«
Sie schüttelte lachend den Kopf und erklärte den Schülern noch, welche Arten von Spiegeln die Schüler benutzen durften und wie sie dabei vorgehen sollten.
»Vermutlich seht ihr den Saal der Spiegel nur jedes zweite Schuljahr einmal«, endete sie ihre Erzählung. »Bereits Leopold Clemens hat das so eingeführt, weil ihm bewusst war, wie gefährlich die Artefakte in diesem Turm sein können. Es gab schon Leute, die sich ganz und gar in den Illusionen, die die Spiegel hervorrufen, verloren haben.«

Dann öffnete sie die Tür zum Saal der Spiegel. Dahinter kam etwas zum Vorschein, was Jan staunen ließ. Zwar hatte er sich im Vorfeld bereits überlegt, wie er sich den Raum vorstellte, doch diese Gedanken waren nicht im Vergleich zu dem, was er jetzt sah. Unzählige von Spiegeln standen unstrukturiert im Raum herum - oder nach einer ganz bestimmten Struktur von Lilienthal, die niemand außer dem Schulgründer verstehen konnte. Einige hatten kunstvolle Rahmen, die mit Beschriftungen verziert waren, andere wiederum schwebten in der Luft und Jan sorgte sich, sie könnten auf seine Füße fallen, wenn er sich vor sie stellte. Diese Angst wurde aber von der lustigen Vorstellung verdrängt, sein Vater würde diese Spiegel sehen und fragen, ob sie an Siemens' Lufthaken befestigt wären.

Schmunzelnd ging er zu dem ersten Spiegel, der zu seiner Überraschung ein ganz gewöhnlicher Konvexspiegel aus der Muggelwelt war. Während Filio neben ihm staunte, dass er so einen Zauberspruch auch gerne können würde, konnte Jan die Wölbung im Glas ganz genau erkennen. Doch bald kam er tatsächlich zu einem Exemplar, das es so in der nichtmagischen Welt auf keinen Fall gab. Der Spiegel Nethcaeb sollte etwas anzeigen, was man in den nächsten Stunden beachten musste. Wie Frau Schmidt es angewiesen hatte, überlegte Jan erst, was er glaubte, darin sehen zu werden. Was musste er in den nächsten Stunden beachten. Vielleicht, dass er in Verteidigung gegen die Dunklen Künste gut aufpasste? Oder, dass ihm kein peinliches Verhalten gegenüber Marina passierte? Oder doch eher, dass er keinen Spiegel zerstörte?

Gespannt öffnete er seine Augen und betrachtete sein Spiegelbild. Zuerst sah er nur sich selbst. Dann aber wurde im Hintergrund ein brauner Punkt sichtbar, der sich langsam zu einem Carl entwickelte. Verwundert betrachtete Jan sein Abbild im Nethcaeb. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, warum er einen Carl beachten sollte. Wäre heute oder morgen Abflugtag gewesen, dann hätte er es sich noch erklären können, aber kurz vor den Osterferien, mitten im Schuljahr, hatte er keine Ahnung, was der Spiegel meinte.
Kopfschüttelnd ging er zur nächsten Glasscheibe, einer golden umrahmten, auf drei wackligen Füßen stehenden Version mit der Aufschrift haubuda in ahwio hwarban.

Schnell stellte er fest, dass die Spiegel sich nicht nur optisch unterschieden, sondern alle von ganz unterschiedlicher Art waren. Während manche Jan zum Nachdenken anregten, hielt er andere für etwas überflüssig, wie zum Beispiel den Spiegel Crascena, der ein geeignetes Essen für den morgigen Tag vorschlug.

Die Doppelstunde im Saal der Spiegel verging wie im Flug und schon bald mussten sich die Haistras auf den Weg zu ihrer Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste machen. Während sie durch die Gänge der Burg liefen, unterhielten sie sich lautstark über ihre Erlebnisse.

»Also ich werde mein Spiegelbild als Geist so schnell nicht vergessen«, war sich Levi sicher, woraufhin Jan laut anfangen musste zu lachen. Er bedauert es fast schon ein wenig, dass er es nicht mehr bis zu dem Spiegel geschafft hatte, von dem Levi gerade erzählte.
Filio hingegen sah schweigend zu Boden und fuhr sich unruhig durch seine zerzausten Haare.

»Alles gut bei dir?«, fragte Levi vorsichtig und versuchte dem Jungen in die Augen zu sehen.
Der zog gequält einen Mundwinkel nach oben.
»Einer der Spiegel hat mir das schlimmste Missgeschick des Monats gezeigt«, begann er, »das war natürlich die Sache mit der Platine heute Nacht. Ich habe mit in Selbstverteidigung eben mal das Buch angeschaut, das V-O-I-B uns ausgeliehen hat und ich bezweifle mittlerweile, dass wir das Loch in der Decke repariert bekommen. Außer einem Reparo und ein paar besonderen Variationen für Brillen und Papiere steht da nichts zu unserem Problem drin. Wie soll ich das ganze denn nur wieder gutmachen?«

Levi verzog nachdenklich das Gesicht.
»Vielleicht müssen wir das Ganze auch nicht selbst machen«, überlegte er. »Ein Erstklässler kann nun mal kein Loch reparieren, das eine Praline verursacht hat, die mit allen möglichen Zaubern geladen war. Aber mein Bruder aus der vierten Klasse sollte das schon eher hinbekommen. Sobald ich ihn sehe, frage ich ihn. Ich bin mir sicher, dass wir heute Nacht wieder unter einer heilen Decke schlafen.«

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