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Kapitel 23 - Ehrlichkeit und Sicherheit

Verwundert kam Jan auf seinem Besen zum Stehen. Er konnte noch nicht begreifen, was gerade passiert war. Er hatte so eine gute Torchance gehabt und jetzt brach Herr Tuplantis einfach das Spiel ab. Der Geräuschpegel auf den Tribünen stieg scharf an, Sorge machte sich im Stadion breit. Ein so plötzlicher Abbruch des Quidditchspiels musste einen wirklich wichtigen Grund haben.
Jan flog verwundert zum schwebenden Umkleidehäuschen, auf dessen Balkon sich bereits der Großteil der Spieler zusammengefunden hat.

»So streng habe ich Tuplantis noch nie erlebt«, sagte Leif gerade, als Jan landete. »Was ist da nur los?«
»Wir finden es nur raus, wenn wir uns so schnell wie möglich umziehen und dann zum Innenhof eilen«, meinte Levi. »Aber das war ein echt gutes Spiel von euch allen. Schade, dass wir es nicht beenden konnten, es wäre bestimmt noch spannend geworden.«
Jan nickte. Der Spielabbruch hatte ihm seine Torchance genommen und darüber war er noch immer etwas ärgerlich. Allerdings war er ebenso neugierig, was denn nun das plötzliche Ende des Spiels bewirkt hatte, und daher folgte er Hannes in ihre Umkleide.

»Ich fordere höchste Beeilung«, ertönte Herrn Tuplantis' Stimme von draußen. »Ihr werdet über die aktuellen Umstände informiert, sobald ihr im Innenhof seid.«
Levi betrat kopfschüttelnd den Raum.
»Was da nur los ist«, murmelte er verwundert. »Denkt ihr, dass die Ausbrecher aus Askaban unsere Schule angreifen?«
»Ich glaubte, dann hätte Herr Tuplantis noch extremer reagiert«, überlegte Jan. »Er würde uns ja nie auf eigene Faust auf die Burg zurückgehen lassen, wenn in jedem Busch ein Schwerverbrecher sitzen könnte.«

Nachdem die Jungen sich umgezogen hatten, warteten sie auf dem Balkon noch auf die Mädchen und die Ehuras und flogen dann zum Besenschuppen, wo sie ihre Schulbesen abstellten. Zu ihrer Überraschung waren sie keineswegs die letzten, die das Stadion verließen. Besonders die Zuschauer auf den großen Tribünen mussten lange warten bis jeder die Strickleiter hinuntergeklettert war.
Um den Weg zum Boden zu verkürzen, hatte Herr Tuplantis das fliegende Schiff ein ganzes Stück nach unten gezaubert hatte, sodass der Abstieg nur noch wenige Meter betrug.

Während er seinen Blick über die Menge schweifen ließ, entdeckte er auch einige Lehrer, wie zum Beispiel Frau Schmidt, die am Wegesrand stand und die Schüler genau beobachtete. Herr Hausmann wiederum flog etwas unbeholfen auf seinem Besen über der Schülermenge und kontrollierte den Ablauf aus der Luft heraus.
»Herr Goldenberg fehlt immer noch«, stellte Marina besorgt fest.
Levi nickte. »Irgendetwas ist da nicht in Ordnung. Unter normalen Umständen würden die Lehrer niemals Herrn Hausmann fürs Fliegen einsetzen. Er ist ein genialer Zauberer, aber Fliegen ist einfach nicht seine größte Stärke.«
Jan nickte und ihn überkam fast schon ein wenig Mitleid, als er sah, wie der etwas dickere Lehrer auf seinem Fluggefährt hin- und herschwankte.

Seine Sorge milderte sich auch nicht, als sie das Schulgelände betraten. Zwar sah es nirgendswo aus, wie als hätte es einen Kampf zwischen Lehrern und Gefängnisausbrechern gegeben, aber die aktuellen Umstände waren Grund zur Unruhe genug. Alles war in letzter Zeit so merkwürdig verlaufen. Zuerst die Eulen, die schon seit Wochen merkwürdiges Verhalten aufwiesen, die Verbrecher, die aus Askaban entkommen waren, dann Herr Jorski, der mysteriöse Briefe verschickte und genaudann krank war, als man ihn brauchte und noch das Spiel, bei dem die Ersatzschiedsrichterin zu spät kam, weil es ein Problem mit dem Bannzauber gab. Nicht zu vergessen waren natürlich auch die Ereignisse aus dem ersten Halbjahr, geheimnisvolle Fremde, ein explodierter Stall und das mysteriöse Verschwinden zweier Lehrer. Irgendetwas lief schon das ganze Jahr schief und Jan musste an seine Eltern denken, die sich mit Sicherheit unfassbar sorgen würden, wenn sie von der aktuellen Lage ihres Sohns wüssten. Aber als er sich allerdings an die merkwürdigen Briefe erinnerte, die sie ihm in letzter Zeit geschrieben hatten, kam Zweifel in ihm auf, ob sie wirklich so besorgt um ihn wären. Er hatte noch immer gut den Wortlaut ihres vorletzten Briefs im Kopf. Mach dir keine Sorgen um diese Verbrecher, die machen schon nichts. Bei den Muggeln wurde auch schon mal ein Verbrecher im ganzen Land gesucht, aber da ist er ja auch nicht an deine Schule gekommen.

Vor einem halben Jahr hätten seine Eltern niemals so mit ihm geredet und Jan wunderte sich mit jedem Brief, den er von ihnen erhielt, mehr. Er hatte schon alle möglichen Vermutungen aufgestellt, wie es zu den merkwürdigen Schreiben kommen konnte, aber eine war unrealistischer als die andere und er wollte gar nicht wissen, was Lina dazu sagen würde, wenn er ihr eine erzählte.
Aber vielleicht würde er ja gleich herausfinden, was es mit all den geheimnisvollen Vorfällen auf sich hatte. Auch wenn er gar nicht genau wusste, ob er das überhaupt wollte.

Als sie den Innenhof betraten, war dieser bereits gut gefüllt. Eine angespannte Atmosphäre herrschte in dem zentralen Ort und Jans Aufregung wuchs. Schweigend setzten er und die anderen Haistras sich zu Filio und Anna an den Tisch.
»Das war ein echt gutes Spiel von euch«, lobte der Junge mit der Igelfrisur. »Eigentlich wollten wir auch auf euch warten, aber der Strom an Schülern hat uns einfach mitgerissen, da hatten wir keine Chance.«
Doch niemand antwortete ihm. Es war eindeutig, dass für seine lockere Art jetzt der falsche Zeitpunkt war. Es ging um die Zukunft ihrer Schule und um ihre eigene Zukunft. Wortlos betrachtete Jan die letzten Schüler, die noch die Halle betraten. Zum Schluss kamen Herr Hausmann, Frau Schmidt und Herr Tuplantis. Die drei bewegten sich mit fast schon militärischem Laufschritt zu den Lehrertischen nach vorne. Während die anderen beiden sich auf ihre Plätze setzten, stellte sich Herr Tuplantis vor die Lehrertische, sodass ihn alle Schüler gut sehen konnten.

»Liebe Schülerinnen und Schüler«, begrüßte er sie. »Bestimmt wundert ihr euch, warum euer Spiel abgebrochen werden musste. Der Grund dafür sind die zwei Werte, auf denen mein Handeln basiert – Ehrlichkeit und Sicherheit. Und da letztgenannter zunehmend in Gefahr gerät, möchte ich doch wenigstens vollkommen ehrlich mit euch sein und euch die neusten Erkenntnisse mitteilen, nach denen eure Sicherheit auf dem Quidditchfeld erheblich in Gefahr war.«

Normalerweise wäre dies einer der Momente gewesen, in denen sich Gemurmel erhob. Wenn der Schulleiter in seiner Rede spannende Andeutungen machte, gab es einige Schüler, die das Bedürfnis hatten, ihren Spekulationen freien Raum zu lassen. Doch das war heute anders. Nicht einmal Filio konnte sich zu einem lustigen Satz hinreißen. Auch Linas Gesicht war bleich und passte gar nicht zu dem sonst so schlagfertigen Mädchen.

»Herr Jorski und ich haben uns heute die Eulen genauer angeschaut und haben festgestellt, dass sie nicht wie gewöhnlich zu allen Ecken und Enden unser Schulgelände verlassen, sondern alle eine bestimmte Stelle im Wald anvisieren und sich erst danach in alle Himmelsrichtungen zerstreuen.
Wir haben ein wenig getestet und schließlich einige Kollegen zur Hilfe gerufen. Leider haben wir die Spur der Eulen immer irgendwo im dichten Wald verloren, weshalb wir Herrn Goldenberg gebeten haben, einer Eule mit seinem Besen hinterherzufliegen.«
Bei diesen Worten sah sich Jan am Lehrertisch um. Er konnte den Lehrer für Deutsch und Flugunterricht, der doch durch seine himmelblauen Anzüge immer so auffällig gekleidet war, nirgends entdecken.

»Wir sind unserem Kollegen eine Zeit lang gefolgt, haben ihn aber wie die Eulen nach einiger Zeit aus dem Blick verloren«, fuhr Tuplantis fort und ein Schatten legte sich über sein Gesicht. Trotzdem sprach der Schulleiter weiterhin deutlich und mit lauter Stimme.
»Während wir uns noch darüber unterhalten haben, was für ein guter Flieger Herr Goldenberg doch ist, hörten wir plötzlich einen Hilferuf. Es war eindeutig die Stimme unseres werten Kollegen. Wir liefen in die Richtung aus der die Stimme kam und schon nach kurzer Zeit kam Herr Goldenberg uns ohne seinen Besen, dafür aber mit einem blutüberströmten linken Arm zurück.«

Nun konnten sich einige Schüler doch nicht mehr zurückhalten. Es wurden lauter in der Halle, sodass Jan nur einige Wortfetzten verstehen konnte.
»Wer hat ihm so etwas angetan?«
»Lebt Herr Goldenberg noch?«
»Ich will nach Hause!«
Herr Tuplantis machte, wie es für ihn üblich war, beruhigende Handbewegungen. Jan hatte ihn noch nie, um Ruhe rufen gehört, der Schulleiter bevorzugte eindeutig die nonverbale Art.

Wie so oft hatte sie Wirkung. Das Rufen und Tuscheln erstarb, wenn auch nicht schlagartig,  und Herr Tuplantis konnte seine Rede fortsetzen.
»Wir sind zutiefst dankbar, dass wir unseren Kollegen und Freund lebendig ins Schloss bringen konnten, wo sich unsere herausragende Ärztin Frau Elverhøj nun um ihn kümmert. Sie vermutet, dass er schon morgen wieder wohlauf ist. Bis dahin müssen wir wohl auch warten, um neue Erkenntnisse zu bekommen, denn es wäre doch sehr voreilig von uns, Herrn Goldenberg bei seiner Genesung zu stören. Außerdem sind wir bereits in der Lage, eine recht schlüssige Vermutung aufzustellen, was wohl passiert ist.«

Er machte eine kurze Pause und machte mit seinem Zauberstab einige Bewegungen durch due Luft, woraufhin ein bläulich schimmerndes Abbild von Winterfels in der Luft erschien. Dann zog der Schulleiter einen blauen Kreis darüber, der Jan an eine Schneekugel erinnerte.
»Hier seht ihr Winterfels, eure Schule, euer Wohnort, euer zweites Zuhause. Wie ihr bereits wisst, haben wir mit dem britischen Bann-Experten Ray Grimmson im letzten Jahr einen Bannzauber errichtet, der das Betreten und Verlassen des Schulgeländes für Menschen unmöglich macht. Eulen und alles andere Getier konnte aber weiterhin problemlos die Banngrenze überqueren.
Allerdings scheint es so, als wäre der Bann manipuliert worden. Nur noch an einer Stelle ist es jetzt möglich, ihn zu überqueren – und das gilt auch für Tiere. Und an dieser Stelle wurde Herr Goldenberg von dem ehemaligen Todesser und Ausbrecher aus Askaban Antonin Dolohow angegriffen.«

Mit diesen Worten war es endgültig vorbei um die Ruhe im Innenhof. Die schlimmsten Befürchtungen der Schüler waren wahr geworden. Laute Rufe hallten kreuz und quer über den Hof, sodass man seine eigenen Worte kaum noch hören konnte.
»Wenn Dolohow da ist, dann sind es Rowle und die anderen mit Sicherheit auch«, befürchtete Marina. In ihrer eigentlich so lebensfrohen Stimme konnte Jan ein ängstliches Zittern vernehmen.

»Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass Herr Tuplantis, Frau Relting und die anderen Lehrer den dunklen Zauberern mehr als ebenbürtig sind«, erwiderte Levi, doch auch seine Stimme klang weniger optimistisch als sonst.
Was Marina daraufhin antwortete, konnte Jan nicht mehr hören, weil die Rufe von anderen Schülern alles übertönten.
Er hörte einen Furho, der forderte, die Schule zu evakuieren und eine Schülerin aus Kesten, die zum Kampf gegen die Bösen aufrief.
Doch Tuplantis ließ sich von niemandem aus der Ruhe bringen. Er betrachtete die Schüler mit einem mitleidigen Blick und senkte erneut seine Hände, um Ruhe in die aufgebrachte Menge zu bringen.

»Wir warten Herrn Goldenbergs weitere Aussagen ab und werten unsere Informationen fertig aus«, fuhr der Schulleiter schließlich fort, »dann werden wir euch die Maßnahmen vorstellen, die wir ergreifen, um euren Schutz zu gewährleisten. Bis dahin verlässt kein Schüler das Burggelände. Der Flugunterricht muss daher in theoretischer Form in den Klassenräumen stattfinden. Außerdem ist es jedem untersagt, Eulen zu verschicken. Unsere Widersacher scheinen jeden Brief abzufangen und so zu verändern, dass niemand aus der Außenwelt etwas von unserer Lage mitkommt. Es ist also nicht nur nutzlos, Briefe zu verschicken, da der Inhalt ohnehin verändert wird, sondern noch dazu leiten wir damit Informationen an unseren Feind weiter.
Als eine weitere Maßnahme wird immer ein Lehrer von der Burgmauer aus Wache halten. Frau Relting und unser Hausmeister Herr Jeffer sind gerade schon damit beschäftigt, einen sicheren Ort dafür zu errichten. Wir werden alles dafür geben, dass niemandem von euch etwas passiert.«
Der Schulleiter schenkte den Schülern noch einen aufmunternden Blick, dann ging er an seinen Platz, um das Abendessen zu eröffnen.

Während des Abendessens ergaben die merkwürdigen Zustände für Jan langsam einen Sinn. Seine Eltern hatten also nie seine echten Briefe erhalten, sondern nur eine überarbeitete Version, in der nichts von seinen Sorgen stand. Damit ihm dieser Betrug allerdings nicht auffiel, mussten die Fälscher auf den Brief seiner Eltern eine Antwort auf Jans Erzählungen zu seinen Sorgen schreiben. Die Schrift hatten sie wahrscheinlich mit einem Zauber kopiert, sodass der Trick außer dem fragwürdigen Inhalt und dem Verhalten der Eulen nicht auffallen konnte.

»Das ergibt Sinn«, stimmte Filio Jan zu, nachdem er seinen Freunden von seiner Theorie erzählt hatte. »Dann weiß ich jetzt auch, warum meine Oma mir auf manche Fragen nicht geantwortet hat. Meine Fragen dazu haben die einfach aus dem Brief entfernt.«
Er hielt einen Moment inne. Unter anderen Umständen hätte er jetzt mit seinem Buchenblattkostüm lustig ausgesehen. Aber so brachte sein komischer Gesichtsausdruck niemanden zum Lachen.
»Aber warum sollte jemand aus Askaban ausbrechen, um die Briefe an meine Oma zu zensieren?«, fragte er dann verwundert.

Jetzt konnte sich Lina ein kurzes Lachen nicht mehr verkneifen.
»Das ist wohl kaum ihr Hauptziel gewesen«, antwortete sie. »Aber wenn sie unsere Schule abschotten wollen, um sie zum richtigen Zeitpunkt anzugreifen, dann darf niemand von unserer Lage wissen. Sonst könnte ja Hilfe von außerhalb kommen.«
Linas Wortwahl löste Sorge in Jan aus. Zum richtigen Zeitpunkt angreifen. Wann war dieser richtige Zeitpunkt? Noch heute? Oder erst in mehreren Monaten. Diese Ungewissheit bereitete dem Jungen zunehmend Sorgen.

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