Kapitel 25
Malin P.o.V
Ich lief zu meiner Mutter, die im Stall stand und nahm mir sieben von den Halftern, die am Eingang hingen. „Hallo Mama, die Jungs und ich wollten ausreiten. Ist das OK?" fragte ich sie. „Ja klar ist das ok, aber wen reitest du denn?" „Ich nehme Cash." antwortete ich und sofort wurde ihr Blick etwas trauriger. „Ich muss dir leider sagen, dass wir Cash seit einem Monat nicht mehr gesehen haben. Wir haben das ganze Gelände und alle Weiden abgesucht, aber er ist nirgends zu finden..." „Ok... Ich hab ne Idee wo er sein könnte!" „Aber wo willst du denn suchen?" „Lass das mal meine Sachen sein. Kann ich einfach irgendwelche Pferde nehmen?" Nimm die von der Weide hinterm Reitplatz, da stehen zwei Friesen, einen Orlow Traber, ein Lusitano, ein Welsh Cob, ein deutsches Reitpony und ein Hannoveraner."(googelt notfalls einfach Bilder XD) „Ok, ich reit dann bei einem von den anderen mit auf dem Pferd." „Ja mach das."sagte sie noch, ehe ich bemerkte, dass die Jungs hinter mir standen. „Können wir?" fragte ich und lief in Richtung der Weide. Die Jungs folgten mir und ich blieb am Koppelzaun stehen.
Ich ging auf die Koppel (Koppel=Weide) und pfiff einmal laut. Ich wartete kurz und dann kamen auch schon sieben Pferde angaloppiert. Kurz vor mir blieben sie stehen und ich legte ihnen die Halfter an. Ich öffnete das Tor und sah die sieben erwartungsvoll an. „Nehmt euch ein Pferd!" sagte ich und dann kam Kihyun und nahm sich einen von den Friesen. Wonho nahm sich den anderen und Jooheon schnappte sich das Welsh Cob. Changkyun nahm sich dann den Hannoveraner. Hyungwon nahm sich dann schlussendlich auf Empfehlung der anderen den Orlow Traber und so bekam Shownu den Lusitano, den sich keiner zutraute, da er schon jetzt etwas nervös wirkte. Wir liefen zum Stall, putzten und sattelten die Pferde. Wenig später saßen die anderen auf und sahen mich komisch an.
„Wen reitest du eigentlich?" fragte Hyungwon, der auf seiner Stute Askja saß und sie streichelte. „Ich werde bei einem von euch mitreiten." sagte ich und die Jungs erschraken. „Wer nimmt mich mit?" fragte ich und sofort rief Kihyun „Shownu macht das!" bevor ich mir jemanden aussuchen konnte. Ich setzte also meine Kappe auf und sah Shownu an, der auf Alfonso, kurz Alfi, saß. Bevor ich aufstieg sah ich mir die Gruppe noch einmal an. Kihyun auf Tjalda und Wonho mit Naepa daneben. Die beiden etwa 1.65m großen Friesen standen entspannt nebeneinander und ihre Reiter unterhielten sich schon wieder. Dann kam Hyungwon auf Askja der dunkelbraunen bis fast schon leicht schwarzen Orlow Traber Stute die etwa 1.62m groß war. Neben ihm stand Jooheon auf dem Welsh Cob Martino, welches die Farben eines Hafflinger hatte und etwa 1.55 groß war. Auch Minhyuk saß nich wirklich hoch auf seinem 1.52m großen deutschen Reitpony namens Kenny. Kenny war hellbraun mit Blesse und schwarzer Mähne. Die beiden unterhielten sich mit Changkyun, der auf Toffey einem Rotbraunen Hanoveraner saß, der etwa 1.66m groß war. Dann kam nur noch Shownu auf dem 1.60m großen Hell grauen bis weißen Lusitano Alfonso. Die Gruppe sah echt gut aus und ich packte Kenny nur schnell einen Führstrick in die Satteltasche, ehe ich mich zu Shownu auf Alfi schwung und wir los ritten. Ich hielt meine Hände um Shownus Brust und es störte ihn auch nicht.
Nach einer guten halben Stunde auf den Feldern sagte ich „Antraben!", bekam aber Gegenwind von Kihyun. „Aber Malin! Was wenn du runter fällst!" sagte er und ich schüttelte nur mit dem Kopf, ehe ich für Shownu die Entscheidung nahm und Alfi zum Trab antrieb. Er gehorchte und wir trabten dann mit der ganzen Gruppe. Wir liefen noch eine ganze Weile zwischen den Feldern, bis ich die Gruppe auf ein Feld Richtung Lichtung führte. Als wir ankamen sah ich auf die Uhr und stellte fest, dass es etwa 17 Uhr war. Wir stiegen ab und machten den Pferden die Gebisse raus, damit sie Fressen konnten. Wir standen auf einem Hügel unter einem Baum und um uns herum war nur Weide, beziehungsweise Gras. „Bleibt hier und kommt erst wenn ich euch rufe!" sagte ich zu den Jungs, welche sich immer noch wunderten, warum ich sie hier her gebracht hatte.
Ich lief einfach den Hügel hinunter und setzte mich unten ins Gras während ich die Augen schloss. Ich saß dort bestimmt fünfzehn Minuten, bis ich eine leichte Vibration im Boden spürte und aufstand. Ich öffnete meine Augen und war über glücklich, meinen Cash zu sehen. Er war wie immer pünktlich und hatte sogar seine Freunde mitgebracht. Cash galoppierte auf mich zu und ich pfiff einmal, woraufhin er sich mit einem wiehern nur noch mehr beschleunigte. Als die kleine Herde, die aus etwa sechs Pferden bestand, bei mir ankam knuddelte ich Cash und freute mich so ihn zu sehen. Cash war ein 1,65 großer Anglo Araber mit einem hellen blonden Fell. Er hatte zu dem noch eine lange weiße Mähne und eine Blesse.
Ich sah zu den Jungs hinüber und winkte ihnen als Zeichen, dass sie her kommen sollten. Das taten sie auch und vorsichtig näherten sie sich der Herde. „Woher wusstest du, dass er kommen würde?" fragte Wonho verdutzt. „Schon damals kam er jeden Tag um diese Uhrzeit hierher. Ich wusste einfach, dass er immer noch kommen wird." sagte ich und legte meine Stirn an die von Cash. Dann zog ich mein Handy aus der Tasche und rief meine Mutter an. „Ja Malin?" „Mama, wir haben ihn und die Herde gefunden." „Was? Aber wie?" „erkläre ich dir später wir kommen mit der Herde nach Hause, bereite eine Weide vor OK?" „Ja OK, bis nachher." sagte sie und ich lag auf. „Wir treiben die Pferde zum Stall Jungs!" sagte ich und wir liefen wieder zu den anderen Pferden.
Wir trensten wieder richtig und ich nahm den Strick aus Kenny's Satteltasche. „Was hast du vor?" fragte Jooheon und ich antwortete nur : „Na reiten, was sonst?" Damit Pfiff ich einmal speziell und sofort kam Cash angelaufen. Ich knotete die Enden des Stricks zusammen und hing ihn Cash um den Hals. Dann saß ich auf und erklärte den Plan. „OK Jungs! Jetzt ist Teamplay gefragt! Minhyuk, Jooheon, ihr bleibt hinter der Herde. Changkyun ,Hyungwon, Shownu! Ihr übernehmt die linke Seite und passt auf, dass kein Pferd abhaut. Kihyun, Wonho! Ihr tut das gleiche auf der rechten Seite. Ich laufe mit Cash vor. Alles verstanden?" fragte ich ein letztes Mal und bekam ein nicken als Antwort. Wir liefen zu der Herde und kreisten sie ein. Dann lief ich vor und jeder nahm auf seiner Position Platz. Ich galoppierte an und die Herde tat es mir gleich. Im Galopp trieben wir so die Pferde zum Stall und dort auf die Koppel, dessen Tor offen stand. „Sehr gute Arbeit Leute!" sagte ich stolz und wir ritten die Pferde trocken. Nachdem wir sie dann abgesattelt und zurück auf die Weide gebracht hatten, brachte ich Cash auf die Weide zu seiner Herde.
Wir brachten die Halfter in den Stall und gingen ins Haus, wo jeder erstmal duschte. Ich als letztes und so kam Shownu mit nassen Haaren in unser Zimmer und setzte sich aufs Bett. Ich muss zugeben, dass er mit nassen Haaren echt gut aussieht. Ach was denke ich denn da! Ich nahm meine Sachen und ging ins Bad. Dort ließ ich das warme Wasser über mich laufen und wusch mich. Wenig später stand auch ich umgezogen in unserem Zimmer und sah auf die Uhr. Es war schon wieder 21 Uhr ! Wir beschlossen also schlafen zu gehen, da wir morgen unbedingt wieder ausreiten wollten.
Nachdem wir am nächsten Tag gefrühstückt hatten, machten wir wieder unsere Pferde fertig und ritten los. Diesmal hatte ich Cash sogar eine Trense angelegt und so liefen wir einen Weg zu einem See. Bewusst, da ich den Jungs schon gesagt hatte, dass sie ihre Badehosen unter den Reithosen anziehen sollten. Ich führte unsere Truppe zu einem nicht ganz so tiefen See. Er war abgelegen und von von Wiesen und Bäumen umgeben. Wir zogen unsere Klamotten aus und sattelten die Pferde ab. Wir liefen alle ins Wasser und tobten im See herum. Wonho zog sich kurz mit Shownu zurück , was mich aber nicht weiter störte, da ich damit beschäftigt war, Minhyuk unter Wasser zu tauchen. Auf einmal packten mich allerdings zwei starke Arme und zogen mich an einen Oberkörper. In meinem Rücken konnte ich ein Sixpack spüren und von den Armen konnte ich mich nicht befreien. Es musste Shownu sein der mich festhielt, da Ich die anderen sehen konnte.
Wonho kam von vorne und hielt meine Beine fest, dann kam Minhyuk und kitzelte mich durch. „Haha.. Minhyuk! Haha.. Lass mich los!Haha" schrie ich vor lachen und die drei warfen mich ins Wasser, wodurch ich mit einem lauten platscher aufs Wasser knallte.Alle lachten, nur ich rieb mir meinen Rücken von dem Aufprall. Wir spielten noch etwas weiter bevor wir aus meinem Rucksack und den Satteltaschen der anderen ein paar Decken und Getränke sowie Essen holten und alles auf der Wiese ausbreiteten. Wir waren zu faul schon wieder unsere Reithosen anzuziehen und blieben darum in unseren Badeklamotten. Wir tranken ein paar Getränke und aßen Wassermelone und andere Früchte. Danach legten wir uns in die Sonne.
Shownu lag neben mir und ich riskierte einen Blick. Er hatte ein Sixpack und seine nassen Haare hingen ihm im Gesicht. Er sah gerade wirklich richtig sexy aus. Ich hatte ihn wirklich lieb. Die anderen lagen ebenfalls in der Sonne und wir lauschten der Musik, die über meine Bluetooth Box lief. Ich legte mich auch hin und hatte einen Wecker für dreißig Minuten gestellt. Die Pferde waren ebenfalls neben dem See am grasen und dieses entspannende Bild ließ mich kurz dösen. Nach den geplanten dreißig Minuten packten wir alles ein und zogen uns wieder an. Wir ritten alle gut gelaunt nach Hause und aßen dort gemeinsam zu Abendbrot. Morgen würde ich meinen Vortrag in meiner alten Schule halten . Ich ging heute früher als die anderen ins Bett, da ich morgen schon um acht Uhr früh in die Schule musste. Meinen Vortrag und die Präsentation hatte ich schon fertig und so konnte ich beruhigt einschlafen.
Am nächsten morgen klingelte pünktlich um sechs mein Wecker, den ich schnell ausstellte da Shownu noch weiter schlafen sollte. Ich nahm mir meine Klamotten und ging ins Bad um mich fertig zu machen. Anschließend nahm ich mir unten einen Kaffee und ein Bötchen und verließ samt Tasche das Haus. Ich stieg in das Auto meiner Mutter, weil es praktischer war als der große Van. Ich kam pünktlich um viertel vor acht an meiner alten Schule an. Das Horst-Jansen-Gymnasium. Ganze acht Jahre meines Lebens hatte ich hier verbracht um mein Abitur in der Hand zu halten.
Ich betrat das große Hauptgebäude und lief wie geplant direkt zur Aula. Vor ihr warteten schon Kurt,Timo,Romina, Antonia und Titus. Ich begrüßte alle, da ich sie noch alle kannte. Romina freute sich natürlich riesig, mich zu sehen und fiel mir um den Hals. Wir redeten alle miteinander bis Herr Meyer kam und sich für unsere Anwesenheit bedankte. Dann sagte er uns, wer wann seinen Vortrag halten würde. Anfangen würde es mit Romina, dann kam Kurt, anschließend Timo,Antonia, Titus und zu guter letzt ich. Wir gaben Herr Meyer unsere USB Sticks und Romina begab sich vor den ganzen Schülern auf die kleine Bühne. Sie begann ihren Vortrag über ihr Leben nach dem Abitur, so wie es alle tun würden. Ich sah mir die Aula an, sie war von oben bis unten voll mit Schülern, die wahrscheinlich alle in die neunte Klasse gingen. Es war kein einziger freier Platz mehr zu sehen und hin und wieder mussten die Lehrer ein paar Schüler ermahnen, dass sie aufpassen sollten.
Nachdem Titus seinen Vortrag über seine Sportlerlaufbahn beendet hatte, betrat ich die Bühne und begann meinen Vortrag auf Koreanisch. „Annyeonghaseyo, je ileum-eun Malin-ibnida. Oneul-eun godeunghagsaeng ttaeui salm-e daehan iyagileul jeonhagessseubnida." sagte ich und sofort sah ich in fragende Gesichter. „Nun richtig. Hallo, ich bin Malin und halte euch heute einen Vortrag über mein Leben nach dem Abitur. Das ist das gleiche wie gerade, nur, dass es jetzt deutsch und nicht koreanisch ist." Nach dieser kurzen Einführung, erzählte ich den Schülern einiges, wie zum Beispiel von meinem Umzug nach Südkorea und meinem dort anfänglichen Job als Assistentin. Aber auch, dass ich jetzt die Managerin einer in Korea recht bekannten Kpop Band bin. Ich erklärte ihnen ein paar Unterschiede zwischen Deutschland und Südkorea und bedankte mich am Ende meines Vortrags für ihre Aufmerksamkeit.
Herr Meyer bedankte sich noch einmal bei uns allen und sagte den Schülern, dass sie nun nach Hause durften. Mit uns paar Leuten sprach er noch kurz über unsere Vorträge und lud uns zu einem Kaffee ein, den ich dankend ablehnte. Ich fuhr dann gegen 14 Uhr nach Hause und traf dort auf meine Jungs, die gemeinsam PS4 zockten. Sie saßen im Zimmer meines Bruders und spielten gegeneinander irgend ein Shootergame. Ich lächelte, auch wenn es mir nicht sehr gefiel, wenn mein Bruder in ihre Nähe war. Es schien sie aber nicht zu stören und darum ließ ich ihnen den Spaß. Ich ging in unser Zimmer und zog mich um. Dann ging ich raus und gesellte mich zu Cash und seinen Freunden. Ich sah ihnen lange zu und beobachtete sie. Das hatte ich schon früher gemacht und so hatte ich von ihnen gelernt. Irgendwann setzte sich Quentin neben mich und sah die Pferde ebenfalls einfach an.
„Sie sind wunderschön." sagte er irgendwann und ich nickte. „Ich hab dich ganz schön vermisst Malin." gestand er mir und ich sah ihm in die Augen. „Es ist zwei Jahre her, dass du gegangen bist, aber es kommt mir vor wie zehn. Zwei Jahre lang haben wir nur über WhatsApp Kontakt gehabt." sagte er und sah wieder zu den Pferden. „Ja das stimmt. Ich hab dich auch sehr vermisst Quentin. Du hast zwar oft genervt aber, du warst dennoch immer für mich da."sagte ich und wir mussten beide leicht Lachen. Wir saßen noch eine ganze Weile einfach im Gras und redeten über Geschichten aus der Abitur Zeit und über die Lehrer die wir hatten. Wir lachten viel und ich war glücklich mal wieder seit langem so mit ihm reden zu können.
Irgendwann gingen wir dann zum Abendessen ins Haus. Heute gab es Bratkartoffeln mit gebratenem Hänchenfleisch, Soße und Salat. Wir saßen am Tisch und redeten über die Ereignisse in Südkorea und wie ich herausgefunden habe das sie Monsta X sind. Auch erzählten wir von meiner Geburtstagsüberraschung und wie glücklich ich in Südkorea war.
Bis wir mit reden fertig waren, war es schon 22 Uhr und wir gingen alle ins Bett. Shownu und ich betraten unser Zimmer und ich warf mich aufs Bett. „Ich mag deine Eltern, sie sind nett und witzig." sagte er und ich musste schmunzeln. „Ja sie sind sehr offene Menschen. Das ist sowohl gut, als auch schlecht." sagte ich und Shownu, der bis eben noch neben mir lag drehte sich zu mir. „Wieso ist das denn schlecht?" fragte er und sah mir in die Augen. „Naja..., also manchmal sind sie dann halt zu ehrlich, verstehst du?" „Ok, ja das verstehe ich. Meine Eltern sind auch manchmal so." sagte er und wir lachten leicht.
Er sah mir tief in die Augen und ich auch in seine. Seine Augen hatten immer so etwas fesselndes, was mich irgendwie anzog. Ich hatte mich schon oft in ihnen verloren, fast schon zu oft. Aber irgendwie liebte ich sie, diese dunklen Augen, bei denen ich alles um mich herum vergaß und mich ganz seinem Blick hingab. Wir sahen uns noch eine ganze Weile lang an, bis mir die Augen zufielen und ich einschlief.
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