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III. Hinterhalt

Soundtrack. Natürlich aus Prince of Persia. Was denkt ihr denn. Aber auch woanders her.

Ramin Djawadi - Djinn aus dem Kampf der Titanen OST

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und Harry Gregson-Williams - Visions of Death aus dem Prince of Persia: The Sands of Time OST

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~ ~ ~

Battistari entdeckte ihre Verfolger am Morgen des nächsten Tages, berittene Skorpionseinhörner,  eingehüllt in in der Morgensonne golden glänzende Staubwolken. Geduckt landete der Gryff vor Solofar und den anderen, umringt von den Überresten ihres Nachtlagers.

„Sie sind schnell. Spätestens heute Abend haben sie uns eingeholt", berichtete Battistari außer Atem. Sein Brustkorb hob und senkte sich hektisch.

„Dann sollten wir sie gebührend empfangen." Solofar schloss eine Schnalle am Sattel seines Drachen. „Nazare, kennst du einen Ort, an dem wir einen Vorteil haben?"

Die Lamia löste den Knoten der Zügel ihres Pferds und schwang sich auf dessen Rücken. „Aye. Folgt mir."

Solofar stieg auf seinen Drachen und stieß ihm die Hufe in die Seiten. Hinter ihm hörte er, wie die anderen es ihm und Nazare gleichtaten. Beinahe wartete er auf Gezzarros Murren. Auf all unseren Reisen hat er sich stets gerne beschwert. Doch nun schweigt er. Beinahe vermisste Solofar seine fröhlichen Klagen, doch zugleich spürte er den Groll unter seiner Haut. Ich werde ihn nicht auf ewig hassen. Nicht ihn, der mich bis hierher in diese elende Einöde begleitet hat, der sein Leben aufgab, nur um mit mir in den Süden zu gehen. Doch noch kann ich ihn mit Verachtung strafen.

Der weiche Sand wich rostrotem Kies und wurde schließlich zu größer und größer werdenden Felsbrocken, einem der Ausleger des Gebirges, das Santaca teilte. Hohe Felsen und die kaum erkennbaren Ruinen längst vergessener Häuser bildeten eine Schlucht, mit tiefen Schatten und stacheligen, groben Gewächsen zwischen den Steinen.

Solofar sah sich misstrauisch um. Nichts regte sich, nur ein paar Geier kreisten hoch über ihnen. „Werden sie uns finden?"

„Aye." Nazare blickte zum Nordende der Schlucht. „Sie werden bald hier sein."

„Gut."

Lannigan hob eine rötliche Augenbraue, kaum zu erkennen unter dem breitkrempigen Hut, den er gegen die Sonne trug. „Ich weiß nicht, ob es gut ist, dass eine Horde wahnsinniger Priester uns bald finden wird."

„Wenn wir sie töten, sind wir sie danach los. Doch dafür müssen sie in unsere Falle tappen", erklärte Nazare gereizt.

„Es ist von äußerster Wichtigkeit, dass sie uns finden. Sie werden nachts angreifen, in dem Glauben, dass sie einen Vorteil haben." Solofar sah ausdruckslos zu Lannigan. Der Rote Magier lächelte gewinnend und entblößte seine gelben Zähne. Er musterte seine Mitstreiter, den massigen Battistari, den nervös wirkenden Scrival, den noch immer entschuldigend lächelnden Gezzarro, der den Griff seines Rapiers umklammert hielt, die kämpferische Nazare, die ihre Bogensehne schnalzen ließ, und den selbstzufriedenen Roten Magier. Großartige Mitstreiter habe ich mir ausgesucht. Doch man nimmt, was man kriegen kann.

„Wie werden wir vorgehen?", wollte Scrival wissen und musterte misstrauisch die hohen, verwitterten Wände.

„Sie werden von allen Seiten angreifen, vor allem von oben. Deswegen wirst du, Lannigan, sie von den Klippen stürzen."

Lannigan bewegte die Finger. Der Sand um seine Füße kräuselte und wellte sich, bäumte sich zu einer formlosen Bestie auf und schnappte lautlos nach Nazare, die einen wütenden Schritt zurücktrat. „Mit all meiner Macht?"

„Du darfst sie zu Staub zerreißen, wenn du möchtest", sagte Solofar regungslos. „Gerade die Einhörner. Sie sind die größte Gefahr. Mit Menschen und Kriegern wird jeder von uns fertig, ein Einhorn können nur wenige bezwingen, ohne sich in Lebensgefahr zu bringen." Lannigan grinste selbstgefällig. Solofars Blick wanderte über Nazares Pfeile, über Battistaris Äxte, Scrivals schartiges Schwert und Gezzarros glänzende Fechtwaffen. „Haltet euch gegenseitig den Rücken frei. Und achtet darauf, euch nicht einmal von ihnen ritzen zu lassen. Ihre Klingen sind vergiftet."

„Von wo sollen wir angreifen?", fragte Scrival.

„Von dort." Solofar wies auf eine der Ruinen, mehrere Mannshöhen vom staubigen Grund erhoben.

Nazare musterte die Gebäude um sich herum. „Ich werde dort hoch klettern", beschloss sie und wies auf einen verfallenen Turm.

Solofar nickte. „Haltet euch bedeckt. Beobachtet, aber werdet nicht gesehen. Greift erst an, wenn Lannigan die Männer von den Klippen geholt hat. Verstanden?"

Nazare nickte. „Jawohl, Sir", zischte sie spöttisch.

Er lächelte halb und beobachtete, wie sie ihre Reittiere in einem Innenhof anbanden, wie sie ihre Waffen überprüften und ihre Posten bezogen. Lannigan war nicht zu sehen, ebenso wenig wie Nazare. Für einen Augenblick flammte Battistaris gestreiftes Fell in einem der dunklen Fenster auf. Scrival hustete rasselnd auf und verstummte sofort wieder. Gezzarro verweilte für einen kurzen Moment neben Solofar, als wollte er etwas sagen, doch er schickte den Panthera mit einem harten Blick zu den anderen.

Dann warteten sie. Schon bald rann der Schweiß Solofars Fell hinab, unter seiner Rüstung schien es zu kochen, und er hoffte, die Sektenkrieger würden sich beeilen, bevor er in der Hitze starb. Meine Waffen sind bereit, Nesselbrand und Atem der Skorpia auf meinen Klingen, meine Mitstreiter warten auf ihren Einsatz. Geradezu ironisch, dass ich sie mit ihren eigenen Giften schlage. Tapfer widerstand er dem Drang, aus Langweile Steine nach einem kleinen Drachen zu werfen, der neugierig durch den Sand strich.

Schatten krochen über den Fels und ertränkten das Licht. Der Mond ging auf und warf fahle Streifen aus Silber auf Sand und Gestein. Schwarzer Sand wallte um ihre Hufe, Gift glänzte auf schwarzen Stacheln und gekrümmten Hörnern. Matt schimmerte das Mondlicht auf den Panzerplatten, die ihren Körper bedeckten. Metallplättchen an den Geschirren klirrten hell. Schwarze Stoffe verbargen die Körper ihrer Reiter, metallene Schleier ihre Gesichter. Solofar erkannte Schwerter, Hellebarden und Wurfmesser an ihren Körpern.

Oben auf den Klippen knirschte Sand unter Hufen. Gewänder raschelten. Ein Einhorn schnaubte. Bogensehnen spannten sich. Ob es Nazares war oder die der Skorpionskrieger, konnte er nicht sagen.

Lannigan starrte ihn bang an. „Acht oben auf den Klippen. Fünf hier unten."

„Hol sie herunter."

Der Rote blickte hinauf, dort, wo ein dunkler Schatten hinter der Kante verschwand. Er atmete tief ein und begann mit langsamen Gesten, ein roter Schimmer um die Hände. Gestein grollte. Ein Flüstern erhob sich, ein Geräusch, als streiche der Wind über Sand. Es schwoll an, immer lauter und lauter, bis sich die Wüste selbst erhob.

Eine Welle aus Sand bäumte sich über der Kante auf, erschrockene Rufe erhoben sich, wütendes Wiehern hallte durch die Schlucht. Die Welle fiel in sich zusammen, spülte Einhörner und Sektenkrieger mit sich, ihre Schreie waren kaum zu hören unter dem Donnern der Steine. Staub stob auf und hüllte alles in einen dichten, schier undurchdringlichen Schleier.

Lannigan ließ die Hände sinken und grinste Solofar um Beifall heischend an. Der Ipotame würdigte ihn keines Blickes und zog die Waffen. Wir haben besseres zu tun als seine Taten zu bewundern. Selbst wenn sie durchaus beeindruckend sind.

Eine schwarze Gestalt schnellte aus dem Nebel, den Säbel erhoben. Kein Schimmer fing sich auf den geschwärzten Stahl. Solofar wich seinem ersten Angriff aus und parierte den zweiten, das Klirren schien zugleich unerträglich laut und beinahe lächerlich nach Lannigans Angriff.

Flink schlug er den Säbel beiseite und zog ihm das Rapier quer über die Kehle. Metall flog in alle Richtungen, der Selketien stolperte rückwärts und Solofar rammte ihm den Dolch in den Hals. Dumpf fiel der Sterbende zu Boden.

Solofar sah sich zu Lannigan um. Bleich wie der Mond drückte der Rote Magier sich gegen die Wand der Ruine. „Was tust du, wenn ich fragen darf?"

„Warten, bis du ihn", er trat gegen den Selketien, „besiegt hast." Lannigan straffte die Schultern und trat an Solofar vorbei hinaus in den sich legenden Staub. Rotes Licht spielte um seine Finger.

Er mag ein verfluchter Feigling sein, doch ein Angeber ist er ebenso. Nicht stets von Vorteil. Solofar suchte in seiner Tasche nach dem Stramger. Es war gefährlich, das wusste er.  Nichts ist tödlicher als die Waghalsigkeit des Stramger im Kampf. Doch ich weiß, dass ich ohne eine Prise nicht überleben werde. Die Müdigkeit wird mich finden, ehe der letzte Selketien gefallen ist. Rotes Pulver befleckte seine Handschuhe, und er leckte es ab. Schwer breitete sich die Unruhe in ihm aus, packte ihn mit aller Kraft und brachte jeden Muskel zum Zittern. Das Mondlicht auf den Ruinen schien die alten Steine messerscharf vor den sternengesprenkelten Himmel zu zeichnen, die Selketien sich geradezu schleppend bewegen. Die warme Luft strömte in seine Lungen. Ich hoffe nur, dass meine Instinkte, aufgebaut in all den Jahren mit Hyatt und Gezzarro, mich vor den Kriegern des Südens und ihren Giften schützen. Er packte seine Schwerter fester und folgte Lannigan.

Ein Pfeil verfehlte ihn nur um Haaresbreite und traf den auf ihn zustürmenden Selketien zwischen den Augenbrauen. Battistari rammte seine Axt in den Nasenrücken des Einhorns neben ihn, wich dem verendenden Tier aus und stürzte seinen Reiter in den Sand. Eine Axtklinge flammte auf und erstickte die dumpfen Rufe des Sektenkriegers.

Solofar stürzte sich auf den nächsten Mann. Die Welt schrumpfte zusammen auf drei Klingen, ein Rapier, ein Parierdolch und ein Säbel, das wutverzerrte Gesicht des Mannes war kaum zu erkennen unter dem Schleier. Seine Kampfschreie klangen verzerrt in Solofars Ohren.

Der Säbel zuckte vor und schrammte über Solofars Arm, das Geräusch von Stahl auf den ledernen Armschienen stach glasklar durch den Rausch aus Klingen und Substanzen. Solofar riss seinen Dolch hoch und hielt den nächsten Schlag von seinem ungeschützten Hals fern, duckte sich unter der Klinge weg und landete einen kleinen Schnitt am Arm des Selketien.

Solofar tänzelte zurück, der Mann folgte ihm. Nach drei Schritten strauchelte er. Blutiger Schaum tropfte von seinen Lippen. Das Gift dieser Einhörner ist direkt aus den Höllen. Eines der stärksten bekannten Gifte. Und nicht einmal die Selketien sind gegen es gefeit.

Der Skorpionskrieger fiel in den Sand. Solofar wandte sich um. Lannigan und Battistari kämpften gegen die verbliebenen Einhörner, Scrival rammte dem Selketien, der mit Gezzarro focht, sein schartiges Messer in den Rücken.

Es ist zu einfach. Niemals lassen sie sich von ein paar Straßenkämpfern bezwingen. Nervös sah er zu, wie das letzte Einhorn in einer Wand aus Staub begraben wurde. Lannigan stemmte die Hände in die Hüften und betrachtete zufrieden sein Werk. Gezzarro sah zu Solofar, bespritzt mit Blut, und schien um eine Entschuldigung zu bitten. Solofar lächelte dünn. Das sollte reichen.

„Das war einfacher als gedacht", rief Lannigan, als könnte er Solofars Gedanken lesen. Doch das war, soweit ich mich erinnern kann, stets die Domäne der Weißen Hexenmeister.

„Es ist nicht vorbei." Ferner Donner klang durch die Schlucht, das Geräusch von Hufen, begleitet von flatternden Gewändern und rasselndem Metall. „Lannigan, zu mir. Halte sie auf." Er trat zu einem der Toten, nahm ihm einen Handschuh ab und betrachtete den Unterarm. Keine Tätowierung. Es sind Novizen, nichts weiter. Einer ihrer berüchtigten Tests, um zu erkennen, wer wahrlich würdig ist, in die Reihe der Sekte einzutreten. Er hatte ebenfalls in einigen von ihnen gekämpft. Und die Meister...

Der Sand zwischen den Ruinen kräuselte sich. Solofar sah die Angst in den Augen des roten Hexenmeisters. „Fünf Reiter", kündigte er an.

Nur fünf. Dann halten sie uns für leichte Beute. Die Selketien sind für ihren Hochmut bekannt. Verächtlich trug er neues Gift auf seine Klingen auf. Gezzarro beobachtete ihn unwohl, Rapier und Parierdolch fest in den Händen. Scrival und Battistari wechselten beunruhigte Blicke.

Das erste Einhorn stürmte in die Schlucht, die Stacheln ließen es wie einen Dämon aus Schatten wirken, aus einer dunklen, verbotenen Substanz, die allein den Selketien vorbehalten war. So unähnlich sind sie den Stummen nicht. Die anderen Reiter folgten, die Waffen bereit.

Lannigan bleckte die Zähne, der Sand wellte sich wie die See in einer plötzlichen Sturmbö. Die Reiter mussten es sehen, doch unbeirrt preschten sie weiter auf sie zu. Solofar hob das Rapier, bereit, zur Seite zu springen. Scrival breitete leicht die Flügel aus, als wollte er davon fliegen. Beinahe glaubte Solofar, er würde sie im Stich lassen. Der Dunkelflügel mied seinen Blick, blanke Angst stand auf seinen Zügen. Wenn du uns verrätst, wird das, wozu die Selketien fähig sind, neben mir verblassen.

„Darke!"

Nazares Schrei ließ ihn herumwirbeln. Eine Gestalt löste sich aus den Schatten und stürzte sich auf Lannigan, vertieft in seine Magie.

Solofar warf sich auf den Selketien, sein Dolch schrammte an seinem Arm entlang, ohne die Rüstung zu durchdringen. Sie gingen zu Boden. Der Sektenkrieger rollte sich ab und wollte sich von neuem erheben, doch Solofar schlitzte ihm mit dem Parierdolch das Bein auf.

Einen Wimpernschlag später begann der Mann zu kreischen. Nesselbrand ist nicht umsonst bei all jenen, die gerecht kämpfen, als unwürdig verschrien. Der Schmerz ist unerträglich. Heulend wand der Selketien sich im Staub und presste die Hand auf das Bein. Sein Blick traf Solofars, und ehe er etwas dagegen tun konnte, trat er Lannigan in die Kniekehle.

Lannigan stieß einen überraschten Schrei aus und fiel zu Boden. Das brodelnde Meer aus Sand beruhigte sich und wurde zu der gewöhnlichen Sandfläche, die sie zuvor gewesen war. Einhornhufe wirbelten Staub auf. Sie sind nicht einmal langsamer geworden. Als hätten sie es gewusst.

Ein manisches Lachen legte sich unter die Schreie des Selketien, und Solofar schnitt ihm gereizt die Kehle durch. Neben ihm erhob Lannigan sich wieder. Warum hat er nicht gemerkt, dass sich die Selketien von hinten an uns anschleichen? Solofar hob zu wütenden Worten an, doch eine Bewegung aus dem Augenwinkel ließ ihn herumfahren. Hastig hob er den Dolch.

Der Schwertschlag des Selketien ließ seinen Arm erbeben. Beinahe hätte er den zweiten Säbel nicht gesehen, hinterhältig in den Falten seines Gewandes versteckt. Er trat einen eleganten Schritt zurück und parierte die Angriffe, doch der Selketien ließ sich nicht beirren. Seine Attacken waren schnell und genau, seine Schwerter Streifen aus Schatten und Mondlicht. Man merkt, dass ich es nun mit einem Meister zu tun habe. Flink griff er an seinen Gürtel, packte einen der Beutel daran und warf ihn zielsicher ins Gesicht des Mannes.

Er wusste, es würde nicht die gewöhnliche Wirkung haben. Die Selketien waren beinahe immun gegen Bol. Doch der Moment reichte, ein Zögern, ein schniefendes Geräusch, als das reizende Pulver in die Augen und Nase des Mannes geriet, und Solofar rammte ihm den Dolch in die Achselhöhle.

Ein weiterer Selketien schoss auf ihn zu, die Klinge auf Hüfthöhe, und Solofar stieß den Toten auf ihn zu. Sie taumelten ineinander. Solofar nutzte den Moment und zog ihm das Rapier über den Oberarm.

Er wirbelte zu seinen Mitstreitern herum. Hinter ihm hörte er das Spucken des sterbenden Selketien, der an seinem eigenen Blut erstickte. Battistari nutzte seine Flügel wie Waffen, schleuderte Sektenkrieger beiseite und fachte kleine Stürme an, die die Selketien für Augenblicke geblendet zurückließen. Scrival hielt sich in seinem Schatten, hinterhältig fiel er über jeden her, der ihm zu nahe kam. Fremdes Blut durchtränkte mit seinem eigenen seine Verbände.

Das Donnern von Hufen hörte Solofar zu spät. Ein gekrümmter Giftstachel schoss an seinem Gesicht vorbei, triefend mit Gift. Schwarze Augen glänzten zwischen stumpf schimmernden Panzerplatten. Solofar schlug ihn mit dem Schwert beiseite, sprang beiseite und wich dem nächsten Angriff aus. Das Einhorn schien mit ihm zu tanzen, Horn und Stacheln wie gekrümmte Schwerter. Seine Attacken klapperten hohl auf den Platten. Das fauchende Keuchen der Bestie klang hämisch. Ein Horn flammte auf, Staub wirbelte um schwarze Panzerplatten, und er sprang beiseite. Im gleichen Moment traf ihn etwas am Bein und riss ihn von den Hufen.

Der Aufprall ließ ihn nach Luft schnappen. Zugleich spürte er den ersten Anflug eines Zitterns in seinem Herzen. Die Erschöpfung kroch durch seine Adern, schlich durch seinen Körper wie ein hungriger Wolf und wartete darauf, zuzuschlagen.

Solofar fluchte innerlich. Ich wünschte, das Stramger würde mich ein für alle Mal von dieser elenden Müdigkeit befreien. Ich muss wach bleiben. Alles andere kostet mein Leben.

Er erhob sich aus dem Staub und sah im letzten Moment die Säbelklinge. Wie durch Sirup sah er, wie sie an seinem Kopf vorbei strich, spürte den Luftzug, seine Wahrnehmung überempfindlich in den letzten Resten des Stramger. Einzelne Fellspitzen flogen. Ein Zittern packte seinen linken Arm, als wollte er von selbst angreifen.

Solofar wich ihm aus, tänzelte an ihm vorbei und war sich seines Sieges sicher, doch der Selketien wirbelte herum und parierte den Hieb. Milde überrascht trat Solofar einen Schritt zurück, um mehr Platz für seine Waffen zu haben. Der Selketien war gut, besser als die anderen. Seine Schläge waren schnell und präzise, er nutzte jeden hinterhältigen Trick, doch Solofar kannte sie alle. Den Beutel mit Bol schlug er mit dem Schwert beiseite, die Flasche mit Feueröl und Goldpfeffer zerbarst neben ihm in einer Feuerblume.

Das Verlangen nach dem Stramger wuchs mit jedem Schwertschlag. Die Erschöpfung bahnte sich erbarmungslos einen Weg durch Solofars Körper, so stark, dass er dem Selketien beinahe einen Treffer am Hals erlaubte.

Das Gefühl, der vergifteten Klinge so knapp entkommen zu sein, riss ihn aus der drohenden Lethargie. Er setzte zwei Schritte zurück, ließ den Dolch fallen und zog seine Pistole.

Der Schuss hallte donnernd an den Wänden der Schlucht wider. Der Selketien fiel nicht, doch zögerte für einen Moment. Solofar schlitzte ihm mit dem Rapier das Bein auf und wich seinen immer fahriger werdenden Attacken aus, bis er im Sand zusammenbrach.

Mit zitternden Fingern hob Solofar den Dolch auf, steckte die Pistole wieder in den Gürtel und nahm ein paar der Flaschen vom Gürtel des Selketien. Ich hätte daran denken können, meine eigenen zu mischen. Ein dummer Fehler. Lannigan kämpfte noch immer mit Bestien aus Sand, doch die Selketien schienen seine Strategien zusehends zu durchschauen. Sie warteten ab, manche hatten Wurfmesser in den Händen. Warum hat Lannigan den Hinterhalt nicht gespürt, so, wie er alle anderen Gegner spüren konnte? Er muss sich zu sehr auf die Reiter konzentriert haben. Es ist wohl der einzige Weg, einen Roten Hexenmeister zu überraschen – ihn ablenken und dann zu töten, wenn seine Magie sich auf einen anderen Ort konzentriert.

Gezzarro focht Seite an Seite mit Battistari. Scrival, getrennt von dem Gryff, geriet in Bedrängnis, schlug mit den Flügeln, um in die Luft zu entkommen, doch ein Reiter stürmte auf ihn zu. Das Einhorn riss ihn zu Boden, Solofar meinte, selbst aus dieser Entfernung die Knochen splittern zu hören. Die Schreie des Dunkelflügels bildete er sich jedoch nicht ein. Der Reiter rammte ihm einen Speer in den Hals. Er verstummte.

Ein Pfeil traf den Reiter im Nacken, und er stürzte von seinem Einhorn. Das Tier sprang zur Seite, und im gleichen Moment ragten struppige Federn aus seinem Auge. Fauchend stürzte es in den Sand.

Die Selketien wandten die Köpfe zu dem Turm, in dem Nazare saß, ein weiterer von ihnen wurde von einem Pfeil getroffen, doch er blieb auf den Beinen. Zwei von ihnen rannten auf den Eingang des Turms zu.

Lannigan bemerkte es und ließ für einen Moment den Wirbel aus Sand, der sich um ihn gebildet hatte, fallen. Ein Wurfmesser schlitzte ihm die Seite auf. Er hob seine Verteidigung wieder. „Darke!"

Solofar griff nach der Dose mit dem Stramger. Das rote Pulver flutete seine Sinne, die Schärfe fraß seine Erschöpfung und verlieh ihm neue Kraft. Er ließ die Waffen wirbeln und rannte auf Lannigan zu. Selketien verstellten ihm den Weg, doch er wich ihnen aus. Noch im Laufen griff er nach drei der Feueröl-Flaschen.

Er warf sie alle zugleich. Sie explodierten zwischen den Selketien, Feuer stob in die Dunkelheit und erhellte für den Bruchteil einer Sekunde die Schlucht. Solofar sah für einen Wimpernschlag ihrer aller Schatten an den Felsen, erstarrt in einem makabren, verzogenen Tanz.

Lannigans Staubwesen fiel in sich zusammen. Münzen klirrten. Rot schimmernd erhoben sie sich aus seiner Tasche. In der Zeit, die die Selketien brauchten, um sich wieder zu sammeln, schwebten sie um ihn herum, wie ein magischer Schutzkreis aus Kupfer.

Eine schnelle Handbewegung, und die Münzen trafen auf die Körper der Selketien. Manche wichen aus, andere wurden nur verletzt, doch einige brachen mit Löchern in der Stirn zusammen.

Solofar wartete nicht weiter ab. Er stürmte an ihnen vorbei, hinauf in den Turm. Ich muss versuchen, Nazare zu retten. Ohne sie werden wir den Weg an die Küste kaum finden.

Drei Leichen lagen auf dem Boden des Turms. Zwei von ihnen waren die Selketien, mit Schlangenbissen an den Hälsen. Gegen das Gift einer Lamia sind wohl selbst die Selketien nicht gefeit. Nun, ich werde einen Weg finden, niemals so zu enden wie sie, sollte ich mich jemals mit einer Lamia anlegen.

Die dritte war Nazare, der Unterkörper der einer Schlange. Schuppen übersäten ihre Haut, zeigten sich an ihren Wangen und Armen. Ihre goldenen Augen mit den geschlitzten Pupillen waren blicklos. Schnitte durchkreuzten die Schuppen. Ein Dolch steckte bis zum Heft zwischen ihren Rippen.

Solofar fluchte innerlich. Wir werden den Weg finden. Auch ohne sie. Doch bevor wir fliehen, müssen wir die Selketien besiegen. Er sah hinab in die Ruinen. Nur noch wenige Selketien waren verblieben. Lannigan hielt die Einhörner in Schach, während Gezzarro und Battistari gegen die Sektenkrieger kämpften.

Ich habe nichts als Zeit vergeudet hier oben. Er zog die Dose mit dem Stramger aus der Tasche. Es sind nur noch wenige. Wir müssen sie schnell töten, bevor wir alle zu müde werden... oder falls Verstärkung eintrifft. Rotes Pulver, mehr als zuvor, befleckte seine Handschuhe. Zitronen und Rosen schienen ihre Ranken in seine Sinne zu schlagen, das Zittern des Adrenalins ertrank unter der jeden Winkel seines Körpers erfüllenden Klarheit und dem tanzenden Leichtsinn. Er spürte, wie ein irres Grinsen seine Mundwinkel verzerrte. Alles in ihm schrie danach, sich zu bewegen, zu rennen, zu kämpfen, zu töten. Mühsam zügelte er sich, lud seine Pistole nach, wandte sich um und hetzte die Treppen hinab.

~ ~ ~

*schaut runter auf Nazares Leiche*

*schaut rüber zu IFi*

*grinst zerknirscht und doch verschlagen*

*greift nach Popcorn*

Aber mal ernsthaft - warum verliebst du dich dauernd in meine Starke-Frau-mit-Tier-Companion-Redshirt-NPCs?

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