Tag 6
„Wir können nicht länger hier bleiben", sagte Stehno Breccia, während sie einen Blick auf die Umgebung warf. Ihre waren Arme verschränkt, ihre Stirn war gerunzelt. „Wir müssen jetzt nach den anderen Tribute jagen, sonst fallen sie anderen Tributen zum Opfer.", knurrte sie.
Blaze Rypsey, deren Gesicht durch den ständigen Überlebenskampf gezeichnet war, schüttelte den Kopf. „Das ist Wahnsinn, Stehno. Wir sollten vorsichtig sein und unsere Position verteidigen. Es gibt keinen Grund, unnötige Risiken einzugehen."
Calea Callan, die immer zwischen den beiden Standpunkten vermittelt hatte, sah von einem zum anderen. Ihre Augen flackerten nervös, während sie die Spannung zwischen ihren beiden Gefährten spürte. „Vielleicht können wir einen Mittelweg finden", schlug sie vor. „Wir könnten sie ausspionieren und ihre Schwächen herausfinden, bevor wir angreifen." Stehno schlug mit der Faust auf den Boden. „Das ist keine Option. Jede Minute, die wir hier sitzen, gibt ihnen mehr Zeit, sich zu formieren und sich von uns weiter zu entfernen. Wir hätten sie schon gestern angreifen sollen, als wir Geräusche gehört haben. Wir sind Kämpfer, und Kämpfer warten nicht auf das Unvermeidliche. Wir jagen!"
Blaze stand auf und trat Stehno entgegen. „Und was, wenn wir in eine Falle laufen? Was, wenn wir nicht bereit sind? Dein Eifer wird uns umbringen, Stehno. Ich werde nicht tatenlos zusehen, wie wir in den Tod rennen, nur weil du Unbedingt Blut sehen willst! Auch wenn wir Karrieros sind, heißt das nicht, dass wir jedem Tributen in dieser Arena überlegen sind, streng dein Hirn an, und denk einmal Strategisch!", Der Streit eskalierte schnell. Ihre Stimmen wurden lauter und beide Mädchen standen einander gegenüber, bereit ihre Meinungsverschiedenheiten physisch auszutragen. Calea trat dazwischen, legte eine Hand auf Stehnos Brust und eine auf Blazes Arm. „Beruhigt euch! Wir müssen zusammenhalten, sonst überleben wir das hier nicht." Nach Minuten hitziger Debatte und Argumentation kamen sie zu einem Entschluss. Die Entscheidung, die anderen Tribute zu jagen, war gefallen. Sie wussten, dass dies ein riskantes Manöver war, aber es war auch ihre beste Chance, die Oberhand zu gewinnen und die Arena zu dominieren. Stehno war entschlossen und Blaze, trotz ihrer Bedenken, willigte ein, denn sie wusste, dass Einigkeit ihre einzige Chance auf Erfolg war. Also machten sich auf den Weg durch die die tückische Landschaft der Arena. Sie waren immer auf der Hut vor Fallen und Feinden. Ihre Sinne waren geschärft, ihre Bewegungen leise und koordiniert. Sie wussten, dass jeder Fehler tödlich sein konnte.
Nach Stunden des Spähens und des lautlosen Vorwärtsbewegens entdeckten sie schließlich ihre Ziele: Johnny Frish, der Tribut aus Distrikt 7, und Lucyus Luck, der Tribut aus Distrikt 5. Die beiden Tribute schienen unvorsichtig, und abgelenkt zu sein. Stehno gab Calea und Blaze ein Zeichen. Sie verteilten sich lautlos und umzingelten ihre Opfer. Dies war der Moment, auf den sie gewartet hatten. Mit einer synchronisierten Bewegung stürmten sie vor. Stehno ging direkt auf Johnny Frish zu, während Calea und Blaze Lucyus Luck ins Visier nahmen. Der Überraschungsangriff war perfekt ausgeführt. Die beiden Jungen hatten kaum Zeit, zu reagieren. Johnny Frish versuchte, nach seiner Waffe zu greifen, aber Stehno war schneller. Sie warf sich auf den Jungen, der zu Boden ging. Die beiden kämpften heftig, doch Stehno hatte die Oberhand. Ihre Fäuste prasselten auf Johnny nieder, der versuchte, sich zu wehren, aber die Kraft und Entschlossenheit von Stehno waren überwältigend. Blaze und Calea hingegen hatten Lucyus bereits zu Boden gebracht. Blaze hielt ihre Machete an dessen Kehle, während Calea sicherstellte, dass Johnny Frish keine Chance hatte, seinem Verbündeten zu helfen. Lucyus blickte panisch umher, verzweifelt nach einem Ausweg suchend. Blazes Augen funkelten kalt und berechnend. Sie wusste, dass es keinen Raum für Gnade gab. Mit einer schnellen, entschlossenen Bewegung zog sie die Machete durch Lucyus' Kehle. Blut spritzte hervor, und die Augen des Jungen weiteten sich, als das Leben aus ihm entwich. Blaze stand auf, ihre Hände blutverschmiert, und betrachtete ihr Werk mit einer Kälte, die selbst ihre Verbündete Stehno erschreckte. Calea hingegen ließ darauf von Lucyus ab und konzentrierte sich auf Johnny Frish. Stehno hatte ihn bereits weitgehend geschwächt, und als Johnny versuchte, sich erneut aufzurappeln, trat Calea vor und stach mit ihrem Dreizack zu. Es war ein sauberer, präziser Stich ins Herz. Johnny Fish zuckte ein letztes Mal, bevor er reglos zu Boden sank.
Raylee Rosé Baird zuckte zusammen als die Kanonen ertönten. Es waren zwei. Wem sie galten war ihr allerdings egal, solange sie es nicht war. Zielstrebig lief das Mädchen durch die Arena auf der Suche nach Wasser und Vorräten. Sie hatte alles verloren. Ihre Waffe, die ihre einzige Chance gewesen war, lag nun Meter weit unter dem Sand begraben. Sie war allerdings schnell über den Verlust des Blasrohres hinweg gekommen, denn sie wusste, dass sie trotzdem eine kleine Chance hatte. Mit einem gehässigen Grinsen blieb sie stehen. Sie hatte Talente die niemand kannte und sie war bereit sie im Notfall auch zu präsentieren. Nach einigen Sekunden die sie da stand entschied sich Raylee dazu weiter zu gehen. Sie folgte der endlosen Wüste immer um immer weiter nach nord-ost. Auf ihrem Weg durch die schier endlose Wüste zupfte das Mädchen immer wieder kleine Beeren von Sträuchern an denen sie vorbei kam und steckte sie in ihre Hosentaschen. Nach ein etwa einer halben Stunde die sie durch die Wüste geirrt war, kam sie wieder am Meer an. Kurz überlegte sie, dann sah sie den Strand auf der anderen Seite. Nach einigen Minuten die sie am Ufer stand und überlegte, entschied sie sich allerdings dazu erst einmal nicht auf die andere Seite zubschwimmen und ließ sich in den heißen Sand sinken.
Ruby Fawn Hales irrte auf der Suche nach Vorräten und Wasser durch die Arena. Auch sie hatte die Kanonen gehört und überlegte nun fieberhaft wem sie gegolten haben könnten. In Gedanken an die Kanonen bemerkte das Mädchen nicht wie sie immer und immer weiter in den Sand einsank. Sie bemerkte es erst, als sie beinahe zur Hälfte in dm lockeren Sand steckte. Es war kein Treibsand wie sie erst gedacht hatte, sondern ein Feld mit lockerem aufgewirbeltem Sand. Es sah aus als wäre unter dem Sand an dieser stelle eine Höhle zusammengebrochen. Mühsam kämpfte sich Ruby aus dem Sand und sah sich die Stelle genauer an. Sie war nicht weit entfernt vom Meer, das mit seinen Wellen kleine Muscheln an den Strand spülte. Muscheln. Das war es. Entschlossen lief das Mädchen ans Ufer des Meeres und hob die Muscheln auf. Einige von ihnen Waren noch verschlossen. Mit leuchtenden Augen packte Ruby alle verschlossenen Muscheln die sie fand in ihren Rucksack, dabei fiel ihr die beinahe leere Wasserflasche entgegen, was sie daran erinnerte, dass sie auch noch neues Wasser suchen musste. Sie würde noch ein paar Tage ohne Wasser überleben, doch dennoch musste sie so schnell wie möglich neues Wasser finden. Entschlossen packte sie die Muscheln und die Flasche ein, dann machte sie sich auf den weg nach Norden.
Misa Misa und Wednesday Pamesan waren unterwegs durch die Arena. Die Kanonen die am morgen ertönt waren hatten sie wenig beeindruckt. Still wanderten sie vor sich hin und hielten Ausschau nach Vorräten und Wasser. Die Sonne brannte ihnen im Nacken und ein dunkles grollen das aus einer großen dunklen Wolke am Horizont kam kündigte ein Gewitter an. Sie waren noch nicht lange unterwegs, als Misa plötzlich stehen blieb. Mach kurzer Verwirrung bemerkte auch Wednesday das Mädchen, das nicht weit von ihnen in der Wüste unterwegs war. Durch die flimmernde Luft konnten sie nicht erkennen wer es war. „Wie wäre es wenn wir sie uns hohlen und ihr alles abnehmen was sie besitzen?" fragte Misa. Wednesday schüttelte den Kopf. „Sie kann stark sein" meinte sie. „Du hattest sonst nie solche Bedenken, woher kommt das?" fragte Misa und sah ihre Verbündete misstrauisch an. „Jetzt wo so viele Tribute tot sind ist jeder eine Gefahr" erwiderte Wednesday. „Was schlägst du dann vor?" fragte Misa genervt und rollte mit den Augen. „Wir suchen uns ein sicheres Versteck und hoffen einfach darauf, dass wir fürs erste nicht gefunden werden" antwortete Wednesday. Ihre Verbündete stimmte ihr schulterzuckend zu und sie machten sich auf den Weg weiter durch die Arena.
Mika Rodriguez und Maika Grane saßen am Ufer des kleinen Sees und berieten sich darüber wie sie weiter vorgingen. „Wir sollten Vorräte sammeln gehen" schlug Mika vor und sah ihre Verbündete an. „Wir sollten aber in der Nähe bleiben" meinte Maika und stand auf. „Wenn du das wirklich möchtest" sagte Mika und stand eben falls auf, „so weit ich gesehen habe ist das die einzige Wasserquelle und wir werden wahrscheinlich nicht die einzigen bleiben die den Ort gefunden haben. Wir könnten uns in Gefahr bringen wenn wir zurück kommen" fügte sie hinzu. Maika sah sie an. „Schau mich nicht so an, wir werden zurück kommen, aber ich habe dich gewarnt" sagte Mika gespielt streng. Entschlossen machten sie sich auf den Weg in die Richtung einer Palme die nicht weit von dem kleinen See entfernt wuchs. „Ich kletter hoch" meinte Maika und nahm sich ein Messer. „Sei vorsichtig" rief Mika ihr nach, während das kleine Mädchen flink wie ein Äffchen auf den Baum kletterte und begann Kokosnüsse zu ernten. Wieso war Mika nicht selbst darauf gekommen? Kokosnüsse hatten zwar nicht viel Fruchtfleisch, allerdings enthielten sie auch viel Flüssigkeit. Für den Fall, dass sie fliehen mussten, könnten sie einfach ein paar Kokosnüsse mitnehmen. „Fang" rief Maika von oben und ließ eine der Kokosnüsse fallen. Geschickt fing Mika sie auf. „Achtung hier kommt die zweite" Geschickt fing Mika auch diese Kokosnuss auf. „Wie bist du auf die Idee gekommen Kokosnüsse zu ernten?" fragte Mika als ihre Verbündete wieder vor ihr stand. „Die haben mir von Anfang an das Leben hier drinnen gerettet" meinte Maika. Jetzt wusste Mika wie sie es geschafft hatte so lange zu überleben ohne etwas bei sich zu tragen. Die beiden Mädchen ließen sich wieder am Ufer nieder und genossen die Kokosnüsse.
Myllyieckent Mayileen Hunthecathzae, Kaj Collins Daenerys und Kaen Bruscart-Chucklin liefen schweigend durch die Arena. Sie heiße Luft ermöglichte es ihnen kaum sich zu bewegen. Ihre Kehlen waren trocken und ihre Mägen knurrten. Nach einiger Zeit hielten sie an. „Was ist los?" fragte Kaen. Myllyieckent nahm den Rucksack ab den sie die ganze Zeit mit sich herum trug und holte die Wasserflasche heraus die schon fast mehr war. „Das ist alles was wir noch haben Elfchen, wir haben danach nichts mehr" ermahnte Kaj seine Verbündete. „Deshalb teilen wir es uns auf und suchen gleich neues" antwortete das Mädchen und nahm einen Schluck aus der Flasche bevor sie diese an ihre Verbündete weiter gab. „Eigentlich währe es besser wenn wir uns ein schattiges Versteck suchen" meinte Kaen. „Siehst du hier irgend etwas wo ein schattiges Versteck sein könnte?" fragten Elfchen und Kaj wie aus einem Mund. Kaen schüttelte den Kopf, „Wir könnten uns einen Tunnel graben und uns dort verstecken" schlug er dann vor. „Wie möchtest du den hier einen Tunnel graben?" fragte Kaj spöttisch und hob eine Hand voll trockenem heißen Sand auf. Die leichte Briese die aufgekommen war wehte den Sand wieder weg. „Das geht schon irgend wie" meinte Kaen zuversichtlich. „Na dann fang mal an zu buddeln" sagte Elfchen, ließ sich in den Sand sinken und begann ihren Hasen zu streicheln. „Möchtet ihr mir nicht helfen?" „Nein möchten wir nicht! Es ist deine Idee, wenn es nach uns ginge hätten wir jetzt schon längst neues Wasser gefunden" sagte Kj und setzte sich neben Elfchen in den heißen Sand. Kaen rollte mit den Augen und begann mit den Händen ein Loch in den trockenen Sand zu graben. Kaj und Elfchen kicherten etwas, während sie ihm dabei zusahen wie alle seine Versuch ein Loch zu graben scheiterten. Der trockene Sand rutschte immer wieder zurück in das Loch. „Wollt ihr mir nicht vielleicht doch helfen?" fragte Kaen und sah seine Verbündeten an die gerade aufgestanden waren und sich auf den Weg. „Hey kommt zurück" rief Kaen. „Weist du was? Dein Plan ist kacke, Aber versuche es ruhig weiter, wir kommen wieder wenn wir frisches Wasser haben" rief Elfchen zurück. „Ok" Kaen sah den beiden anderen nach und begann dann weiter ein Loch zu graben.
Kaj und Elfchen kicherten etwas, denn keiner von beiden hatte den Plan irgend wann zu ihm zurück zu gehen.
Die Hymne von Panem erklang und die Gesichter der verstorbenen Tribute wurden gezeigt.
-Lucyus Luck (Distrikt 5)
-Johny Frish (Distrikt 7)
***
So Leute das war's auch schon wieder mit diesem neuen Kapitel. Danke wieder an die liebe stArflakez_for_larry , dass sie uns wieder beim Schreiben geholfen hat. Die nächsten fragen kommen leider erst nächste Woche Sonntag also am 24.8.24, da sowohl Lina als auch ich aktuell im Urlaub sind und wenig Zeit zum Schreiben haben. Wir hoffen das ist nicht so schlimm für euch.
LG Ella&Lina
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