»Alles« und doch »Nichts« (Aufgabe 1)
Meinen Kopf zu nach unten geneigt, blicke ich auf meine Hände. Zwischen den Fingern, ragt ein kleiner grüner Stängel heraus. Er gehört zu zu einem Kleeblatt, einem vierblättrigen Kleeblatt.
All meine Gedanken liegen nun in der Vergangenheit, das was ab jetzt passiert ist nichts, was ich jemals wollte. Niemand wollte es, niemand auf dieser Welt will soetwas wirklich. Selbst die Karieros haben bestimmt irgendeinen Funken in sich, der ihnen sagt, dass das was jährlich passiert falsch ist.
All die Momente, bevor ich in diesen Zug eingestiegen bin, spielen sich bruchteilweise in meinen Kopf ab. Die Ernte. Wie ein anderes Mädchen aufgerufen wird. Das erleichterte auflächeln von Heather, als es nicht ihr Name war. Die Erleichterung, welche ich gefühlt habe, doch nur ein paar Augenblicke später zu nichte gemacht wurde. „Unser diesjähriger Tribut, welcher Distrikt 9 vertreten wird ist... Nilas Diaz!“.
Die grelle Stimmeder Frau, der panische und traurige Blick von Heather. Die Hand von Nolan, welche sich langsam von meiner löste indem sie lasch und kraftlos wurde. Die verzweifelten schreie meiner Großmutter und Nolan, welcher sich herausprügelte um meine Großmutter zu beruhigen und in den Arm zu nehmen.
Die großen Augen, welche mich betrachten, während ich von den Friedenswächtern hochgeführt werde, besonders die Augen von Brett fielen mir auf. Seit dem Tag als er das erste Mal auf dem Feld war, ist er immer mit mir zusammen gewesen. Einen Tag vor der Ernte, seiner ersten, habe ich ihn beruhigt und gesagt, dass alles gut gehen wird.
Und nun? Nun sitzte ich hier im Zug und warte auf die Dinge die da kommen. Was auch immer passiert, wie lange ich in der Arena überlebe, jede einzelne Sekunde werde ich für meine Familie, Großmutter und Nolan, für Heather und für Brett leben und kämpfen. Meine Teilnahme an den Spielen gilt ganz ihnen.
Die Tür des Abteil öffnet sich und somit werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Die Frau von der Ernte kommt in den Abteil, hinter ihr läuft eine Frau. Erkennen tue ich sie sofort und auch das Mädchen aus meinem Distrikt scheint sie zu erkennen und richtet sich auf.
Es ist unsere Mentorin, Jomilee Lapworth. Sie hatte die Hungerspiele schon gewonnen und würde uns nun helfen uns auf die Spiele vorzubereiten. „Meine Lieben. Das hier ist Jomilee Lapworth, sie ist eure Mentorin, aber das wisst ihr ja bestimmt schon. Lasst uns ein Gespräch während des Essen beginnen! Hier rechts ist die Theke mit allen möglichen köstlichkeiten aus allen Distrikten. Ich würde euch raten euch durch alles durchzuprobieren, denn alles hier ist köstlich und außergewöhnliche! Greift zu!“, schwärmt die Frau mit den extrem aufgestylten Haaren und geschminkten Gesicht. Besonders die vielen 'allen' und 'alles' betont sie sehr.
Mein Blick weicht zu der Theke, welche voller Speisen ist. Für meinen Geschmack sind es zu viele. Die Gerüche, welche einzelnd vermutlich köstlich riechen, vermischen sich zu einem eher unangenehmen Geruch. Zumindest für mich unangenehm, denn während ich auf meinem Stuhl sitzen bleibe, stürmen die mitreisenden zu der Theke.
Sie kommen mit gut gefüllten Tellern zurück und setzten sich wieder an den Tisch. „Nilas, möchtest du gar nichts essen?“, fragt die ruhige Stimme von Jomilee. Leicht schütteln ich den Kopf: „Ich habe nicht wirklich Hunger.“, murmel ich und betrachte das Essen auf den Tellern der Anderen.
Es gibt verschiedene Fleisch- und Fischsorten, welche jeweils mit einer Soße, welche die perfekte konsistenz hat, übergossen sind. Das Gemüse, ist ebenfalls auf den Punkt gegart, was ich an der Schnittfeste erkenne.
Als sie noch lebte, war meine Mutter eine sehr gute Köchin und zeigte mit vieles. Um so kranker sie wurde, desto mehr habe ich angefangen zu kochen und damals war ich gerade mal 13 oder 14.
„Komm schon. Du musst etwas essen. Genieße diese Zeit einfach und denke nicht schon an die Arena. So einen Luxus haben nicht viele Menschen in Panem.“, muntert Jomilee mich auf und legt ihre Hand auf meine Schulter.
Sofort zucke ich etwas zusammen. Für einen Augenblick glaube ich Heather bei mir zu spüren, wie sie mir gerade ihre Hand auf meine Schulter legt und mir gut zuspricht.
Ungewohnt schnell gebe ich auf und diskutiere nicht noch weiter, wieso ich nichts essen möchte.
An der Theke nehme ich mir einen Teller und schaue mir dann die Gerichte einzelnd an. Auch wenn ich viele der Gerichte kenne, kenne ich sie nicht in so einer überragenden Qualität. Bei den Gerichten von Distrikt 4 halte ich länger inne als bei den anderen.
Fisch, noch nie zuvor habe ich ihn probiert, weil er einfach zu teuer war um ihn zu kaufen. Der Geschmack eines Lachs oder eines Hering interessiert mich schon, Jedoch weiß ich auch, dass mir so ein Fisch zu viel sein würde.
Den Geruch kann ich nicht anders beschreiben, als Meerig. Keine Ahnung ob man das wirklich so beschreiben kann, doch mich erinnert der Geruch an einen Urlaub an einem See oder Meer, welchen ich zwar nie hatte doch in meinen Träumen erlebt habe.
Ein wenig enttäuscht, dass ich doch so wenig Hunger habe, gehe ich weiter. Jeder Distrikt hat seine Vorlieben beim Essen. Während es in Distrikt 10 viele verschiedene Fleischsorten gibt und kaum Gemüse, gibt es bei Distrikt 11 eigentlich nur vegetarische Gerichte.
Trotz dieser besonderen Merkmale, kann ich mich nicht überzeugen und Gerichte der anderen Distrikte auf meinen Teller verteilen.
Nein da wo ich stehen bleibe ist bei den Gerichten von Distrikt 9. Den Distrikt, den ich vertrete, aus dem ich stamme. Es gibt mehrere Brote, aber auch einen Auflauf mit Kartoffeln, etwas Hack und mit einer Brotkruste überbacken. Einen kleinen Teil den Auflaufs nehme ich mir. Der vertraute Geruch des Auflaufs steigt mit in die Nase und gibt mir ein Gefühl von zuhause.
Als ich einen Schritt weiter gehe, stehe ich vor mehreren Kuchen und Plätzchen, welche aus Distrikt 9 stammen. Besonders ein Kuchen fällt mir auf. Der Geruch von der süßen Buttercreme und des fluffigen Teiges, welcher leicht mit Kakao getränkt ist, steigt mir sofort in die Nase. Wie oft hatte ich diesen Kuchen zu dem Geburtstag von Nolan und mir gegessen. Jedes Jahr stand »Happy Birthday! Nilas und Nolan« und dann noch das Alter drauf. Die Schrift bestand aus ausgehärtetem Karamell.
Den Aufwand, welchen erst unsere mum und dann unsere Oma auf sich genommen haben, nur um uns diesen einen Kuchen zu backen ist einfach nur unglaublich. Schön alleine die Karamell-Schrift muss preziese geformt werden und dann für einen Tag in den Kühlschrank. Der Kuchen selber nimmt ebenfalls eine große Zeitspanne ein.
Bei genauerem Betrachten des Kuchen, erkenne ich, dass auf jedem einzelnen Stück »Distrikt 9 Möge das Glück stehts mit euch sein!« steht. Wie bei Nolans und meinem Geburtstag aus Karamell.
Hier sind die Buchstaben und Nummern jedoch viel genauer und erkennbarer. Meine Vermutung ist, dass sie mir einer Schablone angefertigt wurde, da auch jeder Buchstabe gleichdick und groß ist.
Aus Respekt für den Aufwand und wegen die schönen Erinnerungen, nehme ich mir ein Stück des Kuchen und setzte mich dann wieder an den Tisch.
Ohne zu zögern fange ich an den Kuchen zu essen. Der Geschmack lässt mich in Erinnerungen schwelgen. Er schmeckt genauso wie der meiner Mutter, genauso wie der meiner Großmutter.
Ich genieße jede einzelne Sekunde, in der ich den Kuchen esse, denn es könnte sein, dass ich ihn nie wieder zu meinem Geburtstag essen werde.
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(1212 Wörter)
Endlich habe ich es auch geschafft die Aufgabe zu schreiben! Ich hoffe das geht so, ich habe versucht meine Distriktpartberin so wenig wie nur möglich einzubinden, da ich nicht weiß ob es hier eine Anmeldung gab oder nicht. Und wenn es sie gab, dass es da keine so großen Umstimmigkeiten gibt.
~Blume 💮
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