Kapitel 2 - Ein Buch, eine Versuchung und eine gute Entscheidung (Peeta)
Sobald ich den Bücherladen von Playmobil-City betrete, umgibt mich eine angenehme Ruhe. Vor mir am Tresen steht die Verkäuferin, die den kleinen Laden schon seit vielen Jahren führt.
"Hallo Peeta!", begrüßt sie mich, als sie mich sieht.
Ich bin ziemlich oft hier. Deswegen weiß sie auch genau, warum ich hier bin. Ohne dass ich irgendetwas sagen muss, hebt sie den Zeigefinger und sagt: "Einen Moment bitte! Ich glaube, ich weiß, warum du hier bist."
Ich nicke und lächle.
Sofort verschwindet die Verkäuferin hinter ein paar Regalen voller Bücher und kommt gleich darauf mit einem mit Folie umwickelten Buch zurück. Es ist ganz neu.
Als sie es auf den Tresen legt, kann ich mich nur schwer beherrschen, es nicht schon zu nehmen und an mich zu drücken. Aber die Verkäuferin muss den Barcode erst noch scannen.
So lange musste ich darauf warten, dieses Buch endlich in den Händen halten und lesen zu können! Seit Plutarch Heavensbee, ein beliebter Schriftsteller und mein absolutes Idol, öffentlich angekündigt hat, dass er an dem dritten Band seiner erfolgreichen Buchreihe schreibt, will ich das Buch unbedingt lesen.
Das war vor vielen Monaten und nun ist der große Moment endlich gekommen.
Ich höre das Piepen des Barcodescanners und greife direkt nach dem Buch.
'Es gibt einen Zug und einen Zug', der dritte Teil der Bücherreihe über Züge von P. Heavensbee.
Ich kann mein Grinsen nicht unterdrücken und drücke das Buch glücklich an mich. "Sie wissen wirklich ganz genau, was ich will.", bedanke ich mich bei der Dame vor mir, die mir zulächelt und dann den Preis nennt.
Gehorsam lege ich das Buch kurz wieder ab und greife nach meinem Portmonee.
Dabei denke ich mal wieder daran, dass ich theoretisch auch dafür sorgen könnte, dass ich gar nichts bezahlen muss. Ich habe nämlich eine Superkraft.
Ich kann Menschen mit meinen Worten dazu überreden zu tun, was ich will. Ich nenne es Charmesprech. Das klappt zwar nicht immer - vor allem nicht bei Leuten mit einem starken Verstand - aber wenn ich die Verkäuferin darum bitten würde, mir das Buch kostenlos zu überlassen, würde sie es sicher tun.
Stopp! Was denke ich denn da? Ich habe meine Superkräfte nicht, um andere Leute abzuziehen, sondern um ihnen zu helfen und Böse zu bekämpfen. Ich werde der Verkäuferin artig das Geld zahlen.
Also hole ich den passenden Betrag raus und bezahle.
"Danke nochmal!", sage ich, als ich das Buch wieder genommen habe und den Laden verlasse.
Begeistert mustere ich den Einband. Es ist schon eine Weile her, seit ich den ersten Band 'Es gibt Züge und Meter' und den zweiten Band 'Eisenbahnzüge lesen Bücher' gelesen habe, aber ich werde sicher wieder reinfinden. Zur Not lese ich die anderen Bücher einfach nochmal.
In diesem Moment begegnet mir Thresh. Er läuft immer hier auf der Straße herum und auch heute sammelt er wieder Spenden. Er hält eine Blechbüchse in der Hand und ruft: "Spenden Sie für die Straße! Bitte spenden Sie!"
Ich finde es wirklich rührend, wie er sich um die Straße kümmert.
Moment, ich habe doch noch Geld übrig, das ich nicht für das Buch bezahlt habe!
"Hallo Thresh! Ich habe Geld für die Straße!", rufe ich und er kommt zu mir.
"Danke!", sagt er lächelnd, als ich das Geld in die Büchse werfe. "Die Straße bedankt sich. Du wirst es nicht bereuen." Damit geht er weiter seines Weges und auch ich setze meinen Weg nach Hause fort.
Ich muss endlich dieses Buch lesen!
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