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1. Das Geheimnis

Als ich morgens noch überschüttet mit Müdigkeit aus meinem Bett ausstieg, nahm ich direkt den Geruch von frischem Spiegelei wahr und machte mich direkt auf den Weg in die Küche. Noch mit halb zugekniffenen Augen konnte ich erkennen, dass Peeta bereits mit seiner lappigen, grauen Schlafhose und seinem großem weißen Schlafshirt am Herd stand und fleißig Spiegelei zubereitete. Sein Haar dagegen sah perfekt liegend aus. Er muss zweifellos schon länger wach sein, dachte ich mir. Neben ihn, saß Clay auf den Boden, der mit seinem neuen Murmelset spielte, das Haymitch ihm zu seinem fünften Geburtstag vor zwei Wochen geschenkt hatte. »Womit habe ich das Vergnügen?«, fragte ich Peeta verlegen. »Ich dachte, du würdest dich über ein leckeres Frühstück mit einem spitzen Spiegelei à la me freuen.«, antworte er scherzend. Sein Lächeln dabei war wie immer unverwechselbar. Er strengt sich noch immer an, das Lächeln beizubehalten. Doch wenn ich eins in letzter Zeit bemerkte, dann, dass in den letzten Tagen sein Zustand sich erneut verschlechterte. Peeta konnte sich allmählich wieder in das Leben einfinden. Seine Fragen wurden zunehmender weniger. Doch gleichzeitig merkte nicht nur ich, sondern auch Haymitch, dass Peeta in letzter Zeit wieder schwer zu kämpfen hatte. »Es gibt nichts Besseres als ein warmes, salziges Spiegelei am Morgen!«, antworte ich, noch immer schläfrig. »Ich schaue eben nach, ob Lucy noch schläft«, erzählte ich ihm daraufhin. »So wie ich sie kenne, wird sie das spätestens noch bis 14 Uhr tun«, scherzte er locker. Ich schmunzelte, drehte mich um und ging zufrieden die Treppen hoch. Oben angekommen öffnete ich leise die aus starkem Edelholz, weiß lackierte Tür mit großer Vorsicht, die zu ihrem Zimmer führte. Ein lautes Quietschen ließ sich trotzdem nicht vermeiden. Na toll, spätestens jetzt wird sie wach sein, dachte ich mir. Das warme Sonnenlicht strahlte schon durch das helle, ovale Fenster genau in ihrem Zimmer herein. Das Licht strahlte regelrecht auf ihr kleines, weißes Bett. Es stand wunderbar in der Mitte des Raumes, auf einem pinken Teppich. Es passte perfekt zu dem Bild, dass die großen, glänzenden weißen Schränke drumherum abgaben. Ich bemerkte schnell, dass sie bereits wach war. Lucy schaute mich mit ihren kleinen, braunen Kulleraugen an. »Na, schon wach, Kleine? Hat dich das Licht geweckt, ja?«. Lucy gab nur einen unverständlichen Ton von sich, doch ich hätte schwören können, dass sie versuchte, mir etwas mitzuteilen. Dass sich das allerdings mit ihren gerade mal 2 Jahren aber nicht immer als ganz so einfach herausstellte, das ließ sich durchaus feststellen. »Na dann, raus aus den Federn. Dein Brüderchen und Papi haben schon leckeres Frühstück und Spiegelei gemacht. Das wollen wir uns doch nicht entgehen lassen, oder?« Ich hob sie aus ihrem kleinen Bett heraus, legte sie auf ihren Wickeltisch, zog sie an und ging gemeinsam mit ihr hinunter zum Frühstückstisch.


»Mama, Onkel Haymitch hat mir gestern erzählt, dass er mit uns heute einen Ausflug machen möchte. Er hat gesagt, er kann es kaum erwarten, Lucy und mir den Ort zu zeigen, wo sich plötzlich so viele Vögel versammelt haben und jetzt alle miteinander zusammenspielen«, sagte Clay mit vollem Mund, so dass ein Stück von seinem Vollkornbrot auf seinen blauen Teller landete. »Ach wirklich? Davon weiß ich noch gar nichts?«, sagte Peeta. Anhand seiner Tonlage konnte ich erkennen, dass er es ernst meinte und wirklich nicht wusste, wovon Clay sprach. Es war lustig zuzusehen, wie er unseren Sohn des Öfteren reinlegt. Es ist faszinierend, wie leichtsinnig Kinder sind, wie sie die Welt komplett mit anderen Augen sehen, wie problemlos sie denken und sie dir alles glauben, was du ihnen erzählst, dachte ich mir dann immer. Aber auch ich habe zum ersten Mal von diesem Ausflug gehört. Eigentlich wollte ich fragen, doch Clay ergriff kurzerhand die Initiative. »Könnt ihr auch nicht. Onkel Haymitch hat gesagt, das ist ein Geheimnis. Ich soll es erst einmal für mich behalten. Und es euch eigentlich nicht erzählen. Aber ihr müsst ihn ja einfach nicht erzählen, dass ich es euch schon verraten habe, okay?«, wieder dachte ich, wie schön es wäre, die Welt doch nur so unkompliziert zu sehen, wie Kinder. »Ehrenwort, das bleibt natürlich unter uns. Aber nur, wenn du auch so tust, als hättest du nichts erzählt.«, antwortete Peeta schmunzelnd, seine Finger vor seinem Mund platziert, zu einem Zeichen geformt, dass symbolisierte, Leise zu sein. »Abgemacht!«, schrie Clay förmlich. »Also dann steht anscheinend schon fest, was wir heute tun werden, richtig?«, sagte ich und blickte dabei zu Peeta, der noch immer mit seinem großen Käsesandwich beschäftigt war. »Ich denke, ich gehe ihn mal besuchen, sobald wir mit dem Frühstücken fertig sind.«, sagte Peeta zu mir. Ein Tag, an denen wir zusammen in die Natur gehen würden ,uns Vögel anschauen, das würde Peeta vermutlich gut tun, dachte ich mir. Es war nicht zu übersehen, dass er sich anstrengte, so gut es ging, seine wahren Gedanken und Gefühle zu überspielen. Seine Albträume müssen wieder schlimmer geworden sein. Als er vor zwei Tagen mitten in der Nacht aufstand, hörte ich, wie er im Wohnzimmer den Fernseher anstellte. Ich wurde ebenfalls wach, starrte auf die Uhr und bemerkte am Morgen, dass er ganze 7 Stunden wach war und nicht zurück ins Bett gekommen war. Das war meist ein Zeichen dafür, dass sein Albtraum so schlimm gewesen sein muss, dass er nicht mehr zur Ruhe kam, erneut einzuschlafen. Auch ich habe diese Träume noch. Mal öfter, mal seltener. Manchmal frage ich mich, ob diese Träume jemals verschwinden werden. Die Erinnerung verblassen allmählich, doch gänzlich verschwinden und vergessen werden sie nicht. Sich ablenken, war das Einzige, das mir half. Sei es der ganz normale Alltag, der jeden Tag überwunden werden musste, unseren Kindern beim Wachsen zuzuschauen, oder wöchentliche Fernsehabende mit Haymitch und den anderen, all dies sorgte zumindest für etwas Abwechslung. Für einen kurzen Moment, um alles zu vergessen. »Nicht nötig, antwortete ich Peeta. Ich gehe selbst gleich schon rüber, ich muss eh noch die neuen Primrose im Beet einpflanzen, dann erledige ich beides direkt auf einmal«. »Wie du willst, ich räume dann schon mal auf und warte auf die große Überraschung«, sagte er ironisch. Ich nickte und fütterte anschließend Lucy, bis sie satt war und nicht mehr essen wollte. Noch ehe ich aufstehen konnte, meldete sich Clay hysterisch »Oh Mami, darf ich bitte mitkommen, zu Onkel Haymitch? Bitte, bitte.«. »Natürlich, aber nicht vergessen, okay?«, sagte ich. Er nickte zufrieden. Anschließend stand ich auf und ging zusammen mit Clay zur Haustür. Peeta versicherte mir, dass er sich um Lucy kümmern wird und fing direkt an, den Tisch bereits aufzuräumen.


Ich hielt Clay an der Hand und ging gemeinsam mit ihm den Schotterweg entlang. Ich war überrascht, wie viele Leute ich auf dem Feld neben unserem Haus sah. Das Dorf der Sieger war auch noch nach 20 Jahren unbestreitbar das mit Abstand Schönste, was Distrikt 12 noch zu bieten hat. Die vielen Menschen, die in den darauffolgenden Jahren aus den verschiedensten Distrikten nach dem Aufstand und Ende des Krieges zu 12 gekommen sind, um mit den Neuaufbauten anzufangen, wurden meiner Ansicht nach, von Tag zu Tag immer mehr. Manchmal konnte ich einzelne sogar wiedererkennen. Zu mindestens habe ich mir das eingeredet, ob das wirklich stimmte, konnte ich nach den ganzen traumatischen Ereignissen gar nicht mehr wirklich sagen. Manchmal könnte man meinen, ich fange an, wie Peeta schon Fragen zu stellen, weil ich einfach nicht mehr identifizieren kann, was der Realität entspricht und was nicht. Besonders der Tag, an dem ich dachte, ich hätte Prim gesehen, wie sie riesige Trümmer aus dem Weg räumt, und sich später herausstellte, dass es lediglich ein blondes Mädchen aus Distrikt 8 war, die den Namen „Maryln" trug, sorgte für mächtig Verwirrung. Nicht nur bei mir, sondern besonders bei den arbeitenden Menschen, die mich alltäglich immer mal wieder beim Vorbeilaufen oder Blumen pflanzen ansehen. Viel sprechen tue ich mit diesen Menschen nicht. Sie lassen mich auch in Ruhe. Ich denke, die meisten sind auch nach so vielen Jahren noch immer wütend oder verständnislos, wie ich vor laufender Kamera anstatt Präsident Snow, der, der für tausende Tote ihrer Liebsten sorgte, Präsidentin Alma Coin mit einem Pfeil beschoss. Die Präsidentin, die sich vorerst als „Heldin", als „Befreierin" Panems ansah. Doch jeder wusste, dass dies reines Wunschdenken war. Als dann schlussendlich Präsidentin Paylor offiziell zur neuen Präsidentin Panems erwählt wurde, änderte sich viel. Ich wurde begnadigt, darf nun ein Leben in meiner Heimat leben, ohne wirkliche Verantwortung. Etwas, was sich viele wünschen. Und womöglich auch der Grund, warum ich bei vielen nicht gerade hoch angesehen bin. Gerade als ich dachte, ich hätte eine allzu bekannte Person hinten am Eingang des Marktes gesehen, riss sich Clay von meiner Hand los und rannte direkt auf Haymitch los, der mit seinem braunen Mantel und seiner vermutlich nun sechs Jahre alten, grauen Jeanshose mit offenen Armen auf ihn wartete. »Cai, komm her, mein Guter«, lächelte Haymitch fröhlich. Cai als Spitzname war nicht wirklich das, was meine erste Wahl gewesen wäre, aber immerhin besser als Carlson, dachte ich mir ständig. »Haymitch, wie geht's dir? Ist dein Bein schon besser geworden?«, fragte ich ihn höflich, während ich im Gegensatz zu Clay noch immer auf ihm zulief. »War schon mal besser, aber definitiv gut genug, um heute auf einen kleinen Ausflug zu gehen, Kleine.«, verkündete er Stolz. Haymitch war inzwischen 62 Jahre alt. Das Alter sah man ihn allerdings auch an. Der starke Alkoholkonsum, der sich besonders im ersten Jahr nach dem Kriegsende weiter verschlimmerte, trug auch nicht gerade positiv dazu bei. Seine Haare waren an einzelnen Stellen nun bereits schon grau. Sein Haar wirkte leicht dünner. Seine Statur dagegen war noch immer die gleiche. Dafür sorgte allerdings besonders sein Gesicht dafür, dass man ihm die zusätzlichen 20 Jahre ansah. Leichte Falten breiteten sich mittlerweile auf seiner Stirn aus. Unter seinen Augen bildeten sich dunkel blaue Stellen und Augenringe verstärkten die Müdigkeit, die er ausstrahlte. Man muss ihm aber durchaus lassen, dass er sich noch Mühe gibt, sich zu rasieren. Etwas, was man durchaus beneiden kann. Denn anders als ich, hat Haymitch seine Familie schon lange verloren. Als der Krieg zu Ende war, hat mir Peeta geholfen, wieder auf die Beine zu kommen, wir haben uns gegenseitig unterstützt. Und auch wenn wir gemeinsam auch mal zu Haymitch rübergegangen sind, lässt sich trotzdem sagen, dass er mehr oder weniger komplett alleine durch die Zeit musste. Nur er und sein Alkohol. Nicht mal Effie hatte er bei sich, die nach dem Krieg aus vollster Überzeugung im Capitol geblieben ist. Ich möchte mir vorstellen, dass vielleicht gerade unsere Kinder ihm nochmal die Lebensfreude brachten, die ihm heute zu dem Menschen gemacht haben, der er heute ist. »Einen Ausflug?«, tat ich vollends überrascht. »Richtig gehört, Kleines. Du, Peeta, Cai, Lucy und ich machen heute einen Ausflug!«, erklärte er Stolz. »Klingt nach Spaß, und wo genau soll es hingehen?«, fragte ich direkt, obwohl ich natürlich  bereits dank Clay wusste, wo es hingehen sollte. »Das bleibt eine Überraschung. Zieh dir jedenfalls etwas an, wir gehen in 20 Minuten los.«, sagte Haymitch. »Eigentlich wollte ich aber noch die neuen Primrose einpflanzen, meinst du das schaffe ich noch?«, fragte ich ihn. »Dann gehen wir halt in 40 Minuten los, aber ich warne dich, wenn du zu spät bist, wir gehen auch ohne dich!» scherzte er. »Ich gebe mein Bestes», antwortete ich lachend und machte mich direkt zur Arbeit, während Clay solange bei Haymitch blieb. 


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