Katniss P.O.V.

Heute Morgen sagen wir Effie sofort Bescheid und hoffen, dass sie begeistert zu sagt. Ich bin sehr gespannt, wie viele Sachen sie mitbringt.

Langsam schwinge ich meine Beine aus dem Bett, um Peeta nicht zu wecken. Ich habe sehr gut, wieder in meinem Bett geschlafen. Schnell und leise, lege ich mir meinen Morgenmantel über und hüpfe die Treppen nach unten. Aus der Küche dringt schon der Geruch von Spiegeleiern und als ich die Küche betrete, sehe ich eine, mir unbekannte Frau, am Herd stehen. Als sie mich hört dreht sie sich um.

"Ah, Guten Morgen. Sie seien Katniss? Schwester Prim?", fragt sie mich mit fehlerhaftem deutsch. Ich nicke. "Ich sei Ilka, gute Frau von Gale." Ich starre sie an. Ilka ist die Frau von Gale? Anscheinend habe ich gerade laut gedacht, denn Ilka sagt: "No, nicht Frau y la amiga. Comprénde?" Sie kommt also aus Spanien und jetzt habe ich sie auch verstanden: "Si, tú la amiga y Gale?", frage ich sie in meinem besten spanisch, aber ich muss zugeben, dass es sehr bekloppt klingt. Ilka nickt mit einem Lächeln und kümmert sich dann weiter um das Frühstück. Ilka ist also eine gute Freundin von Gale, und nicht seine Frau...

Währenddessen gehe ich ins Wohnzimmer. Der Kamin ist bereits an und das Feuer knistert. Wäre ich jetzt schon angezogen, dann wäre ich jetzt heimlich in den Wald gegangen, obwohl das jetzt ja eigentlich nicht mehr verboten ist. In diesem Moment denke ich an Johanna. Wissen die Distrikte, über die Ablösung der Macht im Kapitol, bescheid? Und wie geht es Johanna jetzt, denn immerhin ist sie ein Leben im Kapitol nicht gewöhnt... vorallem nicht als Herrscherin.

Nachdenklich lasse ich mich auf eines der Sofas fallen, schließe noch einmal meine Augen und lasse die vergangenen Tage vor meinem inneren Augen Revue passieren. Ich muss zugeben, dass ich für mein junges Leben schon ziemlich viel durchgemacht habe. Mit 16 Jahren musste ich zum ersten Mal in die Arena. Mit 17 Jahren, dann ein zweites Mal. Danach folgte der riesen Aufstand und jetzt war ich mit knappen 19 Jahren wieder bei den Hungerspielen dabei, jedoch als Mentorin. Man könnte auch sagen, dass mein Leben schon von vielen Narben gezeichnet ist. Denn diese Erlebnisse, sind Narben, die nie verschwinden. Es sind schreckliche Erinnerungen, die mein ganzes Leben verändert haben.

Peetas P.O.V.

Es klopft an der Haustür und herein kommt eine strahlende Effie.

Sie nimmt Katniss sofort in ihrem Arm und ich folge danach.

"Ich habe euch ja so vermisst", säuselt sie leise. Katniss wirft mir einen grinsenden Blick zu und ich sage: "Wir dich doch auch." Und das wollte sie anscheinend hören, denn sie sagt: "Echt? Und ich dachte, ihr ladet mich nur zu euch ein, weil ihr Mitleid mit mir habt." "Aber nein, Effie. Du gehörst doch schon, so gut wie, zur Familie. Und eine Familie sollte zusammen wohnen." "Und deshalb werde ich mich wieder verabschieden", höre ich plötzlich Gales Stimme. Was hat er gerade gesagt? Er verschwindet wieder? "Was?", fragt nun auch Katniss. "Ich werde zurück in den 2ten Distrikt gehen. Wenn ihr wollt, kann Ilka hier bleiben, ich habe sie unterwegs aufgegabelt. Aber ich werde heute verschwinden, denn ich gehöre nicht zu eurer Familie und ich möchte euch nicht stören." "Aber Gale", versucht Katniss ihn umzustimmen, aber ich habe absolut nichts gegen sein Vorhaben. Je schneller er weg ist, desto mehr habe ich von meiner Katniss.

Gale dreht sich um und verschwindet wieder in seinem Zimmer.

"War das gerade Gale?", fragt Effie ganz durcheinander und wir beide nicken.

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Draußen ist es dunkel geworden und Prim, Ilka, Effie, Katniss und ich sitzen auf den Sofas bei brennendem Feuer im Kamin. Es ist richtig gemütlich.

Katniss P.O.V.

Peeta hat seinen Arm um mich gelegt, streichelt mir über den Rücken, wuschelt mir durch die Haare und in mir kribbelt es. Dies, wäre einfach der perfekte Zeitpunkt, um einem zweiten Kind, die Chance auf ein Leben, zu ermöglichen. Aber ob Peeta da gleicher Meinung ist, wie ich, weiß ich nicht. Doch plötzlich sagt er: "Katniss und ich werden uns jetzt zurückziehen. Es war ein anstrengender Tag und sie sollte sich nicht überanstrengen. Er steht auf, nimmt mich an der Hand und dann verlassen wir das warme Wohnzimmer und gehen nach oben. Kurz bevor wir unser Schlafzimmer erreichen, nimmt er mich, wie eine Braut, auf den Arm und trägt mich über die Schwelle. Langsam setzt er mich aufs Bett und hält dabei die ganze Zeit Blickkontakt. Mir kommt es so vor, als ob er prüfen möchte, ob das alles für mich in Ordnung ist, deshalb nicke ich leicht und wir beginnen uns zu küssen. Die Küsse werden immer leidenschaftlicher, dann liegen wir dicht aneinder auf dem Bett und ich genieße einfach die ganze Situation...