37. Sofia
„Scheiße. Was hast du mit ihr gemacht?", brummte Hunter, als er versuchte mich hochzuheben.
„Ich wusste nicht, dass es so ausartet."
„Was verdammt?", zischte Hunter.
„Sie meinte, dass sie Zucker nicht so gut verträgt. Das sie dann immer ganz aufgedreht und kindisch wird. Ich dachte, sie würde übertreiben und hab sie indirekt davon überzeugt, das ganze Glas auf einmal zu trinken.", murmelte Boone und kratzte sich am Kopf.
„Man, Hunter du siehst so goldig aus. Wie ein kuscheliger Teddybär." Ich verzog mein Gesicht zu einem Grinsen und piekte ihn in die Wange. „Ich will dich umarmen." Ich streckte meine Arme nach ihm aus und schaute zu ihm hoch, da ich noch im Auto saß.
„So können wir sie nicht ins Weiße Haus bringen, ohne erwischt zu werden.", stellte Boone fest.
„Das kannst du aber laut sagen, Dummkopf." Genervt schaute sich Hunter um. „Komm hoch, Sofia."
Somit zog er mich unsanft aus dem Auto. Und da stand ich nun, mit wackeligen Beinen und grinste vor mich hin.
„Puh. Ich hätte gerne noch einen Schokoshake. Boone willst du mir noch einen holen? Der war so lecker. Ich liebe Schokolade. Von der könnt ihr mir ganz viel zu meinem Geburtstag schenken. Ich hab ja bald.", kicherte ich.
„Sicher nicht. Du wirst nie mehr Süßigkeiten bekommen, verstanden?", sagte Boone in einem strengen Ton.
„Du bist aber fies.", schmollte ich und verkreuzte meine Arme.
„Das hier wird mir zu bunt.", kaum hatte Hunter das gesagt, packte er mich auch schon und trug mich im Brautstyle, in Richtung des Weißen Hauses.
„Oh du bist aber stark.", kicherte ich und betastete Hunters Arme. Irgendwie kam mir die Szene bekannt vor.
„Ich will sie gar nicht erleben, wenn sie mal Alkohol getrunken hat.", murmelte Boone vor sich hin, doch ich hatte es gehört. Genauso wie auch Hunter.
„Glaub mir, betrunken ist sie eine verdammte Göttin, im Gegensatz zu ihrem jetzigen Zustand.", knurrte Hunter.
„Nein, keine Göttin. Ich bin eine Prinzessin und du bist mein Prinz. Schon vergessen?", kicherte ich weiter.
„Du hast mir nicht gesagt, dass sie an dem Abend betrunken war.", beschwerte sich Boone.
„Komm schon Boone. Du musst nicht immer alles wissen, schließlich erzählst du mir auch nicht gleich alles.", genervt seufzte er.
Boone sagte dazu nichts mehr.
Meine Bodyguards brachten mich daraufhin freundlicherweise in mein Zimmer und legten mich in mein Bett. Ich beobachtete sie kurz, bis ich auf die Seite wecknickte. Keine Ahnung, wie lange ich geschlafen hatte, aber wie es aussah, nicht lange.
„Wann lässt die Wirkung nach?" Hunter.
„Keine Ahnung. Ich hoffe bald." Boone.
„Hallo, ich bin auch noch hier." Ich wedelte mit meiner Hand in der Gegend herum. Ja, ich war wieder wach. Warum ich geschlafen hatte, wusste ich nicht mehr.
„Bist du wieder normal?" Hunter beäugte mich misstrauisch.
Verwirrt starrte ich ihn an. „Wieso sollte ich denn nicht normal sein?"
„Ähm, kannst du dich nicht daran erinnern?" Er kniff seine Augen zusammen und betastete meine Stirn. Als ich seine kalte Hand spürte, schlug ich sie ihm direkt wieder davon.
„An was denn?", genervt verdrehte ich die Augen.
„Wow."
„Krass, Alter. Gerade redet sie noch was von Teddybären und im nächsten Moment hat sie keine Ahnung mehr. Zucker, dass muss ich mir merken." Boone staunte nicht schlecht.
„Teddybären? Zucker?" Ich war etwas verwirrt. An das letzte an das ich mich erinnern kann, ist, dass ich einen Job bekommen hatte. Und das ich von meinem neuen Chef einen...
„Zucker! Du hast ernsthaft zugelassen, dass ich zu viel Zucker esse beziehungsweise trinke? Ich hatte dir doch gesagt, dass ich das nicht vertrage! Man Boone." Ich verzog mein Gesicht und warf theatralisch meine Hände in die Luft.
„Ich wusste nicht, dass das bei dir wie eine Droge wirkt. Aber jetzt wissen wir es ja besser." Er zuckte mit den Schultern.
„Egal jetzt. Vergessen wir das Ganze am besten."
Somit redeten wir über andere Themen. Ich erfuhr, dass Hunter einen Nebenschülerjob bei Snipes bekommen hatte und glücklicherweise, um genau die gleichen Uhrzeiten wie wir arbeiten musste. Außerdem redeten wir noch über die Schule und ganz allgemein über meinen ersten Tag dort.
Boone und ich lachten noch über Hunter und seine neue Bekanntschaft, Caitlyn. Vor allem aber wie nervig und lächerlich sie doch war. Dann stalkten wir noch die vorhin genannten Personen auf Instagram und Facebook. Caitly hatte, nicht anders erwartet, viele freizügige und fremdschämende Bilder veröffentlicht. Trotzallem hatte sie sehr viele Likes, wobei diese auch zu 80% von irgendwelchen Kerlen kamen. Es war ganz interessant, Dinge über meine neuen Mitschüler zu erfahren und mit Hunter und Boone neben mir, war es umso lustiger.
„Jungs?"
„Ja?" Fragten sie im Chor, worauf ich kurz lachen musste.
„Ihr seid echt die Besten. Ich bin wirklich froh, dass gerade ihr meine neuen Bodyguards seid."
„Du hattest kein Zucker mehr, oder?" Misstrauisch schaute mich Hunter von der Seite an.
Ich schüttelte lachend meinen Kopf, wobei meine dunklen Haare von der einen auf die andere Seite flogen.
„Ich meine es ernst."
„Ich denke, du weißt unsere Antwort schon Sofia.", meinte Boone freundlich.
„Ja. Aber ich will es nochmal hören.", meinte ich frech grinsend.
„Ich hab das Gefühl, dass da jemand durch gekitzelt werden will.", sagte Boone böse grinsend.
„Ja, dass glaube ich auch.", stimmte ihm Hunter zu.
Die darauffolgenden 2 Minuten waren die wohl schlimmsten Minuten meines ganzen Lebens. Ich wurde bis zum geht nicht mehr durchgekitzelt und schrie vor lauter gekitzelt werden das ganze Zimmer zusammen. Mir kamen sogar schon die Tränen.
Irgendwann versuchte ich noch den Spieß umzudrehen, wobei ich jedoch kläglich scheiterte. Zwei Bodyguards auf einmal waren dann doch zu viel für mich.
Nach weiteren 2 Minuten hörten sie plötzlich auf, weswegen ich zuerst dachte, dass ich gewonnen hatte. Doch dann sah ich meinen Vater im Türrahmen stehen.
„Oh, hallo Vater." Ich strich mir eine Stähne aus dem Gesicht, welche sich anscheinend verirrt hatte.
„Sofia, komm bitte mal." Er drehte sich um und ging aus der Türe, ohne noch etwas zu sagen.
Ich nickte, obwohl ich wusste, dass er es nicht mehr sah. Ich warf meinen beiden Freunden noch einen kurzen verstörten und augenverdrehenden Blick zu, ehe ich auch aus meinem Zimmer ging.
„Ja, Vater?"
„Ich wollte fragen, wie dein erster Tag heute war." Er lächelte freundlich. Wieso war er auf einmal so?
„Ähm, gut. Eigentlich sogar sehr gut. Ich habe neue Freunde gefunden. Sie sind alle wirklich nett. Ich denke es war wirklich die richtige Entscheidung, mich endlich auf eine Schule zu schicken."
„Sofia, du weißt,..." Ich unterbrach ihn.
„Egal Vater. Ich will jetzt kein anderes Thema aufrollen."
Er nickte. „Ja."
„Und ich habe einen Job. In einem kleinen Café in der Innenstadt bekommen. Boone arbeitet mit mir zusammen und Hunter arbeitet in einem kleinen Schuhgeschäft nebenan. Immer Montags und Samstags. Das heißt, dass ich Montags auf jeden Fall immer später heim komme und Samstags schon früh gehen muss."
„Klingt in Ordnung. Damit bin ich einverstanden. Sofia, es tut mir leid. Aber ich muss jetzt dann auch wieder gehen. Viel Spaß morgen in der Schule."
Und schon war er wieder verschwunden. Der Mistkerl hatte irgendetwas vor und ich wusste nicht, was es war. Verwirrt betrat ich wieder mein Zimmer.
„Was wollte er?"
„Nur wissen wie mein Tag war.", antwortete ich immer noch grübelnd. Was hatte mein Vater wieder vor? Er hat nicht einmal gefragt, wie meine neuen Freunde hießen oder in welchem Café ich nun arbeitete. Es war ungewöhnlich für seine Verhältnisse, dass er nicht genauer nachfragte und Details wissen wollte. Zum einen freute es mich, da ich echt keine Lust hatte, dass er alles von meinem neuen Leben wissen wollte. Anderseits beunruhigte es mich wiederrum. Ich konnte einfach nicht hinter seine Pläne kommen. Irgendwie musste ich etwas herausbekommen. Wie gut, dass ich die Tochter des Präsidenten war und zu fast jedem Raum in diesem Haus meinen Zutritt hatte.
■20.06.16■
°1285 Wörter°
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