34. Sofia
Als auch diese Stunde endlich zu Ende war, konnte ich wirklich von Glück behaupten, dass ich so gut Deutsch sprechen konnte. Meine Lehrerin war ziemlich streng und immer wieder wurden Hunter, Boone und ich aufgerufen, wobei meine Bodyguards kaum etwas wussten. Ich hingegen konnte eigentlich alles, was meine Lehrerin auch bemerkte. Als ich sie einmal unbeabsichtigt verbessert hatte, schaute sie mich nur böse an und wendete ihren Blick von mir. Ich würde sagen, sie hasst mich jetzt. Meine nächste Doppelstunde hatte ich in Mathe und ich muss sagen, dass das Fach mir einfach nicht liegt. Und zwar so gar nicht. Dafür überraschte mich Boone mit unglaublich guten Mathekenntnissen. Als wir dann auch diese Stunden geschafft hatten, kam noch eine Stunde Englisch und dann meine lang ersehnte Mittagspause. Alaska, Nate und Jax hatte ich nicht mehr gesehen. Wobei mir Jax eigentlich egal war. Gut, er war ganz nett gewesen, aber ansonsten hatte ich nicht wirklich etwas mit ihm zu tun. Wegen Alaska, hoffte ich einfach nur, dass sie uns drei einen Platz freigehalten hatte. Zusammen mit meinen Bodyguards lief ich also in die Cafeteria und blickte mich suchend um.
„Was suchst du?", wollte Hunter deswegen wissen.
„Alaska. Sie hat mir angeboten, dass wir uns zu ihr setzen können."
„Ne. Muss das sein? Können wir uns nicht wo anders hinsetzten?", quengelte er.
„Man Hunter, so schlimm ist die Kleine doch auch wieder nicht. Keine Ahnung was du gegen die hast, aber kannst du's nicht wenigstens probieren? Ich mach's ja auch. Du kannst sie doch auch einfach ignorieren oder so. Mach es Sofia zuliebe. Immerhin ist sie so zu sagen dein Boss.", meinte Boone neutral. So nett hatte ich ihn noch nie erlebt, glaubte ich zumindest. Ich lächelte ihn freundlich an.
Ich hörte Hunter ein gut brummen und grinste in mich hinein. Und dann entdeckte ich sie endlich. Alaska und Nate saßen am Ende des Raumes auf der linken Seite. Mit schnellen Schritten lief ich in ihre Richtung. Doch ich wurde durch eine Hand an meinem Arm gestoppt, wobei ich mich so erschrocken hatte, dass ich einen kurzen und leisen Schrei ausstieß. Urplötzlich war die Hand wieder weg und Boone und Hunter hatten sich wütend neben mich gestellt. Dann sah ich den Schuldigen auf einer Bank neben mir sitzen. Jax. Was wollte er?
„Äh sorry Jungs und Sofia. Wusste nicht das es verboten ist jemanden aufzuhalten."
„Was willst du?" Hunter verdrehte die Augen.
„Fass sie ja nicht wieder an!", knurrte Boone gleichzeitig zu Hunters Satz.
„Schon gut, schon gut." Abwehrend hielt Jax die Hände vor sich. „Ich wollte Sofia nur fragen ob sie sich zu mir und meinen Jungs setzten will."
„Nein, will sie nicht.", antwortete Boone für mich, worauf ich ihm auf die Brust schlug.
„Ich kann für mich selbst antworten, Dummkopf."
„Also wie siehts aus? Hier ist, wie gesagt, noch was frei." Versuchte es Jax noch einmal und zeigte auf den Platz neben sich.
Entschuldigend blickte ich ihn an. „Sorry, aber ich hab schon einen Platz."
„Wie? Du willst dich nicht neben mich setzten?" Ungläubig schaute er mich an.
„Nichts, wie. Ich habe schon einen Platz, auf der anderen Seite."
„Die andere Seite? Aber da sitzen nur die Normalen." Er runzelte die Stirn.
„Bin ich denn unnormal?", fragte ich verunsichert.
„Nein, nein. Auf keinen Fall. So meinte ich das nicht. Aber wenn dir einer der Beliebten schon einen Platz auf der linken Seite anbietet, nimmt man es für gewöhnlich an.", erklärte er mir leicht eingebildet.
„Okay, dann bin ich wohl nicht gewöhnlich.", meinte ich kalt.
„Sofia, lass es doch einfach. Diskutier einfach nicht weiter.", meinte Hunter.
„Ah, und du musst wohl der Neue von Caitlyn sein." Jax wandte sich nun an Hunter.
Angewidert verzog er sein Gesicht, worauf ich lachen musste. Das vorhin war auch echt zu komisch gewesen.
„Nein. Mit diesem Mädchen habe ich nichts zu tun. Und werde ich hoffentlich auch nie. Ich stehe nicht auf Schlampen."
„Da kann ich dir nur recht geben. Sie ist eine Hure, aber dafür macht sie wirklich alles für einen. Frag mal meine Jungs, die kennen sich mit ihr aus."
„Widerlich." Nun verzog auch ich mein Gesicht.
„Das ist mir eigentlich recht egal." Hunter schaute kurz zu mir.
„Ah so ist das. Du und Sofia, ihr habt was am Laufen." Schlussfolgerte Jax und ich könnte schwören, dass ich einen enttäuschten Unterton hörte.
„Nein." , sprachen Hunter und ich gleichzeitig.
„Also, nein." Wieder gleichzeitig.
„Ah, okay. Gut zu wissen." Jax Laune stieg wieder, man konnte es deutlich an seinem Gesicht sehen.
„Also, wir gehen dann mal zu unseren Freunden. Man sieht sich Jax.", meinte ich und wendete mich zum gehen zu.
„Ja, dass hoffe ich doch.", grinste dieser. Und ja, er hatte wirklich ein umwerfendes Lächeln. Ganz im Allgemeinen musste ich sagen, dass er wirklich gut aussah und es schien, als würde er sich für mich interessieren. Nicht, dass mich das ganz kalt ließ. Im Gegenteil, irgendwie schmeichelte es mir. Dass muss wohl heißen, dass ich nicht scheiße aussah. Aber ich hatte jetzt besseres zu tun, als mir einen festen Freund zu suchen.
Mit großen Schritten lief ich zu meinem gesuchten Tisch.
„Hei Leute. Sorry, dass wir so spät sind. Aber ich wurde leider aufgehalten.", meinte ich. An diesem Tisch saßen nur Alaska und Nate. Es hört sich jetzt vielleicht etwas blöd an, aber ich finde es schade, dass nicht noch mehr bei den Beiden sitzen. Ich hätte gerne noch mehr Leute kennen gelernt.
„Sind wir die Einzigen an dem Tisch hier?"
Alaska antwortete mir daraufhin: „Ja, ich hab dir doch erzählt, dass ich mal bei den Beliebten war. Alle meine Freunde saßen damals dort." Dabei zog sie das Wort Freunde sarkastisch in die Länge.
„Ja, sorry deswegen nochmal.", flüsterte Nate bedrückt zu Alaska.
„Kein Ding. Hab ich dir doch schon mal gesagt. Freunde für immer." Wie in Kinderzeiten streckte sie ihren kleinen Finger in die Höhe. Nates und ihr Finger verkreuzten sich kurz und sie lächelten sich an.
„Aber jetzt setzt euch erst mal.", grinste sie dann in unsere Richtung. Boone und Hunter setzten sich jeweils rechts und links von mir hin und stellten, genau wie ich auch, ihre Taschen unter den Tisch.
„Ich glaube ich hole mir doch etwas zu essen. Gibt's da vorne was Gutes?", wollte ich wissen und schaute fragend in die Runde.
„Ja. Also das Gemüse ist gut, und das Schnitzel. Aber lass den Pudding lieber weg. Der sieht so aus, als würde der jeden Moment ein Fell bekommen.", lachte Nate und trank einen Schluck Wasser.
Ich zwinkerte ihm zu. „Danke für den Tipp. Jungs, geht ihr mit?", wandte ich mich dann zu meinen Bodyguards, welche genervt nickten. „Gute Laune steht euch besser."
Damit stand ich auf und lief zum Essen und stellte mich in einer kurzen Schlange an. Meine Freunde stellten sich direkt hinter mich. „Also der Plan für heute sieht dann noch so aus:", meinte ich sachlich. „Wir gehen nach der Schule noch in die Stadt und suchen mir einen Job. Also einer sollte dann auch dort arbeiten. Mir egal wer es dann macht. Dass dürft ihr dann entscheiden. Alles klar?"
Beide nickten. „Gut."
Dann waren auch schon wir an der Reihe. Mit unseren vollen Tabletten wollten wir zu unserem Platz zurück laufen, was nicht ganz glückte, da wir im Laufen unterbrochen wurden.
„Hunter.", hörte ich Caitlyns schrille Stimme rufen. „Verdammt. Bis gleich.", nuschelte Hunter und lief mit schnellen Schritten in eine andere Richtung.
„Warte doch, Schatz.", schrie sie weiter und langsam aber sicher konnte ich auch verstehen, wieso sie im Grunde keiner mochte.
„Mädchen, verstehst du's nicht? Hunter hat kein Bock auf dich. Such dir nen anderen Kerl zum ficken.", brummte Boone böse und Caitlyn blickte ihn böse an. „Und wer bist du bitte, dass du so mit mir reden darfst?"
„Ich meine Liebe, werde zu deinem schlimmsten Albtraum, wenn du meinen besten Freund nicht in Ruhe lässt." Boone wirkte herzlos und kalt. So hatte ich ihn kaum schon erlebt. Aber sonst würde es diese Caitlyn doch nie verstehen.
Empört schnaufte sie auf. „Das werden wir noch sehen, Arschloch.", griff sie ihn an und verschwand durch die Menge.
■20.06.16■
°1344 Wörter°
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro