28. Sofia
Heute war es endlich soweit. Mein erster Tag an einer neuen Schule.
Ich wollte wirklich nichts verpassen, weshalb ich meinen Wecker auf 6 AM einstellte und somit mein gesamtes Zimmer weckte.
This is what you came for von Rihanna kam aus meinem Wecker, eines meiner Lieblingslieder zur Zeit.
Freudig schlug ich meine Decke zur Seite und blickte mich im Raum um.
"Sofia. Mach das bitte aus. Es ist gerade mal 6 Uhr in der Früh. Wir müssen doch erst um 8 in der Schule sein.", meckerte Boone und drehte sich wieder um.
"Sorry. Ich will eben nicht zu spät kommen. Außerdem bin ich ein Mädchen. Ihr beide könnt noch weiter schlafen. Ich weck euch in einer Stunde.", meinte ich glücklich und stellte meinen Wecker aus.
"Danke.", murmelte Hunter verschlafen und schloss wieder seine Augen.
Gut gelaunt stand ich auf, schnappte mir neue Unterwäsche und maschierte in mein Badezimmer. Dort schloss ich ab und duschte erst einmal ausgiebig lange. Dannach stieg ich frisch gewaschen aus der Dusche und zog mir meine frische Wäsche an.
Nachdem ich auch meine Zähne geputzt hatte, kämmte und föhnte ich noch meine braunen Haare.
Ich betrachtete mich in Spiegel. Ich war recht schlank und dafür auch nicht wirklich klein. Meine braunen Haare wellten sich leicht und ich hatte schöne blaue Augen.
Heute war mein erster Schultag. Irgendwie wollte ich nicht heruntergekommen dort auftauchen. Das war der Grund, weshalb ich mich kurzerhand dazu entschlossen hatte, zu schminken. Ein bissen Augenringe und kleine Mitesser abdecken, Wimperntusche, Eyeliner und Puder. Dann betrachtete ich mich im Spiegel. Okey, dass würde gehen. Es war nicht zu dick und auch nicht zu dünn aufgetragen.
Geduscht, geschminkt, Haare geföhnt und in Unterwäsche öffnete ich meine Türe zu meinem Zimmer. Meine Wanduhr zeigte, dass ich 40 Minuten gebraucht hatte. Boone und Hunter schliefen noch.
Langsam tapste ich zu meinem Kleiderschrank und öffnete ihn. Schnell entschied ich mich für eine kurze dunkle Jeanshose und ein einfaches Top mit der Aufschrift Let's be honest. Dazu noch Perlenohrringe und eine silberne Statementkette. Dann war ich fertig.
Ich weckte schnell die Jungs, welche in sekundenschnelle geduscht waren und sich angezogen hatten. Zum Schluss hatte ich noch meine komplett schwarzen Chucks angezogen. Zusammen mit meinen Bodyguards ging ich in unsere Küche zum frühstücken. 15 Minten später waren wir fertig. Nun war es viertel nach 7.
Mit unseren gepackten Schultaschen liefen wir zu Boones Auto und fuhren zu unserer neuen Schule. Dort angekommen fing ich an nervös zu werden und meine Finger zitterten.
Ich war ziemlich aufgeregt und fing an zu hyperventilieren. Keine Ahnung wieso, aber irgendwie brennt gerade ein wildgewordenes Pferd mit mir durch. So etwas hatte ich noch nie.
„Scheiße, Sofia. Ist alles in Ordnung?"
„Ich, nein.", stammelte ich nur und wedelte mit meinen Händen vor meinem Gesicht herum.
„Beruhige dich Sofia. Alles ist gut. Dir kann nichts passieren. Wir sind für sich da. Wir sind immer für dich da.", meinte nun auch Hunter von hinten.
„Ich, bitte." Ich bekam kein Wort heraus. Meine Kehle war wie zugeschnürt, als ich das Gebäude vor mir näher betrachtete. Ich wollte wieder gehen. Ich war kurz davor zusammen zu brechen, als meine Beifahrertüre aufgerissen wurde und Hunter und Boone vor mir standen. Boone packte meine Beine und legte sie über den Sitz in seine Richtung, während Hunter mein Gesicht in seine Hände nahm.
„Sofia! Hörst du mich?"
Stumm nickte ich. Langsam beruhigte ich mich wieder. Die Anwesenheit der Beiden beruhigte mich unmenschlich. Mir war es etwas peinlich, ich benahm mich wie ein Kleinkind.
„Trink das hier." Boone gab mir seine Flasche.
Hastig nahm ich ein paar Schlücke und gab sie ihm dann wieder.
„Geht's wieder?"
„Ja. Ich denke schon." Ich nickte.
„Wieso hast du solche Angst Sofia?", fragte Hunter. „Es ist hier doch wie jede andere Schule auch."
„Nein, ist es nicht. Ich war doch noch nie auf einer normalen Schule." Als ich gemerkt hatte, was ich gesagt hatte, schlug ich mir meine Hand vor den Mund. Das durfte doch niemand erfahren.
„Was hast du gesagt?" Hunter.
„Uns wurde gesagt, dass du vorher auf einer öffentlichen Schule warst." Boone.
„Ich. Ähm. Ich glaube ich muss euch etwas sagen." Scheiße.
Gut, eine Freundschaft sollte nicht auf Lügen aufbauen. Außerdem musste mein Vater ja nich wissen, dass ich es verraten hatte.
„Was Sofia? Rede mit uns. Wir sind doch nicht nur deine Bodyguards. Wir sind doch auch deine Freunde. Beste Freunde wenn du willst.", meinte Hunter verzweifelt.
Beste Freunde?
„Ich ähm. Also wo soll ich bitte anfangen?" Tränen stiegen mir langsam in die Augen. "Mein Vater. Er lügt. Immer. Und dass einfach wie gedruckt." Er hätte wirklich Schauspieler werden sollen.
Und somit begann ich meine wahre Geschichte zu erzählen. Ein Glück, dass wir früher los gefahren waren. Sonst wären wir schon längst zu spät dran.
Ich erzählte wirklich alles. Das ich schon immer dort lebte. Dass alles was mein Vater sagte, gelogen sei. Er mich verabscheute, ich keine Freunde hatte und dass er mich dem Tod meiner Mutter beschuldigte. Das ich nichts hatte, außer meiner Träume endlich verschwinden zu können. Das mich keiner kannte. Er jedem von meiner Existent verschwiegen hatte. Und wie ich mich nachts immer raus schlich, um mein Leben genießen können. Von meinen einzigen Freunden, die jetzt weg waren. Ich hatte ihnen einfach alles erzählt. Aber in Kurzform, da wir kaum Zeit hatten.
„Das ist. Wow. Ich weiß echt nicht, was ich sagen soll." Hunter fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht und dann durch die Haare, während er überall hinschaute, nur nicht in mein Gesicht.
„Das tut mir alles so schrecklich leid Sofia." Boone sah verletzt aus.
„Ihr könnt doch nichts dafür. Ihr wurdet auch angelogen. Aber wisst ihr was? Ich bin echt froh darüber, dass ihr es endlich wisst. Eine Freundschaft mit Lügen aufzubauen ist nicht gut." Ich versuchte zu lächeln. „Aber jetzt sollten wir mal in die Schule gehen oder? Ich habe zwar immer noch Angst, aber egal. Kommt gehen wir."
„Vor was hast du Angst Sofia? Wir sind doch bei dir.", sagte Boone und Hunter nickte zustimmend.
„Einfach davor, dass mich die Schüler nicht leiden können. Dass sie mich hassen werden. Oder vielleicht sogar mobben. Das wäre wirklich das Schlimmste. Ich möchte nicht alleine sein. Ich war doch immer alleine."
Wir Drei standen uns mittlerweile gegenüber. Der Schulparkplatz war jedoch noch voller Schüler. Aber wie es aussah, hatte keiner meinen kleinen Zusammenbruch mitbekommen.
„Sofia, wie oft noch. Du bist und wirst niemals alleine sein." Hunter.
„Ja. Wir sind deine Freunde. Beste Freunde ist zutreffender, allein schon wegen der Tatsache, dass wir ab sofort sowieso immer zusammen sein werden. Außerdem verstehen wir uns doch alle richtig gut."
„Komm schon Boone, dass war richtig schlecht.", meinte Hunter augenverdrehend zu Boone. Dann wendete er sich wieder mir zu. "Aber was er damit sagen will ist, dass wir jetzt schon beste Freunde sind und beste Freunde sich nicht im Stich lassen. Das hört ich jetzt vielleicht schwul an, aber du bist mir wirklich ans Herz gewachsen in dieser kurzen Zeit. Es würde mir unendlich wehtun, wenn wir keine Freunde mehr wären oder wenn dir etwas zustoßen würde. Und jetzt nicht von Klient zu Bodyguard, sondern von besten Freunden zu bester Freundin, wir sind immer für dich da. Immer. Egal was passiert."
Ich schniefte. „Das war wirklich total schön von dir. Ich habe euch Beide wirklich total lieb."
Wir Drei umarmten uns.
„Oh Gott. Das war ja mal schnulzig." Boone verdrehte die Augen und löste sich von uns.
„Und wie.", kam es von Hunter uns mir wie aus einem Mund. Wir mussten lachen.
„Aber jetzt sollten wir wirklich mal los. Es ist schon 10 vor 8 Uhr."
■18.06.16■
°1269 Wörter°
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