26. Sofia
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, brummte mein Schädel. Ich konnte mich nur noch vage an alles, was gestern passiert war, erinnern.
Und schlau konnte man das, was ich gestern gemacht hatte, nicht nennen.
Komischerweise wachte Hunter nur kurz nach mir auf und war direkt glücklich.
Boone beobachtete uns die ganze Zeit über skeptisch. Ich sagte ihm nicht, was wir gestern gemacht hatten. Aber irgendwann würde er es sowieso erfahren.
Als wir alles fertig gepackt hatten, aßen wir noch in der Cafeteria und verabschiedeten uns von Boones und Hunters Freunden.
Dann fuhren wir mit zwei Autos nachhause. Ich fuhr bei Boone mit, da ich ihm doch noch von meinem nächtlichen Trip mit Hunter berichten wollte. Mich überkam das schlechte Gewissen ihm nichts gesagt bzw ihn mitgenommen zu haben. Es war, als müsse ich es ihm sagen.
"Boone?"
"Hmm?"
"Ich muss dir was sagen, weil ich nicht will, dass irgendwas zwischen uns steht."
"Was?"
"Gestern Abend..."
"Ich weis es schon.", unterbrach er mich.
"Wie du weißt es schon?" Verwirrt starrte ich ihn an, obwohl ich wusste, dass er nicht zu mir schauen würde, weil er fuhr.
"Ja. Hunter hat es mir erzählt als du vorhin auf der Toilette warst.",er zuckte leicht mit den Schultern, als wäre es selbstverständlich.
"Was echt?" Meine Stimme war eine Mischung aus Verwirrt- und Erstauntheit.
"Ja. Ich war wirklich wütend auf euch beide. Ich meine, wie konntet ihr mich nicht mitnehmen? Immerhin bin ich auch dein Bodyguard. Außerdem, ich dachte du hasst Hunter. Ich hätte irgendwie nicht gedacht, dass du lieber mit Hunter unterwegs bist, als mit mir."
"Weil ich dachte du würdest es nicht wollen. Und nein. Am Anfang war er wirklich nicht mein Fall, aber ich denke, dass er eigentlich ganz nett ist."
"Aha. Und wieso dachtest du das?"
"Mir kam es so vor, dass eher du der Zurückhaltendere bist und Hunter eben der Draufgänger. Als wir dann dort waren, hab ich aber gemerkt, dass es genau anders herum ist. Und Hunter ist eigentlich ganz in Ordnung."
Boone lachte. "Wenn du das so sieht. Trotzdem, ich fände es besser, wenn ich davon Bescheid gewusst hätte. Hunter und ich hätten unseren Job verlieren können."
"Ja, tut mir leid." Erst jetzt verstand ich das eigentliche Problem.
"Das nächste Mal, falls es ein nächstes Mal geben sollte, möchte ich wissen was Sache ist.", meinte er und schaute mich kurz, dafür aber mit einem eindringlichen Blick, an.
"Ja mach ich."
Boone nickte und fuhr weiter.
Hunter war die ganze Strecke direkt hinter uns.
Ich fragte mich, wieso er es ihm erzählt hatte. Ja, klar. Ich hatte es ihm nicht verboten, trotzdem interessierte es mich.
Als wir nach weiteren 4 Stunden inklusive einer Stunde Stau, endlich wieder am weißen Haus ankamen, kam uns mein Vater direkt entgegen gelaufen.
"Sofia. Da seit ihr ja endlich."
"Hallo Vater." Ich umarmte ihn kurz. Ich hatte keine Zeit für seine vorgetäuschten Freudentränen.
"Ist alles gut gelaufen? Hat alles geklappt? Keiner verletzt?"
Mit großen, fragenden Augen schaute er mich an.
"Ja Vater. Es ist alles gut und keiner ist verletzt. Aber ich würde jetzt gerne duschen gehen, wenn es euch nichts ausmacht. Boone und Hunter können es sich dann schon mal in meinem Zimmer bequem machen."
Ich fuhr mir zur Verdeutlichung kurz durch meine Haare.
"Ja kein Problem. Ich habe im übrigen zwei neue Betten und Schränke für deine Bodyguards gekauft und sie in dein Zimmer bringen lassen. Ich wollte nicht, dass einer der beiden auf dem Boden schlafen muss."
Ich nickte. Ich wollte schon immer eine WG aufmachen. Man bemerke hier bitte die Ironie.
"Ja, kein Problem. Also ich geh dann mal."
Mit meiner Tasche lief ich in mein Zimmer, legte sie auf den Boden und schmiss mich auf mein Bett.
Wie sehr ich mein Himmelbett vermisst hatte. Ich seufzte. Dann stand ich auf, nahm mir frische Kleidungsstücke und ging in mein Badezimmer. Dort schloss ich ab, entledigte mich meiner Kleidung und stellte mich unter die heiße Dusche.
Als ich fertig war, trocknete ich mich ab, zog mir meine neuen Klamotten an und putzte meine Zähne. Auf Schminke verzichtete ich heute wieder.
Als ich aus meinem Bad kam, beobachtete ich kurz Hunter und Boone, wie sie um das Bett, welches näher an meinem stand, stritten.
"Hey Jungs. Geht das auch leiser? Ist doch egal, wer welches Bett bekommt oder? Ihr seit doch sowieso beide in meinem Zimmer." Die Beiden brummten kurz, bis sich Boone einach das Bessere nahm. Als ich Hunter knurren hörte, musste ich kurz lächeln. Langweilig wird das hier bestimmt nicht.
Ich legte mich wieder in mein Bett und hörte etwas Musik, während meine Bodyguards ihre Sachen in die Schränke räumten.
Bald war Schule. Ich freute mich richtig darauf. Vermutlich kann man es mir nicht nachvollziehen, aber ich war wirklich schon ziemlich aufgeregt. Wie die Schüler und Lehrer wohl waren, wie die Schule aussah und wie der Unterricht verlaufen würde.
Kurzerhand beschloss ich, im Internet nachzusehen, aber bis auf ein Bild der Schule von außen, gab es keine Fotos.
Was jedoch noch ziemlich interessant war, dass diese Schule viele unterschiedliche AG's anbot. Zwei zu nehmen war sogar pflicht. Man musste sich am ersten Schultag dafür eintragen. Man konnte zum Beispiel Tanzen/Hip Hop oder Football nehmen. Wobei ich mehr zu Tanzen tendierte. Aber darüber wollte ich mir jetzt keine Gedanken mehr machen.
Ich würde am besten alles auf mich zu kommen lassen.
■17.06.16■
°894 Wörter°
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