17. Kapitel
"Eine Falle?", Gänseblümchen schüttelte den Kopf. "Nein! Wir haben euch nur zu Düster geführt."
"Er ist aber kein Hund, oder?", fragte ich argwöhnisch. Hunde waren widerliche Mistviecher, die den Schutz der Geruchsblinden suchten, anstatt wie Wölfe draußen zu leben. Hunde waren die weiche Version von uns Wölfen.
"Nein. Nur ein Wolf, der den Schutz einer Baumhöhle nutzt.", sagte Sonnenblume. Unsicher nickte ich und spähte zu Rinde. Seine Muskeln waren angespannt, seine Ohren gespitzt und seine Augen wanderte hin und her.
Er war auf einen Kampf vorbereitet und ich spürte, wie auch ich mich verkrampfte. Rinde war zwar ein Trockenherz, doch er hatte ein gutes Denkvermögen. Schnell hatte er eine mögliche Gefahr erkannt.
Ob er ein besserer Anführer wäre, als ich? Ich war Sonnenblume und Gänseblümchen blind gefolgt, hatte ihnen vertraut, ohne sie zu kennen. Ich war schon wieder naiv gewesen.
"Ihr wolltet ihn doch besuchen und wir sollten euch zu Düster führen. Das haben wir gemacht.", sagte der Albino. Er war immer noch erstaunlich ruhig.
"Vielen Dank, dafür. Wo genau ist er denn?", ergriff Fliegenpilz das Wort und warf mir einen tadelnden Blick zu. Ich wusste nicht genau, ob sie kritisierte, dass ich den beiden getraut hatte oder mein plötzliches Misstrauen. Dabei hatte ihr Vater doch angefangen und sie hatte dem Vorschlag schließlich zugestimmt.
Sie hatte überhaupt kein recht, mich so anzusehen! "In der Holzhöhle.", sagte Gänseblümchen und nickte in besagte Richtung. Toll. Eine Höhle aus toten Bäumen.
Als ich seinen Blick folgte, entdeckte ich vor der riesigen Höhlen einen großen, grünen Frosch, mit runden Füßen, nur bewegte er sich nicht, stand still, wie erstarrt.
Ansonsten hatte er sowieso eine komische Form, was mich bei der Größe aber nicht verwunderte.
"War echt eine geniale Idee, hier herzukommen, Marder.", sagte Rinde und als ich zu ihm sah, hatte er den Kopf abfällig erhoben.
Mir entwich ein Knurren. Was bildete er sich eigentlich ein? Warum verschwand er nicht einfach und ging zurück zum Rudel?
Warum nahm er Fliegenpilz nicht einfach mit sich und überließ Rost und mir mein Schicksal? Was hatte er gegen mich? Warum respektierte er mich nicht einfach?
Ich wollte etwas schlagfertigen antworten, ihm wieder etwas auswischen, doch mir fiel nichts ein.
Mein Kopf war plötzlich wie leer gefegt, ich schaffte es nicht einmal mehr, mir tausend unnötige Gedanken auszudenken. Warum saßen seine Worte so?
"Warum so still?", machte Rinde weiter und trat einen Schritt auf mich zu. Er hatte meine Unsicherheit bemerkt und ich wich zurück. Es war mehr ein Reflex, als das ich mein Kleinbeigeben beabsichtigt hatte.
"Angst?", raunte Rinde und ich musste mich dazu zwingen, meine Pfoten in den Boden zu stemmen, um nicht noch einen Schritt zurück zu gehen. "Ja. Davor das deine Arroganz auf mich abfärbt.", fasste ich mich wieder.
Er lachte nur und in meinem Ohren hallte seine Lache wieder. Rinde war echt die Definition von Boshaftigkeit.
"Du bist echt abartig, wie du versuchst auf Schwächeren herum zu hacken." Ich trat auf ihn zu und da er nicht zurück wich, standen wir uns so nah, dass höchstens zwei Grashalme zwischen uns gepasst hatten.
"Ich weiß nicht was du gegen mich hast oder warum du mich gerne tot sehen würdest." Ich wartete Moment und sah Rinde eindringlich an.
"Aber das beruht auf Gegenseitigkeit."
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