11. Kapitel
Als ob es uns jetzt noch helfen würde, setzte nun der Regen ein.
"Worauf habe ich mich hier nur eingelassen?", seufzte Rinde, Fliegenpilz sah erschrocken in die Richtung, aus der der Ruf gekommen war, Rost verdrehte die Augen und ich versuchte mich auf meinen wackligen Beinen zu halten und nicht in mein Erbrochenes zu treten, was durch den Regen verlief, so dass ich zur Seite tänzelte.
"Kommt! Wir müssen weiter, solange es regnet.", rief Rost und war schon hinter den nächsten Bäumen verschwunden. Die ängstliche Wölfin folgte ihm sofort und auch Rinde machte sich auf den Weg. Wenn auch murrend und fluchend. Ich stolperte ihnen hinterher und hoffte, dass die Steinwand unser Rudel aufhalten würde, sonst würde es uns zu schnell einholen.
Ich konnte mir gut unseren Vater vorstellen, der sich wütend vor mir aufbaute und mich anschrie, was das denn sollte und wie dumm ich doch war. Ein leises Knurren kam aus meine Kehle.
Wie ich Strudel hasste! Er dachte, er war etwas besonderes, er dachte, er könnte sich aufspielen.
Nicht mit mir! Ich schlidderte durch den Matsch und gab mein bestes, Rost und die anderen nicht durch den strömenden Regen zu verlieren. Das Schicksal wollte es mir echt schwer machen!
Ich holte meine Reisegefährten ein, da diese stehen geblieben waren. Es war nicht schwer zu erkennen wieso. Vor uns ging es einige Meter hinab in ein Geröllmeer. Doch wenn wir dies überwunden hatten, konnten wir ein Maisfeld erblicken, was sich vor uns erstreckte, wie ein Meer, da sogar der Wind Wellen durch das Gelb blies.
"Stehen geblieben!", knurrte eine Stimme und wir drehten uns um. Schon bevor ich Taube sah, entfuhr mir ein Knurren.
Taube war ein grau- schwarz gefleckter Wolf, der uns aus seinen blauen, kalten Augen anfunkelte.
"Verschwinde!", befahl ich, doch Taube schüttelte nur den Kopf.
"Ihr könnt nicht einfach abhauen!", keifte er und trat bedrohlich auf uns zu.
Beunruhigt entdeckte ich Wild, der hinter unserem jetztigen Feind zum Vorschein kam.
"Was habt ihr uns nur eingebrockt?", beschwerte sich Rinde und wollte mir eine überhauen, doch Fliegenpilz hinderte ihn daran.
Wir sitzen in der Falle! Hier geht es nicht runter. Wir würden uns die Beine brechen, wenn wir auf den Steinen landen oder schlimmer. Mein Blick glitt von Taube, weiter zu Wild und dann in den Wald.
Es musste einen Ausweg geben! Verzweiflung krallte sich an mir hoch und schien mich zu Boden drücken zu wollen.
Nein! Meine Reise durfte hier noch nicht enden. So würde ich nie den Respekt bekommen, den ich wollte.
Ich sah wie Wild die Worte "Es tut mir leid.", sagte, hörte sie durch den Regen aber nicht.
Wütend wollte ich ihn entgegen knurren, dass eine Entschuldigung auch nichts ändern würde, als Wild Taube ansprang und zu Boden drückte.
Diese sah ihn perplext an und schimpfte, dass er doch kein Gegner sei, aber Wild ignorierte ihn und drehte sich zu und um, ohne Taube frei zu geben.
Für ihn war es ein leichtes den grau- schwarz gefleckter Wolf zu Boden zu drücken. Schließlich war er nicht umsonst unser ehemaliger zweiter Anführer gewesen.
"Ich habe schon einmal den falschen vertraut, aber bei euch bin ich mir sicher, dass ihr das richtige tut.", sagte Wild und nickte und aufmunternd zu.
"Und denkt dran, eine Blüte braucht ihre Zeit, um zu blühen.", fügte Wild hinzu. Ich wusste nicht wieso, aber ich hatte das Gefühl, dass dieser Satz, so unbedeutend er auch wirkte, etwas besonderes war.
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