Ohne Titel Teil 1
Eveyln
Meine Hände umfassten die Tanzstange, das rote Licht schien auf mich und die Schweißperlen flossen in meinen Ausschnitt. Rhythmisch warf ich meinen Kopf nach hinten und schlängelte meinen Körper um die Stange. Obwohl die Männer genau vor mir saßen, nahm ich ihre Stimmen nur wie ein Echo wahr. Mein Körper war heiß und ich hatte das Gefühl, als könnte ich fliegen. Es fühlte sich alles so leicht an, dennoch wusste ich tief im Inneren, das dieses Gefühl trügerisch war. Spätestens in paar Stunden verklang dieses Gefühl, denn die Pillen verloren dann ihre Wirkung. In solchen Momenten, wo ich wieder diese Erkenntnis habe, würde ich am liebsten direkt eine weitere hinterherwerfen. Ich währte mich mit jeder Faser dagegen in der Realität zu leben. Sie war zu hart und zu grausam.
Das Licht wechselte in einen violetten Farbton und der Beat wurde langsamer. Ich legte ein Bein um die Stange und bewegte mich langsam in Richtung des Bodens. Sobald ich merkte, dass ich dem Boden näherkam, stütze ich mich ab und blickte zu den Männern vor mir. Wie eine Raubkatze spielte ich mit ihnen. Meine Blicke waren verführerisch und mein Körper einladend. Kurz bevor das Podest endete, kniete ich mich hin und warf meinen Kopf nach hinten, mit meinen Fingern glitt ich erst über meine Beine, dann über meinen Bauch bis hin zu meinen Brüsten. Es war eindeutig, was die notgeilen Typen dachten und was sie am liebsten mit mir machen wollten. Es kam nicht selten vor, dass einer von denen aufstand mich ungefragt anfasste. Es waren meistens Typen, die eh kein Respekt vor Frauen haben und meinten nur weil ich grad für sie strippe das man mich einfach berühren dürfte. Zu 90% der Männer, die hierherkamen waren gleich, aber ich war mir selbst so wenig wert, dass es mir egal war.
Grad als ich meine Show beendet hatte, stand ich auf und wollte gehen. "Hey Mädel. Willst du nicht noch für mich einen privaten Strip bei mir zu Hause machen?" Ich zwang mich zu einem netten Lächeln. "Nimm es mir nicht böse, aber nein. Entweder hier ein privater Strip und du bezahlst oder gar nicht." "Wie viel kostet sowas?" Ohne Umschweife erzählte ich ihm wie viel sowas kostete, sofort sprang er darauf an. Dann führte ich ihn in ein hinteres Zimmer und bat ihn sich zu setzen. "Ich bin gleich wieder da." Es wäre halb so schlimm, wenn es kein ekelhafter verschwitzter Scheißkerl wäre. Mit zitternden Händen warf ich mir noch eine Pille ein und atmete tief ein und wieder aus.
Dann betrat den ich den Raum wieder. Es war eine Stange mitten im Raum errichtet, aber anders als im Hauptraum, gab es kein Podest. Wieder Mal strahlte mir das rote Licht ins Gesicht. Vor meinem Inneren Augen sah ich kurzzeitig mich als Kind und wie es den Kopf schüttelte. All diese Gefühle versuchte ich über Bord zu werfen und gab mich dem Rhythmus der Musik hin. Den widerwärtigen Blick des Typens versuchte ich auszublenden, aber nach zwei Minuten stand er plötzlich genau vor mir. Aus Schock stolperte ich fast, aber der Mann hielt mich an meiner Hüfte fest. Sein Griff war stark und seine Hand war warm. "Jetzt gibst du mir das, wieso ich eigentlich hier bin." Ich riss die Augen auf, denn natürlich verstand ich sofort, was er damit meinte. Mein Kopf wusste was zu tun war, aber dadurch das mein Körper unter Drogen stand, konnte der nicht so schnell reagieren wie gewollt. Dennoch versuchte ich auf den Ausgang zu zulaufen, ohne Glück, denn das Schwein hielt mich am Arm fest. "Du bleibst hier Miststück." Unsanft zog er mich zurück, dabei knallte ich mit dem Rücken gegen die Stange. Fuck tat das weh.
Daran konnte ich aber kein weiteren Gedanken verschwenden, denn er packte mich und drückte mich auf den Boden. "HILFE!! HIL-" Sofort drückte er mir seine dreckige Hand auf den Mund und hielt mich mit seinem eignen Körper nach unten. Ich versuchte mich zu befreien, ich strampelte mit den Beinen und versuchte ihn irgendwie mit meinen Fingernägeln zu kratzen. Die Tränen standen mir in den Augen. Er war schon dran meinen Slip zur Seite zu schieben, aber dann hörte ich wie die Tür aufging. Voller Schock musste ich feststellen, dass es ihn einfach nicht kümmerte, aber dann wurde er von mir runtergerissen. Ich sah in die Gesichter meiner Arbeitskolleginnen.
"Ihr dummen Fotzen!! Verpisst euch!!" Ängstlich huschte ich nach hinten, er versuchte wieder zu mir zu kommen, aber die zwei Mädels hinderten ihn daran. "Wir brauchen Hilfe!" Schrie eine von ihnen. Wer sollte da schon kommen? Hier ist jeder der Nächste. Dann trat ein silberhaariger Mann herein, die anderen waren genauso verwirrt, denn mit ihm hatten sie nicht gerechnet, aber sie ließen ihn machen. "Das Spiel ist aus." Seine tiefe Stimme drang sofort in mein Ohr. Ohne große Probleme packte der Fremde, den ekelhaften Kerl und warf ihn aus den Raum. Dann trat er zu mir, ängstlich kroch ich weiter nach hinten. Seine roten Augen hatten einen kalten Blick, aber er hielt mir seine Hand hin. "Ich tue dir nichts, ich möchte dir nur beim Aufstehen helfen." Zögernd nahm ich seine Hand, sie war stark und rau.
Sobald ich wieder auf meinen Füßen stand, kamen die anderen Frauen zu mir. "Ist alles okay Evelyn?" Ich nickte langsam und bedankte mich an jeden. Dann fragte ich ihn, wer er eigentlich sei. "Ich kam grad eben mit Freunden in den Club rein und hab dein Schrei gehört und kurz darauf wurde ja nochmal gerufen." "Danke für die Hilfe. Ich muss mich ausruhen." Die Mädels führten mich auf die Couch, die im Raum stand. "Ist wirklich alles gut? Brauchen sie was zu trinken?" Erkundigte sich der Silberhaarige. "Es ist alles okay. Genießen sie den Abend, bestellen sie einen Drink auf den Namen Evelyn." Ich sah ihm an, dass er mir nicht glaubte, aber nickte dennoch und ging davon.
Dann schaute ich in die besorgten Gesichter meiner Arbeitskolleginnen. "Ich habe eigentlich gesagt ich brauch nichts zu trinken, aber kann einer von euch mir einen Whisky besorgen?" Sofort eilte Mia davon und kam kurzzeitig später mit einem Whiskyglas zurück. "Danke." Der Alkohol brannte in meiner Kehle, aber es beruhigte mich. "Ihr müsste jetzt weiterarbeiten, sonst wird der Chef richtig sauer und das will keiner von uns." "Evelyn..." "Nichts da." Widersprach ich Jessi, sie verstanden, wie ernst ich es meinte und gingen dann. Erschöpft trank ich den letzten Rest vom Glas. Wer war dieser Mann? Ich habe ihn vorher noch nie gesehen. Er, Mia und Jessi waren meine Rettung.
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