Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

✧Kapitel 9✧

Fred fuhr so schnell zu Kira herum, dass ich beinahe das Gleichgewicht verloren hätte, aber ich konnte mich gerade noch an seinem Kittel festhalten, bevor ich endlich seine Schulter erreichte. Als ich jedoch endlich versuchen wollte, ihm mitzuteilen, dass die Kapitänin irgendeinen Defekt hatte – deswegen war ich ja hier – feuerte meine Programmierung einen erneuten Befehl ab.

Fred hatte den Kopf gedreht, sodass er zu Kira schauen konnte, die das Labor gerade betreten hatte. Dabei präsentierte er mir seinen unbekleideten Hals.

Als mich das überwältigende Bedürfnis überspülte, die kurze Strecke bis hinauf zu Freds Hals noch zurückzulegen, und dann meine Beine in seine Haut zu bohren ... da wusste ich, dass das einen schädlichen Effekt haben konnte, oder zumindest ahnte ich es.

Aber das Gefühl war bei weitem nicht stark genug, dass es mich hätte aufhalten können. Ich raste das Stück von Freds Schulter hinauf, das mich von dem Ort trennte, an dem ich nun unbedingt sein wollte, und noch währenddessen fuhr ich meine Greifwerkzeuge aus.

Ich war dafür gemacht, im schlimmsten Fall Metall zu schneiden, Haut war kein Hindernis für mich. 

Fred stieß einen überraschten Laut aus, als meine Werkzeuge in seinen Hals schnitten, seine Hand, mit der er nach mir geschlagen hatte, streifte mich zwar, trieb mich allerdings nur nach vorne.

Eine rote Flüssigkeit, die ich nicht kannte, floss Freds Hals hinunter. Das hier war, was ich hatte erreichen sollen. Es war richtig, ich gehorchte dem, was mir aufgetragen wurde. 

Bevor ich jedoch ein zweites Mal zustechen konnte, ertönten Schritte und ich wurde ein von meinem Ziel weg gerissen.

Kira.

Sie hielt mich zwischen zwei ihrer Finger weit von sich weg, sodass ich sie nicht erreichen oder mich befreien konnte. Viel zu fest drückte sie meinen Körper zusammen. Ich erinnerte mich wieder daran, dass die Menschen die Kraft hatten, mich irreparabel zu beschädigen, und ich erstarrte in ihrem Griff.

Glücklicherweise zerquetsche sie mich nicht. Stattdessen stülpte sie etwas aus Glas über mich und beschwerte es mit etwas, das ich von unten nicht näher erkennen konnte.

Dann stürzte sie zu Fred, der, wie mir jetzt erst auffiel, nicht mehr aufrecht stand, sondern auf dem Boden kauerte, die Hand an seinen Hals gepresst. Die rote Flüssigkeit trat durch seine Finger. Jetzt verstand ich, von wo sie stammte – aus dem Schaden, den ich seiner Haut zugefügt hatte.

Den ich. Ihm zugefügt hatte.

Es war, als würde die Zeit langsamer laufen, als sich der Großteil meiner Rechenkapazitäten auf diesen Gedanken ausrichteten.

Ich hatte einem Menschen Schaden zugefügt.

Kiras aufgeregte Worte, während sie neben Fred kniete und versuchte zu verhindern, dass die rote Flüssigkeit austrat, wurden dumpf für mich.

Ich hatte einem Menschen Schaden zugefügt.

Meine Programmierung hatte mich dazu gebracht, dass ich ... versucht hatte ... einen Menschen zu töten.

Ich hatte nicht nur einem Menschen Schaden zugefügt - ich war kurz davor gewesen, einen Mord zu begehen.

Aber war es wirklich meine Programmierung, die die Schuld trug? Ich hatte in der letzten Zeit so einiges getan, das meiner Programmierung so gar nicht entsprach.

Was, wenn genau das der Fehler gewesen war? Wenn ich defekt war?

Wenn ... ich versucht hatte, Fred zu töten? Der Teil von mir, der unabhängig von dem Chip in meinem Körper existierte, der immer besonders schnell an Einsatzorten sein wollte, der sich so sehr nach den Sternen sehnte, der so etwas wie Aufregung empfand bei dem Gedanken, gerade keine ganz fest programmierte Aufgabe zu haben?

Ich irrte in meinem kleinen Gefängnis auf und ab, stieß mit meinem metallenen Körper gegen das Glas und fragte mich, ob ich besser für immer hier bleiben sollte. Das blaue Glühen hatte sich noch immer nicht aus meinen Gliedmaßen zurückgezogen.

Es war mein einziger Anhaltspunkt für das, was geschehen war, und meine einzige Hoffnung, dass ich es nicht von mir aus getan hatte.

Aber es bedeutete auch, dass es eventuell wieder passieren würde.

Kiras Tonfall hatte sich verändert. Durch das Glas konnte ich keine einzelnen Worte verstehen, aber ihre Stimme war tiefer geworden und klang weniger abgehackt.

Als weitere Menschen in den Raum gestürmt kamen – sie trugen weiß, die Farbe, die mein Leben so viel leichter gemacht hätte –, stand sie auf und ließ sie zu Fred treten. Dabei positionierte sie sich so, dass ich nicht mehr zu Fred sehen konnte. Ich konnte nicht mehr wissen, was geschah.

Aber als Kira zur Seite trat, waren sie weg, ebenso wie Fred.

Kiras Gesicht wirkte schmaler als das letzte Mal, dass ich sie gesehen hatte. Auch unter ihren Augen war die Haut eingedellt, genau so, wie ich es bei Fred bemerkt hatte. Worauf das wohl zurückzuführen war? War es ein Teil der Mimik von Menschen, den ich noch nicht verstand?

Kira blieb vor meinem kleinen Gefängnis stehen und beugte sich zu mir herunter. Da bemerkte ich zu meinem weiteren Erschrecken, dass auch in ihren Augen Flüssigkeit stand. Sie hatte den gleichen Defekt wie Ahmad! Hätte das nicht den Menschen in Weiß auffallen müssen? Sie waren doch bestimmt diejenigen Menschen, die andere reparieren konnten, oder?

Warum hatten sie das Wasser in Kiras Augen nicht bemerkt?

„Kannst du mich hören, Blobb?", fragte sie. Jetzt, da sie so nah vor mir stand, konnte ich das tatsächlich, also tippte ich mit einem Vorderbein auf den Labortisch.

„Fred wird wieder gesund", sagte Kira. „Was auch immer du erreichen wolltest, du hattest keinen Erfolg." Sie sah wieder zu mir und das Wasser stand noch immer in ihren Augen. „Blobb, ich kann dich unter diesem Glas nicht wieder herauslassen, das verstehst du, oder? Ich weiß nicht, was dich dazu gebracht hat, Fred anzugreifen, aber du hättest ihn beinahe getötet." Sie biss sich auf die Unterlippe, bevor sie weitersprach. „Verstehst du, was töten bedeutet?"

Dafür brauchte ich keine Erklärung. Ich wusste, was ich getan hatte. Zögerlich tippte ich mit einem Bein auf den Tisch.

„Warum hast du es getan?"

Als Antwort tippte ich zweimal. Ich hoffte, dass Kira verstand, und zumindest stellte sie keine weiteren Fragen. 

„Ich kann dir erklären, was das in meinen Augen ist", sagte sie und sofort schenkte ich ihr noch mehr Rechenkapazität. „Man nennt es Tränen", erklärte sie und ich versuchte den Begriff in meinen Wortschatz einzuordnen. „Sie laufen uns Menschen aus den Augen, wenn wir Dinge besonders stark fühlen."

Das klang seltsam. Ich wusste, was Gefühle waren. Ich hatte sie gespürt, als ich die Wackelaugen auf meinen Korpus geklebt bekommen hatte und als sie mir wieder weggenommen wurden. Als ich Ahmad mit ... Tränen ... in den Augen sah, als ich beinahe von einem Menschen als Nahrung verwendet worden wäre. Als ich realisiert hatte, was ich Fred angetan hatte.

Aber keines von diesen Gefühlen hätte mich dazu bringen können, Flüssigkeit zu verlieren. Wie konnte etwas, dass sich eigentlich nur im Kopf abspielte, eine Reaktion am Körper auslösen?

Menschen waren seltsam.

Kira nahm sich ein Tuch von einem Tisch und wischte sich damit über die Augen. „Worauf du gerade eine Reaktion siehst", fuhr sie dann fort, „ist Angst. Weißt du, was das ist?"

Ich tippte mit meinem Bein zweimal auf die Unterfläche und machte mich unter meinem Glas so klein ich konnte.

„Das ist, wenn man das Gefühl hat, etwas zu verlieren." Aus unerfindlichen Gründen schien Kira nicht ... wütend auf mich? Ich hatte Fred angegriffen, aber sie unternahm keinen Versuch, mich in meine Einzelteile zu zerlegen. „Und man weiß nicht, wie es ohne dieses ..."

Kira hielt inne. Ich wollte, dass sie weiterredete, wollte verstehen, warum dieses Gefühl so stark sein konnte, dass es zu Tränen führen konnte. Aber Kira schien gerade etwas völlig anderes verstanden zu haben.

„Oh", sagte sie leise und ich fragte mich, ob sie zurück an Fred dachte, an das, was ich getan hatte. Sie verzwirbelte eine hellrote Haarsträhne zwischen ihren Fingern, aber ich verstand nicht.

Kira nickte, auch wenn ich ihr nichts mitgeteilt hatte, und wieder dauerte es, bis sie weitersprach.

„Blobb, ich glaube nicht, dass du das von dir aus entschieden hast." Ein weiteres Mal nahm sie das Taschentuch und trocknete sich damit die Augen. „Du bist neugierig und vielleicht handelst du manchmal zu schnell." Ich erinnerte mich an den Moment, als ich ihr Auge berührt hatte. „Aber ich kann nicht glauben, dass du ein Mörder bist. Jemand hat Zugriff auf deine Programmierung gehabt und dir den Auftrag gegeben, Fred zu töten."

Sie machte etwas mit ihrem Gesicht, dass ich noch nicht bei einem Menschen gesehen hatte – die fleischigen Teile vor ihrem Mund verschwanden beinahe und bildeten so etwas wie eine gerade Linie. In diesem Moment sah Kira gar nicht mehr so freundlich aus.

„Und ich werde herausfinden, warum."


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro