Das düstere Erwachen
Askalon stieg die Treppe in die Grotte hinunter. Ein schwarzer Dampf entstieg ihr, in der Luft lag der Geruch von Tod und Angst.
Es wurde immer dunkler, nicht einmal seine Fakel war der Dunkelheit gewachsen und sie ging aus, dann hörte er eine Stimme.
Sie erschallte von überall. Tausend Feuerrote Augen ruhten auf ihm. „Ist alles vorbereitet", fragte die Stimme. Askalon erwiderte: Ja, Meister es steht uns nichts mehr im Weg" „Gut, dann kann ich ja zurückkehren. 5000 Jahre warte ich schon darauf wieder zu einem Körper zu werden. Habt Ihr die Steine?"
„Ja" antwortete Askalon zögerlich „Gut dann werft sie in die Lava" befahl die Stimme und plötzlich bahnte sich ein Lavastrom vor seinen Füßen einen Weg nach unten doch die Dunkelheit erschlug das Licht, sodass man nicht sehen konnte wohin der Strom floss.
Askalon warf nachdenklich die 32 Steine in den Lavastrom. Was hatte er alles für Strapazen dafür aufgenommen! Wie viele Kriege hatte er angezettelt, um an die Ketten zu kommen.
Wie viele Gräber hatte er geplündert um an sie zu finden.
Er wusste es nicht mehr, doch sein Meister war zufrieden, das war alles was zählte.
„Ahhhraa"
Ein unheimliches Zittern ging durch die Grotte.
„Einer fehlt, der letzte fehlt, Tausende von Jahren umsonst. Finde ihn, finde den letzten Stein der Macht oder ich ziehe dich in meine Dunkelheit für endlose Jahre voller Qualen!"
Die Stimme ächzte, als würde sie die Qualen von hundert verbrannten elendigen armen Seelen spüren.
„Der letzte Stein, ich spüre ihn. In der Festung der Ebene, bring ihn mir, sofort!" befahl die Stimme doch plötzlich änderte er seinen Plan.
„Nein, warte! Bau einen Turm, so hoch, wie der höchste Berg im Dunkelland. Gehe über die Grotte, Über dem Eingang ist eine Fläche du kennst sie, Dort ist in jeder Himmelsrichtung ein Monument aus Finsterstein. Lese die Inschriften laut, dann wirst du sehen. Los!", bestimmte er mit Nachdruck.
Askalon rannte rasch die Treppen hinauf. Über der Grotte an der besagten Fläche angekommen suchte er nach den Finstersteinen. Es war ein seltenes Vulkangestein das nur im großen Schlund in den Dunkellanden entstehen konnte.
Askalon ging zehn Meter Richtung Norden und fand das erste Monument.
Die Inschriften waren alt, knapp 6000 Jahre, nur Wenige konnten sie lesen, zum Glück gehört er zu diesen Wenigen.
„Arktuosika" rief er in den Himmel und die Inschriften begannen gelb zu flimmern, er verstand und ging Richtung Westen. Dort fand er zehn Meter von der Grotte entfernt das zweite Monument
„Kaschiktulakbar" rief er laut in den Himmel, die Inschriften leuchteten grün auf und er ging Richtung Süden zehn Meter von der Grotte entfernt fand er das dritte.
„Slikuva" rief Askalon zu den Wolken und die Inschriften glühten blau.
Dann ging er nach Osten und fand noch eins, zehn Meter von der Grotte entfernt.
„Rikdumakum", schrie er in den Himmel und die Inschriften flackerten rot auf, dann wurde er in den Himmel gerissen.
Er versuchte mit Zaubern entgegenzuwirken, doch die Kraft die ihn da hielt war zehntausend mal stärker. Es war die Kraft aller gefallenen Soldaten vom finsteren Jahrhundert.
Askalon betrachtete gespannt das Schauspiel von seiner Höhe aus.
Erst jetzt bemerkte er, dass die so spitzigen und so glatten Steinen gar nicht natürlich waren, sondern gemeißelte Ziegelsteine aus Schwarzstein.
Die Steine lagen wild verstreut um die Grotte, es sah so aus als ob dort einmal ein Turm gestanden hatte. Irgendetwas musste diesen Turm von oben herab zerschmettert und den ganzen Turm in tausend Teile vernichtet haben.
Jetzt begannen sich die Steine plötzlich zu bewegen, die Monumente leuchteten golden auf und stiegen dem Himmel empor.
Ein Wirbelsturm aus Steinen folgte und ordnete sich fein säuberlich zu einem Turm zusammen. An der Spitze trohnten die Monumente wie eine Krone.
Er war höher als der höchste Berg im Dunkelland!
Auf einmal ließ der Wind Askalon los und er stürzte rund 70 Meter vom Himmel. Gerade noch rechtzeitig fing er sich mit einem Zauber ab, sonst wäre das sein Ende sein gewesen. Als er von unten zum Turm hinauf sah, stieg der Schwarze Nebel aus der Grotte den Turm hinauf und sammelte sich oben zwischen den Monumenten.
Aus dem Nichts entzündete sich der Schwarze Nebel zu einem rot orangen Feuerball, der seine Flammen aus den Monumenten zog.
In der Mitte des Feuerballs war es schwarz, schwärzer als die Nacht. Askalon hat noch nie so eine Finsternis gesehen.
Ein Lichtschein traf ihn und er hörte wieder die Stimme „Gut, jetzt wo ich einen sicheren Platz habe, nimm die Orkheere und nimm die Festung der Ebene ein, bring mir den Stein, es ist an der Zeit das wir uns zu erkennen geben. Doch dieses Mal werden nicht nur Orks und Trolle die Welt ins Chaos stürzen, sondern weitaus mächtigere Wesen!", erläuterte die Stimme und lachte gehässig.
Aus der Grotte marschierte eine riesige Orkarmee, angriffsbereit!
Ein Beben ging vom Schlund aus und ein riesiger Schatten stieg empor „zu euren Diensten", sprach der Schatten. Askalon lachte heimtückisch und feuerte die Massen an: „Also gut, dann lasst uns mal eine Festung einnehmen!"
Währenddessen in der Festung der Ebene: „Irgendwas stimmt nicht, ich kann es fühlen", meinte Archiepel nachdenklich und lies seinen Blick Richtung Osten schweifen. „Du glaubst einer unserer Feind nähert sich?", fragte Nikolei nach.
„Nicht ein Feind, DER Feind ist zurück. Ich habe eine Erschütterung im Kraftfeld gespürt das nur einer verursachen kann. Ein Hochgott, und ich befürchte ich weiß auch welcher." Archiepel sah besorgt Richtung Dunkelland. „Wer, wer ist dieser Feind der gleich für alles Feindliche steht?", Nikolei hackte nach.
„Das Urböse! Die Kreatur, die vor 5000 Jahren ganz Mittelerden für 100 Jahren mit Krieg überzog!", erklärte Archiepel zögernd.
„Dann werden wir diesen Schrecken besiegen bevor er überhaupt seine volle Stärke zeigen kann!" antwortete Nikolei inbrünstig.
„Du unterschätzt seine Stärke um Millionen. Er züchtet Orgs und zwar schon seit knapp 5000 Jahren. Diese Kreaturen schlüpfen aus der Erde aus Larven und sind sofort kampfbereit! Dieser ganze Prozess dauert vielleicht ein paar Wochen - das Urböse hatte aber Jahrtausende Zeit" erwiderte Archiepel.
„An dieser Festung sind schon so manche Mächte zerschellt, und diese werden es auch" behauptet Nikolei stolz.
„Ich gebe es auf, du bist zwar ein weiser Herrscher doch stur bist du wie dein Vater", seufzte Archiebel resigniert.
„Du hast ja recht. Evakuiert Frauen und Kinder aus den umliegenden Dörfern, schickt Boten in alle Himmelsrichtungen die Mittelerde warnen sollen und, ich hätte nie gedacht das ich das einmal sagen werden", gab Nikolei leise zu, „ sucht Hilfe bei allen Städten der umliegenden Lande. Bereitet euch auf eine Belagerung vor, wenn wir untergehen dann mit einem Knall" befahl der Fürst seinen Soldaten. „Jeder der Kämpfen kann bleibt hier!"
„Ich wusste dass du das Richtige tun würdest", lobte Archiebel Nikolei.
Im riesigen Festungskomplex bewegten sich hunderte von Soldaten. Sie trugen Vorräte in das Zentrum, Pfeile und Sperre nach außen oder bauten Pieken und Palisaden vor die Festung.
Die ganze Festung bestand aus mehreren kleinen Festungen. Es gab keine einheitliche Mauer, sondern viele Lücken, wo die Angreifer hineinströmen konnten und unter einem Pfeilregen erstickten und die Soldaten die aufgeteilten Streitkräfte des Gegners leicht besiegen konnten. Die Festung war wie ein Labyrinth, in der die Streitkräfte des Gegners sich verliefen.
So konnte die berühmte Kavallerie des Reiches den Gegner in den Festungen mit Leichtigkeit und verlustfrei vernichten.
Doch man braucht hunderte wenn nicht sogar tausende von Soldaten um die Festungen zu halten.
Sie sind zwar mit Brücken und Laubengängen verbunden, aber meistens war es nicht möglich, dass alle Männer sich retten konnten, bevor so eine Verbindung zwischen den Festungen zerstört oder angezündet wurde.
Doch würde das ausreichen?
Viele Boten stoßten auf Unglauben. Außer ein paar Elben und Feen konnte sich niemand mehr an das Urböse und das finstere Jahrhundert erinnern, was so wichtig wäre.
Doch in der Wolkenstadt erhörte man die Boten, bei ihnen war die Weisheit überall angesiedelt und schon bald marschierte ein Heer von Johannes, dem Vetter von Nikolei, in Richtung Festung der Ebene, mit Jakob seinem Cousin und Zweitbefehlshaber der Armee der Wolkenstadt.
Johannes war auch der Verlobte von Nikoleis Schwester Mara.
Das gewaltige Heer der Wolkenstadt verfügte als Einzige über Eliteeinheiten.
Diese Eliteeinheiten wurden alle drei Jahre in einem großen Turnier neu ausgesucht, nur die besten 150 wurden dann zu den besagten Einheiten.
Es waren die Besten der Besten und die Leibgarde des Kaisers, wenn es einen gab.
Bis dahin unterstanden sie dem Zaubererrat und den von ihnen ernannten Fürsten, was Johannes jetzt war.
Johannes nahm diese Soldaten mit, um Verletzte zu retten und die Festung sicher mit seinen Mannen verlassen zu können, wenn sie fallen würde.
Diese Einheiten wurden mit einer Nilfrimrüstung ausgestattet. Dieses Metall gehörte zu den stabilsten überhaupt, keine Klinge konnte es durchschneiden und keine Keule konnte es durchschlagen.
Zudem war es federleicht, aber leider sehr selten und teuer. Man fand es nur unter dem einsamen Berg, auf dem die Wolkenstadt stand. Doch das alles nutzte nichts, wenn sie nicht rechtzeitig ankamen.
Leider mussten sie weit marschieren und viele Hindernisse überwinden. Ob sie noch rechtzeitig kommen war nicht sicher. „Wenn wir das Mauergebirge überwindet haben,trennen sich unsere Wege Jakob." teilte Johannes Jakob mit. „Ja, ich versucheso schnell wie möglich zur Festung der Ebene zu kommen wenn ich glaube ich seistark genug.", antwortete Jakob.
In der Festung war Ausnahmezustand, 10 000 menschliche Soldaten warteten auf den Feind!
„Du musst mit den anderen mitgehen", meinte Nikolei.
Seine Schwester Mara meinte: „Wenn unser Reich untergeht will ich wenigstens dabei sein und falls nötig mit untergehen" „Bitte, wenn du es nicht für dich tust dann wenigstens für dich und deinem Verlobten!" flehte Nikolei sie an. „Was wäre ich für eine Prinzessin, die nicht für das Volk und das Land Kämpft", fragte Mara entrüstet, „Also da gibt es nichts zu diskutieren ich bleibe hier!"
Nach zwei Tagen waren die Truppen noch immer nicht in Sicht. Langsam wurde auch die Angst in der Festung spürbar, denn Späher von Osten berichteten, dass mindestens eine Millionen Orks auf sie zukammen und gerade die Grenzberge des Reiches überwanden.
Da diese Nachricht aber auch Tage brauchte, um zur Festung zu gelangen, wusste niemand, wie weit die Feindlichen Truppen wirklich waren.
Währenddessen trafen Johannes' Mannen auf einen ganzen Zug von Flüchtlingen. Die kleinen Völker von Osten und Nordosten wurden von einer riesigen Macht verjagt, viele sind wahrscheinlich getötet oder versklavt worden.
Die Armeen die auf die Festung zukammen mussten gigantisch sein, denn ihren Marsch hörte man von der Festung aus, schon bevor sie überhaupt ansatzweiße zu sehen waren.
Späher berichteten das sie noch immer einen vollen Tag marschieren müssten, um bei der Festung abzukommen.
Johannes musste nur noch den engen Pass des Mauergebirges überqueren.
Ein von Zwergen geformtes Gebirge, das im finsteren Jahrhundert gemacht wurde, um sich vor dem Osten zu verschanzen. Dieses Gebirge wurde nie von Feinden überwunden.
Doch nur ein kleiner Teil wurde rechtzeitig fertig. Der Rest wurde später gebaut, um die wilde Natur und Völker aus dem Osten fernzuhalten. Doch neue Reiche entstanden jenseits des Gebirges, wie auch das von Nikolei und Mara.
Jedoch war es jetzt im Weg da es die Truppen auch von innen schwer hatten dieses 5000 Jahre alte Bollwerk zu überqueren.
In der Festung der Ebene war inzwischen jeder auf seinen Kampfpositionen.
Doch die Angst lag in der Luft, denn wenn du den Feind singen hörst aber nicht siehst, hat jeder Angst, vor dem was kommt.
„Bald geht es los Archiepel, ich hoffe das wir das schaffen. Hörst du das, sie müssen so viele sein wenn man es so weit hört!", sagte Nikolei beängstigt.
„Hab keine Angst, was auch immer da kommen mag du bist besser als viele andere Herrscher, denn du lässt niemandem im Stich und wenn wir heute fallen, dann hast du dir den Platz in den Hallen deiner Vorfahren mehr verdient als viele andere die dort sind!", munterte Archiepel ihn auf. „Pwwwu"
„Ein Horn! Aber das ist doch kein Horn von den Orks?", bemerkte Nikolei.
„Das ist Johannes, Johannes ist da!", ruften die Soldaten vom Haupteingang.
„Endlich ich dachte schon er würde zu spät kommen", ruft Nikolei erleichtert.
„Johannes was machst den du hier?", wunderte sich Mara „Ich dachte wenn das Urböse zurück ist, kann ich doch nicht tatenlos zusehen wie ich dich verliere. Aber wieso bist du nicht mit den anderen geflüchtet. Es ist doch viel zu gefährlich für dich."
„Ich bin so froh das du da bist und ich werde bleiben! Niemand bringt mich von dieser Festung weg, außer vielleicht der Tod.", antwortete Mara entschlossen.
„Gut dann, tu mir wenigstens den gefallen und bleib in der Hauptfestung wo du ein bisschen sicherer bist.", bat sie Johannes
„ Ja ich verspreche es dir das ich nicht kämpfen werde." versprach Mara traurig
„Ich will dich doch bloß nicht verlieren, verstehst du" erklärte Johannes
„Ja, aber dieser Kampf ist fast schon verloren und wenn du mit ihm fällst, dann bin ich ganz allein. Also will ich mit dir in die Schlacht ziehen verstehst du!", schrie Mara ihn mit Tränen in den Augen an.
Ihr Gespräch wurde unterbrochen als die Alarmglocken an den vorderen Türmen läuteten. Nikolei drehte sich um und erschrak vor dem was er da sah.
Ihm lief es kalt den Rücken herunter, auf was hat er sich da nur eingelassen. Er hätte nicht gedacht das die Armee so gewaltig war, denn die gesamte Ebene vor der Festung war bedeckt von Orks, Trollen und Gnomen.
Es waren nicht Tausende nicht Zehntausenden, es waren Millionen und aber Millionen von ihnen.
„Alle auf ihre Positionen, zeigt keine Schwäche!" schrie Nikolei zu seinen Soldaten.
„Johannes du verstärkst mit deinen Truppen die Festungen die vorne sind. Wir kämpfen um jede Festung und ziehen uns Stück für Stück zurück"
„Ich verstehe deinen Plan und ich würde es genauso machen. Alle Soldaten zu den vorderen Festungen", befahl Johannes „die Elite Einheiten bleiben zurück!", bestimmte er.
Die Belagerung hatte begonnen die Orks nutzten die Zeit, um Belagerungsmaschinen zu bauen. Da der nächste Wald weit entfernt ist, dauerte das länger als Askalon gedacht hätte, doch er spürte die Angst der Soldaten in der Festungsanlage steigen.
Nach fünf Wochen Vorbereitung griffen seine Orks an, in den umliegenden Dörfern brachen Häuser unter dem Beben der Erde, die von dem Marsch dieser Orkmassen aus ging, zusammen so gewaltig war das Heer! Der Kampf hat begonnen!
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Hallo, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen,
ab jetzt wird jeden Sonntag ein neues Kapitel hochgeladen
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