Kapitel 9
Zwei Tage später, als wir abends in der Kantine saßen und ich wieder einmal lustlos in meinem Essen herumstocherte, wanderte auf einmal das Tablett von mir weg und vor mir tauchten seine Augen auf.
Augen, in denen ich mich verlieren könnte.
"Erde an Mary! Erde an Mary!"
Seine Stimme ging mir direkt unter die Haut.
Ich riss mich zusammen und rang mir ein Lächeln ab. "Jawohl, Sir?"
Eine warme Hand packte mein Kinn und hob es an, sodass jetzt sein ganzes Gesicht in meinem Blickfeld auftauchte. Sein Gesicht, über das ich mir seit Tagen den Kopf zerbrach, mehr als darüber, welche Spezialisierung ich wählen wollte.
"So, Miss Mary, wären Sie jetzt so freundlich, mir zu verraten, was in Ihrem klugen, kleinen Köpfchen so vorgeht?"
Ich schluckte.
"Komm schon Mary, seit Tagen legt sich dein hübsches Gesicht in Falten, du isst nicht und trinkst nicht, bringst nur die gewünschte Leistung ohne dein übliches Feuer, was ist denn los? Was beschäftigt dich?"
Du kannst es ihm nicht sagen, Mary. Er selbst ist schon viel länger hier und er träumt doch von seiner Spezialisierung! Du machst ihn fertig!
Mühsam schluckte ich und schaute ihn an. Prägte mir jedes Detail seines Gesichtes ein, die Bartstoppeln, das winzige Muttermal links unterhalb seiner Unterlippe. Seine wunderschönen Lippen, die so weich aussahen und die ich so gerne küssen würde. Seine Nase mit dem kleinen Höcker, er hatte mir nie erzählt, was wirklich passiert war. Seine wunderschönen Augen mit dem langen, dichten Wimpern, auf die jede Frau neidisch gewesen wäre, seine unregelmäßigen Augenbrauen und die hohe Stirn.
Ach, verdammt.
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