9. Große Träume
„Und küsst Jakob immer noch genauso gut wie an Silvester?", flüsterte Monika Sofia zu, als sie alle beim Frühstück saßen. Sofia schaute sie entsetzt an.
„Jetzt schau nicht so", kicherte Monika. „Torben und ich haben euch gestern gesehen."
„Oh", stellte Sofia fest.
„Seid ihr jetzt zusammen, oder war das wieder so ein spontan Kuss?", fragte Monika.
„Nein, der Kuss war genauso gemeint", sagte Sofia. „Wir sind seit der Busfahrt zusammen."
„Was?! Warum weiß ich das noch nicht?", empörte sich Monika.
„Was weiß du noch nicht?", wollte Sara wissen, die hinter ihnen stand.
„Das Sofia und Jakob jetzt zusammen sind", antwortete Monika ihr. Sara schaute Sofia verblüfft an.
„Ihr tut ja alle so als wär das eine komplett Fehlentscheidung", sagte Sofia beleidigt.
„Nein, das ist es nicht", widersprach Sara ihr schnell. „Es kommt nur so überraschend."
„Also gestern wart ihr wirklich süß zusammen", meinte Monika.
„Wer war süß zusammen?", fragte Jakob, der gerade vorbei kam.
„Du und Sofia, gestern bei eurem Kuss", antwortete Sara ihm.
„Oh", bemerkte Jakob.
„Monika hat uns gestern gesehen", erklärte Sofia ihm.
„Auch nicht schlimm", sagte Jakob schulterzuckend und gab Sofia einen Kuss auf die Backe.
„He Jakob", rief Andre. „Man küsst nicht einfach so Mädchen."
„Aber seine Freundin darf man doch wohl küssen", rief Jakob zurück und wollte dann den Raum verlassen.
„Warte noch mal kurz Jakob", Herr Rietz stand auf. „Bevor ihr jetzt alle wieder abhaut möchte ich euch noch kurz sagen, was wir heute vorhaben." Alle die gerade aufgestanden waren um den Frühstücksraum zu verlassen, setzten sich wieder hin.
„Wir werden heute in das Wachsfigurenkabinett der Madame Tussauds gehen", verkündete Herr Rietz. „Um 11 Uhr gehen wir los. Frau Hecker wird mit denen hier bleiben, die gestern nicht pünktlich wieder da waren." Bianca, Larissa und noch ein paar andere schauten betreten zu Boden.
„Tja, Strafe muss sein", sagte Frau Hecker.
***
„Also Leute bitte benehmt euch", sagte Herr Rietz, bevor sie ins Museum gingen. „Versucht bitte nicht ganz so viele Wachsfiguren umzurennen."
„Man könnte ja einfach laufen", schlug Paul vor.
„Beschädigt einfach nichts", sagte Herr Rietz. Dann traten sie alle gemeinsam in das Museum.
„Das ist echt der Wahnsinn", staunte Annika. „Diese Figuren sind so lebensecht."
„Pass bloß auf, dass dich nicht plötzlich eine anspringt", sagte Andre hinter ihr.
„Klar, ich pass auf", versicherte Annika ihm.
„Jetzt stell dir mal vor, es würde von mir eine Figur geben", meinte Andre. „Und du würdest neben mir stehen. Denkst aber ich wäre die Wachsfigur. Dann kann es ganz schnell passieren, dass dich eine vermeintliche Figur anspringt."
„Ah ja", machte Annika. „Aber das wird nicht passieren, weil es nie eine Wachsfigur von dir geben wird." „
Das glaubst du", sagte Andre leicht beleidigt. „Woher willst du denn wissen, was für glorreiche Taten ich noch vollbringen werde."
„Der einzige, der hier vielleicht mal stehen wird ist Luke", sagte Annika. „Wenn er denn wirklich Profi-Fußballer wird. Aber du wirst hier nie stehen."
„Du bist echt aufbauend", meinte Andre. „Du würdigst meine großen Träume gar nicht."
„Ich dachte du willst Mechaniker werden", lacht Annika.
„Auch Mechaniker können große Träume haben", schmollte Andre.
„Oh, du armer", sagte Annika und gab ihm einen Kuss.
***
„Katakomben, jetzt wirklich?", fragte Leander nach.
„Ja, wirklich", bestätigte Finn. „Da sollen sogar noch die Leichen rumliegen."
„Oh, das wird den Mädels aber gefallen", grinste Leander.
„Komm lass uns runter zum Frühstück gehen", meinte Finn. „Ich will wirklich sicher gehen, dass wir heute die Katakomben erforschen."
„Herr Rietz, gehen wir heut wirklich in die Katakomben?", fragte Larissa nach.
„Ja, das werden wir", antwortete Herr Rietz ihr.
„Müssen da alle mit?", wollte Bianca wissen.
„Natürlich müssen alle mit", sagte Frau Hecker. „Das ist geschichtlich sehr interessant."
„Och nö", stöhnten Bianca und Larissa. Herr Rietz stand auf.
„Manche von euch haben es ja schon mitbekommen", begann er. „Wir werden heute in die Katakomben gehen. Wenn wir zurückkommen bitte ich euch euer Zeug zu packen. Die Busse kommen um 17 Uhr. Das heißt wir werden ca. um 22:30 Uhr wieder zuhause sein."
„Es ist wirklich schon der letzte Tag", staunte Emma. „Die Zeit verging echt schnell."
„Wie gesagt, das ist ein Rätzel der Zeit", meinte Monika. Als MSo nach dem Frühstück hoch in ihr Zimmer kam lag Mara immer noch in ihrem Bett.
„Mara aufstehen", MSo schüttelte sie.
„Mhm, ich steh gleich auf", gähnte Mara. „Nicht gleich, sondern sofort", beharrte MSo. „Du hast sogar das Frühstück verpennt."
„Was schon so spät", Mara fuhr aus dem Bett. „War Luke beim Frühstück?"
„Ne, der hat auch verpennt", meinte MSo. „Hat es sich wenigsten gelohnt, dass ihr euch gestern rausgeschlichen habt?"
„Woher weißt du das?", Mara schaute sie entsetzt an.
„Ich bin nicht blöd", sagte MSo. „Ich hab dich natürlich gehört. War es jetzt schön, oder nicht?"
„Es war toll", schwärmte Mara. „Luke hat einen Platz gefunden von dem aus man den Eiffelturm bei Nacht sehen kann."
„Ich sag es dir ja nur ungern, aber wenn das rauskommt bekommt ihr richtig Ärger", schnaubte MSo. „Ich will euch nicht schon wieder eine Strafpredigt halten müssen. Wenn das die Lehrer rausfinden, ich wusste nicht davon."
„Ja schon okay", sagte Mara. „Aber für den Anblick hat es sich gelohnt."
„Oh Mara, ihr lernt wirklich nicht dazu, oder?", MSo wurde langsam wütend. „Klar war das mega romantisch, aber ich hab damit schon wieder Regeln gebrochen."
„Wir waren ja nicht die Einzigen", versuchte Mara sich rauszureden. „Sofia und Jakob haben auch einen nächtlichen Spaziergang gemacht."
„Na das wird ja immer schlimmer", regte sich MSo auf. „Von dir und Luke bin ich es ja gewöhnt, dass ihr Unfug anstellt. Aber jetzt auch noch Sofia und Jakob."
„Jetzt reg dich wieder ab", Luke stand im Türrahmen. „Wir wurden ja nicht erwischt."
„Das grenzt wirklich an ein Wunder", meinte MSo. „Ich könnte fast wetten, dass Herr Rietz euch wieder gehört hat. Mensch könnt ihr froh sein, dass der so gnädig ist."
„Gnädiger Herr Rietz hin oder her", sagte Mara. „Ich würde mich jetzt gern anziehen. Also raus mit dir Luke."
„Muss ich wirklich „, schmollte er.
„Jetzt hau schon ab", Mara knallte ihm die Tür vor der Nase zu.
„Nicht mal ein Danke für gestern", beschwerte sich Luke durch die geschlossene Tür. Mara öffnete die Tür küsste ihn genüsslich und schloss sie dann wieder.
„Geht doch", sagte Luke zufrieden und verschwand in sein Zimmer.
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