65. Oma = all you can eat
„Annika, kommst du jetzt endlich", reif Steffanie durch die Badezimmertür. „Wir wollen los, Oma wartet schon!"
„Ich komm gleich, gib mir noch eine Minute", entgegnete Annika und betätigte die Klospülung. Danach putzte sie sich noch schnell die Zähne um den ekligen Geschmack aus ihrem Mund zu bekommen. Es war jetzt schon das zweite Mal, dass sie sich dieses Weihnachten am nächsten Morgen übergeben musste. Aber wahrscheinlich hatte sie einfach zu viel gegessen. Denn trotz der Übelkeit am Morgen hatte sie so gut wie immer Hunger.
„Annika, geht es dir gut?", hörte man jetzt Pauline von draußen fragen.
„Ja, alles gut Mama", antwortete Annika und öffnete die Tür. „Wir können los, ich bin fertig."
‚Schatz ich bin kurzfristig über die Feiertage zu meinen Eltern nach Korfu geflogen, ich komm dann etwas später in Berlin an.' die SMS erreichte Annika als sie gerade bei ihrer Großmutter ankam.
„Ach ja Mama, das hab ich dich noch gar nicht gefragt", fiel es Annika wieder ein. „Vom Jubu aus wollen wir Silvestern in Berlin feiern. Ist das okay für euch?"
„Wenn du alles selber zahlst", brummte ihr Vater und trat dann in die Wohnung der Oma.
„Annika mein Liebes, dich hab ich ja schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen", die kleine rundliche Frau schloss Annika in eine Umarmung und erdrückte sie dabei fast.
„Ich hab dich auch lieb Oma", presste Annika hervor. „Aber ich brauche Luft."
„Oh, entschuldigung. Ich freu mich nur so euch mal alle wieder zu sehen", die Oma legte ihre Hand um Annikas Hüfte und schob sie ins Esszimmer. „Kindchen, du bist so dünn geworden. Na gut, dass du jetzt bei mir bist und etwas Richtiges zu essen bekommst."
„Ach Mutter, du tust ja fast so, als würde Annika bei uns zu Hause nichts zu essen bekommen", seufzte Annikas Vater auf und ließ sich auf einen Stuhl sinken.
„Aber das ist doch fast so", beschwerte die Oma sich. „Die beiden Großen futtern meinem Liebling doch alles weg."
„Wow, danke Oma", meckerte Paddy und setzt sich ebenfalls.
„So jetzt wurden hier aber genug gemeckert", meinte Annikas Mutter und wandte sich an die Oma. „Vielen Dank fürs Kochen."
„Mach ich doch gern", erwiderte die Oma. „Und jetzt lasst es euch schmecken."
„Annika müsste gleich kommen", informierte Emma die andern. „Andre ist bei seinen Eltern auf Korfu, der kommt dann am 1. Januar direkt nach Berlin."
„Also, wie machen wir das jetzt mit dem Fahren?", wollte Torben wissen.
„Ich konnte unseren einen Familienbus ausleihen", verkündete MSo. „Da passt auf jeden Fall mehr als die Hälfte von uns rein."
„Ich hab Noah so lang zugelabbert bis er uns das große Familienauto für die Zeit überlassen hat", grinste Luke in die Runde.
„Armer Noah", meinte Sara nur dazu.
„Also dann mal los", sagte Leander. „Ich würde sagen, jedes Auto fährt für sich. Hinter einander her zu fahren ist meistens eher suboptimal. Wir treffen uns dann einfach an der Jugendherberge in Berlin."
„Sehr guter Vorschlag", stimmte Monika ihm zu.
„Also dann, man sieht sich in Berlin", rief Luke aus dem Fahrerfenster, nachdem alle in die Autos aufgeteilt waren und das Gepäck auch verstaut war.
„Irgendwelche Liedwünsche Leute?", fragte Mara vom Beifahrersitz aus.
„Bis jetzt noch nicht, mach doch einfach das Radio an", meinte Jakob von hinten.
„Alles klar", sagte Mara und drehte das Radio laut.
„Ah", kreischte Sara nach einiger Zeit was Luke dazu brachte das Lenkrad so zu bewegen, dass das Auto kurz Schlangenlinien fuhr.
„Was ist passiert?", fragte Annika sofort alarmiert nach und drehte sich zu ihr um.
„Ich liebe dieses Lied", kreischte Sara weiter. „Mara dreh sofort das Radio auf volle Lautstärke."
„Zu Befehl", lachte Mara und folgte der Anweisung.
„105 is the number that comes to my head when I think...," begann Sara sofort mit zu singen.
„Und schon erfolgreich gewesen?", fragte Jakob nach einiger Zeit.
„Hm, was?", fragte Leander leicht verwirrt zurück.
„Na, du sahst so aus als würdest du sehr angestrengt über etwas nachdenken", erklärte Jakob ihm. „Da wollte ich nur wissen, ob du schon zu einem Ergebnis gekommen bist."
„Oh ja, das bin ich", grinste Leander als Antwort, holte sein Handy aus der Hosentasche und notierte sich etwas in einer Textmemo.
„Also Sara, ich finde es ja toll, dass du dein Lieblingslied so seht verehrst", setzte Sofia an. „Aber könntest du das Singen bitte Mara überlassen?"
„Willst du damit etwa andeuten, dass ich nicht schön singen kann?", fragte Sara gespielt eingeschnappt nach.
„Pff nein, natürlich nicht", antwortete Sofia lachend. „Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Mara eine wunderschöne Singstimme hat."
„Dankeschön", lächelnd drehte Mara sich zu ihnen nach hinten.
„Warum?", fragte El, fuhr sich einmal mit seiner Hand durch die Haare und platzierte diese dann wieder auf dem Lenkrad.
„Warum was?", fragte MSo irritiert nach und schaute zu ihm.
„Warum haben wir Hendrik und Emilia nicht in verschiedene Autos verfrachtet?", stellte El seine ganze Frage. „Und dann haben wir auch noch Jake dabei. Wir haben damit quasi unser eigenes Todesurteil unterschrieben."
„Ich kann dich hören", rief Jake nach vorne.
„Das ist auch gut so", gab El zurück.
„Hendrik nimm deine Pfoten von mir", murmelte Emilia verschlafen und drückte seinen Arm von sich.
„He, was kann ich denn dafür, dass du mich hier als Kuscheltier missbrauchst", beschwerte Hendrik sich bei ihr. „Wer hat sich denn hier an wen gekuschelt?"
„Eigentlich sollte da auch Jake sitzen", entgegnete Emilia.
„Jake hier, Jake da", äffte Hendrik sie nach. „Was ist an dem bitte so toll?"
„Äh hallo, ich sitze neben euch", meldete Jake sich zu Wort.
„Ruhe", zischten Emilia und Hendrik ihn gleichzeitig an.
„Alles klar", murmelte Jake und lehnte sich wieder ans Fenster.
„Ach du bist doch nur eifersüchtig auf ihn", stichelte Emilia Hendrik an. „Deshalb kannst du ihn nicht leiden."
„Ich eifersüchtig?", fragte Hendrik ungläubig nach. „Doch nicht auf diesen multikultie Typen. Wovon träumst du nachts?"
„Schon mal nicht von dir, das ist sicher" gab Emilia keck zurück.
„Bist du dir da sicher?", fragte Monika lachend nach.
„Was soll das denn jetzt schon wieder heißen?", fragte Hendrik verwundert nach.
„Ah stimmt ich weiß was du meinst", lachte Emma.
„An dem Tag, an dem ich euch besuchen war haben Hendrik und Emilia zusammen auf dem Sofa geschlafen."
„Bitte was?", brachte Emilia äußert verwirrt hervor.
„Also daran kann ich mich nicht erinnern", stritt Hendrik das Ganze ebenfalls ab.
„Kein Wunder, ihr habt ja auch beide geschlafen", meinte Torben. „Und Emilia hat die ganze Zeit etwas vor sich hingemurmelt das wie Hene geklungen hat."
„So ein Blödsinn", bestritt Emilia weiterhin, während Hendrik nur blöd vor sich hin grinste.
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