61. Schuh los
„Scheiße ist das kalt", schlotternd trat Sara zu den anderen, die sich schon ins Zelt gesetzt hatten.
„Andre! Gib mir sofort meinen Schuh wieder", Finn kam auf einem Bein ins Zelt gehüpft, an seinem anderem Fuß fehlte der Schuh.
„Ich hab deinen Schuh nicht", meinte Andre scheinheilig und setzte sich neben Annika. „Ich glaub Luke hat ihn."
„Luke?", wandte sich Finn nun an ihn.
„Unschuldig", antwortete dieser setzte sich hinter Mara und begann gedankenverloren ihre Schultern zu massieren. „Wie so oft, wenn alle die Schuld auf mich schieben wollen."
„Ach kommt schon Jungs ich hätte wirklich gern meinen Schuh wieder", beschwerte Finn sich.
„Wie ist das überhaupt passiert?", wollte Emma wissen.
„Hm", verwundert drehte Finn sich zu ihr.
„Ich will wissen, wie genau du deinen Schuh verloren hast", schmunzelte Emma leicht, während Finn einbeinig zu ihr hüpfte und sich neben ihr auf die Bank fallen ließ.
„Vor dem Zelt ist doch diese reißen Matschpfütze", begann Finn zu erzählen. „Ich hab mich mit Jakob unterhalten und hab nicht auf den Weg geachtet. Deshalb bin ich mit einem Fuß voll in diese Pfütze getreten und mein Schuh ist stecken geblieben. Aber bevor ich meinen Schuh wieder rausziehen konnte hat sich einer von diesen Idioten, auch als meine Freunde bekannt, meinen Schuh geschnappt und ist abgehauen."
„Und jetzt weißt du nicht genau wer deinen Schuh hat", schlussfolgerte Emma.
„So sieht es aus", bestätigte Finn und legte seinen Arm um Emmas Schulter. „Aber irgendwann wird er schon wieder zu mir zurückfinden. Jetzt sitz ich auf jeden Fall und beweg mich erst mal nicht mehr weg."
„Was für ein scheiß Wetter da draußen", beschwerte El sich und schüttelte den Regen aus seinen Haaren, dann hielt er einen Schuh hoch und grinste. „Finn ich glaub der hier gehört dir, oder?"
„Ja, doch", antwortete Finn. „Das könnte gut möglich sein. Mein Fuß wird nämlich langsam kalt."
„Bitteschön, einmal Schuh zurück", meinte El und überreichte Finn seinen dreckigen Schuh schon fast feierlich, außerdem noch eine Decke. „Und noch eine Decke, damit du armer Junge nicht frieren musst."
„Warum genau hab ich das Gefühl, dass ihr es mögt mich wie ein Kleinkind zu behandeln?", fragte Finn in die Runde.
„Keine Ahnung woher das kommt", kicherte Emma und wuschelte Finn durch die Haare.
„Und jetzt auch noch frech werden, so geht das hier aber nicht", grinsend warf Finn sich die Decke über die Schultern, dann legte er seinen Arm um Emma, deckte sie ebenfalls zu und zog sie näher an sich. „So jetzt kannst du dich nicht mehr wehren." Lächelnd gab Finn ihr einen Kuss auf die Nase.
„Bäh, ihhh Romantik", beschwerte Luke sich hinter ihnen und zog Mara an den Schultern nach unten, so dass ihr Kopf auf seinem Schoss lag.
„Vollpfosten", meinte Mara nur dazu, als der Campleiter auf die Bühne trat.
„Da der komplette Zeltplatz durch den Regen überschwemmt wurde und matschig ist, können wir das geplante Geländespiel nicht durchführen", begann er zu erklären.
„Sauerrei", rief Andre laut.
„Ja, wortwörtlich", antwortete der Leiter und machte dann weiter. „Deshalb haben wir beschlossen die Andacht auf heute Mittag zu verlegen, bevor ihr alle wieder heimfahrt. Damit das Programm heute Morgen nicht ausfällt haben wir uns natürlich auch etwas überlegt. Deshalb wünsch ich euch jetzt viel Spaß mit dem Film König der Löwen."
„Einer der Lieblingsfilme von meinen kleinen Geschwistern", meinte MSo. „Die kennen den schon fast auswendig."
„Jake muss immer noch die Tränen unterdrücken, wenn Mufasa stirbt", erzählte El. „Er war sein Kindheitsheld und er kommt einfach nicht darüber hinweg."
„Mein Cousin Ruben, also Emilias Bruderschafft es nicht Findet Nemo anschauen", stieg Sofia in das Thema mit ein. „Er schaut die gruseligsten Horrorfilme, aber bei Findet Nemo schafft er nicht mal 5 Minute."
„Wenn Sara früher Die Wilden Hühner geschaut hat hatte sie immer das Bedürfnis eine Bande zu gründen", erzählte Luke von vorne.
„Und Luke konnte nie Die wilden Kerle schauen, ohne irgendetwas im Wohnzimmer mit seinem Fußball ab zu scheißen", schob Sara schnell hinterher.
„Pssst", zischte Andre. „Der Filmbeginnt und ich will die Anfangsszene nicht verpassen."
„Das war ja mal eine hammer Stimmung beim Film", schwärmte Emma, als sie wieder zu Hause war.
„Ich hätte nie gedacht, dass König der Löwen so mitreisend sein kann", stimmte Finn ihr zu, der ihr auf dem Bett gegenüber saß. „Es war einfach der Wahnsinn wie alle Mufasa und Simba angefeuert haben."
„Ich glaub die Mädels fanden die Stelle am besten, als Nala und Simba sich endlich wieder hatten", lächelte Emma.
„Also mir gefällte es auch, wenn zwei die zusammen gehören auch zusammen finden", lächelte Finn zurück und lehnte sich näher zu Emma.
„Oh, da macht wieder einer auf Romantiker", kichert Emma und wollte Finn gerade küssen, als hörten wie hörten wie die Wohnungstür aufging.
„Emma? Bist du schon zu Hause?", hörte man Jochen rufen.
„Ja", rief Emma zurück und wurde dann leiser. „Ich bin aber gerade sehr beschäftigt."
„Oh ja das bist du", schmunzelte Finn und gab ihr schnell ein Kuss auf die Lippen, bevor sich ihrer Zimmertür öffnete.
„Emma wie...?", verwundert blieb Emmas Vater im Türrahmen stehen. „Na nu Finn. Was machst du denn hier?"
„Ähm", bevor Finn richtig antworten konnte ging Emmas Tür komplett auf und Anette betrat den Raum.
„Raus dem Zimmer meiner Tochter", sagte sie scharf zu Finn. „Du hast sie schon oft genug zum Weinen gebracht."
„Aber ich...", setzte Finn an.
„Nichts aber", unterbrach Emmas Mutter ihm sofort. „Du hast hier nichts mehr zu suchen. Also verschwinde."
„Mama", entfuhr es Emma leicht entsetzt, als Finn nach einem Handzeichen von ihr gegangen war. „Du kannst doch nicht einfach so meinen Freund raus schmeißen."
„Wie dein Freund?", wunderte Jochen sich. „Seid ihr etwa wieder zusammen?"
„Ja, schon seit knapp einer Woche", antwortete Emma, schaute aber immer noch entsetzt zu ihr Mutter.
„Ach und du hältst es nicht für notwendig uns das zu sagen, oder was?", fragte diese nach. „Der Junge hat dich verlassen und verletzt, ohne irgendeine Erklärung."
„Er hat sich um die 1000mal entschuldigt und mir alles erklärt", gab Emma zurück. „Und selbst wenn es ist immer noch meine Entscheidung was ist tu. Ich bin 18 und kein kleines Kind mehr. Wenn du dich wieder eingekriegt hast kannst du dich ja bei mir melden. Ich zieh so lang zu Finn." Damit schob Emma ihre Eltern aus ihrem Zimmer, um in Ruhe ihre Tasche packen zu können.
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